Messerangst
Thomas Richter Fischer auf meedia.de: „Messerangst in Mitteleuropa – oder: Warum die Kriminalstatistik nur dann nützlich ist, wenn man sie versteht“.
Wie üblich sehr lesenswert.
April 4, 2018 | abgelegt unter Links I Like, Politics
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10 Kommentare zu “Messerangst”
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Thomas Fischer. Richter ist (war) er von Beruf.
Es ist verboten zu verbieten! Was soll der Quatsch das Führen von Messern zu verbieten? Sind das Themen für die man in der Hauptstadt wohnen muss um darauf zu kommen? Herrgottnochmal, innerhalb Europas nervt es mich schon tot, jedesmal beim Boarding Sicherheitsmitarbeitern zu erklären, dass ich das Kellnermesser (Korkenzieher, Kapselschneider) brauche, um mir abends nach einem Dreh in Süditalien eine Flasche Primitivo zu öffnen und mir mit dem Inhalt die Lichter auszuschiessen. Ist bisher, außer bei den Inselaffen, immer durchgegangen. Diese ewige Männchenmacherei wegen irgendwelcher gefühlten Ängste geht mir so dermaßen auf den Sack. 2000 flog ich von Barcelona zurück nach Ffm. Der Zollfritze fragte was ich denn wohl mit dem Leatherman vorhätte. Ich antwortete ich plane unterwegs die Maschine zu zerlegen. Konnte ich anstandslos mitnehmen. Natürlich habe ich mein Verhalten nach 911 angepasst, schon weil ich nicht dauernd neue Werkzeuge kaufen will. Es ist nur einfach so, dass ein Bösewicht kein Messer braucht um Unheil anzurichten. So eine sexy jammernde Stewardess im Schwitzkasten, der man mit der gebotenen Abgebrühtheit vor versammeltem Auditorium einen Faber-Castell HB-Bleistift ins Auge treibt öffnet bestimmt ebenfallsn die meisten Türen. Kurzum liebe Mitlesenden, leckt mich am Arsch mit irgendwelchen dusseligen Vorschriften und Beschränkungen, außer Ihr gehört zu denen, die ihr Hefeweizen fortan aus der Schnabeltasse trinken möchten.
…Aus Sicherheitsgründen.
Hefeweizen, pah.
Mein Antwort auf den Artikel von Herrn Fischer:
[….]
[….]Das wichtigste Kampfmittel gegen die Messerflut aber ist bislang so geheim, dass überhaupt noch niemand darauf gekommen ist es vorzuschlagen, obwohl es des deutschen Sicherheitsfreunds treuester Begleiter ist: Messer einfach verbieten!
[….]
Wow….ich verneige mich vor dieser genialen Idee…klar wenn einige Typen etwas missbrauchen, dann ist immer der beste Weg es zu verbieten und alle anderen die damit nichts anstellen deren Freiheit einzuschränken….aber immerhin erkennt der Herr Fischer, dass es mit dem Verbieten nicht so leicht ist….oder sollte der Herr Fischer das ironisch überspitzt gemeint haben?
Anscheinend nicht, denn in einem anderen Posting schreibt er folgenden Satz:
[…]Aber warum nicht die Kampfmesser an der Quelle bekämpfen? (Und warum nicht die 20 Millionen scharfe Schusswaffen einziehen, die in Deutschland herumfliegen?).
[…]
http://meedia.de/2018/04/03/messerangst-in-mitteleuropa-oder-warum-die-kriminalstatistik-nur-dann-nuetzlich-ist-wenn-man-sie-versteht/#comment-758172
Also meint der Herr Fischer den Verbotsquatsch anscheinend ernst…ich liebe solche Verbotsmenschen, nur blöde wenn sich eine bestimmte Klientel nicht an die Verbote hält und wenn ich mich nicht täusche, dann ist das Bedrohen eines Menschen mittels eines Messers eh schon verboten….was bringt es also die Strafbarkeit da immer weiter ins Vorfeld zu verschieben?
