Moneta, Aes Signatum und die Ware an sich

aes signatum

Eine der ersten römischen Münzen, genannt aes signatum, ca. 15 cm lang und 1,75 Kilo schwer, 3. Jh. v. Chr., British Museum

Warum in meinem letzten Posting über Gebrauchswert und Tauschwert Schweine vorkamen, hatte ich noch nicht erwähnt. Argumente, die gegen die Marxsche Theorie der Ware vorgebracht werden könnten, habe ich auch noch nicht gehört, zumal damit auch Aristoteles und bürgerliche Ökonomen wie Adam Smith unrecht gehabt hätten. [By the way: bloße Beschimpfungen meiner Person, wütende Hasstiraden (die ich nicht freigeschaltet habe) und die „überzeugende“ These, Marx sei tot, kann ich nicht wirklich als Gegenbeweis akzeptieren; es zeigt nur, dass die Anhänger der Glaubensgemeinschaft Freier Markt(TM) intellektuell aber auch rein gar nichts anzubieten haben.]

Die Sache mit der Ware und ihrem „Doppelcharakter“ hört sich einfach an, ist es aber nicht. Wenn man die These konsequent weiter denkt, wird es schnell kompliziert. Die Ware ist, wie Marx es ausdrückt, ein „vertracktes Ding“ und „voll theologischer Mucken“.

These: Nur gesellschaftliche Arbeit schafft Werte. Das deutsche Wort „Wert“ drückt leider – und missverständlich – beides aus: sowohl den Gebrauchswert als auch das abstrakte Dritte, das Verhältnis, mit dem ein Produkt mit einem ganz anderen verglichen wird (aus dem später das Geld entsteht). Übrigens ist auch für Adam Smith, den Gründervater der bürgerlichen Wirtschaftslehre, die Arbeit die einzige Quelle gesellschaftlichen Reichtums.

Wer das also akzeptiert, muss bei der Redewendung „das Geld arbeiten lassen“ die Augen rollen. Geld arbeitet nicht und schafft auch keine Werte, auch wenn es jahrelang in einem Banktresor liegt. Jetzt haben wir ein Problem: Wo kommen denn die Zinsen her?

Das Geheimnisvolle der Warenform besteht also einfach darin, daß sie den Menschen die gesellschaftlichen Charaktere ihrer eignen Arbeit als gegenständliche Charaktere der Arbeitsprodukte selbst, als gesellschaftliche Natureigenschaften dieser Dinge zurückspiegelt, daher auch das gesellschaftliche Verhältnis der Produzenten zur Gesamtarbeit als ein außer ihnen existierendes gesellschaftliches Verhältnis von Gegenständen. Durch dies Quidproquo werden die Arbeitsprodukte Waren, sinnlich übersinnliche oder gesellschaftliche Dinge. (Das Kapital, Bd. 1: Der Fetischcharakter der Ware und sein Geheimnis)

Das ist – zugegeben – ein bisschen verschwurbelt formuliert. Der von Marx so genannte „Fetischcharakter der Ware“ ist nichts weniger als eine erkenntnistheoretische These, die die Wahrnehmungspsychologie müsste verifizieren können. Marx behauptet, die bloße Existenz der Ware zwänge die Akteure zu einer falschen Sicht der Realität.

„Falsch“ in dem Sinne, wie Ludwig Feuerbach Gott und die Religion beschreibt: „Denn nicht Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde, wie es in der Bibel steht, sondern der Mensch schuf (…) Gott nach seinem Bilde.“ (Vorlesungen über das Wesen der Religion, Leipzig 1851, XX. Vorlesung) Das heisst: Gott existiert nicht, sondern ist eine Projektion.

Und genau das behauptet Marx über die Eigenschaften der Ware, die ihr zugeschrieben werden: Der Tauschwert, also der „gesellschaftliche“ Teil des Wertes, erscheint als Eigenschaft der Ware selbst und nicht mehr als das, was er ist – nur eine abstrakte Kategorie, um zwei Dinge miteinander vergleichen zu können.

Um daher eine Analogie zu finden, müssen wir in die Nebelregion der religiösen Welt flüchten. Hier scheinen die Produkte des menschlichen Kopfes mit eignem Leben begabte, untereinander und mit den Menschen in Verhältnis stehende selbständige Gestalten. So in der Warenwelt die Produkte der menschlichen Hand. Dies nenne ich den Fetischismus, der den Arbeitsprodukten anklebt, sobald sie als Waren produziert werden, und der daher von der Warenproduktion unzertrennlich ist.

