Kunstharzlack, nicht?

kunstharzlack hochbett

Wohlthätig ist des Mundes Macht,
Wenn sein Besitzer ihn bewacht,
Denn was er redet, was er spricht,
Oft ist’s was Kluges, oft auch nicht.

Jetzt muss ich die hier mitlesenden Maler, Lackierer und Anstreicher fragen. Die Situation: ein schon mit weißem Lack mehrfach gestrichener Holzdielenfußboden bedarf eines Updates, da sich das Weiß schon ins Grau-Gelbliche zu verfärben beginnt und das Arrangement zahlreiche Macken und Kratzer hat, hervorgerufen und verursacht durch Füße, Schuhe oder andere Accessoires dort hausender junger Damen mit nur geringer oder gar nicht vorhandener Kompetenz in Sachen Sauberkeit, Ordnung und häuslicher Ästhetik, welchselbige man auf den ersten Blick nicht bemerkt.

Denn wo das Flüss’ge mit dem Weißen,
Wo Kunstharz sich und Hölzer paarten,
Das mag man dann gern farbig heißen;
Drum prüfe, eh’ die Zeit dahin ist,
Ob in dem Topf auch Farbe drin ist‘,
Sonst weiß man deinem Werk nicht Dank.

Jetzt lese ich mit Schrecken auf dem Lacktopf: „Nicht mit Kunstharzlacken überstreichen“! Ich wollte aber als SahneLackhäubchen, wenn alles wieder glänzt, noch Klarlack drüberpinseln (wenn ich mich recht erinnere, empfahl dieses auch das hiesige Publikum). Ist denn der erworbene Klarlack ein Kunstharzlack? Und was passiert, wenn doch? Explodiert dann das Zimmer? Oder sollte ich es lassen?

Zum Werke, das wir ernst bereiten,
Geziemt sich wohl ein ernstes Wort;
Wenn gute Reden sie begleiten,
Dann fließt die Arbeit munter fort.
So laßt uns jetzt mit Fleiß betrachten,
Was durch die schwache Kraft entspringt;
Den schlechten Mann muß man verachten,
Der nie bedacht, was er vollbringt.

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Kommentare

4 Kommentare zu “Kunstharzlack, nicht?”

  1. Unschland am Juni 28th, 2021 11:08 pm

    Dein Klarlack ist Acryl-Dispersionslack, der hält nicht auf dem Alkydharzlack. (Andersherum hätte gefunzt)

    Aber beide Lacke, die du gekauft hast, haben keinen UV-Schutz, und so lange ist das nicht her mit dem lackieren, dass heißt, du hast eine unverschämt helle Wohnung, wenn der Lack jetzt schon so vergilbt, dass es unangenehm auffällt. Und wenn das jetzt erst, soweit ich mich erinnere, 2, 3 Jahre her ist mit dem Lackieren, weißt du, wann du wieder ran müsstest ohne UV-Schutz.
    Also: Direkt wieder umtauschen.

  2. admin am Juni 28th, 2021 11:38 pm

    Der Fußboden in dem Zimmer ist vor sechs Jahren gemacht worden.

  3. jens graumann am Juni 29th, 2021 5:35 am

    Guten Tag Herr Schröder,
    als gelernter Handwerker und permanent Restaurierender (Holzfenster, Holzfußboden, Holztüren) muss ich leider konstatieren, dass ALLES — außer einer regelrechten Versiegelung mit Polyester — immer eine ephemere Lösung ist. Egal wieviel Geld Sie ausgeben, wir reden immer von Pigmenten in Lösungsmittel und der Frage: Wie hart und zäh wird der Kram am Ende.

    Ich würde mich der permanenten Produktentwicklung der wasserbasierten Lacke beugen und mich damit abfinden, regelmäßig nachweißen zu müssen… oder mit Polyester drüber gehen. Das mache ich bei meinen Nicht tapezierten Wänden genauso.

    Gruß
    Jens Graumann

  4. Woogie am Juni 30th, 2021 12:26 pm

    Oder, anders gesagt als Herr Graumann, entweder wiederkehrende Arbeit und Geldausgabe oder einmal richtig machen und wie viele Jahre Ruhe haben?

    Was ist eigentlich ökologischer? Einmal Polyester alle 10,15,20 Jahre oder in der gleichen Zeit 3 oder 4 mal auf Wasserbasis lackieren?

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