Armin Markus T. Curtisius

versklavte Kriegsgefangene in Rom
Relief aus Smyrna (heute Izmir, Türkei): ein römischer Soldat führt versklavte Kriegsgefangene ab. (Source)

Im selben Sommer wurden die in Italien ausgestreuten Keime eines Sklavenaufstandes durch einen Zufall erstickt. Der Anstifter des Aufruhrs, T. Curtisius, früher Soldat in einer Prätorianerkohorte, rief zunächst bei geheimem Zusammenkünfte in Brundisium und den umliegenden Städten, denn in öffentlichen Anschlägen die in den entlegenen Waldgebirgen lebenden, kampfesmutigen Landsklaven zur Freiheit auf. Da landeten wie durch einen Fügung der Götter drei Zweiruderer, die dem Schutz des Handelsverkehrs in jenem Meer dienten. Auch befand sich in dieser Gegend der Quästor Cutius Lupus, dem als Verwaltungsbezirk nach altem Brauch die Gebirgstriften* zugefallen waren. Dieser bildete aus den Seesoldaten eine Truppe und zersprengte die Verschworenen, die gerade losbrechen wollten. Vom Kaiser wurde eiligst der Tribun Staius mit eine starken Mannschaft geschickt; er brachte den Anführer selbst und die nach ihm Verwegensten mit Gewalt mit Gewalt in die Stadt, die schon in Unruhe war wegen des Umfangs der Sklavenhaufen, der ins Ungeheure wuchs, während sich die frei geborene Bevölkerung täglich verminderte. (Publius Cornelius Tacitus: Annalen, Buch 4, 27-29, zwischen 110 und 120 n. Chr. [lateinische Version]

Die von Tacitus geschilderten Ereignisse fanden im 24. n. Chr. in Kalabrien statt, also vor rund 2.000 Jahren. Ich frage mich, ob zwei Jahrtausende nach unserer Zeit, also um 4021 n. Chr., sich noch jemand an die beiden Politiker Armin Laschet und Markus Söder erinnern wird, oder ob sie im kollektiven Gedächtnis so „präsent“ sind wie T. Curtisius oder Cutius Lupus. Das zum Thema: Es ist manchmal hilfreich, eine andere Perspektive einzunehmen und sich nicht vom medialen Rauschen irritieren zu lassen.

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* Der Imperator Augustus hatte einzelne provinciae quaestoria geschaffen; zu einer dieser Quästuren gehörte offenbar, die Saumpfade in den Bergen zu überwachen.

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Kommentare

9 Kommentare zu “Armin Markus T. Curtisius”

  1. Corsin am April 15th, 2021 10:59 pm

    Wenn mir Politik völlig am Arsch vorbei ginge, müsste ich immerhin konstatieren, dass Söder — Corona hin oder her — die geringere Spaßbremse als dieser unglaublich dröge und mit Verlaub etwas dümmlich wirkende Laschet zu sein scheint.

    https://external-preview.redd.it/BzDFJfoZ12K_KpGhIsbWqoEAPVJw6R37eUySNomCwcw.jpg?auto=webp&s=62def2ad4c30224f3d5d5b1ad5cf4d6482a53dfe

    Wie ist es überhaupt möglich, dass fablose Komparsen wie Laschet oder der Berliner Müller es auch nur bis zum Landeschef schaffen? Da läuft doch etwas ganz gewaltig schief.

  2. bentux am April 16th, 2021 1:20 am

    Warum sollte man sich in 2000 Jahren noch an so etwas erinnern wollen? Bei der Vielzahl an wichtigen Daten die gespeichert und Archiviert wurde?
    Egal. Auf wie lange ist so ein Archiv ausgelegt? Papyrus? Alte Bücher? Säure festes Papier? Stein? Nun haben Wir Festplatten, Film, SSD’s, Tapes, DVD’s. Wie lange halten die Daten darauf? 2000 Jahre? 200 oder doch nur 10 Jahre? Muss das nicht regelmäßig gewartet werden? Wer bestimmt Was, Wo, mit Was, gespeichert wird, was ist wichtig? Ich denke der Müll wird sich länger lesbar halten als die Daten. Dazu kommt noch das Copyright und Digitales Rechtemanagement.
    Besser is das. Ich Zitiere: „Auf den Bildschirm kommen hochwertige journalistische Inhalte, jung und packend erzählt“.
    Ach so, da kommen Wir noch zu den Formaten. Die Daten Formate ändern sich zum Glück auch alle paar Jahre. So das es Schwierig sein kann das überhaupt lesen zu können. Wer erinnert sich noch an die Quic, Zip, Jazz drives, Floppies… Dann noch die Aufzeichnungsverfahren. Da Magnetisch, ist wohl nicht so richtig geeignet als „Archiv“. Das Geraffel sollte regelmäßig aufgefrischt werden. Optisch kann sich auch zerlegen. Das dürfte etwas zu Teuer sein. Die Kapazität ist auch nicht so der Bringer.
    Nicht zu vergessen, so Typen wie z. B. die damaligen Touristen. Die uns, in waiser und gottesfürchtiger Weise, vor den Daten aus Amerika beschützt haben. Geht heute zum Glück per Knopfdruck und Blockwart.
    Also, so wie es aussieht, besteht die Möglichkeit, das man sich in 2000 Jahren an uns erinnern wird.
    <8*) Der Spinner mit dem Aluhut.

