Der Tahrir-Platz von Köln

Lesenswert: Der Tahrir-Platz von Köln – Abrechnung mit den landläufigen Illusionen in der Flüchtlingskrise
Es war die „dunkle Seite“ der Massenproteste gegen das Mubarak-Regime in Ägypten: Hunderte von Frauen sind während der Proteste und Auseinandersetzungen auf dem zentralen Tahrir-Platz in Kairo Opfer von Übergriffen und Vergewaltigungen von Banden junger Männer geworden… (…)
Diese Vorfälle lassen nun sehr schnell eine Illusion verschwinden, die Illusion von der moralischen Überlegenheit der Opfer von Krieg und Vertreibung. Die Hölle aus Staatszerfall und Bürgerkrieg, der die Flüchtlinge entkommen sind, hat diese selbstverständlich geprägt, sie hat Spuren hinterlassen. Die Flucht aus dieser Anomie in die erodierenden Zentren des krisengeschüttelten kapitalistischen Weltsystems schaffen ohnehin nur die Stärksten: Die jungen Männer und diejenigen, die es sich noch leisten können, dies zu bezahlen.

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Kommentare

6 Kommentare zu “Der Tahrir-Platz von Köln”

  1. ... der Trittbrettschreiber am Januar 6th, 2016 4:52 pm

    phänomenal – auf die idee, dass ein opfer, von was auch immer, moralisch überlegen sein könnte, wem auch immer. ich denke, schwachsinn ist deshalb so attraktiv, weil es eigentlich unfassbar zu sein scheint, dass dieser sich so leicht und eingängig gehör zu verschaffen vermag. man starrt, staunt und kann es nicht glauben – aber es ist real.

  2. Vox Populist am Januar 6th, 2016 6:38 pm

    Dass eine massenweise, unkontrollierte Einwanderung aus völlig gegensätzlichen Kulturkreisen zu genau diesen Problemen führt, war doch völlig absehbar. Diese Menschen haben zum allergrößten Teil nun einmal völlig andere Werte, Überzeugungen, Traditionen, Lebenserfahrungen, wenn es um unsere linken Herzensangelegenheiten wie Gewaltenteilung, Demokratie, Liberalismus, Frauenrechte, Religionsfreiheit, Meinungsfreiheit und Minderheitenrechte geht. Das muss man erst einmal gar nicht moralisch bewerten, sondern einfach als Realität akzeptieren.

    Kein noch so toller „Integrationskurs“ kann aus 95 % der Somalier oder Eritreer einen aufgeklärten, liberalen Bürger westlicher Art machen. Würde ich nach Saudi-Arabien auswandern, dann würde ich auch maximal deren Gesetze und Konventionen akzeptieren weil ich es eben muss – zur Herzensangelegenheit würden mir die völlig anderen kulturellen Vorstellungen aber niemals werden. Ich kann in Frauen keinen Besitz wie ein Stück Vieh sehen, oder in Menschen anderer Relgionen Ungläubige die man abschlachten muss, völlig egal wie lange ich in einer Gesellschaft leben würde, in der diese Überzeugungen Usus sind. So bin ich einfach nicht aufgewachsen.

    So eine Anpassung bei derart inkompatiblen Kulturen braucht Generationen. Die Deutschtürken sind z.B. auch in der dritten Generation nicht nur wesentlich konservativer als ihre deutschen Mitbürger, sie sind sogar konservativer als ihre türkischen Verwandten in der Türkei (nicht umsonst sind sie für die AK-Partei ein unverzichtbarer Wählerblock). Das heißt, dass das Leben in Deutschland über drei Generationen diese Menschen nicht liberaler und aufgeklärter gemacht hat, sondern konservativer und fundamentalistischer.

    Dabei handelt es sich bei der Türkei noch um das dem Westen kulturell ähnlichste islamische Land – und bei den Deutschtürken um Einwanderer, auf die Jobs gewartet haben. All das trifft auf Afghanen, Somalier und Co. nicht zu. Sie kommen aus zerstörten Staaten in ein Land, in dem keine Möglichkeit auf sie wartet, ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten zu können.

