GPT und MBR [Update][2.Update]

Ich fürchte, ich brauche jetzt die Hilfe eines Windows-NerdsGurus. Ich bin in dem Betriebssystem nicht mehr so fit und muss alles nachgucken, was aber hier nicht hilft.

Folgende Fehlermeldung kommt, wenn ich mit Windows 10 und Veracrypt einen USB-Stick verschlüsseln will:

error

Natürlich habe ich schon stundenlang gegoogelt. Der Praxistipp von Chip funktioniert bei mir nicht:
Sollte der Datenträger noch Volumes oder Partitionen enthalten, müssen diese nun entfernt werden. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf das entsprechende Volume, anschließend wählen Sie „Volume löschen…“ beziehungsweise „Partition löschen…“ aus.
Klicken Sie den Datenträger, den Sie konvertieren möchten, mit der rechten Maustaste an. Aus dem Kontextmenü wählen Sie „Zu MBR-Datenträger konvertieren“ aus.

Gelöscht habe ich. Die letztere Option existiert aber nicht, auch wenn ich die Datenträgerverwaltung als Admin ausführe.

error

Laut Microsoft gibt es Kommandozeilen; das wollte ich mir aber nicht antun. Also habe ich das empfohlene Programm Partition Wizard Free Edition installiert (das natürlich mit Werbung nervt).

error

Da gibt es das gesuchte Feature, den USB-Stick als „MBR neu zu erstellen“. Das Ergebnis bleibt aber dasselbe: Veracrypt meckert mit der obigen Fehlermeldung.

Was mache ich falsch? Das ist wieder ein hervorragendes Beispiel dafür, dass alles schief gehen kann, selbst die einfachsten Dinge, und kein Manual das erwähnt.

[Update]

error

Das Problem wurde nicht gelöst, die Fehlermeldung erscheint immer noch. Jetzt weigert sich Windows sogar, den USB-Stick zu formatieren. Ich glaube, ich werde doch mal Linux bemühen müssen. Aber was sage ich, wenn jemand das geplante Tutorial liest und genau diesen Fehler bekommt?

[2. Update] Ich gehe davon aus, dass das Problem nicht gelöst werden kann. Ich habe den Stick jetzt auch mit Linux fomatiert, aber das Ergebnis mit Veracrypt unter Windows bleibt gleich. Vielleicht bin ich auch der einzige Mensch, der diese Fehlermeldung bekommt.

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Es cybert sehr oder: Ich hacke euch alle!

google

Cyberattacken allüberall. Überraschung! Es war Putin – „according to people familiar with the matter.“ Schon klar.

Der Postillion hatte vor drei Jahren etwas dazu geschrieben.

Mal ganz langsam zum Mitschreiben. All of the organizations were breached through the update server of a network management system made by the firm SolarWinds, FireEye said in a blog post Sunday.

SolarWinds.Orion.Core.BusinessLayer.dll is a SolarWinds digitally-signed component of the Orion software framework that contains a backdoor that communicates via HTTP to third party servers. We are tracking the trojanized version of this SolarWinds Orion plug-in as SUNBURST.

Digital signiert, hmhm. Das müsste doch aufgefallen sein?

The backdoor uses multiple obfuscated blocklists to identify forensic and anti-virus tools running as processes, services, and drivers. Malware mit eingebautem Schlangenöl-Detektor! Sehr witzig.

By the way: Was ist eigentlich eine dll-Datei?
DLL-Dateien verhalten sich ähnlich wie die bekannten EXE-Dateien. Die DLL-Dateien lassen sich per Doppelklick ausführen, jedoch läuft die Handlung meist unsichtbar im Hintergrund ab.
Die Dateiendung .dll wird nicht nur von DLL-Dateien, sondern auch von EXE-Dateien und Treibern genutzt. DLL-Dateien sind somit ein wichtiger Bestandteil des Windows-Systems.

Soso.

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Sauer scharf

sauer-scharf-suppe

Meine neue Suppenschüssel passt besonders gut zu selbst gemachter Sauer-Scharf-Suppe mit Tapioka-Nudeln! Und das ging so:

Eine fette Möhre (oder drei kleine) in dünne Scheiben schneiden. Eine Zwiebel schreddern. Eine Paprika in kleine Stücke hacken. Zwei Esslöffel Sesamöl in einem Wok oder einer tiefen Pfanne erhitzen, erst die Möhren dazu, dann die Zwiebeln und das Paprika. Dann eine halbe Dose Jalapeños abtropfen lassen, etwas kleiner schneiden (sehr scharf!) und ebenfalls dazugeben (frische Jalapeños habe ich in Neukölln noch nicht gefunden).

Wenn sich das Sesamöl um das Gemüse gelegt hat und die Zwiebeln glasig werden, ein Glas abgetropfter Bambussprossen (oder auch Bambusstreifen) dazugeben und noch ein paar Minuten brutzeln lassen. Danach mit zwei Esslöffeln Sojasauce ablöschen (ich nehme helle Sojasauce, die ist besser).

Parallel dazu einen Topf mit ca. eineinhalb Liter Wasser aufkochen und fünf Brühwürfel dazugeben. (Im ursprünglichen Rezept wurden drei Liter Wasser angegeben. Nach einem halben Dutzend Versuchen habe ich weniger genommen – das ist vermutlich Geschmacksache.)

Jetzt vier Esslöffeln Ketchup in das kochende Wasser – und das Gemüse. Mit sechs Esslöffeln Saucenbinder ein wenig andicken (die Suppe muss kochen, wenn man den Saucenbinder hineinschüttet, sonst klumpt es). Dann mehrere kleine, in Scheiben geschnittene Lauchzwiebel in die Suppe.

Drei Eier mit ein wenig Wasser ein einem Schälchen verquirlen und dann mit einem Schöpflöffel langsam rotierend in die Suppe gleiten lassen. Mit Essig, Zucker und ein paar Tropfen Sesamöl abschmecken.

