Not in der Notaufnahme

Lesenswerter Artikel auf Zeit online (inklusive der Kommentare): „Immer wieder werden in deutschen Krankenhäusern schwere Leiden nicht oder zu spät erkannt. Eine Gruppe von Ärzten schlägt Reformen vor – doch die werden abgeblockt“.

Ceterum censeo: Das Gesundheitssystem muss zu großen Teilen verstaatlicht werden. Auf Kosten der Kranken darf kein Profit gemacht werden. In Kuba funktioniert das besser als hier: „Die Gesundheit der Bevölkerung lässt sich die kubanische Regierung nach wie vor etwas kosten – rund 13 Prozent des kubanischen Staatshaushaltes fließen in diesen Sektor.“

Ein Leserkommentar auf Zeit online: „Das Prinzip eines Facharztes Notfallmedizin ist in allen angloamerikanischen und nahezu allen kontinentaleuropäischen Ländern (ausser den deutschsprachigen und wenigen Exoten) etabliert und funktioniert prima.“

Dazu passt auch ein älterer Artikel: „Behandlungsfehler kosten in Deutschland fünfmal so viele Menschen das Leben wie Verkehrsunfälle, nämlich 19.000. Jedes Jahr.“

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Kommentare

8 Kommentare zu “Not in der Notaufnahme”

  1. Ossiblock am August 2nd, 2014 1:09 pm

    Kuba hat das Gesundheitssystem der DDR übernommen, so wie viele Länder das Bildungssystem/ Kinderbetreuungssystem der DDR kopieren.

    Die BRD befindet sich aus meiner Sicht in der Steinzeit.

  2. LinuxProfi am August 2nd, 2014 2:19 pm

    Ich finde das gehoerte alles privatisiert und mit einem Management, was von den bewaehrten Aufsichtsraeten beaufsichtigt wird (siehe Nokia oder VW), gesteuert. Nur dann kann man den optimalen Profit fuer die Leute die zaehlen herausholen. So werden dann auch wieder Arbeitsplaetze geschaffen.
    https://www.youtube.com/watch?v=VUXo3MSYRNQ
    https://www.youtube.com/watch?v=1Y1ya-yF35g
    Was ist wohl schneller: „Oh shit“ oder Ebola?

  3. elvis am August 2nd, 2014 2:26 pm

    Die BRD befindet sich aus meiner Sicht in der Steinzeit.

    Was sagt denn die Ärztekammer Berlin dazu? In Berlin muss doch alles TOP sein, schliesslich könnte Frau Merkel jederzeit ohnmächtig werden oder Herr Kauder.

  4. LinuxProfi am August 2nd, 2014 4:27 pm

    Die sind Privat Versichert und bekommen erste Klasse Behandelung. Ich denke das da das Risiko von sowas:
    http://www.thelocal.de/20140623/thousands-at-risk-of-medical-errors-germany-hospital
    http://www.presstv.com/detail/2014/01/22/347158/medical-errors-kill-20k-germans-annually/
    dann doch etwas geringer ist.

  5. ...der Trittbrettschreiber am August 2nd, 2014 6:26 pm

    @ossiblock

    Da weder die Mediziner noch die [angehenden] Patienten irgendetwas merken, hat die Steinzeit noch einen zu starken Sympathie-Faktor bei der Beurteilung unseres kranken Gesundheits-Systems.
    Aber jeder hat die Entwicklung in den letzten 30 Jahren seelenruhig verfolgt und meist sogar befürwortet. Die Quittung kommt mit den ersten Gebrechen und das Röcheln im Krankenhausflur wird normales Betriebsgeräusch der hausgemachten dritten Klasse sein. Wolf Wondraschek verwendet in einem seiner Gedichte in etwa folgenden Satz:
    Und das Stöhnen der Sterbenden wird sich anhören wie das von Liebenden.
    Doch die Liebe hat sich längst aus dem Fenster geschlichen und findet nicht einmal mehr die Kraft zu trauern. Wir denken alle an den Schrecken in Lazaretten. Mir bleibt die Spucke schon lang weg, wenn ich ein ziviles Krankenhaus oder eine gut gemanagete Arztpraxis auch nur von Weitem sehe. Beim Reizwort „Krankenkasse“ schmilzt mir nicht nur Chipcard in der Hose sondern auch mein Zahnersatz oben rechts bekommt einen Tremor.
    Ein Tost auf uns … und all die gleichgültig Lächelnden, verloren im Abgesang der Menschlichkeit.

  6. Ossiblock am August 3rd, 2014 8:15 am

    @Trittbrettschreiber

    Wahrheit in Poesie verpackt – gefällt mir. Du solltest einen eigenen Block betreiben ;-)

  7. lepus am August 4th, 2014 5:39 pm

    Gesundheitssystem verstaatlichen, damit es so gut funktioniert wie in Kuba mit brutaler Zweiklassenmedizin, Mangelverwaltung sowie Alternativforschung in Homöopathie und chinesischem Hokospokus? Habt Ihr noch alle Tassen im Schrank?

    Ach ja – es ist unmoralisch, auf Kosten der Kranken Profit zu machen. Nun – unsere Lebensmittelhändler machen Profit mit dem Hunger ihrer Mitmenschen. Auch verstaatlichen? Damit Ossiblock nicht zum profitgierigen steinzeitlichen Aldi gehen muss sondern in seinem geliebten HO nach Bückware fragen kann?
    Was hat das mit Profit zu tun? Ganz einfach – der Aldi ist nur deswegen Lichtjahre besser als jede HO weil er Profit machen kann.
    Und der tendenzielle Fall seiner Profitrate geht ihm grad am Allerwertesten vorbei.

  8. lepus am August 4th, 2014 5:43 pm

    Noch was zu unserem Gesundheitssystem. Das ist vollkommen bürokratisch durchreguliert und somit praktisch schon verstaatlicht.
    Und genau deswegen funktioniert es nicht.

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