    Gerade bei linken Politikern scheint die Überzeugung vorzuherrschen, den Bürgern „zu ihrem eigenen Besten“ und aus Angst, den Rechten Vorschub zu leisten, diese simplen Tatsachen vorzuenthalten. Das ist eine ausgesprochen antiliberale, paternalistische und reaktionäre Behandlung des Staatsvolkes, die jedem aufgeklärten, mündigen Menschen nur zuwider sein kann.

    Zu einer aufgeklärten, erwachsenen Demokratie gehört, dass man den Menschen die Fakten mitteilt und sie ihre eigenen Entscheidungen treffen lässt. Wenn die Bürger dieses Landes dann mehrheitlich zum Schluss kommen, dass die unkontrollierte Masseneinwanderung unerwünscht ist, dann hat man das auch als Linker zu akzeptieren – selbst wenn man anderer Meinung ist.

    Machen wir uns nichts vor: Ein 18-jähriger Syrer fängt hier mit einem Bildungsstand an, der mit einem deutschen Drittklässler vergleichbar ist – und dem zusätzlichen Nachteil, erst einmal unsere Sprache nicht zu sprechen. Dabei handelt es sich bei den Syrern noch um Einwanderer aus einem ehemals leidlich funktionierenden Staat, die Afghanen, Somalier etc. kommen aus Staaten ohne irgendein Bildungs- oder Gesundheitssystem zu uns.

    Die übergroße Mehrheit dieser Menschen werden hier keine Jobs finden und die glückliche Minderheit wird ihrerseits zum übergroßen Teil allenfalls für einfache, kaum oder nur minimal sozialversicherungspflichtige Tätigkeiten in Betracht kommen. Der syrische Quantenphysiker und die somalische Neurochirurgin werden die Ausnahme bleiben. Drei Viertel oder mehr werden für den Rest ihres Lebens von staatlichen Transferleistungen leben und diese zum größten Teil an die nächsten Generationen weitervererben. Es werden an den Rändern der Großstädte Ghettos entstehen, mit allen sozialen Problemen wie wir sie bereits aus den französischen Banlieues kennen.

    Dieser Zustrom wird uns hohe zweistellige Milliardenbeträge pro Jahr kosten. Er wird zu einer Zunahme von Kriminalität, insbesondere von Familienclan/Banden/Organisierter Kriminalität führen, die bereits heute zum allergrößten Teil in den Händen von Einwanderern ist. Er wird dauerhaft beträchtliche Ressourcen bei Polizei, Sozialarbeitern, Verwaltung und Heerscharen von Ehrenamtlichen binden. Diese Ressourcen werden nicht mehr für Ottonormalbürger zur Verfügung stehen.

    Das ist die Realität und wir müssen damit umgehen. Den Kopf in den Sand zu stecken und jedes Mal überrascht zu tun, wenn ein Vorkommnis wie Köln passiert, das ist unredlich und intellektuell armseelig. Wenn man diese riesige Herausforderung überhaupt irgendwie bewältigen will, dann muss man diese Realität erst einmal akzeptieren. Vorher ist auch die Suche nach realistischen und machbaren Lösungen sinnlos.

    Zu guter Letzt: Wenn jeder andere Industriestaat – es handelt sich hier immerhin um rund 50 andere Staaten – eine völlig andere Einwanderungs- und Flüchtlingspolitik verfolgt und die deutsche Politik für durchgeknallt und selbstzerstörerisch hält, sollten wir diese Bedenken vielleicht ein wenig ernster nehmen, statt sie mit einem linken Aufguss der kaiserlichen Maxime „am Deutschen Wesen soll die Welt genesen“ einfach so vom Tisch zu wischen. Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht.

    Wenn 50 Menschen glauben, Einer habe den Verstand verloren und der Eine glaubt, jeder Einzelne der 50 habe den Verstand verloren, wer ist dann am Wahrscheinlichsten verrückt geworden? Der Eine, oder die 50?

  3. Temnitzbiber am Januar 7th, 2016 9:15 pm

    Hat da übrigens nicht gerade wer gefordert, dass es keinen Familiennachzug geben soll? Und die „vorausgeschickten“ jungen Muslime gehen dann erst einmal einen saufen und dann…? Irgendwo fehlt da die Logik.

