Hart, aber ungerecht

Feynsinn über die Staublunge: (Mein Großvater hatte Staublunge.)

Die Teilhabe der Arbeiter am ‚Wachstum‘ wurde in den frühen Jahren teuer bezahlt. Im Bergbau hat sich niemand über Staublunge oder „jauchige Bronchitis“ gewundert. Was die Ausbeuter heute wieder feiern wollen, ist dass viele Männer nicht viel von ihrer Rente hatten. Chemiearbeiter haben in Giftstoffen gebadet, auf dem Bau wurde mit Asbest geaast.
Niemand wäre auf die Idee gekommen, das Rauchen zu verbieten. Männer, die hart genug waren, Wetter, Buckelei und Gift zu ertragen, hätten es sich auch nicht verbieten lassen, ebenso wenig wie Frauen, die es nicht leichter hatten und oft aus Hunger damit angefangen hatten. Das Privileg gesund zu leben hatten die Reichen und erst allmählich die (gehobene) Mittelschicht.

Well said. Das gilt auch heute noch.

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Kommentare

One Kommentar zu “Hart, aber ungerecht”

  1. ... der Trittbrettschreiber am März 13th, 2017 8:07 am

    Früher sagte man weise „Der Mensch ist des Menschen Wolf“. Das hatte etwas von Stärke, wilder Entschlossenheit und Respekt vor der Gefährlichkeit des Gegners und auch der eigenen. Es wird Zeit, diesen Mythos als Furz im Schweinestall zu entlarven. Es ist viel schlimmer, profaner und einfach ekelhaft: Der Mensch ist des Menschen Zecke.

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