Juno

Die römische Göttin Juno (vgl. die Münze oben: Julia Soaemias Denarius, 22o v. Chr.) hatte den Beinamen Moneta. Bei ihrem Tempel wurde die ersten Münzen geschlagen, die oft ein Schwein oder ein Rind zeigten. Man merkt gleich, für welche Produkte das Geld zuerst benötigt wurde. (Wer mehr darüber lesen will, dem empfehle ich Horst Kurnitzky: Triebstruktur des Geldes: Ein Beitrag zur Theorie der Weiblichkeit. Wagenbach, Berlin, 1974.)

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Kommentare

21 Kommentare zu “Moneta, Aes Signatum und die Ware an sich”

  1. blu_frisbee am Dezember 29th, 2012 8:36 pm

    > ist auch für Adam Smith … Arbeit die einzige
    > Quelle gesellschaftlichen Reichtums
    Das mag für Smith so gewesen sein. Marx schreibt, daß die Arbeit der Vater und die Erde die Mutter des Reichtums sind.
    Weshalb das „auch“ Marx unter Smith subsumiert, wo er über ihn hinausgeht, bzw die Arbeit ist ebend nicht die „einzige“ Quelle.
    Weshalb Ökologie eine eigentlich genuin kommunistische Sache ist.

  2. Ano Nym am Dezember 30th, 2012 7:29 am

    Geld arbeitet nicht und schafft auch keine Werte, auch wenn es jahrelang in einem Banktresor liegt.

    Wenn’s jahrelang im Tresor liegt, wird es nicht vermehrt. Man muss es schon kapitalistisch investieren.

    Jetzt haben wir ein Problem: Wo kommen denn die Zinsen her?

    Die Frage soll wohl lauten: Wo kommt das Geld her, dass für die Zinsen bezahlt werden muss? Das kommt – wie jedes Geld – aus einem Kreditkontrakt.

  3. admin am Dezember 30th, 2012 9:35 am

    Nein, Geld ist ja nur ein Symbol für einen Tauschwert. Und der Tauschwert bezieht sich auf eine Ware. Tauschwerte ohne Waren gibt es in Wahrheit nicht. Ich hätte also nicht mehr Werte, wenn ich einfach mehr Geld druckte – obwohl der Euro-„Rettungsschirm“ genau das ist :-) Das Thema ist gerade sehr aktuell…

  4. multiplikato am Dezember 30th, 2012 11:00 am

    Du kannst das sehr gut erklären. Als junger Physik studierender Mensch wurde ich gezwungen Marx zu lesen und nur die innere Logik dieser Bücher half mir, diese Fächer zu überleben. Heute bin ich schlauer. Und ich möchte dir einfach mal sagen, schreib bloß weiter.

  5. Tom am Dezember 30th, 2012 11:43 am

    „Das kommt – wie jedes Geld – aus einem Kreditkontrakt.“
    Der Kreditkontrakt sieht wohl vor, dass der Kreditnehmer die Zinsen zahlt, wovon aber?
    Ja richtig, es muss erst geschöpft werden, weil es eben nicht vorhanden ist. Keineswegs wird aus dem „Kontrakt-Geld“ einfach qua Kontrakt-Wortlaut mehr. Wenn nicht immer mehr geschöpft wird, kann sich in den Händen der Verleiher die Menge der Zinsen nur ansammeln, wenn sie aus der Substanz eines (immer größer werdenden) Teils der Kreditnehmer gezahlt wird, diese also verarmen.

    Eine gute Darstellung findet man bei Georg Trappe, Fettaugensyndrom.

    Burks, danke, und bitte weiter!

    Haben die Hasstiradler und Marx-ist-tot-Typen nicht gemerkt dass z.B. Eistein, Henry Ford und Amschel Rothschild auch nicht mehr am Leben sind?
    Wat für ne Gurken-Truppe.

  6. Tom am Dezember 30th, 2012 11:44 am

    nachzureichen ein Komma und ein „n“ für den armen Einstein :)

