Leitwolf im Schafspelz

„Denn Netzjournalismus, sofern er aus wirtschaftlichen Gründen und mit Blick auf Breitestwirkung betrieben wird, ist nicht irgendein Abfallprodukt für die Generation Smartphone, für das ihn der soignierte Qualitätszeitungsleser immer noch halten mag: Er ist, ganz im Gegenteil, Destillat, die Essenz von Journalismus als Geschäft, dessen Prinzip Hermann L. Gremliza vor dreißig Jahren so beschrieben hat: ‚Der Wettbewerb um die Gunst der Konsumenten zwingt die privatwirtschaftlichen Medien, alles zu unterlassen, was die Instinkte und Vorurteile der Leser, Hörer und Seher stören könnte. Ja, um gar kein Risiko zu laufen, müssen sie immer noch ein Stück tiefer ansetzen. Axel Springer sieht das schon ganz richtig: Wer in diesem Busineß Erfolg haben will, darf nicht belehren, aufklären, fragen – er muß unterhalten, bestätigen, verdummen.'“ (Stefan Gärtner in der Titanic)

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Kommentare

3 Kommentare zu “Leitwolf im Schafspelz”

  1. fosca am Juni 27th, 2011 10:20 pm

    das journalismus auch ohne verbloedungsverpflichtung funktioniert beweist auch dein blog gluecklicherweise regelmaessig.

  2. Norbert Burghart am Juni 28th, 2011 12:12 am

    Die Frage ist, ob man ohne diese „guten Vorsätze“ auch Geld verdienen kann.

  3. der Trittbrettschreiber am Juni 28th, 2011 7:27 am

    Schade eigentlich, aber wenn das Kasperle doch so gern unterhält, losse mers ebet.

    There are lovely illusions – sometimes they come true.

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