  4. ... der Trittbrettschreibe am Januar 10th, 2016 1:11 pm

    was soll das Gerede – seit ein Herr Oestergard die Polzeiuniformen niedlich gestaltet hat, verwechsele ich Polizeibeamte ständig mit

    Automechanikern,
    Security-Laien,
    Politessen, die Autos aufschreiben,
    Bonbonverkäufern oder
    einfach nur KIK-Kunden im Overal.

    Betrunkene, neben sich stehende oder einfach nur aggressive Typen brauchen klare Signalwirkungen ihres Gegenübers. Ein Lolly ist eine „Lizenz zum Flöten“ oder mehr.

    … die Polizei jei jei in einem Rechtsstaat:
    bei diesen netten und niedlich dreinschauenden Menschen würde ich eine Tasse Tee bestellen, schließlich bruacht man doch auch als Straftäter eine kleine Erfrischung bei der Arbeit:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Polizeiuniform_%28Deutschland%29#/media/File:Uniformmodell_Brandenburg4.jpg

    … bei diesen etwas undurchsichtigen Typen, die irgenwie auf Zoff aus zu sein scheinen, wäre ich schon vorsichtiger:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Polizeiuniform_%28Deutschland%29#/media/File:Volkspolizei_in_Berlin_1989.JPEG

    … diese Herren fordern geradezu zum Grapschen auf:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Polizeiuniform_%28Deutschland%29#/media/File:Bundesarchiv_Bild_183-33349-0002,_Neustrelitz,_Jahrestag_der_DDR,_Volkspolizei.jpg

    … auch süß – leider ist meine Fahrkarte abgelaufen, ach scheiß drauf:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Polizeiuniform_%28Deutschland%29#/media/File:Uniformmodell_Brandenburg5.jpg

    … hier würde mir meine eigener Lachkrampf zum Verhängnis – diese Erscheinungen verstehen keinen
    Spaß:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Polizeiuniform_%28Deutschland%29#/media/File:Herzoglich_Gothaische_Gendarmerie_1911_blauer_Rock_Helm_nach_preu%C3%9Fischer_Art.jpg

    .. bei dem machts die Persönlichkeit, nicht die Uniform:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Polizeiuniform_%28Deutschland%29#/media/File:HH_Polizeihauptmeister_MZ.jpg

    und hier fehlteigentlich nur noch Pamilla Anderson:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Polizeiuniform_%28Deutschland%29#/media/File:Uniformmodell-Hamburg.jpg

    https://www.youtube.com/watch?v=J3S__QRxVmA

    so kann polzachai nicht arbeiten:

    http://www.n-tv.de/politik/De-Maiziere-kritisiert-Koelner-Polizei-article16699751.html

    … und dann diese Autos:
    http://polpix.sueddeutsche.com/bild/1.583459.1357302468/640×360/autoklassiker-polizeioldtimer.jpg

  5. hartmut am Januar 10th, 2016 3:11 pm

    Zur Kenntnis. Die sache wird immer merkwürdiger:
    https://kritikundkunst.wordpress.com/2016/01/10/fehlende-traute/

  6. einer von jenen am Januar 10th, 2016 8:31 pm

    Putzig, hier den selben Blödsinn zu finden wie bei Alice Schwarzer…
    Wenn man den Aufstand in Ägypten ein wenig mitverfolgt hat, dann weiß man, dass die Polizei und die Armee dort Schlägertrupps rekrutiert und regelmäßig mit diesen zusammengearbeitet hat, um gegen Demonstrationen vorzugehen.
    http://www.middleeasteye.net/news/new-film-puts-spotlight-egypts-state-hired-thugs-370391885

    Bei den „Banden junger Männer“ auf dem Tahrir-Platz handelte es sich um genau diese Schläger, nicht um irgendwelche „Opfer“.

    Im Übrigen: Müssen Leute moralisch überlegen sein, bevor sie ein Recht haben, sich in Sicherheit zu bringen?
    Das glauben höchstens Journalisten, wenn sie mal wieder intellektuell überfordert sind.

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