Klar kann man argumentieren, wenn man Kampfmesser verbietet, dann schränkt man die Zahl ein….nur definiere mal Kampfmesser?
Ich bin Pfadfinder und wenn ich Kluft anhabe, dann führe ich auch offen da ein Messer und das Teil hat sogar eine Klingenlänge von 15 cm d.h. würde normalerweise unter das Führungsverbot des §42a Abs. 1 Nr. 3 WaffG fallen….nur existiert im Abs. 3 eine Ausnahmegenehmigung, auf die ich mich berufe. Das Messer ist inzwischen über 20 Jahre alt und ich hab es seit ich bei den Pfadfindern bin und es ist ein „Kampfmesser“ vgl. http://northernbush.com/review-peltonen-sissipuukko-ranger-knife-m95/ mit Geschichte, weil ich es über einen Freund aus Finnland bekommen habe und es wahrscheinlich ziemlich am Anfang des Ganzen stand….
Mit welchen Recht wollen Sie mir, meine Freiheit einschränken, Herr Fischer?Welche Rechte/Freiheiten von anderen Personen verletze ich, wenn ich dieses Messer führe oder gar nur besitze? Würde mich mal interessieren und bitte nicht mit Prävention kommen, denn nur ein kleiner Teil der Messer wird in der Weise missbraucht und dieser Missbrauch ist auch jetzt schon verboten. Ferner habe ich was dagegen in einem Präventionsstaat zu leben und meine individuelle persönliche Freiheit von so Verbotsforderen immer weiter eingeschränkt zu bekommen.
Sorry, dagegen wehre ich mich, gehe ich auf die Barrikaden….
Ein Freund von mir, der frönte dem, wie Sie so nett schreiben, „schönen Hobbies des Kampfmesser-Sammelns“ In seiner Sammlung waren auch diverse Butterflymesser und zwar nicht 0815-Teile sondern mit Klingen aus Damast und Griffen zum Teil aus anodisiertem Titan, gefertigt von international anerkannten Messerschmieden in Handarbeit. Schätze auch Ihnen wird es einleuchten, dass die Preise dieser Einzelstücke in einer anderen Kategorie waren, als von den 0815-Teilen…..als nun 2003 der Gesetzgeber in seiner unendlichen Weisheit, dank eines bestimmen Verbotspoltikers meinte selbst den Besitz verbieten zu müssen hatte mein Freund ein kleines teures Problem. Okay, da ein Teil seiner Familie aus Finnland stammte und er da auch Verbindungen hatte (über die ich an das oben beschriebene Messer kam) konnte er den nun illegal gewordenen Teil der Sammlung auslagern. Ohne diese Möglichkeit, wäre es ein ziemlich heftiger finanzieller Verlust geworden…
Sie können mir sicher auch wieder sagen, welche Rechte/Freiheiten von anderen Bürgern mein Freund mit seiner Sammlung verletzt hat, die so einen heftigen Eingriff in die persönliche Freiheit rechtfertigen?
Es gibt den Begriff des „Nanny-State“ (Vormundschaftsstaat) und genau dieser Staatsform reden Sie das Wort….daher die Frage wollen Sie wirklich in so einen Staat leben, denn es gibt bestimmt auch Dinge die Sie in der Ausübung Ihrer persönlichen Freiheit machen, die von anderen u.u. als verbotswürdig erachtet werden und wo Sie ein Verbot als einen Eingriff eine Einschränkung Ihrer persönlichen Freiheit empfinden würden.
Kennen Sie die EU-Verordnung 98/2013? Auch wieder so eine Sache….die dort genannten Chemikalien können illegal genutzt werden, aber auch legal wie z.B. bei der Cyanotypie http://illumina-chemie.de/cyanotypie-t3305-s4.html (und bei dem Workshop brauche ich konz. Wasserstoffperoxid, wegen der Menge) oder zum ätzen von Kupfer vgl. http://illumina-chemie.de/information-bez-verordnung-98-2013-oesterreich-t4216.html#63380
Was sollen da diese Totalverbote wie in Österreich?
