Fleisch ist konzentrierte Nahrung

Wurst

„Die Zeit vom ersten Steingerät vor 2,7 Millionen Jahren bis zum Ende des Altpaläolithikums um 300 000 macht über 90 Prozent der Menschheitsgeschichte aus. Zu den entscheidenden Innovationen dieser langen Periode gehörte, wie bereits erwähnt, das Herstellen von Geräten aus Stein und Holz, zum Erlegen und Zerteilen von Tierkörpern. Damit einher ging die Umstellung der Ernährung von ursprünglich rein pflanzlicher auf immer stärke, durch Fleisch und damit Proteine bestimmte Nahrung. Fleisch ist konzentrierte Nahrung, vergleichbar mit Samen und Nüssen. Es enthält hohe Anteile von Eiweiß, einige Innereien besitzen zudem wichtige Vitamine, die in der Pflanzenkost fehlen. Außerdem lieferte Pflanzennahrung, die in den Mägen von erlegten Pflanzenfressern bereits angedaut und damit aufgeschlossen war und von den Jägern ebenfalls verzehrt worden sein dürfte, neben Vitaminen auch Fermente. So lag der entscheidende Vorteil der Umstellung auf tierische Nahrungsmittel also neben der Möglichkeit zur Anpassung an andere Umweltverhältnisse ganz wesentlich auch in dem höheren Nährwert der tierischen Produkte gegenüber der reinen Pflanzenkost. Fett, Eiweiß und Phosphor wiederum spielten im weiteren eine entscheidende Rolle für die Entwicklung des menschlichen Gehirns.“ (Hermann Parzinger: Die Kinder des Prometheus: Eine Geschichte der Menschheit vor der Erfindung der Schrift (2016) – übrigens sehr empfehlenswert.)

Man kann natürlich auch dazu Friedrich Engels lesen. Esst mehr Fleisch und denkt an euer Gehirn!

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Kommentare

4 Kommentare zu “Fleisch ist konzentrierte Nahrung”

  1. Godwin am Dezember 8th, 2021 9:05 pm

    da wir ja in einer „Expertokratie“ leben, wo einem bei jeder Frage ein „Experte“ präsentiert wird, der sie einem beantwortet und man nur noch daran glauben muss, wirrst du auch hier glauben oder sterben müssen – immerhin hast du die Wahl (und keine Zwang)
    Klima, Corona, Hirsebrei – alles Austauschbare Waren

    „Zunächst globalisiert sich der Markt, die Promiskuität jeglichen Tausches und aller Produkte, der fortgesetzte Fluss des Geldes. Kulturell bedeutet dies die Promiskuität aller Zeichen, aller Werte, das heißt Pornographie … Am Ende diese Prozesses gibt es keine Differenz zwischen dem Globalen und dem Universellen mehr, das Universelle wird selbst globalisiert, die Demokratie und die Menschenrechte zirkulieren genau wie jedes andere globale Produkt, wie Erdöl oder das Kapital.“
    (Jean Baudrillard)

  2. ... der Trittbrettschreiber am Dezember 8th, 2021 9:32 pm

    Damals war Fleisch sicher noch Fleisch. Fisch war noch Fisch. Heute ist Fleisch ein Synonym für trashcan. Das ist aber nicht schlimm. Menschen sind anpassungsfähig – vielleicht, so das Klima es zulässt, werden wir in Zukunft sogar munter und gesund fluorezieren. Dank KI werden wir dann auch kein Hirn mehr brauchen sondern das Quecksilber effektiver für die Herstellung von Laborfleisch oder -lachs verwenden. So nach und nach werden wir dann auch die Glyphosatreste aus unseren Körpern ausschwemmen können. Dafür gibt es ein zuverlässiges Getränk…na wie hieß das noch gleich – Grundwasser?

  3. /dev/null am Dezember 9th, 2021 2:08 am

    Da Steak kommt aus dem Drucker neben den Getränkekisten im Keller.

    Diese sind mit pflanzlichen Erzeugnissen gefüllt, wer will schon Vitamine im Bier.

    Wein macht weise, frei nach Hoffmann (oder Küferschoppen?)

  4. ... der Trittbrettschreiber am Dezember 9th, 2021 8:11 am

    @Godwin

    Die Trilogie Karl Marx, Sygmunt Baumann*, Jean Baudrillard** ist anscheinend Realität geworden, wobei ich Marx (vielleicht irre ich mich hier) unterstelle, dass er mit dem Begriff Ware auch nicht-materielle Tauschobjekte gemeint hat und insofern auch die Arbeit und den daraus resultierenden Mehrwert nicht auf nur Materielles beschränkt. Die beiden anderen differenzieren m.E. brillant die Aussage des alten Heraklit, der mit seinem panta rei sicher bereits moderne Kellergewölbe nebst Inhalt im Fokus hatte.

    *
    Liquid Modernity

    **
    Alles verschwindet

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