Glasnudeln bereitet man anders zu als „europäische“ Nudeln. Es reicht schon, sie mit kochendem Wasser zu überschütten und dann ein wenig in der Suppe ziehen zu lassen. Meine vietnamesischen Tapioka-Nudeln muss man erst mit kaltem Wasser übergießen und dann drei Minuten (höchstens!) kochen. Wenn man sie zu lange kocht, werden sie matschig.

Guten Appetit!

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Transit in den Tod und Computer-Voodoo

die brücke

Komisch, dass mir die Netflix-Algorithen erst jetzt Die Brücke – Transit in den Tod hereinpülten. Ganz außergewöhnliche schwedisch-dänische Krimi-Kost! Es gibt schon so viele Rezensionen, dass ich nicht noch mehr das Internet vollschreiben muss.

Nur eines: Die Heldin Saga Norén (Sofia Helin) „leidet“ in der Serie an einer Art Asperger-Syndrom. Das führt zu urkomischen Dialogen. Ich musste manchmal laut auflachen, was mir bei skandinavischen Filmen sonst nie passiert. Der dänische Kommissar Martin Rohde (Kim Bodnia) versucht, fröhlichen Smalltalk zu machen, weil „man das unter Kollegen so üblich ist“. Wenn sich aber jemand daraus nichts macht, wird es kompliziert, weil die Kommunikation irgendwie ins Leere läuft.

die brücke

Szene: Die Norén und Rohde fahren Auto, minutenlang, und Rohda versucht etwas Nettes zu plaudern, weil man sich noch nicht kennt. Irgendwann fragt er, da seine Kollegin unentwegt stur aus dem Fenster blickt: „Hörst Du mir überhaupt zu?“ Sie: „Ich sitze doch neben Dir, warum sollte ich nicht zuhören?“ Rohde verschlägt es manchmal einfach die Sprache.

Oder: Die schwedische Kommissarin hat plötzlich Lust auf Sex. Sie geht in eine Bar, lächelt einen Kerl an. Der lächelt zurück und fragt: „Möchtest Du etwas trinken?“ Sie: „Nein.“ Er halb beleidigt ab. Sie hinter ihm her: „Warum lässt du mich einfach stehen?“ Er: „Äh?“ Sie: „Möchtest du Sex mit mir?“

Nach dem Liebesspiel setzt sie sich ins Bett und schaut auf dem Laptop zersäbelte Leichenteile an. Er wacht auf und fragt geschockt: „Was machst Du da?“ – „Ich bin bei der Kripo. Arbeit.“ Der Kerl flieht nach kurzer Zeit völlig konsterniert aus der Wohnung.

die brücke

Natürlich kommt wieder Computer-Voodoo vor. Das Übliche: Wir haben da einen Nerd im Keller, der kann Passwörter knacken. Oder: Wenn etwas nicht funktioniert, ist es garantiert „ein Trojaner“. Da hat vermutlich irgendein Russe mit einer Nadel in ein Püppchen gestochen, und die „Trojaner“ machen sich auf den Weg und demolieren zielgerichtet Bits und Bytes. Vielleicht sollte man Drehbuch-Autoren mal in mein Seminar schicken, aber dann würde es weniger lustig in solchen Filmchen.

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Masken her, prestissimo!

masken

Berlin-Neukölln, Karl-Marx-Straße. „Die Märkte“ richten es mal wieder. In Kuba wäre das nicht passiert, und in China schon gar nicht.

Ich werde jetzt Schoko-Kaffee trinken, danach das Solfeggietto weiterüben, das ich mal auswendig konnte, sogar prestissimo, aber komplett verlernt habe, und dann werde ich etwas bloggen.

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C920 Pro HD Webcam

webcam

Höher, schneller, weiter, besser. Ich habe mir jetzt für meinen Hauptrechner eine Logitech C920 HD Pro Webcam (Link geht zu Amazon) besorgt. Ich war es leid, immer bei Videokonferenzen auf den Bildschirm meines Laptops hinunterstarren oder die Brille rauf- und runterschieben zu müssen. Außerdem ist der Monitor hier größer.

Ich war ein bisschen in Sorge. Bei Logitech kennt man wie gewohnt das Betriebssystem Linux nicht. Daher hatte ich mich vorher erkundigt, ob die Kamera kompatibel sei. Ist sie. Man muss natürlich wissen, wie man so etwas zum Laufen bringt – mit Cheese zum Beispiel.

Will man aber eine Konferenz mit BigBlueButton eröffnen, darf Cheese nicht aktiviert sein, beides zusammen funktioniert nicht. Die Kamera kann Aufnahmen von 2304×1536 Pixel, das ist ganz ordentlich.

Ich brauchte das Erfolgserlebnis , weil ich immer noch damit kämpfe, die App für mein Piano in Betrieb zu nehmen – das Gerät wird per USB-Kabel einfach nicht erkannt. I keep you informed.

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Pepe tritt ab

pepe
Pepe Mujica, Protoplasma K, CC BY-SA 2.0

José „El Pepe“ Mujica (*1935) hat seinen Rückzug aus der Politik erkärt.

