Unter Vigilanten (chinesische Version)

empathie in china

Jemand behauptete, ich würde die verehrte Leserschaft triggern. Ich musste erst nachschauen, was das ist. (Hat hier jemand posttraumatische Belastungsstörungen?) Das könnt ihr haben – mit obigem Video aus China: „A shocking video has gone viral recently on Chinese social media showing an African man receiving some swift retribution for apparently bullying a beggar on the street in Guangzhou.“ Vigilantismus, chinesische Version.

Ernste Fragen: Handelt der Vigilant aus Empathie für den Bettler? Was hättet ihr getan, wenn ihr dabei gewesen wäret? Wem gehört eure spontane Sympathie – und warum genau?

So etwas könnte vor meinem Arbeitsplatz auch zu sehen sein, inklusive der Hautfarbe, und ich wüsste, was ich täte. Aber das Problem ist natürlich extrem kompliziert…

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Kommentare

4 Kommentare zu “Unter Vigilanten (chinesische Version)”

  1. ... der Trittbrettschreiber am Mai 10th, 2018 6:05 am

    Triggern ist das Modewort der schleimenden Über-Egos in fast jedem gut geführten Büro. Meist sind deren Ehepartner Mediziner oder IT-Girls.

  2. flurdab am Mai 10th, 2018 1:11 pm

    Das Wort Triggern ist in den allgemeinen Sprachgebrauch übernommen worden. Seine eigentlich psychologische Bedeutung hat es somit verloren, da es nicht mehr nur als „Warnung“ vor negativen Reizen steht, sondern ebenso für die Wirkung positiver Reize gesetzt wird.
    Nein, mir hat noch niemand beim blasen in die Nudel gebissen, und ich trage diese Angst auch nicht in mir.
    Und ebenso Nein, kein Bürojob, noch eine Medizinerin als Ehegesponst.
    Das Video findet sich auch bei Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=7IMozgL8ROg

    Antwort zur ernsten Frage:
    Nein der Vigilant handelt nicht aus Empathie für den Bettler. Ich vermute eher eine Durchsetzung der Hausordnung, also eine massive Zurechtweisung des Fremden.
    Wobei Gewalt in China ein alltägliches Phänomen darstellt. Es macht aber scheinbar einen Unterschied wer den Bettler schlägt. So modern, chic und entwickelt wie uns China dargestellt wird ist es nur in wenigen Provinzen. Eine sehr große Menge Chinesen müssen sich als Wanderarbeiter verdingen und stellen quasi das rechtlose Lumpenproletariat, zu deren Alltag jegliche Form von Gewalt und Demütigung gehört.
    In meinem Wohnumfeld haben wir (die Nachbarschaft) gerade Ärgernisse mit einem Afrikaner, von daher enthalte ich mich einer Wertung, da sie nicht objektiv sein kann.
    Was hätte ich getan?
    In Deutschland wäre ich einfach weiter gegangen, da jegliche Einmischung meinerseits vor einem Gericht enden würde, mit mir als Beschuldigten.
    Ich hätte eine Auseinandersetzung von drei Ausländern erlebt, die ich alle nicht in meine Heimat eingeladen habe. Nicht meine Gäste, warum sollte ich mich also um Sie kümmern?
    Ja, auch ich bin nur ein haarloser Affe, genau wie wir alle. Ansonsten bin ich Anhänger der Dunbar- Zahl und ihrer soziologischen Aussagen.

  3. Michael am Mai 10th, 2018 2:06 pm

    Was soll der Unsinn? Man kennt doch so ziemlich gar keine Umstände und Hintergründe erst recht nicht aus zuverlässigen Quellen. Das gibt der verlinkte Bericht auch korrekterweise an („The circumstances of the video are entirely unclear“). Von Fragen wie „Verhältnismäßigkeit“ mag ich da gar nicht erst anfangen.

  4. Martin Däniken am Mai 10th, 2018 6:35 pm

    Kommt auch in der Dialektisch-Behaviorale Therapie
    vor,wo es angebrachter ist…
    Ist ein gutes Wort aber findet sich dann doch in abartigen auf Gewinnmaximierungs ausgerichteten „Berufs“gruppen!

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