Talking devices

discord

Gestern unterhielt ich mich mit einer Frau in den USA per Discord (Screenshot), sie hat einen eigenen Server. Vor ein paar Tagen haben ich mit jemanden geskypt, der irgendwo in Kalifornien sitzt und eine Art Werwolf-Avatar spielt, den ich für einen bestimmten Plot in Second Life brauchte.

Gestern Abend bekam ich eine Kurznachricht über Telegram, wo mein Whisky war, den ich per Großbourgeoisie bestellt hatte. Mein Neffe schickte mir per Signal ein Update des Gesundheitsstatus meines Großneffen. Ein Freund sendete mir eine old schoolSMS auf mein Handy. Ich bekam rund 20 E-Mails (Spam rausgerechnet), eine davon verschlüsselt. Jemand versuchte mich per Messenger von Facebook zu erreichen – das ignoriere ich sowieso. Eine Ex-Loverin schrieb mir etwas Nettes per WhatsApp. Gestern machte ich eine Videokonferenz per BigBlueButton (ich habe einen eigenen Server) mit einer Kollegin, die eine Reportage über mich schreiben will.

Mir fiel auf, dass ich mIRC oder XChat schon ewig nicht mehr benutzt habe. Ich hatte übrigens vor Jahren versucht, spaßeshalber eine Mailbox auf meinem Linux-Rechner zu installieren, bin aber kläglich gescheitert. (Ruft da jemand im Hintergrund: DFÜ? Oder Usenet? Oder gar ICQ?)

Wait a minute. Das wird jetzt unübersichtlich. Was ist, wenn ich Avatar online spielte und mit Mitspielern chattete, dass ich Feuerschutz brauchte? Oder wenn ein Avatar (adult!) in Second Life eine meiner drei Kaiilas anspräche, die auf meinen Sims herumstehen, um den Traffic zu erhöhen? Die virtuellen Tierchen bzw. Avatare sind permanent per Textviewer online und und könnten antworten.

Das sind schon ein Dutzend Optionen, mit mir zu kommunizieren. Kann man das alles überwachen? Kann man, ist aber technisch aufwändig und geht nicht wirklich vollständig. Telegram abhören? Wer schickt Vertrauliches über Telegram?

Aber gar Signal? Da lachen ja die Hühnerinnen. Vielleicht sollte ich noch aus Trotz WeChat installieren. Und ob zum Beispiel Linden Lab so einfach Nutzerdaten und Chat-Logs herausgäbe, wage ich zu bezweifeln. Die können natürlich alles sehen und lesen. Kalifornisches Recht ist aber nicht deutsches Recht.

Beim IRC-Chat hingegen sehe ich für die üblichen Verdächtigen eher schwarz. Ist Internet Relay Chat in China erlaubt? Wie zensieren die da? Ich sage nur: #Shanghai DALnet! Aber wer nutzt das schon! Die Nachgeborenen müssen eh erst Google bemühen.

Ich kommuniziere eher altertümlich – per verschlüsselter E-Mail. Da verrät man, wer mit wem, aber nicht was. Oder ich richte einem Informanten eine eigene E-Mail-Adresse bei mir selbst an, und er muss dann nur Entwürfe schreiben, die ich dann lese. Dazu müsste ich einem Informanten natürlich trauen, und ich vertraue niemandem, außer sehr wenigen Leuten, die ich an zwei Händen abzählen kann.

Oh, ich habe heute auch schon mit meiner Chefin und einem Ingenieur hier geredet. Als ich aus dem Haus ging, schaut ich in meinen Briefkasten und war erfreut, dass keine Post von Anwälten darin war. Telefoniert habe ich auch schon. By the way: Attraktive Damen lade ich zu Waldspaziergängen ein, falls sie mir etwas Vertrauliches mitzuteilen haben und nicht in meine Wohnung kommen wollen, weil sie hier mitlesen.

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Kommentare

One Kommentar zu “Talking devices”

  1. Godwin am Februar 3rd, 2022 7:15 pm

    Hashtag #lifesavinghandjob müsste eigentlich aus allen Nähten platzen
    vor allem in Kombi mit anderen News

    stattdessen same procedure as every day:
    herausfinden, was eh schon jeder weiß
    pöse Russen
    pöse Schlitzaugerden
    pöse
    Ultras
    pöse link-sex-treme

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