Für mich ist er ein Held und Vorbild. „Elf Jahre seines Lebens verbrachte Mujica in einer 3,5 Quadratmeter engen Einzelzelle, oft in Handschellen, den eigenen Urin trinkend, unter Dauerbeleuchtung gesetzt, die den Unterschied von Tag und Nacht aus der Wahrnehmung löschte.“

Dieses Virus ist das globalisierteste Wesen aller Zeiten. Ob reiche oder arme Länder, es lässt keinen Kopf auf den Vogelscheuchen sitzen. Zum anderen erleben wir die Folgen der langjährigen Kritik am Staat, weil es einerseits eine sowjetische Staatsformel gab, die glaubte, alles mit dem Staat gelöst zu haben. Doch dann tauchten die Ultraliberalen auf, die im Grunde überhaupt nicht liberal sind, weil sie jede Form von Diktatur befürworten und glauben, dass der Staat auf ein Minimum reduziert werden muss. Doch jetzt, wo die Kartoffeln anbrennen, rufen alle nach dem Staat: „Gib mir dieses, fordere Disziplin, lass dieses und mach das andere“, und so weiter. Unser eigentlicher Kampf sollte sein, dass wir das Beste im Staat erkennen und von ihm fordern, denn in Wirklichkeit ist der Staat ein kollektiver Wert, den wir besitzen und brauchen. Und warum ist er es? Weil der Markt dies nicht leisten kann … Die Welt wird (Anm.: nach dem Virus) nicht dieselbe sein. Wir müssen lernen, das Leben anders anzupacken. Die Frage ist, wieviel wird es uns kosten und welchen Preis werden wir zahlen, bis zu dem Tag, an dem die Wissenschaft uns eine Reihe von Antworten gibt, die heute noch lange nicht verfügbar sind. Es kann dem Homo sapiens auch helfen, etwas bescheidener aufzutreten und zu lernen, dass die Natur befolgt und respektiert werden muss.

Wenn die Revolution kommt, dann aus Lateinamerika. Menschen wie „El Pepe“ oder Camila Vallejo oder Francisca Alvarado Mamani werden sie anführen.

In Montevideo hat auch wieder ein Linksbündnis gewonnen. Ab nächsten Herbst denke ich darüber nach; die Flüge sind mittlerweile bezahlbar.

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E-Mails verschlüsseln [Thunderbird Portable auf einem USB-Stick]

thunderbird portable

Neues Tutorial auf der Website des Vereins German Privacy Fund: E-Mails verschlüsseln [Thunderbird Portable auf einem USB-Stick, Windows].

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Burks.de, relaunched

Der Relaunch meiner Website ist jetzt abgeschlossen. Ich habe gerade einen riesigen roten Knopf gedrückt, es hat gezischt und gewummert und et voilà!

Das Blog ist immer noch da, wo es war. (Nein, das ist nicht braun, sondern etwas camelmäßiges.)

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Cuauhtémoc, revisited

Cuauhtémoc

Das Foto habe ich am 28.09.1979 in Cuauhtémoc im Norden Mexikos im Bundesstaat Chihuahua gemacht. Das ist offenbar dieselbe Mauer und auch dasselbe Auto, die hier 2001 schon einmal auftauchten.

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Bedeckt schreiben, leicht bekleidete Personen und Omas Geburtstag

Liebe Studenten Studierende!
Im heutigen Seminar werde ich lehren, wie man verbirgt, dass man etwas verschlüsselt hat. Die Methode nennt man Steganografie: Steganografie ist die Wissenschaft, Informationen in einem Trägermedium verborgen zu speichern und zu übermitteln. Das Wort lässt sich auf die griechischen Bestandteile στεγανός steganós ‚bedeckt‘ und γράφειν gráphein ‚schreiben‘ zurückführen, bedeutet also wörtlich „bedeckt schreiben“ bzw. „geheimes Schreiben“.

Man kann zum Beispiel einen Text in einer anderen Datei verbergen und dann verschicken. Ich zeige Euch gleich die Paranoia-Version: Wir verstecken einen verschlüsselten Text (den ohnehin nur der Empfänger wieder entschlüsseln kann), in einem Foto.

Man muss sich daran erinnern, dass es immer wieder ahnungslose Politiker gibt, die fordern, man müsse Verschlüsselung verbieten. Sollen Sie das doch tun! Wir würden mit Steganografie glaubhaft abstreiten, dass wir verschlüsselt haben.

Ich installiere zuerst das Programm OpenStego. Die freie Software gibt es für Windows und Linux. Ich führe Euch vor, wie das „geheime Schreiben“ mit der Linux-Version geht.

stego

1. Zuerst schreibe mit einem beliebigen Texteditor eine Botschaft und speichere die ab, in unserem Beispiel als message.txt.

stego

2. Jetzt rufe ich Kleopatra auf und verschlüssele die Datei. In meinem Beispiel habe ich die Botschaft nur an mich selbst verschlüsselt. Der Text heißt jetzt message.txt.gpg.

stego

3. Jetzt wähle ich beliebiges Bild aus, am besten ein sexistisches, das erweckt am wenigsten Verdacht. In unserem Beispiel heisst es bildspaerlichbekleideterpersonen.jpg. [Das obige Foto ist nicht die Original-Datei.]

stego

Das Bild ist 450,5 Kilobyte groß. Das wird gleich noch einen Rolle spielen.

stego

4. Jetzt rufe ich das Programm OpenStego auf. Für das obere Fenster des Menüs message file wähle ich meine verschlüsselte Datei message.txt.gpg. Für das zweite Fenster cover file (die Datei, in der der Text versteckt werden soll), nehme ich das bildspaerlichbekleideterpersonen.jpg. Ich definiere, dass der „Output“ in meinem Ordner „Downloads“ omas_geburtstag.png heißen soll und wähle ein beliebiges Passwort. (Anmerkung: Der Empfänger muss dieses Passwort natürlich kennen.) Dann klicke ich auf hide data!

stego

Der bloße Augenschein, wenn man das Original und das jetzt erzeugte Bild vergleicht, sagt: die sind gleich?! Das Bild rechts ist das neue omas_geburtstag.png. [Beide Bilder sind nicht die Originale.]

stego

Ja und nein. Das neue Bild, das den verschlüsselten Text „covert“, ist jetzt 1,1 Megabyte groß. Woher aber soll jemand, der dieses Bild, etwa als Attachment einer E-Mail, abfängt, wissen, was die Originalgröße war?

stego

5. Ich extrahiere jetzt die versteckte Datei aus dem Bild und wähle dafür den Menüpunkt extract data. Das Ergebnis will ich in meinem Ordner „Dokumente“ speichern, damit die Original-Botschaft, die noch im Ordner „Downloads“ liegt, nicht überschrieben wird.

stego

6. Jetzt der umgekehrte Weg: Die aus dem Bild extrahierte Datei message.txt.gpg muss ich mit Kleopatra entschlüsseln. (Da ich an mich selbst verschlüsselt habe, geht das natürlich sowieso.)

stego

Es hat funktioniert! Die Datei message.txt in meinem Ordner „Dokumente“ kann ich jetzt wieder mit einem Editor lesen.

