Pirate’s Bay

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Das Foto habe ich 1982 in Charlotteville an der Man-O-War-Bay auf Tobago (Republic of Trinidad and Tobago, Kleine Antillen) gemacht – der idyllischste Ort, in dem ich jemals war. Hotels gab es dort nicht, und alle Strände waren leer.

Der muslimische Onkel in Scarborough

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Scarborough, Republic of Trinidad and Tobago, fotografiert 1982. Der „Onkel“ und ich beim Schreiben arabischer Buchstaben.

Aus meinem Reisetagebuch, März 1982: In Scarborough bleiben wird im „Z“ Mohammed’s Guesthouse in der Nähe des Busbahnhofs, ein abgerissener, aber preiswerter Schuppen.

Lauter Moslems, meistens aus Indien oder Pakistan, und ein Araber aus Jerusalem, der in den 30-er Jahren in die Karibik ausgewandert und hier gestrandet ist. Angeblich war er in der deutschen und in der britischen Armee. Alle nennen ihn den „Onkel“, (…) Der „Onkel“ scheint eine Menge Leute zu unterhalten. Mir zeigt er das arabische Alphabet. (…)

Am Abend kleine Unterhaltung zwischen islamischem, christlichem und hinduistischem Kulturkreis. Der „Onkel“ traut den Frauen nicht, raucht und trinkt nicht, aber kauft jede Menge Lotterielose. Witzige Unterhaltung über das Kaugummi, auf das ich mich versehentlich setze. Die Leute hier sind erstaunlich gut informiert.

Rupununi, revisited

Rupununi

Das Takatu-Guesthouse in Lethem, Guyana, fotografiert im Februar 1982. Heute steht da offenbar ein Neubau. (Vgl. Rebellion in der Rupununi, 21.10.2012 sowie Termiten in der Rupununi, 10.07.2011)

Ich habe noch mal in einem meiner alten, manchmal kaum noch leserlichen Reisetagebüchern geblättert. Ich war zwei Mal in der Rupununi-Savanne in Guyana (Südamerika), Rupununi 1980 nur in Lethem (die Brücke über den Rio Tacutu gab es noch nicht), und 1982, dann wieder in Lethem und anschließend eine Woche auf der Manari-Ranch (die Piste ist auch „neu“).

Beide Aufenthalte waren grandiose und exotische Abenteuer; zur Manari-Ranch möchte ich noch einmal zurückkehren, dann aber mit mehr Zeit (und mehr Geld), um auch das Landesinnere zu erkunden. (Ich würde aber bei einem Dschungel-Trip keine Schwimmwesten anlegen – das wäre mir peinlich.) So etwas macht man allein oder schließt sich den Einheimischen an. (Vgl. Visions of the Interior, 04.09.2003)

Trees and water are among the greatest features of Guyana – two resources to be treasured and preserved for the generations yet unborn. The Guyana forest is not a jungle, it is one of the safer forests of the world, whrer nothing rushes out to attack unless disturbed or trod upon.

In einem Buch über die Geschichte Guyanas heisst es:
Dutch and British colonization made an indelible mark on Guyana, leaving behind a now dilapidated colonial capital, a volatile mix of peoples and a curious political geography. The country’s natural attractions, however, are impressive, unspoiled and on a scale that dwarfs human endeavor. Guyana has immense falls, vast tropical rainforest and savanna teeming with wildlife. If the government doesn’t destroy the environment in a bid to pay off its huge foreign debt, Guyana could be the eco-tourism destination of the future. Right now, it’s the place for independent, rugged, Indiana Jones types who don’t mind visiting a country that everybody else thinks is in Africa.

view
Rupununi bei Abenddämmerung, in der Nähe der Manari-Ranch

„Bei der Ausreise aus Brasilien werden unsere Rucksäcke nur flüchtig und nur aus Neugierde durchsucht. Die ganze Bande, uns eingeschlossen, fährt im Pickup bis zum mir schon bekannten Fluss. Dort gibt es mittlerweile [im Gegensatz zu 1980] eine Autofähre.

Auf der anderen Seite wartet schon ein Halsabschneider mit einem Auto, das uns im Tacatu-Guesthause absetzt, weil das Immigration Office schon geschlossen hat. Die Fahrt wie im Bilderbuch, ein ratternder Jeep, eine lange Staubfahne auf dem rötlichen Pfad, zartblaue Berge am Horizont, rote Sonne, krüppelige Bäume, Buschwerk und von der Abendsonne angestrahle Termitenhügel.

Das Tacatu hat angebaut. Möbel im Nierentischstil. Weiße Tücher verdecken das Geschirr so lange, bis die Gäste (schon wieder ein „Tropical-Fish“-Händler!) kommen. Wir kriegen nur Tee und zwei Eier, aber nach einer kritischen Bemerkung vom Chef, einem weißhaarigen dicken Neger mit Kolonial-Shorts, bekommen wir zwei halbe knusprige Hähnchen, natürlich nicht umsonst. Der knatternde Generator schräg gegenüber stört etwas. Im Gästebuch in zwei Jahren ca. zehn Deutsche, ich finde noch dein Eintrag von H. und mir vom 4.3.1980. (…)

Am Immigration Office alle sehr freundlich, nachdem wir unsere Erlaubnis vom Konsulat vorgezeigt haben, uns in der Rupununi aufhalten zu dürfen. Wir kaufen noch einen Flug nach Georgetown für nächsten Montag und probieren an einer Erfrischungsbude ein schrecklich schmeckendes Ingwer-Getränk. Bemerkenswert auch der Revolutions-Platz.

