Bromberg, backstage

BydgoszczBydgoszczBydgoszczBydgoszczBydgoszczBydgoszczBydgoszczBydgoszcz

Zeit, ein bisschen hinter die Kulissen des heutigen Bydgoszcz zu blicken. Mittlerweile kann ich das sogar aussprechen: Das y ist Mischung aus i und e, das sz ist ein sch, und das cz ist ein tsch, also Bedgoschtsch.

Als Berliner empfindet man Bromberg kleinstädtisch, es hat nur doppelt so viel Einwohner wie Kreuzberg und etwas weniger als Berlin-Neukölln. Viele Häuserzeilen sind nicht renoviert und zeigen einen 70-er-Jahre-Style – nicht so aufgehübscht wie in Kreuzberg. An den Plätzen und Parks ist es um so schöner, kaum ein hässlicher Plattenbau stört die Ästhetik. Die unteren Bilder zeigen den Jan-Kochanowski-Park und eines der städtischen Wahrzeigen – die Skulptur der Bogenschützin.

Polen und insbesondere Bydgoszcz scheinen städtebaulich noch in den 70-er Jahren zu stecken: Offenbar baut man an einer autogerechten Stadt. Alles ist verstopft und höllisch laut. Die Einwohner sagen: eine Katastrophe. Verlässt man den Stadtkern, wird man von Schnellstraßen erdrückt, deren Ausläufer überall hin reichen. Von Umgehungsstraßen keine Spur. Die Fordónska ist einfach nur schrecklich. Ich würde den gesamten Autoverkehr von der Insel in der Brda verbannen und auch rund um den Markt. Aber darauf kommen die nicht.

Ich bin gestern mit dem Auto über Łęgnowo (Langenau) nach Solec Kujawski (Schulitz) gefahren: Auf die Landstraße hätte ich mich als Radfahrer nicht unbedingt gewagt.

Die deutsche Fahne auf dem 3. Bild von oben ist das deutsche Honorarkonsulat. Ich traute erst meinen Augen nicht.

Apropos Verkehr: Ich war im (leeren) Touristenbüro, um mir erklären zu lassen, wie die öffentlichen Verkehrsmittel funktionieren. Ich habe in der ganzen Stadt keinen Fahrkartenautomat für die Busse gefunden, obwohl es die geben soll. Am Hauptbahnhof gibt es nur einen (!) Automaten für regionale Tickets. Die Schlange (vgl. Foto) war ewig lang. Ich fragte einen jungen Mann per Google Translator in perfektem Polnisch, ob das wirklich wahr sei, und er grinste und nickte nur. Das Geldwechselbüro am Hauptbahnhof hatte auch geschlossen. Vielleicht kann mir auch irgendwann jemand sagen, wo welche Tram hinfährt und wie viel man wo bezahlt. einen Plan der öffentlichen Verkehrsmittel hatten sie im Tourist Office nicht oder sie haben vergessen, mir einen zu geben.

Ich habe meistens eine Taxe genommen, die im Vergleich zu Berlin sehr preiswert sind – für fünf Euro ist man schon in einem Aussenbezirk.

Lohnt es sich? Vermutlich ist Bydgoszcz authentischer für Polen als das von vielen Touristen heimgesuchte Studentenstädtchen Torún.

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