Als Hausaufgabe bitte ich euch, das Obige mit der Windows-Version von OpenStego zu exerzieren.

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Verflixte Technik, revisited

usb

Gestern bestätigte sich wieder einmal mein Urteil, dass es besser sei, alle Tutorials zu allen Themen am besten selbst zu schreiben.

Apropos Piano. Das Internet sagte mir, ich könne es per App steuern und damit auch viele schöne Dinge tun. Hört sich gut an, etwa wie: E-Mails zu verschlüsseln ist ganz einfach. Die Gesetze des Universums verlangen daher zunächst nach einem USB-Anschluss. Unter das Klavier kriechend, die Wirbelsäule krümmend, fand ich einen solchen (vgl. Foto), in den nach langem Suchen auch eines meiner zwei Fantastillionen USB-Kabel passte (das wird nicht mitgeliefert).

Was ist das für ein bescheuerter Anschluss? Das andere Ende ist „normal“. Aber wie kriege ich das in ein Gerät, vor allem welches? Für mein Galaxy S8 brauchte ich noch einen Adapter, der zwei UBS-Kabel miteinander verbindet. Klick. Gekauft. Mal sehen, ob der in diesem Jahr noch kommt.

In allen netten und gut gemeinten Videos wird einem erklärt: „Die App kann dann also mit jedem Handy oder Tablet verwendet werden.“ Gelogen! Mein Tablet sagt: Die Smart Pianist App sei mit meiner Android-Version nicht kompatibel. Upgraden auf eine andere geht mit dem Teil auch nicht. Also wieder zurück in die dunkle Schublade damit. Kann man irgendwo lesen, ab welcher Android-Version die App funktioniert? Nein. Das würde den Endverbraucher vermutlich verunsichern.

Das wird noch kompliziert werden. „Um die App zu koppeln muss Bluetooth am Klavier aktiv sein, jedoch nicht der Pairing Modus.“ Hurra! Gut zu wissen!

Übrigens and now for something completely different. Erst gestern, während eines Online-Seminars, fiel mir auf, dass Thunderbird bzw, Enigmail für Linux keine Dateien verschlüsseln kann, sondern nur die Texte von E-Mails. Weist da irgendjemand darauf hin? Nein. In finsteren Nerd-Ecken murmelt jemand etwas von Batch-Skripten. Schon klar. Das mach ich mit links, jeden Tag. (Man muss also Kleopatra nutzen, wie auch bei Windows.)

Zwischendurch erste Sätze von „Anleitungen“, die man gerne weiterliest: „Unter Linux funktioniert Enigmail nur korrekt, wenn die Anwendung (SeaMonkey / Thunderbird) und Enigmail mit der gleichen Compiler-Version erstellt wurden.“

Jaja, ich bin noch ganz entspannt.

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Preview

burks.de

Exklusiv für die Leserschaft von burks.de eine Vorschau auf das neue Design der Website. Die Links werden sich zum Teil noch verschieben, und einige Dinge müssen noch korrigiert werden – aber es ist fast alles fertig.

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As Time Goes By

yamaha

In der Anleitung steht, man könne das nur zu zweit zusammenbauen. Sowas darf man mir nicht sagen.

Ein komisches Gefühl, wenn man die Tasten rockt und kein Mensch hört etwas, außer man selbst über Kopfhörer. Ich find’s klasse.

Ich schreibe demnächst mehr über das Gerät, habe jetzt keine Zeit. Ich muss es noch „smart“ machen.

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Carlo & Malik & Alba

Carlo & Malik

Glotzempfehlung auf Netflix: Carlo & Malik (OmU!). Ich halte den Titel für irreführend, weil Alba, die Tochter des Kommissars, die dritte Hauptdarstellerin ist.

Ich hätte dem italienischen Fernsehen so eine intelligente und unterhaltsame Krimi-Serie gar nicht zugetraut (nein, die Mafia kommt erstaunlicherweise nicht vor). Bei italienischem TV denke ich zuerst an Berlusconi und dass viele Italiener diesen Bunga-Bunga-Zombie wählten, und damit war das Thema bisher gegessen.

Ich habe nicht viele ernst zu nehmende Rezensionen in deutscher Sprache gefunden, ich teile die Kritik nicht. „Ein bisschen altmodisch ist Carlo & Malik in seiner Formelhaftigkeit, etwas für die Fans Krimis alter Schule.“ Jaja, bei Krimis ist old school nie falsch, weil fast alle herausragenden Serien wie etwa Bosch einen Kommissar als Helden haben, der ebenfalls old school ist und auch so handelt.

Carlo & Malik

Witzigerweise ist der „dunkelhäutige“ zweite Hautdarsteller Malik in der Realität gar kein Afrikaner, sondern Lateinamerikaner. Der Film haut einem das Thema „Rassismus“ zwar ständig um die Ohren, aber nicht auf eine aufdringliche Art. Nette Szene: Carlo und Malik müssen zu einer Villa reicher Leute: Hohe Mauer, Gegensprechanlage. Malik klingelt und eine Stimme kreischt ihn an, ob „sie“ jetzt schon am hellichten Tage kämen. Gemeint sind natürlich legale und illegale Einwanderer aus Afrika. Das klingt übertrieben, ich halte es aber auch für Deutschland für durchaus realistisch.