  7. blu_frisbee am Dezember 30th, 2012 12:04 pm

    Tauschwert ist eine Relation der Gleichheit zwischen werttragenden Dingen; Geld ist (auch) Symbol für 1 Wert. Geld ist darüber hinaus das Recht kaufen zu können, insbesondere auch Sachen die noch garnicht produziert sind.
    Ano Nym stellt eine Frage die auf dem bisherigen Stand nicht beantwortet werden kann.
    Geld hat 3 Gebrauchswerte: a) Wertaufbewahrung außerhalb vom Tausch, b) Tauschvermittlung im Tausch und c) Kapital sein zu können wobei Kapital Geld in Geld -> mehr Geld ist.
    Vor der Kapitaloperation hat der Kapitalist K Geld, dafür kauft er Produktionsmittel und Arbeiter und hat nach der Produktion einen Warenberg im Wert von K+M. Um den Mehrwert M zu realisieren muß M Geld frisch ins System eingeschossen werden, das geht nur über zinsbelasteten Kredit.
    Das Kapital kann gegenwärtigen Mehrwert also nur realisieren indem es gleichzeitig Kredit auf künftigen, noch zu erzeugenden Mehrwert aufnimmt. Auf diese Weise akkumuliert der Kapitalismus wachsende Schuldenberge wovon die aktuelle Krise Zeugnis.
    > http://www.lrb.co.uk/v33/n03/benjamin-kunkel/how-much-is-too-much

  8. Ano Nym am Dezember 31st, 2012 2:03 am

    Gesammelte Antworten

    @admin:

    Nein, Geld ist ja nur ein Symbol für einen Tauschwert.

    Auf welche Meiner Aussagen bezieht sich das „Nein“? Geld, das man in einen Tresor – egal ob’s der eigene oder der der Bank ist – legt, vermehrt sich dort nicht.

    Sofern das „Nein“ implizieren soll, dass „wo die Zinsen herkommen“ nicht meint, wo das Geld herkommt, um die Zinsforderung zu bezahlen, sondern wo die Zins(forderung) selbst herkommt, muss ich antworten: Aus dem Kredit- oder Investmentvertrag, der den Zins festschreibt.

    Und der Tauschwert bezieht sich auf eine Ware.

    Der Tauschwert bezieht sich sogar auf zwei Waren.

    Tauschwerte ohne Waren gibt es in Wahrheit nicht.

    Wer hat denn das Gegenteil behauptet? (Unabhängig davon, ob der Satz richtig oder falsch ist)

    @Tom

    “Das kommt – wie jedes Geld – aus einem Kreditkontrakt.”
    Der Kreditkontrakt sieht wohl vor, dass der Kreditnehmer die Zinsen zahlt, wovon aber?

    Mit dem Geld, das in (anderen) Kreditkontrakten für andere Personen geschöpft wurde. Jemand bekommt von einer Bank nur dann Kredit, wenn die Bank der Ansicht ist, dass der Kreditnehmer den Kredit + Zins zurückzahlen kann. Zu dieser Ansicht gelangt sie nur dann, wenn der Kreditnehmer die Bank überzeugen kann, dass er zu den Fälligkeitszeitpunkten Tilgung und Zinsen durch Geschäfte oder Verkauf seiner Arbeitskraft von anderen Gesellschaftsmitgliedern entsprechende Geldbeträge erlösen kann.

    Keineswegs wird aus dem “Kontrakt-Geld” einfach qua Kontrakt-Wortlaut mehr.

    Wenn in einem Kontrakt 1000 € geschöpft sind, sind 1000 € mehr im Umlauf, bis der Kredit getilgt wird. Dann verschwindet dieses Geld wieder. Übrig bleibt die Zinsforderung der Bank gegen den Kreditnehmer. Das Geld dafür entsteht in der Tat „nicht einfach so“. Er muss sich dieses Geld von anderen Menschen, die es von derselben oder von anderen Banken haben, beschaffen.

    Wenn nicht immer mehr geschöpft wird, kann sich in den Händen der Verleiher die Menge der Zinsen nur ansammeln, wenn sie aus der Substanz eines (immer größer werdenden) Teils der Kreditnehmer gezahlt wird, diese also verarmen.

    Das scheint mir zuzutreffen.

    @blu_frisbee

    Geld ist darüber hinaus das Recht kaufen zu können, insbesondere auch Sachen die noch garnicht produziert sind.

    Hier liegt eine Ungenauigkeit vor. Geld selbst stellt kein Recht, kaufen zu können, dar sondern nur das Mittel, die gegen den Käufer gerichtete Forderung (auf Geld) zu befriedigen. Unter einem Recht, etwas kaufen zu können (richtig wäre: „dürfen“), versteht man die Befugnis, einen Kaufvertrag eingehen und seine Erfüllung durchsetzen zu können.

    Geld hat 3 Gebrauchswerte: […] c) Kapital sein zu können wobei Kapital Geld in Geld -> mehr Geld ist.