  3. flurdab am April 16th, 2021 8:50 am

    Was mich sehr amüsierte war der Vorschlag eines Delegierten, die Herren Söder und Laschet sollten sich des Rituals des „russischen Rouletts“ bedienen und so den Sieger ausschiessen.
    Ob es stimmt, keine Ahnung.
    Aber die Idee trägt weit.

    Übrigens, wir haben derzeit eine „Multi- Killer- Seuche“ am wirken.
    Seltsam ist das die Anzahl an Politikern nicht schrumpft.

  4. ... der Trittbrettschreiber am April 16th, 2021 10:04 am

    @Corsin

    Da läuft eben garnichts schief. Immer dann, wenn Innen_ oder Außen_Politiker die optimale Projektionsfläche für unsere Alltagseigenschaften darstellen, werden sie gewählt. Gerade in Coronazeiten sieht sich niemand in seinen Lagerfeld-Jogginghosen unbedingt als Elvis, M. Jackson oder Tina Turner, nein, eher wie ein Günther, der zudem noch Schnupfen hat. Wenn die gewählten Politavatare dann noch so richtig lasche Namen tragen und den Geschmack von Sodawasser einbringen, ist der m/w/x-Deutsche auf dem Sofa einfach nur gluckslich…hcks…Prösterchen!

  5. ... der Trittbrettschreiber am April 16th, 2021 3:32 pm

    Biremen – haben die auch an der Weser geankert?
    Da flötet mir doch so ein ethymologischer Vogel Seltsamstes ins Ohr, von Hansestadt und riesigen Mengen an Bierdosen, die von Menschen allerlei Geschlechts und Gender schon vor 17:00 duch die Straßen getragen werden. Seltsamer Brauch in der Stadt, in der die Musikkultur eher haustierischen Ursprungs ist.

    https://www.nwzonline.de/die-roemer-an-weser-und-elbe_a_6,1,4055388229.html

  6. Serdar Günes am April 16th, 2021 6:26 pm

    Ehrlich gesagt glaube ich nicht das die Menschheit 4021 n. Chr noch erleben wird. Ich gebe ihr höchstens noch ein paar 100 Jahre.

  7. bentux am April 18th, 2021 11:25 pm

    @Serdar
    Irgendwie ist mir das zu Negativ. Noch 2000 Jahre? Andererseits, höchstens noch mehrere hundert Jahre? Ich wurde auch schon ein paar mal gefragt: „Wo sehen Sie sich in 5 Jahren?“ Ich denke das ist schon Mehreren passiert, in einer Situation in der noch nicht mal feststeht unter welcher Brücke oder Ort sich man, in naher Zukunft, wieder findet.
    Da es eigentlich genug zu tun gibt. Ohne das Wir ein Archiv zusammenstellen, was dann sowieso nicht gelesen,
    ignoriert oder verstanden wird. Stellt sich die Frage Wovor haben Sie Angst?

    <8*) Ich kapiers auch nich.

  8. flurdab am April 19th, 2021 7:45 am

    @ Serdar Günes
    Hach, dieser herrliche Geruch von Napalm am Morgen.
    Soll ich auch noch etwas zum Untergang der Menscheit posten?
    Soll ich?
    Die Phosphatvorkommen sind ziemlich endlich. Ohne Phosphat keine einträgliche Landwirtschaft.
    Ebenso dieses Erdöl, ohne Öl ebenfalls keine einträgliche Landwirtschaft.
    Was allein die US- Streitkräfte pro Jahr an „Brot“ durch ihre Auspuffanlagen jagen, verrückt.
    Da haben die FfF- Jünger aber bisher noch nie gegen gestreikt, seltsam oder?
    8 Mrd. Menschen sind einfach zuviel für das begrenzte Habitat Erde.
    Aber keine Angst, an der „Rettung“ wird gerade International gearbeitet.
    Da läuft gerade eine Art Lotterie.

  9. ... der Trittbrettschreiber am April 19th, 2021 8:51 am

    Mein Leben lang habe ich den Neid nicht kennengelernt. Ich war zwar traurig, wenn ich etwas nicht hatte oder erreicht hatte aber ich habe es dem Besseren immer gegönnt. Nicht so bei den Urhebern dieses die galloppierende Verblödung in diesem Lande begünstigenden Satz: „Wo sehen Sie sich in X Jahren“.
    Hesse-Schrader haben mit der allgemeinen Menschenveraschung so viel Kohle gemacht, dass ich in den Tisch beißen könnte. Alle gierigen Gamer sollten sich von denen eine Scheibe abschneiden. Die Arbeitgeber lernen die Fragen und die Bewerber lernen die Antworten. In den Innen_räumen wird dann dieses Spielchen gespielt und zuletzt bekommt der beste Schleimer oder die Höchstgeschminkte den Job. Ach wie gut, dass niemand weiß…

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