„Carlo & Malik“ hätte in Deutschland so nicht produziert werden können oder nur als totaler Kitsch. Bei US-amerikanischen Serien kann man es übertrieben finden, dass wegen der zwanghaften Political correctness immer ein Afroamerikaner in der Nähe sein muss, wenn ein Weißer die Hauptrolle spielt. In Deutschland wirkt es verkrampft und zwanghaft pädagogisch. (Wenn das Feuilleton der taz etwas bejubelt, hat man gleich einen zuverlässigen Hinweis darauf, dass es jetzt mit dem moralischen Holzhammer weitergeht.)

Man kann mit Filmen nicht die Realität verändern, sie aber gut gemeint verfälschen. Die Hautfarbe solle gar keine Rolle spielen. Nicht vergessen: Mit dem US-amerikanischen Diversity-Konzept kommt die Rassenlehre („back to blood“) durch die Hintertür in den Mainstream zurück. (Ja, ich bin für eine afrodeutsche Tagesschau-Sprecherin oder eine Latina, die „Afro“ aussieht, um die einschlägig Verdächtigen zu ärgern, aber nie und nimmer für eine Religiotin, womöglich gar mit Hijab.)

Ich habe noch nicht alle Folgen geschaut, auch dazu habe ich keine Zeit. Ich konnte mich auf den Plot anfangs gar nicht richtig konzentrieren, weil bis auf ganz wenige Ausnahmen alle Frauen überirdisch schön sind. Die Hauptdarstellerin Rosa Diletta Rossi kannte ich nicht, auf Bildern sieht man ihre üblichen Model-Qualitäten, aber im Film kommt noch die Ausstrahlung dazu – das Lächeln! Ich war hin und weg. Sind eigentlich alle italienischen Frauen so attraktiv? Ist das irgendwie repräsentativ? Ein blödes, aber offenbar wieder zutreffendes Vorurteil. Auch die Männer sind gutaussehend und immer geschmackvoll gekleidet, was man von deutschen Kommissaren nicht sagen kann.

Das erinnert mich an einen Insider-Second-Life-Gamedesigner-Roleplay-Joke: Italienische Avatare sehen am besten aus, italienische Sims sind immer die schönsten, aber organisiert kriegen sie nix, und die Sache wird schnell wieder aufgegeben. Stimmte immer.

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Im Tastatur- und Keulenbusiness

yamaha

Ich habe gerade so viel zu tun, dass ich nur kurz zwischendurch zur Feder greifen in die Tasten hämmern (oder sagt man „auf“?) kann. Apropos Tastatur: Ins Bett um 6.30 Uhr, nach der Nachtschicht, um 11.30 Uhr klingelt das Handy direkt neben meinem Ohr: „Ich bringe Ihr Klavier und stehe unten vor der Tür!“ – „Ich bin in fünf Minuten unten, gähn, seufz…“.

Das Paket hätte ich allein nie nach oben bekommen, aber ich sagte dem netten Anlieferer, dass ich zufällig noch einen größeren Schein übrig hätte habe, und ob er sich vorstellen könne, obwohl er nicht müsse usw.. Er konnte und wuchtete den Brocken fast allein die Stufen hoch. Jetzt hat er den halben Tagesverdienst eines Amazon-Lagerarbeiters zusätzlich in der Tasche, und das ist auch gut so (der Kapitalist Jeff Bezos, dem Amazon gehört, verdient 4,4 Millionen Dollar pro Stunde). Vielleicht waren nicht alle seine Kunden, denen er mit dem riesigen LKW der Spedition etwas lieferte, höflich und dankbar; er schien höchst entzückt und bestand darauf, die rund 40 Kilo auch noch in meine Wohnung zu schleppen.

Vor Sonntag komme ich, wenn überhaupt, nicht dazu, das Teil zusammenzusetzen. Auch der Klavierhocker muss noch zurechtgedröselt werden. Ein kurzer Blick auf die beiden fucking manuals reichte, um bei mir den Eindruck zu hinterlassen: Das machst du erst, wenn du guter Laune bist, mental ganz entspannt und ein paar Stunden in Reserve hast.

Was hatten wir noch? Ich empfehle einen höchst lesenswerten Artikel von Eva Menasse auf Zeit online „Blondes Gift?“ Natürlich geht es wieder um Lisa Eckart, zu der bekanntlich schon alles gesagt wurde, hier aber um ihre Kritiker und um die Frage „Was ist eigentlich Kabarett, wie funktioniert es, und warum findet sich diese Kunstform eher selten auf ökumenischen Kirchentagen?“ Jeder Absatz ist auch ein sprachliches Kunstwerk und amüsant. Meine Lieblingsstelle:

Lisa Eckhart mit ihren kriegerischen Fingernägeln und Absätzen zieht den Hass, wie früher Biller, mit voller Absicht auf sich. Humortechnisch funktioniert das ähnlich wie damals, als Christoph Schlingensief gleich neben der Wiener Staatsoper die Fernsehshow Big Brother mit Asylbewerbern nachstellen ließ, die man per Abstimmung abschieben lassen konnte – Übertreibung bis weit über alle Schmerzgrenzen hinaus. Sehr viele fanden das gar nicht lustig, vielleicht war es das auch nicht. Vielleicht ruft bald Schlingensief aus dem Jenseits bei Maxim Biller an und erklärt es noch mal.

Mit ihrer blasierten Brillanz und der Eiseskälte ihrer Kunstfigur, deren Schutz sie öffentlich nie verlässt, ist Lisa Eckhart wahrlich die Göttinseibeiuns all der altbekannten Toreros, die ihr eigenes Denken öffentlich als „wild und klar“ rühmen müssen.