    Bargeld ist jedenfalls kein Kapital (Für die Notenbank schon;-)). http://de.wikipedia.org/wiki/Kapital#Marxsche_Kapitaldefinition

  9. admin am Dezember 31st, 2012 11:16 am

    Geld hatten wir noch gar nicht durchgenommen… :-)

  10. Carsten Thumulla am Dezember 31st, 2012 1:55 pm

    Ah, eine These, endlich mal Butter vor de Fiche jeworfen!
    „These: Nur gesellschaftliche Arbeit schafft Werte.“
    Arbeit kann Werte schaffen, dazu muß sie nicht gesellschaftlich sein, erste Entgegnung, erster Treffer.
    Werte kann man auch finden, im Wasser, Fische…, im Wald, Holz, Pilze, Waldschweine…, auf der Straße, Gold, Edelsteine, Lehm, Ersatzräder…
    Werte kann man auch rauben, ihre Entstehung erpressen…
    Das sollte zur Widerlegung reichen. Journalistisch mag das durchgehen, Wissenschaft läßt sich so nicht betreiben.
    Gut, der Aufwand zur Erreichung kann als Arbeit definiert werden. Die fällt dann aber immer anders aus und taugt nicht als Maß und Raub definiert man dann auch als Arbeit. Da könnte ich mitgehen, dann müssen wir da aber mit allen Konsequenzen durch. Ich glaube nicht, daß mir da noch einer folgt.

    und weiter:
    „Das deutsche Wort “Wert” drückt leider – und missverständlich – beides aus: sowohl den Gebrauchswert als auch das abstrakte Dritte, das Verhältnis, mit dem ein Produkt mit einem ganz anderen verglichen wird (aus dem später das Geld entsteht). Übrigens ist auch für Adam Smith, den Gründervater der bürgerlichen Wirtschaftslehre, die Arbeit die einzige Quelle gesellschaftlichen Reichtums.“
    Das ist kein Fehler, da ist keine Trennung. Wert ist eine Messung, und mehr nicht. Nur wenn man einen Wert herbeiphantasiert, der da nicht ist, dann wird es unlogisch. Eine Axt hat für einen Holzfäller einen anderen Gebrauchswert wie für einen Richter. Das äußert sich in dem Wert, den beide ihr in einer Aukion beimessen. Es gibt also nur den Wert als Meßwert, der nur bei der Realisierung eines Tausches, am Ort und zu der Zeit, existiert. Mehr ist da nicht.

    Carsten

    Wer befreit uns von den Befreiern?

  11. blu_frisbee am Dezember 31st, 2012 9:46 pm

    @Thumulla
    > Arbeit kann Werte schaffen, dazu muß sie nicht
    > gesellschaftlich sein,

    Es geht hier um Marx und seine Theorie, da können Sie nicht mit eigenen Theorien daherkommen.
    Insbesondere gilt:
    Endlich, sobald die Menschen in irgendeiner Weise füreinander arbeiten, erhält ihre Arbeit auch eine gesellschaftliche Form.
    http://www.mlwerke.de/me/me23/me23_049.htm#Z26
    Wenn die Menschen erst privat arbeiten und hinterher ihre Produkte tauschen ist diese Form der Wert, nämlich genau der Anteil an der gesellschaftlichen Arbeit. Die Privatarbeit wird erst durch den Tausch als gesellschaftliche anerkannt. Der Wert reguliert die Tauschverhältnisse. Da ist übrigens der Anschluß an (gesellschaftlich!) Angebot & Nachfrage.
    > Werte kann man auch finden, … Pilze,
    Das sind Gebrauchswerte, Güter.

  12. Carsten Thumulla am Januar 1st, 2013 11:51 am

    @blu_frisbee
    >> Arbeit kann Werte schaffen, dazu muß sie nicht
    >> gesellschaftlich sein,
    > Es geht hier um Marx und seine Theorie, da können Sie nicht mit > eigenen Theorien daherkommen.

    Der Marxismus nennt das Arbeitsteilung, wie alle anderen Menschen auch. Meine Kritik an der These steht also im Einklang mit dem Marxismus. Es ist keine marxistische These. Das „gesellschaftlich“ muß raus, dann können wir weitermachen.

    Carsten

    Terroristen schaffen Arbeitsplätze

  13. Tom am Januar 1st, 2013 12:20 pm

    @Ano Nym:
    „[…]sind 1000 € mehr im Umlauf, bis der Kredit getilgt wird. Dann verschwindet dieses Geld wieder.“
    Mit diesem Verlauf könnte man ja noch leben.
    Gewerbliche Geldverleiher sind natürlich standardmäßig keineswegs an Rückzahlung und entsprechender Löschung interessiert, verschwindet doch dann die wunderbare Quelle der Zinseinnahmen.
    Die vom Kreditgeber erwünschte Dauer-Situation ist, dass der Kreditnehmer zwar die Zinsen zahlen kann, aber zur Tilgung nicht in der Lage ist.

