Im Schutz des Lynchmobs

FAZ: „Die Anklage gegen den Filmproduzenten droht sich nach Pannen und Widersprüchen aufzulösen. Dabei weist der Fall nicht nur Parallelen zur Causa Strauss-Kahn auf. Auch ein Staatsanwalt verhält sich verdächtig. (…) Ein Jahr nach den Missbrauchsvorwürfen, die Hollywoods einflussreichsten Strippenzieher aus der Bahn warfen und die amerikanische Filmindustrie erschütterten, scheint sich die Anklage gegen den New Yorker aufzulösen. (…)

Trotz Anschuldigungen von fast 90 Frauen dürfte sich bei Weinstein Optimismus breitmachen. Obwohl auch in London, Los Angeles und Beverly Hills gegen ihn ermittelt wurde, blieben weitere Anklagen bislang aus. Auch in New York kann die Staatsanwaltschaft nach anfangs drei mutmaßlichen Opfern nur noch eines präsentieren, bei dem es keine Widersprüche oder Ermittlungspannen gab. Verteidiger Brafman rüstet sich zum Gegenangriff. Er kündigte an, gegen Ermittler DiGaudio und den ‚New Yorker‘ vorzugehen. Die Zeitschrift soll Evans’ Bericht über die angeblich einvernehmliche sexuelle Begegnung bewusst zurückgehalten haben.“

Fefe dazu: „Die Schauspielerin, auf der der Anklagepunkt beruhte, hatte einer Zeitung geschildert, Weinstein habe sie zu Oralsex gezwungen, und sie hätte nicht gewollt. Und jetzt, wo eine Aussage unter Eid droht, mit heftigen Strafen bei Falschaussage, da stellt sich die Situation plötzlich ganz anders dar:

Darin beschrieb Evans den Oralsex mit Weinstein in dessen Büro im New Yorker Viertel Tribeca als einvernehmlich. Die Darstellerin soll sich von der sexuellen Begegnung vor 14 Jahren eine Filmrolle in einem Horrorfilm oder einer Romantikkomödie erhofft haben.

Im Schutz des Lynchmobs alte weiße Männer mit Scheiße bewerfen, da machen alle gerne mit. Aber wenn Konsequenzen für Lügen drohen, dann dünnt sich die Liste der Ankläger plötzlich aus.“

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Kommentare

6 Kommentare zu “Im Schutz des Lynchmobs”

  1. ... der Trittbrettschreiber am Oktober 23rd, 2018 11:44 am

    Das mit dem ungewollten Oralsex ist und bleibt mir ein Rätsel. Nun gut, ich habe bereits die Dritten, nicht mehr so sehr stabil wie die zweiten aber: Es wäre dennoch sehr mutig von einem höchstwahrscheinlich Wahnsinnigen mir seinen Schnittelwurz zwischen meinen geschlossenen Lippen und Zähnen hindurch in den Rachen zu schieben. Erstens müsste er sich operativ behandeln lassen (Muskelkontraktionen im Kieferbereich mit einer Bisskraft von mindestens 800 N cm hoch minus 2) und, falls wider Erwarten noch vorhanden, seinen Dödel von ätzender aufsteigender Magensäure eines Trittbrettschreibers säubern lassen. Die Rolle hätte er dann aber sicher – als Jodler in den sicher bald kommenden Heimatfilmserien: Der Alpendildo – das Grauen im Gamsbartbüschel am Tirolerhut.
    Welch ein Gedanke. Herr Ober, bitte gleich drei, Jessasmariaundjosef, sakra was ein faads Gschmäkle hobi do in meiGoschn. Fürti.

    So, wo war ich stehengeblieben? Ah, Seite 23, 2.Akt, 3. Szene. Na ja, der Text liest sich recht einprägsam … Auf Spannung!.. Licht!..Klappe 10.

  2. Horst Horstmann am Oktober 23rd, 2018 11:45 am

    Wenn Fefe den advocatus diaboli spielt, dann stets mit voller Hingabe – ich kann die Ewiggeifernden schon Kreischen hören.
    Nühühähä.

  3. andreas am Oktober 23rd, 2018 6:48 pm

    @Trittbrettschreiber Ich kenne den Schnittelwurz zwar nur als Schniedelwutz, hätte meinem selbigen eben vor Lachen beinahe erlaubt mich einzunässen. Muss nun testen ab welcher Menge Jever das Bewußtsein erweitert.

  4. Martin Däniken am Oktober 23rd, 2018 10:05 pm

    Wenn ein Staatsanwalt sich überschätzt
    (den Mund zuvoll nimmtmuhaha) und dann feststellen muss,die Zeugen sind nicht gerichtstauglich…
    dann sind die Zeugen schuld?!
    Achja in den USA gibt sehr teure Anwälte,
    die mit Probejurys arbeiten,haben
    evtll auch Experten für Vorgespräche mit Zeugen um deren Qualität festzustellen und dem Zeugen diese mitzuteilen.
    Was ganz zufällig zum Umkippen derselben führen kann,wirklich zufälligst!

  5. flurdab am Oktober 25th, 2018 3:04 pm

    Also interessant wäre es doch erst dann geworden wenn sich eine Frau als Geschädigte gemeldet hätte, die trotz sexueller Nötigung/ Vergewaltigung keine Karriere gemacht hat.
    Ich meine so einem Filmmogul drängen sich doch jeden Tag diverse „Schauspielerinnen“ auf, wegen der Karriere. Da muß der Mann sich ja irgend ein Auswahlverfahren einfallen lassen um sicher zu stellen, dass die Damen auch unter widrigen Umständen die Dreharbeiten durchstehen.
    Schließlich ist er für den finanziellen Erfolg seiner Investoren verantwortlich, also für den Profit. Geht ja nicht um „Kunst“.

  6. Martin Däniken am Oktober 26th, 2018 9:58 am

    Sowie ich das mit gekriegt hab,verfügte Weinstein über fähige Mitarbeiterinnen,die ihm Frauen zuführten und Schweigeverpflichtungen diesen zur Unterschrift gaben…Ausserdem wurde durch entsprechende Medikamente dafür gesorgt das der „kleine“ Harvey immer nen dicken Hals hatte…
    Also gab eine ordenltiche Infrastruktur!
    Nein ich denke nicht das er der einzige mit sowas war oder ist oder sein wird.
    Die anderen sind bessre Predatoren!

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