Man kann sich vorstellen, was passierte, wenn Gerhard Polt Mai Ling im Jahr 2020 veröffentlicht hätte. Er würde vermutlich öffentlich geächtet und geshitstormt, und in den Anstalten traute man sich schon gar nicht, das dem Volk zuzumuten. Wie auch bei Eckart: Man knirscht manchmal mit den Zähnen und weiß nicht, ob man jetzt lachen sollte oder nicht. Es muss richtig weh tun, sonst ist es keine gute Satire. Fast alle deutschen Komödianten bedienen nur den Humor der eigenen Zielgruppe (das gilt sowohl für Pispers als auch den unsäglichen Nuhr), aber Eckart teilt gezielt nach allen Seiten aus. I love it.

Noch mehr gute Nachrichten, leider nur für Franzosen: „Die Franzosen dürfen den Jahreswechsel nicht im Freien feiern: Die Regierung verhängte für die Silvesternacht eine Ausgangssperre zwischen 20 Uhr und 7 Uhr morgens.“ Großartig und richtig! Hier wird alles vermasselt werden, auch das.

Übrigens: Der Tagesspiegel berichtet über eine Razzia. Interessant ist dabei: „Die Zahlen des aktuellen BKA-Lagebildes „Organisierte Kriminalität“ zeigen, dass deutsch-arabische Großfamilien 2019 gerade 7,8 Prozent der OK-Ermittlungsverfahren ausmachten. In Berlin jedoch, das teilten die hiesigen Behörden 2018 mit, betrafen mehr als 20 Prozent, nämlich 14 von 68 OK-Verfahren, deutsch-arabische Familien.“

Das müsste mal wissenschaftlich interpretiert werden – aber nicht von grünen Religioten, Diversity-Theologinnen oder den Freunden der Hijabisierung im gefühlslinken Milieu.

PS Ich habe Korrektur gelesen.

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Tutorial: E-Mails verschlüsseln per Browser und Mailvelope

Ich habe ein neues Tutorial von der Website des Vereins German Privacy Fund kopiert und bitte das sachverständige Publikum zu kommentieren, zu berichtigen und auf Fehler hinzuweisen.

Lernziele:
– Installieren des Browser-Add-ons Mailvelope
– (einmaliges) Erzeugen eines Schlüsselpaares,
– Export und Import öffentlicher Schlüssel,
– Senden einer verschlüsselten E-Mail.
Dauer: ca. 30 Minuten

subtitle:timeZeitaufwand: fünf Minuten (und etwas Zeit zum Downloaden des Add-ons)
Schwierigkeitsgrad: leicht

Installieren Sie das Browser-Add-on Mailvelope für Chrome (Windows) und Chromium (Linux) – Mailvelope für Firefox (Windows) und Firefox (Linux) – Mailvelope für Microsoft Edge (Windows) – Mailvelope für Opera.

Hinweise:
– Das Add-on funktioniert für alle Browser und Betriebssystem fast identisch.
– Mailvelope gibt es auf für das MacOS-Mail-Programm Mail , aber nur kombiniert mit GPGtools (das jedoch ist nicht gratis).
– Ihr Provider muss das Feature unterstützen, die meisten großen Provider tun das.
– Diejenigen, mit denen Sie verschlüsselt kommunizieren wollen, müssen Mailvelope nicht benutzen, nur GnuPG oder E-Mail-Programme wie Thunderbird, die das Verschlüsselungsprogramm implementiert haben.
– Mailvelope funktioniert nicht bei Browsern mobiler Endgeräte.
– Die „häufig gestellte Fragen“ (FAQ) auf der Website von Mailvelope und das Tutorial sind hervorragend und selbsterklärend. Sie würden jedoch zwei Wochen brauchen, um alles zu lesen. Das Wichtige wird nicht vom weniger Wichtigen getrennt.

Vor- und Nachteile von Mailvelope
Sie sollten dieses Add-on nur benutzen, wenn Sie ihre E-Mails ausschließlich per Webmail, also mit dem Browser lesen. Sie müssen Mailvelope aber auf jedem der von Ihnen genutzten Browser installieren und auch Ihr Schlüsselbund dorthin kopieren – eine Alternative ist nur copy & paste eines schon verschlüsselten Textes in das geöffnete Webmail-Fenster. Das kann mühsam werden. Wenn Sie aber schon GnuPG und dessen Feature Kleopatra installiert haben, können Sie genau das (copy & paste) auch von dort aus tun und brauchten Mailvelope nicht.

mailvelope
Die Grafik anklicken, um sie zu vergrößern.

subtitle:firststep

Erzeugen eines Schlüsselpaares – eines öffentlichen und eines privaten Schlüssels.

Alice und Robert 1

subtitle:timeZeitaufwand: fünf Minuten
Schwierigkeitsgrad: leicht

Nur Verschlüsselungssysteme, die mit einem öffentlichen Schlüssel („public key“) und einem privaten Schlüssel („private key“) arbeiten, sind sicher – so wie dieses.

Rufen Sie Mailvelope auf – es versteckt sich oben rechts in der Leiste, wo Sie vielleicht schon andere Add-ons installiert haben und sieht aus wie ein Klecks oder ein Blatt. Sie können alle Menüs bzw. Optionen des Add-ons Mailvelope vorerst ignorieren, außer Schlüssel verwalten“ und „Schlüsselbund“ (zwei Wörter für eine Opion).

Sie erstellen jetzt ein Schlüsselpaar (oder importieren ein schon vorhandenes). Sie können auch einen Testschlüssel erstellen, den sie später wieder löschen.

mailvelope
Die Grafik anklicken, um sie zu vergrößern.

