Durchblick in der Krise

Michael R. Krätke (Lancaster University, Sociology) just uploaded a paper on Academia.edu: „Marx als Krisenforscher: Durchblick mit Marx“ [View the paper here].

Sehr empfehlenswert zu lesen. In Deutschland bekäme Krätke natürlich nie eine Stelle an einer Universität.

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Kommentare

12 Kommentare zu “Durchblick in der Krise”

  1. Jan am August 5th, 2015 11:46 am

    Leider nur mit guglplus oder fratzenbuch lesbar.

    :-(

  2. sabine am August 5th, 2015 1:43 pm

    „Sorry, this document isn’t available for viewing at this time.“

    schade schade…

  3. Ruedi am August 5th, 2015 2:04 pm

    Da muss man sich für den Download registrieren/anmelden – unbeliebt ..

  4. ... der Trittbrettschreiber am August 5th, 2015 4:15 pm

    provokare = jmd. auffordern, anregen, reizen
    [alqm sermonibus; plebem munificentiā; alqm ad iocos; in aleam; viros mero; officia zu Dienstleistungen]

    burks, mit welchen registrierungspflichtigen, datensammelnden „plattformen“ hat du neben deinem security-job nebenvertäge? Ich mein – was ein MDB kann… why not?

  5. LordPiccolo am August 5th, 2015 4:43 pm

    „In Deutschland bekäme Krätke natürlich nie eine Stelle an einer Universität.“

    In Deutschland ist es generell schwer eine Stelle an einer Universität zu bekommen. Davon kann Alex Demirovic (http://www.fb03.uni-frankfurt.de/49348533/publikationen) ein Lied singen. Ich übrigens auch. Habe meinem Traum von Promotion aufgegeben, weil in Deutschland eine Stelle als Post-Doc mehr Glück erfordert, als ein Angestellter eines Subunternehmens von dem Unternehmen übernommen zu werden (http://www.zeit.de/2013/02/Nachwuchswissenschaftler-Postdocs)…

    Aber bspw. Sonja Buckel (https://www.uni-kassel.de/fb05/fachgruppen/politikwissenschaft/politische-theorie/prof-dr-sonja-buckel/publikationen.html) oder Andreas Fischer-Lescano (https://www.jura.uni-bremen.de/people/andreas-fischer-lescano/publications/) würden deinem Satz nicht zustimmen :)

  6. FDominicus am August 5th, 2015 5:02 pm

    Genau wie kaum ein Vertreter der österreichischen Schule… Macht aber alles nichts, denn heute sind ja alle Keynessianer, die es nicht wollen und sind sind halt unter Kollateralschaden abzuschreiben…

  7. kynik am August 5th, 2015 10:24 pm

    user welche sich an dem download-link stören haben hier die möglichkeit auszuweichen:

    http://www.das-kapital-lesen.de/?p=119

    ohne registrierung o.ä.

    viel spass bei der lektüre.

  8. MH am August 6th, 2015 11:42 am

    Jaja Marx wusste es schon immer alles (besser), nichts von alledem hätte ihn verwundert. Wo bitte ist der Erkenntnisgewinn? Wo und was kann Herr Krätke (besser) erklären als wir es ohne seinen Beitrag könnten?

    Im Grunde wird doch hier genauso ein Dogma verbreitet wie es den „Bösen“, den Liberalen und Neoliberalen unterstellt wird bzw. wie sie es tun. Dort heißt die heilige Kuh eben Markt, anderswo „Marx“. Mit Wissenschaft hat das beides nichts zu tun. Eine Theorie die mir vorhersagen kann, dass Krisen zum kapitalistischen System gehören und diese (angeblich) immer schlimmer werden, ist genauso nutzlos wie die Wachstumsprognosen der üblichen Verdächtigen. Es ist einfach zu komplex um EINE Theorie darüber zu stülpen, sei diese nun liberal oder marxistisch. Und das sollte hier auch endlich mal anerkannt werden und mal neue Literatur/Forschung zur Kenntnis genommen werden statt jedes mal oberlehrerhaft alles anhand schwammiger Marx Doktrin zu analysieren.
    Aber man rezipiert eben nur, was keine koginitiven Kosten erzeugt und worin man sich eingerichtet hat, gilt für Burks wie für die Mainstream Presse. Schade!

