Vive la Commune!

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Heute ist der 146ste Jahrestag der Pariser Kommune. „On March 18, 1871, the workers of Paris rose up and declared a revolutionary Commune whose historical experience continues to resonate today. (…) The Commune was eventually defeated at the hands of the Versailles government, setting the stage for the bloody massacre of up to 30,000 Communards and unarmed citizens. But for all the force and vengeance the Versaillais could muster, the Commune did not die — the idea survived its “own working existence” and lived on, subterraneously, in the sacrifices of its martyrs, the aspirations of its survivors and the writings of its leading theoreticians.

Mehr lesen: Karl Marx: Der Bürgerkrieg in Frankreich“:
„Am Morgen des 18. März 1871 wurde Paris geweckt durch den Donnerruf: „Es lebe die Kommune!“ Was ist die Kommune, diese Sphinx, die den Bourgeoisverstand auf so harte Proben setzt?

„Die Proletarier von Paris“, sagte das Zentralkomitee in seinem Manifest vom 18. März, „inmitten der Niederlagen und des Verrats der herrschenden Klassen, haben begriffen, daß die Stunde geschlagen hat, wo sie die Lage retten müssen, dadurch, daß |336| sie die Leitung der öffentlichen Angelegenheiten in ihre eignen Hände nehmen … Sie haben begriffen, daß es ihre höchste Pflicht und ihr absolutes Recht ist, sich zu Herren ihrer eignen Geschicke zu machen und die Regierungsgewalt zu ergreifen.“

Aber die Arbeiterklasse kann nicht die fertige Staatsmaschinerie einfach in Besitz nehmen und diese für ihre eignen Zwecke in Bewegung setzen. (-..)

Das stehende Heer und die Polizei, die Werkzeuge der materiellen Macht der alten Regierung einmal beseitigt, ging die Kommune sofort darauf aus, das geistliche Unterdrückungswerkzeug, die Pfaffenmacht, zu brechen; sie dekretierte die Auflösung und Enteignung aller Kirchen, soweit sie besitzende Körperschaften waren. Die Pfaffen wurden in die Stille des Privatlebens zurückgesandt, um dort, nach dem Bilde ihrer Vorgänger, der Apostel, sich von dem Almosen der Gläubigen zu nähren. Sämtliche Unterrichtsanstalten wurden dem Volk unentgeltlich geöffnet und gleichzeitig von aller Einmischung des Staats und der Kirche gereinigt. Damit war nicht nur die Schulbildung für jedermann zugänglich gemacht, sondern auch die Wissenschaft selbst von den ihr durch das Klassenvorurteil und die Regierungsgewalt auferlegten Fesseln befreit. (…)

Und doch war dies die erste Revolution, in der die Arbeiterklasse offen anerkannt wurde als die einzige Klasse, die noch einer gesellschaftlichen Initiative fähig war; anerkannt selbst durch die große Masse der Pariser Mittelklasse – Kleinhändler, Handwerker, Kaufleute -, die reichen Kapitalisten allein ausgenommen. (…)

Das Paris der Arbeiter, mit seiner Kommune, wird ewig gefeiert werden als der ruhmvolle Vorbote einer neuen Gesellschaft.“

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Kommentare

4 Kommentare zu “Vive la Commune!”

  1. Artur Lichtenfeld am März 19th, 2017 5:41 pm

    Das Paris der Arbeiter, mit seiner Kommune, wird ewig gefeiert werden als der ruhmvolle Vorbote einer neuen Gesellschaft.

    Der ruhmvolle Vorbote einer neuen deutschen Gesellschaft wurde gerade einstimmig gewählt. Es ist der mit dem IQ von 467, Martin Schulz.

  2. Artur Lichtenfeld am März 19th, 2017 5:51 pm

    Hatte etwas vergessen:

    Einfach mal Arbeiter bzw. Arbeiterklasse durch Islam ersetzen. :) *Konfetti+Luftballons*

  3. ... der Trittbrettschreiber am März 20th, 2017 6:51 pm

    @Arthur Lichtenfeld

    Ekletitzismus macht Spaß, ist aber nicht immer ein Lösungsansatz, der opportun ist. Seit man überall nur noch Kaffee ohne Bodensatz bekommt, ist es mit der Zukunftschau nicht mehr weit her. Ergo: Sprache ohne Rückbezug auf ihre Historie ist zwar kunstaffin, politisch jedoch unbrauchbar. Ein bisschen Schulz sollte schon noch sein. Ich selbst lausche lieber der Amsel.

  4. Wat. am März 23rd, 2017 7:10 pm

    Ja, das Paris der Arbeiter!

    Nicht, das Paris der Vorturner der Arbeiter^^

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