Folgen Sie den Anweisungen, die sind auch für Laien verständlich. Es sind auch Schlüssel ohne Passwort möglich, wir empfehlen das nicht.

mailvelope
Die Grafik anklicken, um sie zu vergrößern.

Sie müssen jetzt nicht (wenn überhaupt) mit dem Schlüsselserver von Mailvelope synchronisieren. Dieses Feature werden Sie vermutlich nie benötigen.

Im Beispiel oben haben wir einen Schlüssel „testname“ mit der E-Mail-Adresse seminar@burks.de erzeugt. In der Grafik unten sehen Sie dessen Eigenschaften, zum Beispiel den „Fingerprint“, eine Art unveränderliche „Quersumme“.

mailvelope

subtitle:thirdstep

Exportieren des eigenen öffentlichen Schlüssels – Importieren „fremder“ öffentlicher Schlüssel

subtitle:timeZeitaufwand: fünf Minuten
Schwierigkeitsgrad: leicht

Um starten zu können, müssen Sie jetzt den öffentlichen Schlüssel derjenigen Person, mit der sie verschlüsselte E-Mails tauschen wollen, importieren sowie Ihren eigenen exportieren und den offen verschicken. Den Fehler, den geheimen Schlüssel zu exportieren und zu versenden, können Sie nicht machen, weil Mailvelope davor warnt. (Das Feature brauchen Sie nur für eine Sicherheitskopie Ihres Schlüsselpaares.)

mailvelope
Die Grafik anklicken, um sie zu vergrößern.

Bei diesem Beispiel haben wir den öffentlichen Schlüssel von burks@burks.de genommen, Sie können aber auch den von unserem Impressum nehmen (rechte Maustaste, speichern unter).

subtitle:fourthstep

Senden einer verschlüsselten E- Mail

subtitle:timeZeitaufwand: fünf Minuten
Schwierigkeitsgrad: leicht

mailvelope
Die Grafik anklicken, um sie zu vergrößern.

Sie können Dateien verschlüsseln (vgl. Grafik oben) und per Attachment versenden oder einen Text im Webmail-Fenster Ihres Browsers (unten).

Das Feature, den Text einer E-Mail zu verschlüsseln, verbirgt sich leider unter „Datei verschlüsseln“ und dann unter dem Button „möchtest du auch einen Text verschlüsseln?“ Dann erst öffnet sich ein Textfeld.

mailvelope
Die Grafik anklicken, um sie zu vergrößern.

Wenn Sie den Klartext geschrieben haben, wählen Sie den Empfänger anhand seiner E-Mail-Adresse aus. Dessen Schlüssel müssen Sie schon vorher in ihr Schlüsselbund importiert haben. Dann drücken Sie auf den roten Button „verschlüsseln“ – und der Text verwandelt sich in Datensalat.

mailvelope
Die Grafik anklicken, um sie zu vergrößern.

Den verschlüsselten Text kopieren Sie in das Webmail-Feld Ihres Browsers. Nur derjenige, der im Beispiel (Grafik unten) den geheimen Schlüssel des Empfängers info@german-privacy-fund.de hat, könnte die Nachricht wieder entschlüsseln.

Alice und Robert 1

mailvelope
Die Grafik anklicken, um sie zu vergrößern.

Alice und Robert 1

Last update: 08.12.2020

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Marduk Prophezeiung

Marduk Prophecy
Source: Osama Shukir Muhammed Amin CC BY-NC-SA

„The Marduk Prophecy is an Assyrian document dating to between 713-612 BCE found in a building known as The House of the Exorcist adjacent to a temple in the city of Ashur. It relates the travels of the statue of the Babylonian god Marduk from his home city to the lands of the Hittites, Assyrians, and Elamites and prophesies its return at the hands of a strong Babylonian king. The original work was almost certainly written during the reign of Nebuchadnezzar I (1125-1104 BCE) as a propaganda piece. Nebuchadnezzar I defeated the Elamites and brought the statue back to Babylon, and the work was most likely commissioned to celebrate his victory.“

Die Marduk Prophecy ist eine schöne Alternative zum Verschlüsseln. Man mǘsste nur, wie der Schockwellenreiter richtig anmerkte, fließend Keilschrift lesen können.

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Perpetuierten Nörgeln

nörgeln

Das spülte in mein Postfach, angeschaut per Smartphone.

Dazu fällt mir etwas ein, aber gleichzeitig komme ich mir vor wie Don Quichote: Die werden weder meine Kritik zur Kenntnis nehmen noch etwas ändern. Das kenne ich vom Deutschen Journalisten-Verband. Man wechselt bei Kritik gleich in den Modus „beleidigte Leberwust“, rümpft hochnäsig den Gesichtserker und meint, alles zu ignorieren, löse das Problem.

Warum und zu welchem Ende versende ich (nicht) E-Mails im HTML-Format? Das BSI warnt davor. Warum beherzigen Journalisten das nicht oder diejenigen, die den Newsletter von „Aufstehen“ versenden? Ich sage es euch: Weil sie dumm und ignorant sind. Basta. Oder weil sie denken, diejenigen, die sich um Sicherheit kümmern, sind eine gesellschaftlich irrelevante Gruppe und sitzen irgendwo mit Popcorn im Keller, dort, wo die „Linke“ nie hinleuchtet.

Neulich hatte ich einen Tagtraum: Was machten diese Leute, wenn plötzlich der Faschismus oder so etwas Ähnliches käme? Nichts, vermutlich. Nur dumm gucken und jammern. Oder sie fragen mich (zu spät), was man tun könne. (Ich habe heute die zweite und letzte Mahnung an die Linke Medienakademie verschickt, weil die mein Honorar nicht zahlen. Bei sowas zögere ich nicht, denen einen Gerichtsvollzieher auf den Hals zu schicken. Dann lernen sie es auf die harte Tour und ganz ohne Gendersternchen.)