  9. Guest am August 6th, 2015 8:27 pm

    @MH
    Was gibt es denn neues im Bereich Literatur/Forschung zur Sache?

  10. MH am August 10th, 2015 11:30 am

    Ich bin kein Volkswirt, daher habe ich nur am Rande mit der Literatur zu tun. Allerdings zeigt schon eine Quick & Dirty Suche mit google scholar genügend Alternativen zum marxistischen Dogma auf:

    https://scholar.google.de/scholar?hl=de&q=economic+crisis+explanation&btnG=&lr=

    Als analytisches Werkzeug mag der marxsche Ansatz durchaus interessante Zugänge bieten, doch dessen Thesen empirisch sauber überprüfen (wie er es selbst mit der Tulpenkrise getan hat) das scheint nicht nötig zu sein, man scheint gar dankbar für Krisen zu sein und führt diese dann unreflektiert als „Beweis“ der Argumentation an. Bisschen zu einfach meiner Meinung nach. Wann und wie genau führt denn der Fall der Profitrate zu einem Kollaps? Sind das wirklich kausale Zusammenhänge oder steckt etwas ganz anderes dahinter? Warum gelingt/gelang es „dem Kapitalismus“ für Innovation und breite Wohlstandssteigerungen zu sorgen? Warum führen die unbestreitbar auftretenden Krisen nicht zur Entwicklung eines alternativen Wirtschaftssystems? Im Grunde weil die oftmals übertrieben dargestellte Umverteilung immernoch mit einem relativen hohen Lebensstandard für die „Proletarier“ (gibt es die überhaupt noch?) einhergeht und der Leidensdruck nicht groß genug ist. Das es massive Probleme gibt ist unbesteitbar, aber einen etwas differenzierteren Blick würde ich mir wünschen, auch innerhalb dieses Blogs.

    Oftmals wird auch die Vermögens- und Einkommensungleichheit radikal in einen Topf geworfen und als vermeintlicher Beleg für die Ungleichheits

  11. MH am August 10th, 2015 11:33 am

    … oh zu voreilig Enter gedrückt …

    Ungleichheitsmaschine angeführt. Allerdings ist der marxsche Klassenansatz nun wahrlich überholt und es ist schlicht nicht zielführend Erfolg/Misserfolg/persönlichen Wohlstand nur von der sozialen Zugehörigkeit abhängig zu machen.

  12. ernte23 am August 12th, 2015 6:22 pm

    @MH: Nun als Volkswirt kann ich Ihnen sagen, dass im Curriculum eines VWL-Studiums die Überlegung, dass Unternehmen nach Extraprofit streben so gut wie nicht vorkommt. Sie wird ausgeschlossen, um die schöne Welt der Marktwirtschaft in mathematische Formeln verpackt als Physik der Gesellschaft zu präsentieren. Der Ansatz nennt sich allgemeine Gleichgewichtstheorie, ihre Konstrukteure waren Arrow und Debreu aus den späten 1950ern, die die negativen Preise einbeziehen konnten, weil sie sich vorher genug formale Logik und Mathematik angetan hatten.

    Die Entwicklung setzte schon früher ein, aber ab den 1930er Jahren interessierte das Fach economics die Empirie im Grunde nicht mehr, die formal-analytische Verfeinerung der Theorie war angezeigt. Daher kommt der Spruch, den man schon einmal in Vorlesungen hören kann: „Fragen Sie drei Ökonomen und sie bekommen vier Antworten.”

    Die Jagd nach Extraprofit scheint mir völlig einleuchtend dahin zu führen, dass immer mehr Arbeit eingespart werden kann, während die herrschende Theorie diese Zusammenhänge einfach ignoriert. Die Masse der Menschen hat aber keine Produktionsmittel, wird in der Produktion nicht mehr gebraucht und muss zusehen, mit den absurdesten Jobs irgendwie über die Runden zu kommen. Das mag noch einigermaßen gelingen hierzulande, doch ob es wirklich ein zukunftsträchtiges Modell ist, wird sich zeigen.

    Niemand – auch die meisten Marxisten meines Wissens nicht – schließt aus, dass aus den unteren Schichten irgendwer nach oben kommen kann. Lotto spielen können z.B. alle.

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