Judgment Day

The Daily Beast: „Ukrainian President Volodymyr Zelensky and his advisers have been arguing in recent days that they don’t want to cede any territory to Russia in the ongoing war in Ukraine. And though that view is widely held in Ukraine, they could be trapping themselves in political quicksand.“

[Kommentar von Matias Broeckers zum obigen Artikel]

Berliner Zeitung: „Die Forderung nach einer Kapitulation der Ukraine kann man moralisch rechtfertigen, aber sie führt zum Gegenteil dessen, was ihre Unterstützer erreichen wollen.“ (Sehr langer Artikel, aber sehr klug und nachdenklich).

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Kommentare

17 Kommentare zu “Judgment Day”

  1. Mitleser am Juni 19th, 2022 8:57 am

    Da stehen sie also mal wieder alle auf ihren Maulwurfshügeln, die Strategen, und schwadronieren herum.
    Egal ob Verschwörungsliebhaber wie Broeckers oder Journalisten/Historiker wie Bachmann. Während der eine über NATOstan deriliert, gibt der andere den Gelehrten, der auf auch den Angriffskrieg auf Jugoslawien und die Einhegung der unbotmäßigen Jugoslawen verweist. „Klug und nachdenklich“? Hm, der letzte Abschnitt zeigt, worum es ihm tatsächlich geht: „Es geht darum, welchen Einfluss eine deutsche Bundesregierung noch haben wird, wenn es irgendwann einmal zu Friedensverhandlungen kommt.“ Es geht als wieder mal nur um die armen Deutschen, erst wurden sie von den schlimmen Nazis drangsaliert und jetzt von dem bösen Ami. Sie sind – wieder einmal – die wahren Opfer!

  2. Die Anmerkung am Juni 19th, 2022 9:32 am

    Die Berliner publiziert moralinsaures Katholengewäsch + Kriegspropaganda, völlig belangloses Gewäsch. So funktioniert Machtpolitik nicht.

    Bröckers:

    die bedingungslose Kapitulation der Ukraine ist unumgänglich.

    Ebend. (Diether Krebs)

  3. ... der Trittbrettschreiber am Juni 19th, 2022 11:07 am

    Schade, dass ich so lange Zeit glücklich im Keller verbracht habe. Ich hätte so viel werden können – Ideologe, Volksverarscher, Zukunft gestaltender Milliardär oder gar KommunalpolitikerIn m/w/d/x mit Genderpflicht am Rathausschalter. Blogger mit unendlich vielen Likes der vereinigten Oligarchen aller Länder wäre nun doch etwas zu hoch gegriffen, denn Hochmut kommt ja bekanntlich vor dem Mandat im EU Parlament. So sitze ich nun hier inmmitten meiner grünen Freunde unterschiedlichsten Füllstands und begreife all dieses besoffene Gefasel der Nüchternen dort droben nicht. Hier ein leichtes oder schweres haubitziges Wäffelchen, dort ein intellektuelles Altgenerals-Spekulatius, dahinten dann wieder eine geheuchelte Willensbekundung zu einem Dialögchen und alles in allem werden aus Roten und Grünen irgendwie doch Braune – nicht ihrer Gesinnung wegen, so aber doch aufgrund ihres Aufenhaltes in den Enddärmen der Aggressoren dieser Welt. Da kommen sie dann wieder raus und säuseln vom Sparen, ruhig auch mal nach Gaucklermanier frieren und dazu servieren sie, als röche niemand den ungewaschenen Braten, einen Krumen altes Süßbrot für neun Euro bis zu sage und schreibe drei Monaten.
    Was ist los da oben? Hätte man denn nicht längst einen Mechanismus erfinden können bei all dem schon vorhandenen Hightechweltraumschrott, der auf Gewalthandlungen jeglicher Art automatisch eine niederschmetternde Reaktion auslöst? Gilt denn aller Fortschritt nur der multiplen Verblödung und
    der Fett- und Eiweiskonservierung auf zwei viel zu dünnen Beinen, die einen dicken Wanst tagtäglich zum nächsten Getränkemarkt oder in die SUV-Garage hiefen müssen?

