Vom Stuckenberg zum Keller Kopf
Eine Denksportaufgabe wäre: Reisen sie wie Heinrich Heine 1812 von Hagen nach Unna, aber bitte über Holzwickede! Wenn man sich die heutigen Autobahnen und Straßen wegdenkt und nur die Topografie und alten Karten ansieht, wird eines sofort klar: Die Römer wussten schon, warum sie auf dem Hellweg in Richtung Osten marschierten – und nur da. Südlich davon liegt das Tal, in dem früher wenige Bauern lebten, und dann kommt der Höhenzug des Haarstrangs mit den Dörfern Hengsen und Opherdicke (seit 950 n.u. Z. besiedelt). Wenn man aber direkt von Holzwickede nach Unna wollte, träfe man auf das Liedbachtal oder einen steilen Hügel – beides würde eine Kutsche oder ein Fuhrwerk vor ein großes Problem stellen. Wikipedia radebrecht dazu; „Zudem ist in Massen ein Berg vorhanden, welcher Stuckenberg heißt, der 118 m über NN und in der Massener Heide liegt.“
Ich habe die Tour heute mit dem Fahrrad gemacht. Die Landschaft ist lieblich und abwechslungsreich, wenn man von dem Krach der Autobahn absieht, der aber nicht überall durchdringt. Wenn man den Stuckenberg mit Karacho runterradelt, kommt man zu einer historischen Mühle (vgl. Foto oben), die der Besitzer in eigener und Handarbeit restauriert hat. Touristen sind hier nie, obwohl man hier Rosamunde Pilcher verfilmen könnte. Das Areal heißt bei den Einheimischen „Reich des Wassers“.
Auf der anderen Seite Holzwickedes strampelt man den Haarstrang hoch, über die „Landskrone“ zum Keller Kopf mit dem hier schon 2011 erwähnten Denkmal. Der Blick ins Ruhrtal ist unbezahlbar.
Auch der Hixterwald dürfte den wohlwollenden Stammleserinnen und geneigten Stammlesern bekannt sein. Man könnte dazu Madonna hören.
Und täglich grüßt der Lünschermannsweg, und der Emscherquellhof nickt dazu.
Kommentare
4 Kommentare zu “Vom Stuckenberg zum Keller Kopf”
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Kann falsches Wissen falsch sein?
Tschuldigung, ähem, ich habe es verbockt:
Es war wohl doch keine fiktive Reise. Heine ist tatsächlich noch enmal nach Deutschland gereist – danke Burks, für diese Schmach:
aus Wikipegida (hö – Witzversuch trotzdem):
Die tatsächliche Hinreise, die nicht „im traurigen Monat November“ (Caput I, erste Strophe), sondern bereits im Oktober stattfand und „welche höchst langweilig und ermüdend war“[9], nahm jedoch den kürzeren Weg über Brüssel, Münster, Osnabrück und Bremen nach Hamburg.[10] Erst die Rückfahrt (vom 7. bis 16. Dezember) verlief über die oben angegebenen Stationen.
[…] die Heimatstube Holzwickede, natürlich der Lünschermannsweg, der Hixterwald, vermutlich auch das Ruhrtal, das Canapé […]
[…] im Ölckenthurm essen, Römerlager Oberaden, Domschatz Essen, XXL-Currywurst, Milchhof Mühlhausen, Hixterwald und Keller Kopf, […]
[…] hatte noch ein paar Striche auf dem Akku und radelte bis zum hier schon erwähnten Panoramablick am Keller Kopf. Das Foto ist vergrößert übrigens gefühlt einen Kilometer breit, […]