Wir sind im Krieg

Rudolph Bauer auf einer Klausurtagung des Bremer Friedensforums am 3. Oktober 2013 (via >b’s weblog) über die Rolle der Bertelsmann-Stiftung:

Flankiert von den Verlagen, den Print- und den elektronischen Medien des Bertelsmann-Konzerns sowie mit Hilfe von „Sicherheitsexperten“ wie der Venusberg-Gruppe betreibt der in Gütersloh ansässige „Think Tank“ zielstrebig und ohne den Schimmer einer demokratischen Legitimation die Militarisierung der Gesellschaft in Deutschland und Europa.

Das ist jedoch nicht so neu – vgl. Telepolis (26.07.2007): „Lobbyarbeit für die Militärmacht Europa – Die sicherheitspolitische Agenda der Bertelsmann-Stiftung“.

Die außenpolitische Agenda der Stiftung hat einen eindeutigen Fokus: Europa soll innerhalb der globalen Wirtschafts- und Machtblöcke seine Interessen wahrnehmen, sich als Weltmacht definieren und zum globalen Militärakteur entwickeln, der bei Bedarf jeden Punkt der Welt kontrollieren kann. Damit sollen die sogenannten sicherheitspolitischen Interessen gewahrt werden, die Hand in Hand gehen mit wirtschaftlichen Interessen: sicherer Zufluss von Rohstoffen, ungehemmte Kapitalflüsse sowie reibungslos funktionierende globale Liefer- und Absatzketten.

By the way: Wir befinden uns nicht irgendwo, sondern wird sind. „Wo ist mein Essen?“ – „Die Suppe befindet sich im Topf.“ So redet niemand. Warum sollte man also so geschwurbelt schreiben?

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Kommentare

One Kommentar zu “Wir sind im Krieg”

  1. tom am Dezember 5th, 2014 1:39 pm

    Suppe befindet sich… kann man aber noch verstehen, jeder weiß, was gemeint ist.
    Neulich im Radio aber: „…hat Teilhabe…“
    Großes deutsches Sprachkino.

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