    Burks hat ja wenigstens noch seine Welt der Stiefmütterchen, Fresien und fetten Hennen, auf denen der zwölfpunktige Spargelkäfer seinen Rausch von all den lyrisch süßen Blattlausabsonderungen ausschläft. Was aber haben die Macher dieser Welt? Wird die Feigheit JEVERschwinden?

    Was auch kommen mag oder gewesen ist. Der Hopfen ist geblieben und das letzte was stirbt, ist der Durst.
    Herr Ober – machen Sie mir doch mal eine nachhaltig ausgewogene , na diese (schnipp, schnipp), haach, ja richtig, diese „bloody diplomat“ Soft-Schorle, sonst dreh ich hier noch durch.

  4. .. der Trittbrettschreiber am Juni 19th, 2022 12:44 pm

    Die Medien haben als Selbstgespräche führende Institution die Funktion eines Alb(pen)-Tagtraums übernommen, der sich selbst auf der Couch eines Analytikers frei assoziierendes Objekt ist. Selbst das automatisierte Publizieren der Trauminhalte wird zum publizistischen Event ohne Zielgruppe, wobei es egal ist, ob in Hintertux von der freiwlligen Ferwehr eine Katze vom Baum geholt wurde oder ein mit 22 Tonnen Melonen beladener Lkw in Augustdorf gestoppt wurde oder, was überrascht, das vage Wahrnehmen eines dritten Weltkriegs, der längst im Gange(s) ist.

    PRO S.T. – nicht aufgeben!

  5. Wolf-Dieter Busch am Juni 19th, 2022 7:19 pm

    Hab den Artikel in der Berliner Zeitung ¾ durch (danke vor Vorsortierung), und ja, lang und gedankenvoll ist er. Ob ich zustimme: darüber müsste ich erst mal schlafen. (Spoiler, ich sag nein, also vollständig: in welchem Maß und welchen Aspekten ich widerspreche, dazu muss ich erst in mich gehen.) Könnte dauern. Evtl. meld ich mich wieder.

  6. Wolf-Dieter Busch am Juni 19th, 2022 8:07 pm

    Geht schon los mit der Kritik am Artikel.

    Völkerrechtlich ist dieser Krieg so eindeutig, wie das nur sehr selten in der Geschichte der Fall war: Russland ist der Angreifer, die Ukraine verteidigt sich und jeder hat nach der UN-Charta das Recht, die Ukraine zu unterstützen.

    Eindeutig unzutreffend. Putin hat die Volksrepubliken Luhansk und Donezk diplomatisch anerkannt und steht diesen bei auf deren ausdrückliche Hilfe – so seine Stellungnahme. Dass deren Abtrennung von Ukraine von der Zentralregierung in Kiew nicht zugestimmt zu werden braucht, so Putin weiter, habe der Internationale Gerichtshof der Vereinten Nationen seinerzeit so bestimmt bei Separation des Kosovo. Ehe seine Stellungnahme nicht diskutiert wird gibt es keine Eindeutigkeit.

    (Mein Standpunkt dabei bleibt meine Sache.)

    Zur Wiederholung, die EU-weiter Informationssperre ist eine Amtliche Untat.

  7. Wolf-Dieter Busch am Juni 19th, 2022 11:46 pm

    Und es geht weiter.

    Sowohl vor dem Ersten Weltkrieg, als die Ukraine zwischen Österreich-Ungarn und dem Zarenreich aufgeteilt war, als auch in der Zwischenkriegszeit, als sie zwischen der UdSSR, Polen, Rumänien und der Slowakei (und später dann Ungarn) aufgeteilt war, gab es ukrainische Exilorganisationen, die Gelder sammelten und Kämpfer bewaffneten und trainierten und die ukrainischen Siedlungsgebiete infiltrierten, um dort den Partisanenkampf und Aufstände zu organisieren.

