Die geheimnisvolle Flamme der Königin Loana

Eco

Ich habe Umberto Ecos Buch „Die geheimnisvolle Flamme der Königin Loana“ nicht zu Ende gelesen – es war mir am Schluss schlicht zu langweilig,

Ja, eine typisch europäische erhabene Langeweile, die trieft vor humanistischer Bildung und eitler Selbstbespiegelung. Ein alter Mann rekonstruiert seine Kindheit und Jugend anhand der (Trivial)Literatur, die er damals gelesen hat und würzt das mit zwei, drei Geschichten, die man mit gutem Willen als einigermaßen spannend bezeichnen könnte. Nicht schwer zu erraten, dass es sich um eine Art Autobiografie des gehobenen Bürgertums handelt. Kein Kind eines Landarbeiters oder Proletariers hätte sich das alles kaufen können, woran sich der Held Yambo erinnert. Das Leben findet, wie zumeist bei Eco und seinen deutschen Pendants wie Walser in dem Milieu statt, in dem auch der Autor lebt. Das heißt: Es findet rein und pur gar nicht statt.

Gegenbeispiele? Hemingway, Jack London, Steinbeck, John Updike, auch meine Lieblingsschriftstellerin Joyce Carol Oates; ich zähle auch Chandler zur großen Literatur. Ecos Buch ist eines der Werke, die Oberstudienräte im Regal stehen haben müssen, weil man sich zu Weihnachten gegenseitig Bildung schenkt. Ich glaube, Eco ist für mich als Schriftsteller abgehakt. Er hat offenbar sein Pulver verschossen. By the way: Wer auch nur einen der von mir oben erwähnten Autoren nicht kennt, ist ein Banause.

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