Unter Gebietsstreitern

war ukraine

Irgendjemand müsste dem Selenskij und seinen oligarchen Kumpanen mal klar machen, dass es bei der Krim und dem Donbass nichts mehr zu holen gibt, genausowenig wie für die Deutschen bei Straßburg, Königsberg und Breslau. Grenzen sind fast immer das Ergebnis von Kriegen und von Machtpolitik, auch die deutschen, ungeachtet der Schuldfrage. Die Vertriebenenverbände haben das hierzulande auch sehr lange nicht kapiert.

Oh, und ganz am Rande: Russland ist noch mit Japan im Krieg. Vielleicht ist das den Japanern gerade aufgefallen, denn sie sprechen bei den Kurilen zum ersten Mal seit Jahrzehnten wieder von „besetzen Gebieten“. Und auch sonst sind Grenzen ziemlich fragwürdig umstritten, sogar zwischen Kanada, Dänemark und den USA.

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Es tauchen die ersten Karten auf, die ungefähr verdeutlichen, was die Russen planen. Die wollen auch den Süden der Ukraine inklusive Odessa. Entweder wird es da eine Menge Pufferzonen geben, die sich jeweils Sowjet Volksrepublik nennen, oder sie werden Russland beigetreten, oder die Russen besetzen das Gebiet nur und schauen mal, was passiert und ob die NATO das zurückerobern möchte. Klar, dass sie auch an Transnistrien denken.
During the second phase of the special operation, the Russian army plans to establish full control over the Donbass and Southern Ukraine.
Vielleicht gibt es noch ein paar Phasen.

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Russischer Vormarsch bei Charkow. Die winkenden Personen sind natürlich bezahlte Schauspieler, die vom russischen Propagandaministerium aus Sibirien eingeflogen wurden und denen gesagt wurde, es handele sich um eine spezielle Militärübung. Die ukrainische Bevölkerung unterstützt bekanntlich nicht die russischen, sondern die einheimischen Oligarchen.

Der ukrainischen wird das egal sein: Sie möchten gern vom „Westen“ durchgefüttert werden und die „Hilfsgelder“ einstreichen, wenn sie die zukünftige Schrumpf-Ukraine „wieder aufbauen“.
Wegen des russischen Angriffs benötigt die Ukraine laut Präsident Wolodymyr Selenskyj alleine als Ausgleich für wirtschaftliche Ausfälle monatlich sieben Milliarden Dollar Unterstützung. „Und wir werden hunderte Milliarden Dollar für den Wiederaufbau benötigen“, sagte Selenskyj am Donnerstag in einer Videoschalte während eines Treffens des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank in Washington. IWF-Chefin Kristalina Georgieva warb für Hilfen für die Ukraine „so weit wie möglich“ in Form von Zuschüssen und nicht in Form von Krediten.

Schon klar. Das westliche Kapital schenkt ihnen das Geld. Dann ist die Ukraine genau so ein Pufferstaat wie die „Volksrepubliken“ Luhansk und Donezk, und alle werden damit leben können. Was wäre die Alternative? Die Rest-Ukraine wird militärisch so aufgepäppelt, dass sie im Gegenzug Russland angreifen kann? Das kostet langfristig viel zu viel, zumal auch ein großer Teil der ukrainischen Mittelklasse schon in den Westen geflüchtet ist. Der Rubel Euro muss rollen.

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Sehr viele Ukrainer, die für den freien Westen kämpfen, haben sich mit indischen Glückssymbolen tätowieren lassen.

Wie immer, wird die Ökonomie entscheiden. Surprise! Surprise!
The largest oil companies in China want to buy out the British Shell’s stake in the Sakhalin-2 project. Earlier, Shell announced its withdrawal from the Russian market.
Now Chinese companies Cnooc, CNPC and Sinopec Group are negotiating to buy its 27.5% stake in the Sakhalin-2 oil and gas project.
(Bloomberg, Paywall)

Das heißt: Wie tief muss Russland dem östlichen Zweckverbündeten in den Allerwertesten kriechen, um dem westlichen Imperialismus Zweckbündnis Paroli bieten zu können? Und was ist, wenn, was ich fast annehme, plötzlich Regierungen in der EU an die Macht kommen, die die Russen mögen? (Le Pen wird es nicht schaffen.)

