Kirchliches Selbstverständnis und die seelische Erhebung

Pressemeldung des Bundesverfassungsgerichts:
Welche kirchlichen Grundverpflichtungen als Gegenstand eines Arbeitsverhältnisses bedeutsam sein können, richtet sich demzufolge allein nach den von der verfassten Kirche anerkannten Maßstäben und dem konkreten Inhalt des Arbeitsvertrags. Die staatlichen Gerichte dürfen sich nicht über das kirchliche Selbstverständnis hinwegsetzen, solange dieses nicht in Widerspruch zu grundlegenden verfassungsrechtlichen Gewährleistungen steht.

Hintergrund: Der Chefarzt eines katholischen Krankenhauses wurde gekündigt, weil er wieder geheiratet hatte. Die Kündigung ist rechtens.

Ich hatte auch nie behauptet, dass Deutschland ein säkularer Staat sei. Deswegen gibt es zum Beispiel auch den Art 139 der Weimarer Reichsverfassung noch: „Der Sonntag und die staatlich anerkannten Feiertage bleiben als Tage der Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung gesetzlich geschützt.“ De facto interessiert das natürlich niemanden.

Frage an die wohlwollenden Leserinnen und geneigten Leser: Welche Partei fordert, Staat und Kirche in Deutschland zu trennen, also die „Partnerschaft“ zwischen dem Staat und denjenigen Organisationen zu beenden, die die Verehrer höherer Wesen gebildet haben? Diese Partei würde ich vermutlich wählen.

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Kommentare

6 Kommentare zu “Kirchliches Selbstverständnis und die seelische Erhebung”

  1. Petronius am November 21st, 2014 12:47 pm

    die „PARTEI“? … eigentlich nicht verwunderlich, seit die Titanic zum einzig verlässlichen Nachrichtenmagazin geworden ist…?

  2. Heiner am November 21st, 2014 1:07 pm

    Also man darf Sie kritisieren, Ihnen vorhalten ideologisch zu argumentieren, aber für blöd halten darf man Sie nicht. Daher, Sie wissen keine Partei wird diese Diskussion beginnen. Eventuell hätten es die Piraten sein können, aber die sind unterm Strich zu blöd um das Thema überhaupt zu erkennen.
    Wenn ich wüßte wie diese Trennung realisiert werden kann, würde ich es sagen.
    Ein guter Beitrag aus meiner Sicht dazu
    http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2013-11/kirche-katholisch-evangelisch-staat-trennung

  3. Alois am November 21st, 2014 1:13 pm
  4. Heiner am November 21st, 2014 2:31 pm

    @Alois
    danke, klare Wissenslücke meinerseits. Hatte ich nicht auf dem Schirm.

  5. ...der Trittbrettschreiber am November 22nd, 2014 10:10 am

    @Heiner

    „…,aber für blöd halten darf man Sie nicht.“

    Um Himmels willen, was passiert denn dann?

    Aber für burks halten darf man ihn doch, den Burks?

  6. Heiner am November 22nd, 2014 1:20 pm

    @Trittbrettschreiber
    ok, war nicht mein Tag.Zustimmung. Finden wir halt einen Weg ihn auch zu attakieren und dennoch ganz ok zu finden. Wäre das eine Formel?

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