Skurrile Randgruppen, reloaded

„Die Frage ist: Warum sollten auch zahlenmäßig winzige Gruppen wie etwa Menschen des dritten Geschlechts gleichberechtigt die deutsche Sprache prägen? Warum soll sich Deutschland daran gewöhnen, dass geschriebene Texte, auch die von Behörden, vor Sternen oder Doppelpunkten wimmeln? Dass die Note wissenschaftlicher Arbeiten auch vom Gendern abhängen kann? Und ist es in Ordnung, wenn in einer wichtigen Nachrichtensendung wie dem ZDF-»heute journal«, die auch von vielen Gendergegnerinnen und -gegnern finanziert wird, der Glottisschlag praktiziert wird, also die kleine Pause, mit der ein Genderzeichen quasi gesprochen wird?“ (Melanie Amman im aktuellen „Spiegel“)

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Kommentare

8 Kommentare zu “Skurrile Randgruppen, reloaded”

  1. Wolf-Dieter Busch am Juni 25th, 2021 8:49 pm

    Ich weiß gar nicht, ob der Spiegel gendert (so wie etwa Taz)? Um das rauszukriegen müsste ich zum Frisör. (Kaufen kommt nicht in Frage.)

  2. ... der Trittbrettschreiber am Juni 25th, 2021 9:24 pm

    Als gelungenes Verwirrspiel wäre diese Methode garnicht schlecht. Gesprochene Nebelkerzen, die dem noch nicht angepassten Gegenüber die Sicht auf das Wesentliche verstauben sollen. All die Sternchen, Slash geschmückte Zugaben zu Wörtern, die nur den verstorbenen Anti-Langeweile-Regisseur Rainer Maria Fassbinder zu inspirieren imstande gewesen wären, wenn sie denn nicht so spät auf dem Markt der an Ekelhaftigkeit kaum zu übertreffenden Eitelkeiten geworfen worden wären. Nun sind sie eine willkommene Gelegenheit für die Gretchens und Heinis hinter ihren Solaröfen, auch einmal das Spiel der Ausgrenzung für eine Zeit zu manipulieren, bis ihnen die kraftraubend verkrampfte Selbstdarstellung den Spiegel vorhalten wird und sie, einem erschreckten schreienden Kakadu gleich, in ihrem selbst gehäkelten Sprachkorsett jammervoll während der aussichtslos iterativen Balzversuche mit ihrem Spiegelbild ersticken.
    Nur ein obergendriges Hopfengeränk aus Norddeutschland brächte Erfrischung.

  3. Godwin am Juni 25th, 2021 11:11 pm

    „Warum sollten auch zahlenmäßig winzige Gruppen…“
    Warum, ja warum nur?

    Weil die Leute ihren langen Marsch bereits vor 20, 30, 40 Jahren angetreten sind – leise, unauffällig, offiziell gefördert.

  4. admin am Juni 25th, 2021 11:13 pm

    Der „Spiegel“ gendert nicht. @Godwin: das ist doch Quatsch und eine ganz andere Generation.

  5. Trebon am Juni 26th, 2021 2:19 am

    Finde ich völlig in Ordnung. Solange ihr nicht klare Kante redet werden die immer weiter machen. Das sind Aasfresser die von der Zerstörung der Gesellschaft leben. Die werden euch den nächsten Brocken hinwerfen über den ihr euch echauffieren dürft. Dann den nächsten und nächsten usw.

  6. Godwin am Juni 26th, 2021 9:07 am

    Au Contraire – afaik haben weder Dutschke noch andere „68er“ ein Patent darauf angemeldet.
    Ergo kann das jeder nachahmen.
    Frag mal Kubitschek

    Die gegenderte Schreibweise mit Binnen-I entstand 1981.
    Das ist *überleg* – oh Überraschung – dann doch schon 40 Jahre her.

    Und nun überlegen wir mal – da wird an den Unis etwas ausgebrütet, gelehrt und dann gehen die Absolventen wohin?
    Richtig – zu den Zeitungen, in die Politik und all die anderen kleinen Schaltstellen dieser Gesellschaft, die für Uni-Abgänger nunmal so vorgesehen sind.
    Der Rest bleibt an der uni und lehrt weiter, was er/sie/es „gelernt“ hat.
    Und so köchelt das – auch ohne das man ewig marxistische Theorien in ein Mikro schwadronieren müsste – ein paar Jahrzehnte in Ruhe vor sich hin und entwickelt gesellschaftliche Relevanz.
    Und auf einmal fallen alle aus allen Wolken und fragen: „Wie konnte das passieren?“

    Die erste Kritik mit größerer Reichweite erschien dazu auch chon 1996…

    Dieckmann führte das Binnen-I als Teil einer typisch deutschen Benennungspedanterie:
    „[E)ine amerikanische Erfindung […], die sich die lieben Deutschen, um nur recht fortschrittlich zu erscheinen, flugs zugeeignet haben.“

    Die „Debatte“ so verbissen sie geführt wird zeigt doch aber auch die Verlogenheitder „Sprach-Konservativen“.
    Wenn fragt, ob man keine anderen Probleme habe, als Gender-Pause und Rosetten im Text – dann frage ich mich, wieso reden diese Leute nicht über andere Themen??
    Tun sie aber nicht.
    Und damit befördern sie die Auseinandersetzung, die sie auf diesem Wege nur verlieren können.

  7. ... der Trittbrettschreiber am Juni 26th, 2021 12:37 pm

    @Trebon

    You are right. I can feel it, hicks – Bäcker und Gamer halten die Chose hier am Laufen…

  8. takeshi am Juni 27th, 2021 8:06 am

    @Godwin

    In die Zusammenfassung hätte Dieckmann aber auch noch etwas mehr hineinpacken können.
    Ein Satz mit nur 130 Wörtern macht es den meisten Lesern viel zu leicht.
    Außerdem ist er nur ungenügend verschachtelt. ;-)

    Ein Fall für Burks.

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