Wieso ist das eigentlich so schwer zu verstehen?

FALSCH, Wirtschaftswoche: „Eigentlich Trojanisches Pferd genannt, schleust sich eine solche Schadsoftware unbemerkt in fremde Rechner ein…“

Das eben nicht. Eine Software kann sich nicht selbst einschleusen. Das ist eine Verschwörungstheorie.

FALSCH, Tagesschau: „Der Begriff steht für eine Online-Durchsuchung seitens der Bundesregierung. Dabei sollen Computer einmal (Online-Durchsicht) oder während eines gewissen Zeitraums (Online-Überwachung) überprüft bzw. überwacht werden, ohne dass der Nutzer das bemerkt. Das Innenministerium sprach 2008 nicht von Bundestrojanern, sondern von „Remote Forensic Software“.

Hier geht es um die Überwachung von Internet-Telefonie, deren „Nebeneffekt“ ist, dass der Rechner komplett überwacht werden kann. Und dazu braucht man den physischen Zugriff, und der Nutzer muss seinen Rechner UNGESICHERT herumstehen lassen oder herausgegeben haben.

Wieso ist das eigentlich so schwer zu verstehen?

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Kommentare

4 Kommentare zu “Wieso ist das eigentlich so schwer zu verstehen?”

  1. Entitaet am Oktober 11th, 2011 6:01 pm

    „Wieso ist das eigentlich so schwer zu verstehen?“

    Das liegt insbesondere daran, dass viele Journalisten und diejenigen, die sich dafür halten, Begriffe nicht klar benennen oder gar definieren können und mitunter auch gar nicht wollen. Wenn schon allein der Gebrauch von Google und Co. die von dir immer mal wieder erwähnten Schwierigkeiten verursacht, warum soll man also Begriffe klar benennen etc.?

    Wenn ein (nicht un-) erhebliches Maß an technischem Verständnis zum Verstehen der jeweiligen Materie erforderlich iost, wird es noch schlimmer. Es fehlt bei einem Großteil dieser „Schmocks“ ganz klar die Bereitschaft, den eigenen Horizont zu erweitern. Dies ist etwas, das ich aus meiner IT-Tätigkeit über die Jahre auch immer wieder feststelle: nur die wenigsten, und hier im Grunde nur diejenigen, die zum Schluss die Arbeit erledigen müssen, erweitern ihren eigenen Horizont. Der große Rest fährt meistens die bequeme Tour. Nur im Journalismus hat das eben die Konsequenz, dass sich ziemlich lange Halb- und Unwahrheiten in den Köpfen halten.

    E.

  2. Bundestrojaner « Kritik und Kunst am Oktober 11th, 2011 10:14 pm

    […] Die technische Seite erklärt burks seit Jahren; und natürlich hat er recht, soweit habe selbst ich mich inzwischen ins Thema eingelesen: Und dazu braucht man den physischen Zugriff, und der Nutzer muss seinen Rechner UNGESICHERT herumste… […]

  3. Frank am Oktober 12th, 2011 8:06 am

    Lesen war schon immer schwer!, und der Mensch ist von Hausaus Faul…das sagte schon I.Kant

  4. original kopie fälschung wirklichkeit lüge wahrheit und das netz » Blog Archive » Transparente Infrastruktur am Oktober 12th, 2011 11:27 pm

    […] verbundene Fragestellung bezieht sich im übrigen nicht nur auf das spezielle Problem der “Remote Forensic Software” aka Staatstrojaners. Diese Fragestellung betrifft generell alle Bereiche in denen über Code […]

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