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Die Verehrer höherer Wesen verhalten sich – wie könnte es anders sein – auch in Russland systemkonform.

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Kommentare

19 Kommentare zu “Unter Gebietsstreitern”

  1. DasKleineTeilchen am April 22nd, 2022 1:29 pm

    Sehr viele Ukrainer, die für den freien Westen kämpfen, haben sich mit indischen Glückssymbolen tätowieren lassen

    die hier eingebunde swastika ist tatsächlich spiegelseitlich zum hackenkreuz der nsdap. und arg verschnörkelt; insgesamt sieht das aus wie n schlampiges maori-tatoo. eher zweifelhaftes beispiel, vor allem unter der annahme, daß nazis eher kein problem damit haben, auch bei tatoos so deutlich wie möglich zu sein. seh ich hier nicht.

  2. DasKleineTeilchen am April 22nd, 2022 1:32 pm

    (goddammit; hakenkreuz)

  3. Die Anmerkung am April 22nd, 2022 1:56 pm

    Ich weiß schon, warum ich mich den deutschen Hobbykriegern auf Spiegel und Konsorten verweigere.

    Politik Hamburg Marc Röhlig (mrc) und Moskau Christina Hebel (heb) waren zusammen als mrc/heb auf Fronteinsatz in der Ostukraine und haben u.a. herausgefunden:

    … tatsächlich versuchte die russische Armee auch erfolglos die ukrainische Hauptstadt Kiew einzunehmen.

    Tatsächlich versuchten die das gar nicht erst, also weder erfolglos noch erfolgreich. Kiew interessiert die Russen nicht die Bohne. Noch nicht.

    Wichtigstes Ziel der neuen Phase sei die vollständige Kontrolle über den Donbass sowie die Südukraine zu erlangen.

    Das habe ich doch aber vor wenigstens 4 Wochen schon im Internet verkündet. Der Westen geht an Polen, wenn die den nehmen, der Osten und Süden geht an Rußland, die nehmen die, damit die Ukraine komplett vom Seezugang abgeschnitten ist, und den maroden Rest bekommen die Amerikaner übergeholfen, die das den Westeuropäern schenken.

    Deutsche Schreibtischrapportierende dumm wie Faschistenbrot.

  4. Wolf-Dieter Busch am April 22nd, 2022 2:32 pm

    Die Swastika im Tattoo ist verkehrtrum.

  5. Hironimo am April 22nd, 2022 2:40 pm

    Wo ist denn da vorne auf dem Bild?

  6. admin am April 22nd, 2022 3:35 pm

    Ikonen

  7. Die Anmerkung am April 22nd, 2022 3:40 pm

    Unter Gebietsbesetzern.

    Gudrun Brendel-Fischer (CSU), Integrationsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung

    „Muss Ukrainern nicht erklären, dass auf dem Boden nicht gekocht wird.“

    Und sofort kommen alle [bitte selber eintragen] aus ihren Löchern gekrochen. So funzt das.

  8. Godwin am April 22nd, 2022 4:39 pm

    „Die wollen auch den Süden der Ukraine inklusive Odessa“
    Das macht ja auch Sinn

    „Sie möchten gern vom „Westen“ durchgefüttert werden und die „Hilfsgelder“ einstreichen“
    Das macht auch Sinn – zumindest für die Ukrainier, die direkten zugriff auf die Gelder haben werden.
    Ich will ja nichts unterstellen, aber gerecht verteilt wird da nix.
    Uns wer zahlt’s?
    Wir!
    Und warum?
    Keiner weiß es.
    Aber keiner tut was dagegen.

  9. ...der Trittbrettschreiber am April 22nd, 2022 5:40 pm

    @W-D-B

    „Die Swastika im Tattoo ist verkehrtrum.“

    Kein Wunder – ist ja auch der falsche Arm.

  10. Die Anmerkung am April 22nd, 2022 7:26 pm

    Unter Z-Verbietern

    Schöner trollen können die Russen allemal.

  11. Tetzlaff am April 22nd, 2022 7:46 pm

    Die Russen wollen auch künftig ihr Getreide
    nach Afrika schippern. Das sie neben den Häfen
    für ihre Schwarzmeerflotte auch die ukrainischen
    Handelshäfen kassieren möchten,überrascht deshalb
    nicht. Für Afrika ist das gut, wenn den Russen die
    Handelsroute durch das Schwarze Meer und Mittelmeer nicht abhanden kommt. Kein Schwein sonst interessiert sich für Arfika als Handelspartner auf Augenhöhe.

