Homo homini Deus est oder: Allah, Jahwe, Gott gibt es nicht

MohammedDer Narr sagt in seinem Herzen: Es gibt keinen Gott. (Psalm 14,1)

Der Weise sagt es der Welt.

„Denn nicht Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde, wie es in der Bibel steht, sondern der Mensch schuf (…) Gott nach seinem Bilde.” (Ludwig Feuerbach: Vorlesungen über das Wesen der Religion, Leipzig 1851, XX. Vorlesung)

Das Fundament der irreligiösen Kritik ist: Der Mensch macht die Religion, die Religion macht nicht den Menschen. Und zwar ist die Religion das Selbstbewusstsein und das Selbstgefühl des Menschen, der sich selbst entweder noch nicht erworben, oder schon wieder verloren hat. Aber der Mensch, das ist kein abstraktes, außer der Welt hockendes Wesen. Der Mensch, das ist die Welt des Menschen, Staat, Societät. Dieser Staat, diese Societät produzieren die Religion, ein verkehrtes Weltbewusstsein, weil sie eine verkehrte Welt sind. Die Religion ist die allgemeine Theorie dieser Welt, ihr enzyklopädisches Compendium, ihre Logik in populärer Form, ihr spiritualistischer Point-d’honneur (Ehrgefühl), ihr Enthusiasmus, ihre moralische Sanktion, ihre feierliche Ergänzung, ihr allgemeiner Trost- und Rechtfertigungsgrund. Sie ist die phantastische Verwirklichung des menschlichen Wesens, weil das menschliche Wesen keine wahre Wirklichkeit besitzt. Der Kampf gegen die Religion ist also mittelbar der Kampf gegen jene Welt, deren geistiges Aroma die Religion ist.

Das religiöse Elend ist in einem der Ausdruck des wirklichen Elendes und in einem die Protestation gegen das wirkliche Elend. Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüth einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volks.

Die Aufhebung der Religion als des illusorischen Glücks des Volkes ist die Forderung seines wirklichen Glücks. Die Forderung, die Illusionen über seinen Zustand aufzugeben, ist die Forderung, einen Zustand aufzugeben, der der Illusionen bedarf. Die Kritik der Religion ist also im Keim die Kritik des Jammertales, dessen Heiligenschein die Religion ist.
(Karl Marx: Einleitung zu Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie; in: Deutsch-Französische Jahrbücher 1844, S. 71f, zitiert nach MEW, Bd. 1, S. 378-379)

Das musste jetzt gesagt werden. Übrigens: Religion raus aus den Schulen.

image_pdfimage_print

Kommentare

5 Kommentare zu “Homo homini Deus est oder: Allah, Jahwe, Gott gibt es nicht”

  1. heiner am Januar 8th, 2015 9:46 am

    mann/frau darf sie eventuell einen leicht vernebelten kommunistischen spinner nennen. eines darf man nicht: daran zweifeln dass sie ehrlich und geradeaus sind. danke -und respekt- für den beitrag nach frankreich. vielleicht sollte man mit ihrem letzten satz nochmal anfangen. das was die religion nennen hat mit meiner tochter und meinem sohn nichts zu tun. stimmt, das muss aus der schule raus.

  2. ... der Trittbrettschreiber am Januar 8th, 2015 3:56 pm

    Gerade jetzt sollte Religion in den Schulen thematisiert werden. Nicht als Repetition von Gemurmel, Gefasel und Gehirnwäsche sondern als Bestandteil der Kulturen, die ohne die Religionen nicht so wären, wie sie sind. Der Ruf „`Religion raus aus den Schulen“‚ ist spontan und verständlich scheint aber leider nicht das Ergebnis sorgfältiger Verwendung des unbetstritten reichlich vorhandenen Gehirnschmalzes zu sein. Plaktive Floskeln wie „`[bitte selbst ausfüllen] raus aus [bitte selbst ausfüllen]“‚ haben noch nie zu Wissenserweiterungen oder Verbesserungen von Verhalten geführt, wie das Beispiel der PEDIGA zeigt. Religion ist ein großes Thema der Menschheit und muss betrachtet werden – mehrperspektivisch, interdisziplinär, objektiv und (weil wir 2015 nunmal in diesem Kontext leben) wissenschaftsmethodisch solide. Nur wer sich bemüht, reflexiv zu leben, hat eine Chance zu erkennen und die Konsequenzen eben dieser Erkenntnisse leben zu können.

    BTW: Opium(eine hübsche Metapher)ist im Vergleich zu heutigen Drogen das Aspirin der Vergangenheit.

  3. Crazy Eddie am Januar 8th, 2015 5:39 pm

    Aus Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi Neujahrsrede:

    I am referring here to the religious clerics. We have to think hard about what we are facing—and I have, in fact, addressed this topic a couple of times before. It’s inconceivable that the thinking that we hold most sacred should cause the entire umma [Islamic world] to be a source of anxiety, danger, killing and destruction for the rest of the world. Impossible!

    That thinking—I am not saying “religion” but “thinking”—that corpus of texts and ideas that we have sacralized over the centuries, to the point that departing from them has become almost impossible, is antagonizing the entire world. It’s antagonizing the entire world!

    Is it possible that 1.6 billion people [Muslims] should want to kill the rest of the world’s inhabitants—that is 7 billion—so that they themselves may live? Impossible!

    I am saying these words here at Al Azhar, before this assembly of scholars and ulema—Allah Almighty be witness to your truth on Judgment Day concerning that which I’m talking about now.

    All this that I am telling you, you cannot feel it if you remain trapped within this mindset. You need to step outside of yourselves to be able to observe it and reflect on it from a more enlightened perspective.

    I say and repeat again that we are in need of a religious revolution. You, imams, are responsible before Allah. The entire world, I say it again, the entire world is waiting for your next move… because this umma is being torn, it is being destroyed, it is being lost—and it is being lost by our own hands.

    https://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=POGpIt2U4s4

    http://www.raymondibrahim.com/from-the-arab-world/egypts-sisi-islamic-thinking-is-antagonizing-the-entire-world/

  4. Ahmed am Januar 8th, 2015 10:50 pm

    Sehr schön. Genau so muss man dem Kram begegnen. Er ist schlicht und einfach nicht jugendfrei.
    Die Deutschen haben sich den Respekt vor allem möglichen lebensgefährlichen Unsinn als kulturellem Wert angewöhnt, oder sie hatten das schon immer, ich weiß es nicht.
    Man kann es verstehen, wenn erwachsene Menschen, die sich in gefährliche Räusche versetzen wollen, über die Grenzen des Verstandes und des Lebens hinausgehen. Keiner hat etwas gegen Drogen, Chemtrails, katholische Visionen oder dgl.
    ABER DOCH NICHT MIT KINDERN !

  5. björn stetter am Januar 9th, 2015 5:30 pm

    man muss die sprache der religion verstehen, um der „religion der dummen“ (islam) begegnen zu können. eine rein säkulare erziehung macht hier sprachlos und handlungsunfähig. hier helfen keine philosophischen sätze. religion muss also verstärkt unterrichtet und in ihrer „reinen lehre“, also als hartes denksystem unterrichtet werden. d.h. der heutige religionslehrer als gutmenschenlabertasche und märchenerzähleronkel bringt nichts. dann schon die summa contra gentiles.

Schreibe einen Kommentar