  14. blu_frisbee am Januar 1st, 2013 4:23 pm

    @Thumalla
    Wenn Sie behaupten
    > Arbeit kann Werte schaffen, dazu muß sie nicht
    > gesellschaftlich sein,
    dann werfen Sie Marx vor, daß er sich nicht an Ihre private Definition von Wert hält. Marx hat seine explizit gemacht, Sie Ihre nicht. Das ist Trollerei.

  15. Carsten Thumulla am Januar 1st, 2013 6:57 pm

    @blu_frisbee
    Ich bezog mich auf die These, die die Behauptung enthält, nur gesellschaftliche Arbeit könne Werte schaffen. Das ist falsch. Das Wort gesellschaftlich muß erstmal raus.
    Also mit „Nur Arbeit schafft Werte“ könnte man weitermachen. Das ist dann trivial und unbrauchbar, weil man Werte auch erpressen, finden und rauben kann.
    Der Ansatz ist also völlig unbrauchbar und wir können ihn an dieser Stelle schon beerdigen.

  16. blu_frisbee am Januar 1st, 2013 7:57 pm

    @Thumalla Sie verstehen unter „Werte“ was anderes als Marx, aber Sie sagen nicht was. Wenn der Streit einer über Wortbedeutungen ist muß man in die Metakommunikation einsteigen.

  17. ... der Trittbrettschreiber am Januar 2nd, 2013 8:12 am

    „Eine der ersten römischen Münzen, genannt aes signatum, ca. 15 cm lang und 1,75 Kilo schwer, 3. Jh. v. Chr., British Museum“

    Wie groß müssen die römischen Einkaufswagen gewesen sein und wie groß der Schlitz für die Münze?

    Ja,ja. Damals.

  18. Carsten Thumulla am Januar 2nd, 2013 10:41 am

    Nun, eine klare Definition von Marx ist mir nicht gegenwärtig. Ich weiß aber, daß er versucht, den Wert über den Produktionsaufwand zu messen. Das geht schon im Ansatz daneben.
    Wert bezeichnete immer schon den Wert, den jemand einem Gegenstand oder einer Dienstleistung beimaß. Dann kam Marx und versuchte, den Wert über den Produktionsaufwand zu messen.
    – eine Firma sitzt auf Rohstoffquellen
    – eine Firma hat billige Arbeitskräfte
    – eine Firma besitzt Sklaven
    – eine Firma bekommt Subventionen
    – eine Firma entsteht aus einem betrügerischen Konkurs
    – eine Firma hat Patente
    Klar, daß die billig produzieren können.
    Der eine kauft eine Dienstleistung für das zehnfache, das ein anderer dafür zahlt.
    Ein neues Produkt wird angeboten, die alten sind nichts mehr wert, trotz des Produktionsaufwandes.
    Es gibt Millionen an Beispielen.
    Es gibt keinen Meßwert, der sich aus dem Produktionsaufwand herleiten ließe. Das hätte Engels seinem Freund mal erklären sollen!
    Das einzige, was sich dazu eignet und was traditionell schon immer dazu benutzt wurde, ist der Gegenwert im Falle des Tausches. Und der gilt nur für den einen Fall. Über viele Fälle kann man dann mittels Mittelwerten verallgemeinern. Das ist alles, mehr geht nicht, grundsätzlich nicht. Die ganze Theorie ist für die Katz. Schade um jede Arbeitsstunde!

    Die Linken ziehen sich am Eigentum an den Produktionsmitteln hoch, die Rechten schlagen auf den Zins ein. Die Kapitalakkumulation wird von beiden Sachen getrieben. Was nun? Die Linken sind also auf dem rechten Auge blind und die Rechten sind auf dem linken Auge blind. Man kann an beiden Sachen gesellschaftlich nichts machen, ohne die Gesellschaft zu zerstören.

    Es ist der Wert, den jemand beim Tausch einem Kredit oder einem Produkt beimißt, das gilt für beide Augen. Daran ist nichts zu machen. Jede brauchbare Theorie hat sich an der bestehenden Auffassung des Wertes zu orientieren, also des Tauschwertes. Umdefinitionswünsche gehen daneben und liefern untaugliche Theorien.

    Was wirklich gelöst werden muß ist die Frage, wie Systeme zu organisieren sind. Diese Frage kann erst geklärt werden, wenn verstanden wird, wie sich Systeme organisieren. Es muß also erstmal verstanden werden, wie Entwicklung funktioniert. Vorher geht nichts.

    Carsten

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