Krass verpixelte Bäume und die ehemalige wahre SPD

franz-neumann-platz

Eine Frage an die HistorikerInnen: Nach welchem Franz Neumann sind denn dieser Platz und die U-Bahn-Station benannt? Beim deutschen Wikipedia finde ich nichts darüber; im englischen Wikipedia immerhin: „politicians convinced the BVG to put the name of a famous SPD chairman inside.“ Da sollte sich mal jemand dransetzen und das ergänzen.

Update während des Schreibens: Es war der Vorsitzender der Berliner SPD. Wieso ist der „famous“?
Im Januar 1934 schwer von der Gestapo misshandelt, machte man ihm vor dem Kammergericht Mitte Juli jenes Jahres den Prozess wegen des „hochverräterischen Unternehmens, es unternommen zu haben, den organisatorischen Zusammenhalt der SPD aufrechtzuerhalten“. In der schriftlichen Begründung des Urteils (eineinhalb Jahre Gefängnis) hieß es, Neumann habe unter anderem seine Genossen in der Siedlung „Freie Scholle“ über Zustände und Personen im Konzentrationslager Oranienburg aufgeklärt. Der Gefängniszeit folgte die übliche Polizeiaufsicht. Nach der Freilassung arbeitete er wieder als Metallarbeiter.

Das waren noch Sozialdemokraten und Charaktere. Solche SPD-Mitglieder gibt es nicht mehr. Die heutigen Pappnasen sollten sich schämen.

image_pdfimage_print

Kommentare

2 Kommentare zu “Krass verpixelte Bäume und die ehemalige wahre SPD”

  1. Zeitungsdieb am November 14th, 2013 9:00 am

    Dass es solche Mitglieder nicht mehr gibt, möchte ich nicht behaupten. Aber sie haben in dieser (und anderen Parteien) mangels Stromlinienförmigkeit keine Chance, es an die wirklich wichtigen Stellen im Bonzenapparat zu schaffen, wo Sigipop & Co. hocken.

  2. admin am November 14th, 2013 9:17 am

    Stimmt. Das gilt auch für Gewerkschaften.

Schreibe einen Kommentar