Wie sieht denn so etwas aus? Mein Nachname wird zerhauen? Ist das etwa höflich und benutzerorientiert? Das liegt nicht an mir! Just saying!

Aber nun zu uns, Inhalte! Nehmen wir den ersten Satz. Der ist nicht so verständlich, wie er sein könnte. Was sagt er aus? Die Gegner des „Neoliberalismus“ (was auch immer das sei – ein extremistischer Kapitalismus vielleicht?) bekämpfen sich. „Vor allem“ ist ein überflüssiges Füllsel, es sei denn, man erklärte, was sie sonst noch so tun. Und das Kapital darf weitertoben. Ein schönes starkes Verb, nur ist es nicht anschaulich. Tobte das Kapital schon bei Schleicher oder erst bei Hitler? Tobt es immer, oder hat es seine Tobsuchtsphasen, die man eventuell medikamentös behandeln könnte?

Die Gegner des Kapitalimus bekämpfen sich, während das Kapital sich ins Fäustschen lacht.

Ok? Ist das „bemerkenswert“, oder ist das ein wiederum überflüssiger Anfang nach dem Motto „bevor wir zum Anfang kommen, lassen Sie mich sagen, dass dieser bemerkenswert ist“? (Sorry, Leute, ihr habt weder von Propaganda noch von deutscher Sprache irgendeine Ahnung.)

Weiter: Man fängt einen Satz nicht mit „dass“ an. Da werden die Leser sofort unaufmerksam. „Der Nebensatz kann nicht alleine stehen; er ist einem anderen Teilsatz untergeordnet, von dem er durch ein Komma getrennt ist“. Das ahnt das Publikum, gähnt, und sucht dann, wo und ob der Hauptsatz eventuell käme.

Es ist schlimm, dass Schwächsten der Gesellschaft systematisch gegeneinander ausgespielt werden. Jaja, nicht unsystematisch, sondern systematisch – aber was heißt das jetzt? Das tobsüchtige Kapital hat einen Plan?

Ab jetzt wiederholt sich alles: „Doch die Linke schafft es auch eigenständig“ – herrje! „Doch“ und „eigenständig streichen! In der Kürze liegt die Würze! Weniger ist mehr! Aber hattet ihr nicht eben schon gesagt, dass die Gegner des Kapitalismus sich bekämpften? Warum das zwei Mal? Damit es besser ins Langzeitgedächnis eingemeißelt wird?

„Individualismus ist ein hohes Gut [hier fehlt ein Komma] und der Schutz und die Teilhabe von Minderheiten“ blabla. „Die Teilhabe“ ist typisches Katja-Kipping-Sprech. Ja keine Verben! Und um eines höheren Wesens willen nicht Rössin und Reiterinnen nennen! Ich erinnere mich an eine Notiz von Wladimir Iljitsch Lenin: „Anarchismus ist umgestülpter bürgerlicher Individualismus. Der Individualismus als Grundlage der gesamten Weltanschauung des Anarchismus.“ Ich weiß, dass ihr das nicht böse meint. Aber verbreitet solchen Quatsch einfach besser nicht. D’accord?

„Die eigene Ausgegrenztheit“ – das Geschwurbel wird immer schlimmer. Es reicht. Ich möchte mich am Sonntag nicht ärgern. Und in meiner Küche steht noch eine selbst gemachte Sauer-Scharf-Suppe.

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Extrem quer

extremismus

Das passt. Als ich die Überschrift im Tagesspiegel las, den Rechtschreibfehler bemerkte und die typischen sinnfreien Texbausteine kritisch beäugte, trudelte die neueste Ausgabe der Z. Zeitschrift für marxistische Erneuerung ein mit dem Schwerpunkt „Kritik der Extremismustheorie“. Quod erat usw.

Ich glaube aber, dass man die offizielle (und wissenschaftlich unhaltbare) Staatsdoktrin nicht „kritisieren“ kann, weil sie für diejenigen, die sie permanent verbreiten wie ein Mantra, eine wichtige Funktion erfüllt wie Gendersternchen Globuli für Esoteriker oder der Glaube an „Heilige“ für Katholiken. Die „Extremismus“-Theorie ist die Lebenslüge des vereinigten Deutschland. Sie institutionalisiert sich und inkarniert im Verfassungsschutz.

Ich habe das hier schon so oft geschrieben, seit zwanzig (!) und mehr Jahren, dass ich keine Lust habe, das noch einmal zu erklären. Viel interessanter ist, wie und warum diese Pseudo-Theorie sich perpetuiert (jaja, „bildungssprachlich, oft abwertend“). So etwas kommt nicht durch Indoktrinierung zustande. Die Autoren des Artikels im Tagesspiegel könnten allesamt meine Enkel sein. Es sind naive Textbausteine, die vom weltanschaulichen Horizont des Kleinbürgertums, aus dem die Journalisten fast ausnahmslos stammen, fallen.

Man könnte zunächst bescheiden fragen, was die Unterschied zwischen „extrem“ und „extremistisch“ sei? Jede Wette: Es gibt keinen, den man benennen könnte. „Extremistisch“ hört sich nur böse an, und deswegen will man als angepasster Kapitalismus-affiner Journalist mit so etwas nichts zu tun haben.

Warum sind also die Leute, die man in den Mainstream-Medien mit dem unsäglichen Wort „Querdenker“ bezeichnet, „extremistisch“? Das heiße ja, sie verträten eine Position, des es woanders „gemäßigt“ gibt, nur etwas extremer? Oder wie soll ich das verstehen?

Beipiel: Die Partei „Die Linke“ will den Kapitalismus nur reparieren, sie will das Ausbeutungssystem nicht abschaffen. Was wäre jetzt die „extremistische“ Version? Enteignet die Produktionsmittel? Es lebe der Kommunismus?

Diese Leserschaft wird Antworten finden, da bin ich mir sicher.

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