    Ukrainische Exilorganisationen, die Gelder sammeln und damit Leute bewaffnen und trainieren? Meine sehr geehrten Damen und Herren, das ist die Beschreibung von – heutiger Sprachgebrauch – Farbrevolutionen. Bezahlt nicht von vertrauensseligen älteren Damen, sondern von spezifisch interessierten Finanziers.

    Wie die „Revolution“ am Maidan 2014. In Kürze: der „Widerstand“ ist nicht intrinsisch ukrainisch, sondern fremdfinanziert mit Schuldscheinen, Farbe Grün, ungedeckt seit 1972.

    Womit sich das Argument gegen eine Kapitulation aufhebt. So oder so – schlimmer wirds nimmer (besser immerhin vielleicht, wenn die Gerüchte zutreffen, dass US außer finanziell auch militärisch am Ende ist).

  8. DasKleineTeilchen am Juni 20th, 2022 2:41 am

    @mitleser: Hm, der letzte Abschnitt zeigt, worum es ihm tatsächlich geht…Es geht als wieder mal nur um die armen Deutschen, erst wurden sie von den schlimmen Nazis drangsaliert und jetzt von dem bösen Ami. Sie sind – wieder einmal – die wahren Opfer!

    hm, kann ich nicht rauslesen aus dem letzen abschnitt; alles, was ich da sehe, ist die analyse der deutschen position. logisch, ist ja auch n deutscher artikel in einer deutschen tageszeitung.

    der rest scheint mir ausgesprochen nüchtern und pragmatisch, gerade ohne die sonst üblichen propagandistischen untertöne. sehr angenehm, das. danke für den link, burks

  9. DasKleineTeilchen am Juni 20th, 2022 5:26 am

    @wolf-dieter;

    Eindeutig unzutreffend. Putin hat die Volksrepubliken Luhansk und Donezk diplomatisch anerkannt und steht diesen bei auf deren ausdrückliche Hilfe – so seine Stellungnahme

    na und? die russische armee ist auf der gesamten breite der grenze -und eben nicht „nur“ im donbas- eingeritten. klingt für mich eindeutig nach angriffskrieg mit dem erklärten ziel der vollständigen unterwerfung des gegners und eben nicht „nur“ der anerkennung der abtrünnigen gebiete durch diesen.

  10. Wolf-Dieter Busch am Juni 20th, 2022 6:06 pm

    @DasKleineTeilchen

    Die Russische Armee ist auf der gesamten Breite der Grenze – und eben nicht „nur“ im Donbass – eingeritten.

    Ja. Der Angriff erfolgte von allen Seiten mit Effekt, dass die Ukrainische Armee nicht wusste, wo sie sich konzentrieren musste.

    Ich habe Putins Standpunkt zutreffend dargelegt, aber ohne Stellungnahme. Mein Urtreil behalte ich für mich bis nach dem Krieg.

  11. Albert Rech am Juni 20th, 2022 10:28 pm

    Wer fordert den die Kapitulation der Ukraine?
    Ganz sicher nicht die Russische Föderation.
    Die will nur das die Ukraine sich entnazifiziert und neutral bleibt, und das sich die NATO nicht über Deutschland hinweg nach Osten ausbreitet – so wie das 1990 zwischen Russland und Deutschland vereinbart wurde.

    Solange kleine aggresive Nationen wie Polen, Litauen, Lettland, Estland, Rumäninen, Bulgarien, Tschechien, die Slovakei und neuerdings sogar Schweden und der ehemalige Naziverbündete Finnland glauben das sie diese Vereinbarung zwischen Russland und Deutschland ignorieren können weil ihre angebliche Souveränität genausoviel Wert ist wie die berechtigten russischen Sicherheitsinteressen wird es keinen Frieden in Europa geben.

    Machen wir uns nichts vor: Russland wird siegen. Schon im großen Vaterländischen Krieg gegen Nazideutschland hat es beweisen das es ohne fremde Hilfe in der Lage ist den Feind bis nach Berlin zu treiben, daran ändern auch Sanktionen von EU, USA und der Anglosphäre nichts.