Okay….nun kommt bestimmt die Frage was kann man denn tun außer den Verboten?
Entweder ist das Problem nun nicht so groß, dass der Staat da eingreifen muss….oder und das ist meine generelle Meinung: Der Staat hat in solchen Fällen immer zu sehen, was das mildeste Mittel, was am wenigsten in die persönlichen Freiheiten der Bürger eingreift, ist….und Verbote sollen und dürfen nur der ultimative und letzte Ausweg sein, wenn alle anderen Maßnahmen signifikant versagen.
Bezüglich Messer würde sich z.B. der „Kleine Waffenschein“ anbieten….dann sortiert man diejenigen aus, die schon „was auf dem Kerbholz“* haben und schränkt jemanden, der die Gesetze achtet und keine Leute damit bedroht, nicht ein. Klar wäre Aufwand, aber auch nicht höher, als der Aufwand die Erlaubnis zum Führen eine Schreckschusswaffe zu bekommen.
*= laut meiner subjektiven Erfahrung, sind solche Leute auch bei anderen Sachen im Vorfeld schon auffällig geworden d.h. deren Fürhrungszeugnis ist nicht mehr sauber.
Ähnliches ginge bei vielen Sachen….z.B. auch die verbotenen Butterflymesser oder dem 98/2013 Topic….nur habe ich das Gefühl, dass eher in Richtung Verbot marschiert wird, weil es ja einfacher ist….dass aber damit die Akzeptanz** von Gesetzen ausgehöhlt wird, dass ich mir als Bürger langsam aber sicher veräppelt vorkomme und mich frage wo ich mich einfinden kann um mir die Windeln wechseln zu lassen, denn anscheinend ist der Bürger so unmündig, dass er wie ein Kleinkind behandelt werden muss, ist der nette Nebeneffekt dieses Vorgehens und der Forderungen.
**= Akzeptanz…jeder Mensch hat bei Gesetzen auch einen Akzeptanzbereich, regulieren Gesetze zu viel bzw. überschreiten diese diesen Bereich, dann wächst die Breitschaft diese Gesetze zu umgehen bzw. sie zu brechen…Paradebeispiel: „Jaywalking“ was in den USA immer wieder Thema ist….
bombjack
[…]
Sorry mich kotzt es an, wenn mir (okay ist egoistisch und subjektiv) immer mehr Freiheiten genommen werden, nur weil einige Arschlöcher meinen sie müssten Scheiße bauen….und es hört ja bei Messer, Chemikalien usw. nicht auf sondern wird immer mehr z.B. die diversen Rucksack- und Taschenverbote d.h. immer mehr wird das Leben eingeschränkt und reguliert…..
bombjack
@Andreas
Die Übergriffe mit Faber-Castell HB-Bleistiften halten sich in Berlin noch in Grenzen.
Dagegen gibt es 7 Messerattacken pro Tag in Berlin.
Arschlecken und Hefeweizen sind hier so selten wie Faber-Castell HB-Bleistifte
@bombjack
ja soll ich denn nun mein Frühstücksbrot in Zukunft lasern? Vor meinem Brotmesser wird mir jetzt langsam Angst und bange.
@Atze, versteh ich. War nur eine Idee zur Darstellung des unbedingten Willens gegenüber der restlichen Flugzeugcrew und funktioniert bestimmt ebenfalls mit Mont-Blanc Füllfederhaltern.
@bombjack
tl;dr
Besser den Menschen mal persönlich anschreiben mit sowas.
@Jim
Tja…das habe ich auch gemacht: „bombjack sagt: 05.04.2018 um 08:08 Uhr“ nur steht da bis jetzt immer noch „Dein Kommentar wartet auf Freischaltung.“
Kann natürlich sein, dass er noch nicht wahrgenommen wurde, weil zu viele Links drin waren.
bombjack