Die soziale Marktwirtschaft, wie wir sie alle lieben und verehren

Zona crítica (der spanischen Journalistin und Bloggerin Olga Rodríguez, übersetzt von und via Walter Beutler):

– Der Elendsindex erreicht laut Angaben von dieser Woche in unserem Land [Spanien] bereits 26,4%. Das sind 15,5% mehr als noch vor fünf Jahren.
– Die Ungleichheit zwischen den Einkommen spanischer Familien steigt. Die Kluft zwischen Arm und Reich ist so gross wie noch nie.
– Weltweit besitzt 1% der Bevölkerung 43% des gesamten Reichtums. 10% kontrollieren 83% des Reichtums.
– Laut einem diese Woche veröffentlichten Berichts des Tax Justice Network schleuste die globale ökonomische Elite zwischen 2005 und 2010 mindestens 16,7 Billionen Euro am Fiskus vorbei. (Eine pessimistischere Schätzung geht von 25,6 Billionen Euro aus.)
– Etwa 6,3 Billionen dieser unversteuerten Gelder gehören 92’000 Personen, das heisst 0,001% der Weltbevölkerung. Das bedeutet gemäss diesem Bericht, dass die Ungleichheit sehr viel grösser ist, als die üblichen Berechnungen zeigen.
– Laut Zahlen, die diese Woche vom Forschungszentrum des amerikanischen Kongresses veröffentlicht wurden, besass im Jahr 2010 die Hälfte der Bevölkerung der Vereinigten Staaten gerade mal 1,1% des Reichtums des Landes. Im Jahr 2007 waren es 2,5%. Auch dies bestätigt, dass die Armen immer ärmer werden. Laut demselben Bericht besassen im Jahr 2010 die reichsten zehn Prozent 74,5% des Reichtums.

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Kommentare

6 Kommentare zu “Die soziale Marktwirtschaft, wie wir sie alle lieben und verehren”

  1. Julius Turm am Juli 30th, 2012 1:27 pm

    Ungefähr 1% der Weltbevölkerung hat noch genügend Geld um enteder Staatsdiebstahl zu entkommen oder ihn unter ihrer Kontrolle zu bringen.

    Währenddessen hat der Rest einfach keine Chance dem zu entgehen.

  2. FDominicus am Juli 30th, 2012 1:38 pm

    Sie glauben wirklich an Gerechtigkeit durch Diebstahl. Das allerdings erstaunt mich schon.

  3. blume am Juli 30th, 2012 2:15 pm

    Das macht mich zornig, sehr sehr zornig.

  4. lepus am Juli 30th, 2012 5:49 pm

    Steuern werden unter Gewaltandrohung erpresst.
    So etwas nennt man landläufig Raub, Erpressung, Diebstahl. Und wer glaubt, dass auf der Welt Marktwirtschaft herrscht, der glaubt auch an den Weihnachtsmann (oder an Marx und Engels und dass der Sozialismus Gerechtigkeit bringt)
    Das Verhältnis von Markt und Macht ist hier schön erklärt:
    http://ef-magazin.de/2010/09/14/2538-maerkte-und-maechte-die-symmetrie-des-marktes-und-die-asymmetrie-der-politik

  5. Messdiener am Juli 31st, 2012 7:06 am
  6. Zombie-Elvis am August 3rd, 2012 4:10 pm

    @ lepus

    „Steuern werden unter Gewaltandrohung erpresst.
    So etwas nennt man landläufig Raub, Erpressung, Diebstahl.“

    Mir kommen gleich die Tränen. Als ob die hehre Geschäftemacherei noch funktionieren würde, wenn die Kosten für Infrastruktur, Standortpflege, Herrichtung verwendbaren Menschenmaterials, Aufrechterhaltung der Eigentumsordnung und Garantie der Verträge (auch das geht ja nicht ohne Gewalt ab) von den Geschäftemachern qua freiwilliger Selbstverpflichtung zu erlegen wäre.

    „Und wer glaubt, dass auf der Welt Marktwirtschaft herrscht, der glaubt auch an den Weihnachtsmann (oder an Marx und Engels und dass der Sozialismus Gerechtigkeit bringt)“

    Doch, genau das ist Marktwirtschaft. Marktwirtschaft ohne Staat, ohne die lästigen Unkosten ist dagegen wirklich ein alberner Kindertraum.

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