Und zwar, Fratzenbuch

Ist das sinnvoll oder beunruhigend? Fratzenbuch lässt eine Spezialsoftware die Chats seiner Nutzer überwachen. Das Ziel: Wirtschaftsverbrecher und andere Kapitalisten aufzuspüren, die sich auf Kosten der Armen bereichern wollen.

Es ist einer dieser Grenzbereiche, in denen es schwer fällt, zwischen falsch und richtig, gut oder schlecht zu entscheiden. Fratzenbuch, das wurde Ende vergangener Woche bekannt, überwacht gezielt die privaten Chats seiner Nutzer, um eine mögliche Ausplünderung gesellschaftlicher Ressourcen seitens des Kapitals schon im Vorfeld zu erkennen und gegebenenfalls die Behörden einzuschalten.

Fratzenbuch betont, dass das Chat-Mitlesen zunächst nicht von Menschen, sondern von Maschinen mit marxistischen Algorithmen erledigt wird.

Übrigens, Spiegel Online: Man beginnt keinen Satz mit „und„, und nach „und zwar“ steht auch kein Komma.

image_pdfimage_print

Kommentare

5 Kommentare zu “Und zwar, Fratzenbuch”

  1. Muchalczik am Juli 17th, 2012 11:59 am

    Das Komma hat, glaube ich, weniger mit dem „zwar“, sondern eher etwas mit dem „um“ zu tun. Zumindest verstehe ich den §75(1) so: http://www.canoo.net/services/GermanSpelling/Amtlich/Interpunktion/pgf71-79.html

  2. admin am Juli 17th, 2012 12:56 pm

    Vor „um etwas zu tun“ kommt erst recht kein Komma, wenn der Satz mit „und“ beginnt.

  3. Nofate am Juli 17th, 2012 10:09 pm

    Entschuldigung, mir fällt es leicht sofort zu sagen: Das ist falsch!
    Wer würde es dulden, wenn die Post alle Briefe liest? Wer würde es dulden, wenn die Stammkneipe alle Gespräche aufnimmt?
    Das ist einfach nur noch widerwärtig! Stasi 3.0!

  4. ... der Trittbrettschreiber am Juli 18th, 2012 4:50 am

    …was sagst „Dudenn“ zu „Nämlich deshalb, weil ….“,
    diesem analogen Gebrauch von diesem zwar schlechten aber für unsere Verhältnisse üblichen Stilmittels?
    In einer Sprach-Diaspora, in der das Wort „Gerne“,(ja Komma) und manchmal sogar mit „Sehr“ oder „Aber“ garniert, das hohlste (ja Superlativ!) und häufigste Hauptwort unseres aktiven (und in meinen Alp(ja Alpen)-Träumen auch passiven) Dienstleistungs-Sprachschatzes ist, sollte jeder Versuch das Gähnen ein wenig eventorientierter zu gestalten, willkommen sein.
    Moin?

  5. rofl am Juli 18th, 2012 9:02 am

    „Es ist einer dieser Grenzbereiche, in denen es schwer fällt, zwischen falsch und richtig, gut oder schlecht zu entscheiden.“

    Das ist einfach eine vorgeschobene Ausrede.

    Facebook scannt die PMs der User, um gezielt Werbung zu schalten. Das habe ich aus eigener Erfahrung erlebt: ich unterhielt mich mit andern Usern (ausschließlich per PM) über eine bestimmte Krankheit und – schwups – schon wurde gezielt für Mittelchen gegen selbige geworben.

    Wer sich so verhält, muss sich natürlich ein Arsenal an Ausreden zulegen, um einem PR-Gau entgegen zu wirken.

    In diesem Zusammenhang möchte ich auch darauf hinweisen, dass FB neulich eigene E-Mailadressen „spendiert“ und ungefragt gegen die für die FB-Anmeldung erforderliche getauscht hat. Somit läuft bei Leuten, die dies nicht bemerkt haben (und das dürften einige sein, denn einen Hinweis seitens FB gab es nicht!) sämtlicher E-Mailverkehr über FB und vermutlich auch durch deren Scanner.

Schreibe einen Kommentar