  12. DasKleineTeilchen am April 23rd, 2022 5:23 am

    @trittbrettschr:

    „Kein Wunder – ist ja auch der falsche Arm.“

    isses? es is der rechte.

  13. DasKleineTeilchen am April 23rd, 2022 5:29 am

    @tetzlaff; „Kein Schwein sonst interessiert sich für Arfika als Handelspartner auf Augenhöhe“

    ich bezweifel, daß das „beim russen“ auch nur marginal anders ist.

  14. gottfried24 am April 23rd, 2022 8:52 am

    Irgendjemand müsste dem Selenskij und seinen oligarchen Kumpanen mal klar machen …

    Schröder, da lehnen Sie sich aber weit aus dem Fenster. Irgend einer der Listenführer wird sich das merken und dann ergeht es Ihnen wie General a.D. Vad. Die BILD beschreibt Ihn in einem Schmähartikel etwas verklauseliert als jemand „brutales“. Jedenfalls verstehe ich das so. Der Artikel endet mit

    Das neue Hauptargument, um der Ukraine die nötige Unterstützung zu verwehren: Ein Weltkrieg muss verhindert werden!

  15. ... der Trittbrettschreiber am April 23rd, 2022 9:33 am

    @dasKleineTeilchen

    ;-) … eben!

  16. Mitleser am April 23rd, 2022 11:40 am

    „Wir brauchen kreative Zerstörung“
    sagt Ifo-Chef Clemens Fuest.

    https://www.theeuropean.de/vera-markert/clemens-fuest-wir-brauchen-kreative-zerstoerung/

    Bekanntlich sind Kriege die effizientesten Möglichkeiten, viele Waren und Kapital zu vernichten. Und dann geht es auf in die nächste Runde, heissa!

    Schon die richtigen Aktien gekauft?
    Immer daran denken: Friedrich Engels hat „erfolgreich“ mit Aktien spekuliert und das Kommunistische Manifest (mit)geschrieben..

  17. Tetzlaff am April 23rd, 2022 12:07 pm

    An das Kleine, Bezweifelnde Teilchen…Zumindest drücken die Russen kein hochsubventioniertes Getreide auf den afrikanischen Markt, wie die EU, um die afrikanische Landwirtschaft zu ruinieren.
    Auf mehr kleines Teilchen habe ich keine Lust.

  18. blu_frisbee am April 24th, 2022 8:52 am

    https://www.moonofalabama.org/2022/04/newsbits-on-ukraine-gonzalo-lira-war-aims-railway-supplies-and-incoming-fire.html
    Quote
    A 155mm shell plus the powder needed to fire it weighs about 50 kilogram. A three axle military truck can carry 7.5 metric tons or 150 shells. That’s about what one or maybe two guns will fire on a good day.

    The distance from the Ukrainian border with Poland to the Donbas front is about 1,200 kilometer (~800 miles). That is at least a two days drive with a truck. The daily supplies for one gun on the frontline will thus require constant traffic of at least 6 trucks plus all the fuel needed to run them. Adding maintenance and load/unload time means even more trucks. Now multiply that with the number of guns that are supposed to come in.

    This is very fast becoming a huge transport operation with lots of trucks the Ukraine does not have. So how will it get all those shells to the frontline? It won’t.

  19. Mutant77 am April 24th, 2022 7:01 pm

    „ich bezweifel, daß das „beim russen“ auch nur marginal anders ist.“

    Das sehen die Afrikaner anders: „Es ist Euch vielleicht aufgefallen, dass afrikanische Länder die UN-Resolution, mit der Russland verurteilt wurde, nicht unterstützt haben. Und sie werden nie Resolutionen gegen Russland unterstützen. Es ist in jedem Afrikaner fest verankert: Russland ist gut, egal, was Ihr darüber denkt. Das ist eine Konstante. Ganz Afrika schaut auf die Zentralafrikanische Republik und Mali. Was den Europäern jahrzehntelang misslang, haben die Russen in einem Jahr bewirkt. Wo anstatt einer Zentralafrikanischen Republik Banden ihr Unwesen trieben, besteht nun ein richtiger Staat.“

    https://www.nachdenkseiten.de/?p=82739

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