Er tritt nicht wieder an

Erklärung von Fabio De Masi:
„Die Kunst der Politik besteht darin, auch an die Lebensrealität und die Sprache jener Menschen anzuknüpfen, die um die Kontrolle über ihr Leben fürchten. Die politische Linke darf das menschliche Grundbedürfnis nach Sicherheit – in einem umfassenden Sinne – nicht vernachlässigen. Dabei sollte man weder Ressentiments schüren noch so sprechen, dass normale Menschen einen Duden brauchen. (…)
Die Debatten der Meinungsführer in den akademischen Milieus, die Codes der digitalen Empörung und Hashtags, die häufig nur wenige Stunden überdauern und nichts kosten, sind dafür kein Ersatz. (…)
Identität ist wichtig im Leben. Sie darf aber nicht dazu führen, dass nur noch Unterschiede statt Gemeinsamkeiten zwischen Menschen betont werden und sich nur noch „woke“ Akademiker in Innenstädten angesprochen fühlen.“

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Kommentare

5 Kommentare zu “Er tritt nicht wieder an”

  1. Die Anmerkung am Februar 25th, 2021 12:00 pm

    Das wird Burks erfreuen. Aus der Serie: Die Zeichensetzer.
    —–
    133 rbbtext Do 25.02.21 11:59:32
    rbb24 Kultur

    Kinos setzen bundesweit Zeichen

    Vor Beginn der Berlinale wollen zahlreiche Kinos in Deutschland für eine Perspektive werben.

    Mehr als 300 Kinos sollen dazu am Sonntagabend beleuchtet werden.

  2. Siewurdengelesen am Februar 25th, 2021 6:46 pm

    Ein sehr guter Text, der mehr als sachlich alle Probleme heutiger linker Bewegungen auf den Tisch stellt!

    Fabio De Masi ist sehr wohl bewusst, dass eine Linke innerhalb dieses Systems nicht endgültig ändert. Aber er drückt hier auch sehr klar aus, wie über falsche Ansätze zusätzlich die Mindestchancen verspielt werden, mit linker Politik innerhalb des Systems das Mögliche zu erreichen. Mehr Wähler sehe ich derzeit bei den Linken jedenfalls nicht kommen, sondern eher das Zittern an der 5%-Hürde.

    Man kann sich sicher noch irren, aber das nächste „Hohe Haus“ wird wohl die Schwarze Witwe mit neuem, grünen Beischläfer mit allen daraus resultierenden Konsequenzen.

  3. flurdab am Februar 26th, 2021 4:27 pm

    Zum Kontrast am 26.02.21 in der Zeit veröffentlicht.

    Katja Kipping: „Unsere Ideen sind so gut, dass wir zweistellig sein müssten“

    https://tinyurl.com/yb79bpmv

  4. Struppi am Februar 27th, 2021 9:34 am

    Passend dazu vielleicht mal „die andere Seite“ lesen. Kipping hat gerade einen Abschniedsartikel auf Luxemburg veröffentlicht, der mit einer ganzen Reihe Bemerkungen zum selben Thema garniert ist.

    Es kann dann jeder beurteilen, ob man mit ihrer „Revolutionäre Realpolitik“ übereinstimmt

    https://www.zeitschrift-luxemburg.de/staffelstabuebergabe/

  5. admin am Februar 27th, 2021 9:48 am

    „Wer hat eigentlich diese schräge Argumentationsfigur gesetzt, dass Kampf gegen Diskriminierung gleich Entfremdung von der Arbeiterklasse bedeutet?“ Sie kapiert es nicht.

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