Unter Innenexperten: Kriminelle Ausländer gehören abgeschoben

Morgenpost

Deutsche Kulturbilder der Berliner Morgenpost Januar 1931 – diese „Postkarte“ ist eine Quittung der Berliner Morgenpost „über 60 Pfennig für die 05. Woche vom 01.02. bis 07.02.1931“.

In der ersten Februarwoche 1931 scheint nicht viel passiert zu sein. Immerhin erwähnt Wikipedia: „1931/1932: Die Wirtschaftskrise in Deutschland erreicht ihren Höhepunkt. Es gibt 70.000 Konkurse und 6 Millionen Arbeitslose“.

Das ist jetzt 82 Jahre her. Was werden sie im Jahr 2095 über heute schreiben? „Schwedisches Königpaar bummelte durch Quedlinburg.“ – „Dieter Wiefelspütz, der so genannte „Innenexperte“ der SPD, findet es gerechtfertigt, dem Whistleblower Edward Snowden keinen Aufenthalt in Deutschland zu gewähren: ‚Ich kann nicht erkennen, dass der Mann politisch verfolgt wird‘, sagte er der Mitteldeutschen Zeitung.“ – „Weil angeblich der frühere amerikanische Geheimdienstmitarbeiter Snowden an Bord gewesen sein sollte, wurde die aus Moskau kommende Maschine des bolivianischen Präsidenten Morales zur Landung in Wien gezwungen.“

Vielleicht aber auch anders. „Obwohl Edward Snowden, der spätere Nobelpreisträger für Transparenz und Informationsfreiheit, in seiner Heimat USA wegen seiner politischen Überzeugung verfolgt wurde und ihm eine langjährige Haaftstrafe drohte, wurde ihm in Deutschland Asyl verweigert. Hans-Peter Friedrich (CSU), der spätere kurzzeitige Alterspräsident der deutschen Militärjunta in den Jahren 2033-2045, kündigte an, Deutschland werde nichts tun, was der US-Regierung missfalle. Man müsse der Obrigkeit untertan sein, so stehe es in der Bibel. Snowden sei ein Krimineller, und kriminelle Ausländer gehörten bekanntlich ohnehin abgeschoben. Auch sei die Industriespionage seitens des Geheimdienstes NSA irrelevant; das sei eben eine Feature des freien, sozialen und alle glücklich machenden Marktes, und man solle sich über derartige Peanuts nicht künstlich aufregen.“

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Kommentare

3 Kommentare zu “Unter Innenexperten: Kriminelle Ausländer gehören abgeschoben”

  1. elvis am Juli 3rd, 2013 9:49 am

    Jau, geiles Scenario. Typisch deutsch. Deutschland das Land der Gaffer. Wie ich gerade bei BILD Online sehe ist das ständige Wahlbarometer der CDU um genau 1% von gestern auf heute gestiegen.

    Hätte Westerwelle gestern gesagt, Snowden könne kein Asyl gewährt werden aber Kraft seines Amtes habe er beschlossen, dass Snowdon in jeder Deutschen Botschaft willkommen sei, dann würde die FDP heute nicht bei 4% (lt. BILD) stehen sondern bei 40%.

  2. Tom am Juli 3rd, 2013 6:19 pm

    Burks, mit dem letzten Absatz hast Du einige Nägel voll auf den Kopf getroffen!

  3. Udo am Juli 3rd, 2013 11:38 pm

    Hätte Guido Westerwelle wirklich den Arsch in der Hose ihn in einer deutschen Botschaft unterkommen zu lassen, würde ihm Angela Merkel am nächsten Tag zeigen wer die Hosen an hat und ihm die Eier abreißen, pardon des Amtes entheben. Das wäre zugegebenermaßen der erste Liberale, der im Kabinett Merkel I und II dran glauben müsste, aber ich glaube die Enttarnung eines deutschen #PRISM wäre Merkel vor der Wahl nicht zuzumuten und ist daher mit allen Mitteln zu verhindern.

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