    Mag sein das Russland gezwungen sein wird die Ukraine und eventuell Teile des Baltikums & Polens zu besetzen um die Entnazifizierung durchzusetzen.
    Mag sein das dann faschistische Gruppen in Deutschland Gelder für Terroraktionen sammeln.
    In dem Fall ist es dann Deutschlands Pflicht diese faschistischen Aktionen zu unterbinden.
    Eventuell könnte es dann auch sinnvoll sein das Deutschland Friedenstruppen in den nicht besetzen Teil entsendet um dort selber für eine Entnazifizierung zu sorgen und um Terroraktionen gegen Russland zu unterbinden.

  12. DasKleineTeilchen am Juni 21st, 2022 7:25 am

    @albert;

    ich hör immer „entnazifizierung“…

    Mag sein das Russland gezwungen sein wird die Ukraine und eventuell Teile des Baltikums & Polens zu besetzen um die Entnazifizierung durchzusetzen

    „gezwungen“ sein wird…aha. kurze frage; wat machen die russen mit ihren nazis? besetzen die sich dann selber?

  13. BEX am Juni 21st, 2022 11:10 am

    @ Albert Rech: Im „großen vaterländischen Krieg“ hat Russland, besser die Sowjetunion sehr wohl fremde Hilfe in Anspruch genommen, vorneweg amerikanische.

  14. ... der Trittbrettschreiber am Juni 21st, 2022 1:09 pm

    @BEX

    „…wohl fremde Hilfe in Anspruch genommen, vorneweg amerikanische.“

    … die deutsche nicht zu vergessen.
    So wie die Ukraine laut ihrem Präsidenten Deutschland die Chance gibt, das richtige vor der Geschichte zu tun und einen russisch-ukrainischen Spagat zu vermeiden, hat Deutschland damals in einem Akt der Großzügikeit den Amerikanern, Franzosen, Engländern und selbstverständlich auch den Russen unbeschränkte Gastfreundlichkeit gewährt. Die DDR ging sogar noch einen Schritt weiter. Im Gegensatz zum BRDigten Teil des Nachkriegsdeutschlands, das die uniformierten Gäste als Besatzer bezeichnete, wurden die Sowjets zu „russischen Freunden“, die zwar etwas zaudernd und verlegen aber doch gern die Reparationsgeschenke in Form von Industrie- und anderen staatstragenden Erzeugnissen in ihre Heimat transportierten.
    Also bitte, BEX – es gibt auch anderes, z.B. Shakes‘ Beer.

  15. Wolf-Dieter Busch am Juni 21st, 2022 1:33 pm

    @DasKleineTeilchen

    ich hör immer „Entnazifizierung“…

    Du hast dich nicht verhört. Thierry Meyssan legt dar, dass die Russen die Ukrainischen und die seinerzeitigen Deutschen Nazis als das Gleiche ansehen.

    Der Westen, etwa Deutschland, sieht seine Nazis als eine bedeutungslose Minderheit von Spinnern an (seinerzeit habe ich im BW-Lazarett tatsächlich einen solchen erlebt). „Wir“ projizieren das auf die Verhältnisse in Ukraine. Und das ist falsch. Die dortigen Extremisten fühlen sich tatsächlich „geboren, um die Moskali abzuservieren“. Moskali, damit sind die Russen gemeint. Im Donezk-Becken haben sie schon mal angefangen.

    https://www.voltairenet.org/article217176.html

    Disclaimer. Das berührt nicht die Frage, ob Putins Angriff völkerrechtlich legitimert ist oder nicht; und nochmal, meine Meinung dazu behalt ich für mich.

  16. Wolf-Dieter Busch am Juni 21st, 2022 3:37 pm

    @DasKleineTeilchen

    Nachtragt – bei Suche nach dem Link bin ich auf Die Ideologie der Banderisten von Thierry Meyssan gestoßen. Wie das Leben so spielt.

  17. BEX am Juni 21st, 2022 9:27 pm

    @ Trittbrettschreiber: Shakes‘ Beer ist doch schal. Trotzdem hülft es ja nix, die Sowjets haben die Wehrmacht nicht alleine besiegt. Ob sie es geschafft hätten, ich vermute schon.

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