Ich stech dich ab! [Update]

rettungsstelle

Michael de Ridder beschreibt im Tagesspiegel meinen Arbeitsplatz: „Beispiel Urban-Krankenhaus: Unfassbare Beleidigungen des Rettungsstellenpersonals sind in Berliner Kliniken an der Tagesordnung“.

Von heute Nacht kann ich beisteuern (zu mir): „Du Fotze!“ – „Ich bring dich um“. ! – „Verdammter Penner“. Zwei Mal musste ich jemanden gewaltsam aus der Rettungsstelle entfernen. Einmal musste die Polizei kommen, weil ein Türke das Personal permanent beleidigte und im Warteraum herumbrüllte und nicht kapierte, was ein Hausverbot ist. Die Polizei erklärte es ihm.

Coolster Spruch des Tages: Ein beschmutzter Herr, der von der Feuerwehr gebracht wurde und sich vollgekotzt hatte, sagte, nachdem der Brechreiz einigermaßen vorbei war: „Scheiße, jetzt muss ich auch noch kacken.“

Von de Ridder gibt es übrigens ein sehr gutes Buch, das ich gelesen und für mein eigenes Buch zum Thema oft verwendet habe: Heroin: Vom Arzneimittel zur Droge.

[Update] Das konnte die Leitung des Krankenhauses so nicht auf sich sitzen lassen. Tagesspiegel: „Urban-Krankenhaus setzt auf Schulung und Wachschutz“. Har har. Wer kann das nur sein…

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Kommentare

5 Kommentare zu “Ich stech dich ab! [Update]”

  1. Martin Däniken am Dezember 9th, 2016 9:12 am

    Auch wenn es bekloppt klingt:
    Wenn die Leute so aggro drauf sind,
    haben sie ganz grosse Angst in Kombination meist mit einem ganz grossen .rschl.ch-Komplex!
    Angst und Wut machen Dumm-ensprechende neurobiologische Vorgänge sind belegt.
    Der .rschl.ch-Faktor sorgt für eine Abrundung des Vorgangs…
    „Animal“ Macyoung unterscheidet 4 Arten von Wut:
    1.Angst
    2.Kriminell
    3.Koller
    4.weiss ich nicht mehr
    diese Wut-Arten ergänzen sich und bauen teilweise auf einander auf…
    Macyoung ist Praktiker der amerikanischen Art und kein Eyabutzibutzi-Theoretiker-schlimmernoch er hat Humor ;-)!
    Ich kenne alle Kritikpunkte an dem Mann,siehe Kampfkunst-Board…

  2. ... der Trittbrettschreiber am Dezember 9th, 2016 10:06 am

    Spracherkennungsprogramm an Vakuumglocke -> Beleidigendes Subjekt ansaugen -> Optische Sensoren an Ausgangstür -> ÖFFNEN -> SPS an Vakuumglocke -> 2x ausholen und in Vertikalstellung 45 ° in Richtung geöffneten Ausgang ‚Vakuum aus‘ -> Flucherkennungssoftware an Außentür -> SCHLIESSEN.

    Zusatzsoftware an Stadtverwaltung -> Kehrroboter an Klinikvorplatz.

    Cyberzeiten haben doch was – irgendwie.

  3. Schutzengel? am Dezember 9th, 2016 10:28 am

    Dickes Fell ist da wohl angebracht. Wie schaffst Du es, bei solchen „gewaltsamen Entfernungen“ nicht selbst Gast der Rettungsstelle zu werden? Manch aggressiver Mitbürger wird Sicherheitspersonal gewiss als willkommenes Abreagierungsinventar betrachten, oder?
    Respekt!

  4. admin am Dezember 9th, 2016 1:08 pm

    @Schutzengel: Krav Maga

  5. ... der Trittbrettschreiber am Dezember 10th, 2016 9:15 am

    Mal was Ernst affines zu diesem Thema:
    Es geht um Kontrollverlust. Wenn hilfsose, sich in einer unsicheren Welt durchschlagende Patienten, übrigens ;) aller gesellschaftlichen Klassen, die mit Rettung, Liebe und Hilfe konnotierte Klinik erreichen, haben sie ganz spezielle Erwartungsmuster in ihrem Kopf. Das wird durch genervte und in intelligenten Systemen oft überforderte GesundheitsdienstleisterleiharbeiterINNEN jäh korrigiert. Nun ist es aber mit dem Neuorientieren und der Neumusterbildung nachts um 2 unter dem Einfluss von kürzlich vielleicht in Alkohol ertränkten Viren, Bazillen und folgerichtigen Platzwunden nicht weit her. Die Mama-Erwartung bleibt – der Krav Maga-Papa kommt böse um die Ecke. Deseskalieren geht auf multiple Weise.
    Da hätten wir anzubieten:
    – Zustimmen.
    – Argumentieren
    – paradox intervenieren (wenn z.B. ein Rekrut auf dem Exerzierplatz seinem Schinder leidenschaftlich und exzessiv versichert, töten zu wollen, fliegt er wahrscheinlich aus der Armee)
    – sedieren (soo, hier kommt das Piksepikse-Spritzchen)
    – Roberto Blanco anrufen
    – …

    Diese Frieden stiftenden Methoden sind selbstverständlich nicht in zwei Wochen zu erlernen. Deshalb, ganz sicher unterbezahlter Burks, vermute ich, dass du Adrenalin dem Whisky ruhig weiter vorziehen solltest. Wo ist es nachts zwischen 2 und 5 Uhr schöner, als unter erschöpften und temporär ratlosen Tätern und Opfern des menschlichen Verhaltensspektrums?

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