Ich quatsche noch mit einem alten Schwarzen, der freundlicherweise den Jeep von der Manari-Ranch anhält: Man hatte uns am Morgen nicht gefunden. Eine halbe Stunde Autofahrt zur Manari, die wie eine Bilderbuch-Ranch zwischen riesigen (Avocado?) Bäumen liegt wie ein Heidehof. Termitenhügel – bis zu dreieinhalb Meter hoch in der kargen, mit Buschwerk bestandenen Landschaft. Viel Sand und Pflanzen, die sich durch den harten Boden wühlen.

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Vier Mal am Tag ausgezeichnetes Essen, Frühstück mit Pampelmusen. Mittags zwei Sorten Fleisch, Salat und viel Gemüse. Lunch: es gibt Empanada-ähnliche Brote und Käse und Marmelade. Am Abend: ein Dienstmädchen kündigt höflich an „the dinner is ready, Sir“, wieder zwei Sorten Fleisch mit Birnen etc. Kein Bier, keine Cola – ist aber auch nicht nötig. Es ist wie im Paradies und kostet uns nur wenig, weil wir uns in Brasilien – nicht ganz legal und für einen unglaublich günstigen Kurs – mit Guyana-Dollar eingedeckt haben [die Einfuhr von Guyana-Dollar war verboten, aber wir hatten das Geld trotzdem reingeschmuggelt.]

Nebenan ein kleiner Fluss, aus dem das Wasser für die Ranch kommt. Wir kriegen ein Boot, aber S. wird beim Schwimmen von irgendetwas gebissen. Wir gehen besser nicht mehr ins Wasser.

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Der Kanadier, einer der wenigen Gäste, erzählt: Vor dem Aufstand [1969] waren die Rancher in der Rupununi unermesslich reich, einer hatte 6.000 Pferde (sie wollen die mit US-amerikanischen Rasse-Pferden kreuzen) und 4.000 Rinder. Alle Flugplätze – bis auf den der Manari-Ranch – waren geschlossen. Die Soldaten, die auch noch jetzt [1982] klauten wie die Raben, schlachteten das meiste Vieh oder transportierten es nach Georgetown.

Die Ureinwohner (Amerindios) leben in Hütten mitten in der Savanne und verkaufen, jetzt für viel Geld, Töpferwaren und Hängematten. Die Regierung steckte sie in Reservate, um sie kontrollieren zu können. Jede Familie besitzt einen Hund, den nicht nicht füttert (alle anderen Hunde schon).

Die Hausmädchen sprechen ihre eigene Sprache und vermuten, wie sie uns schüchtern versuchen mitzuteilen, dass wir „sehr reich“ seien. Ihre Vorfahren, sagt man auf der Ranch, seien Kopfjäger aus dem Amazonas-Gebiet gewesen. Ein Schotte war auch mit seinen Genen dabei.

Der Rancher lästert beim allabendlichen Plausch über die ausländischen Botschaften in Georgetown: Die Russen führen den ganzen Tag mit schweren schwarzen amerikanischen Chevrolets umher. Die Kubaner lägen nur in den Fenstern und guckten den Leuten zu. Die Chinesen hätten eine Mauer gebaut, so dass man noch nicht einmal den ersten Stock sehen könne. Die Briten hätten jeden Tag eine Party. Der Botschafter der DDR sei mit einer Zahnärztin verheiratet gewesen, ist jetzt wieder geschieden.

Wir haben abwechselnd Durchfall und bekommen fettlose Süppchen zum auskurieren. Ich paddele mit dem Boot umher, bis das Wasser zu niedrig wird, und hole mir einen entsetzlichen Sonnenbrand, obwohl ich sowieso schon braungebrannt bin. Am Sonntag bekommen wir Pferde gestellt und reiten ein wenig umher, aber die Gäule sind sehr müde.

Wir beschließen, nicht nach Surinam zu reisen. Wir werden auch zum Karneval in Trinidad ankommen, so dass wir dort kaum eine bezahlbare Unterkunft finden werden. Der Plan also: von Georgetown sofort nach Tobago…“

Scarborough, Market

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Der Markt von Scarborough, Republic of Trinidad and Tobago), fotografiert 1982. (Es gibt noch ein zweites Foto.)

Rosenweg aka Whitehall

Whitehall

Whitehall, Port of Spain, Trinidad, heute der Sitz des Premierministers der Republik Trinidad und Tobago.

Das Gebäude, auch bekannt als Rosenweg, ist Teil des nationalen Kulturerbes und der so genannten Magnificent Seven im Stadteil St. Clair entlang der Maraval Road.

Das Foto habe ich 1982 gemacht. By the way: Warum hatten „aus Korsika stammende Kakaoplantagenbesitzer“ vor mehr als 100 Jahren einen weitaus besseren Gesmchack als alle heutigen Architekten?

Strandlife

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Das Foto habe ich 1982 in Charlotteville an der Man-O-War-Bay auf Tobago (Republic of Trinidad and Tobago, Kleine Antillen) gemacht (ungefähr hier).

Scarborough, revisited

Scarborough

Da bin ich, neben mir ein alter Araber aus Jerusalem, der irgendwie in dem schäbigen „Hotel“, wo wir untergekommen waren, gestrandet war. Er versuchte mir, ein paar Wörter Arabisch beizubringen. (Scarborough, Republic of Trinidad and Tobago, 1982)

Fort King George

Fort King George

Fort King George bzw. die Reste davon, Scarborough, Republic of Trinidad and Tobago (1982).

Tropenfrüchte

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Frage an die hier mitlesenden Biologen: Welche Frucht halte ich da in der Hand? (1982 in Scarborough, Republic of Trinidad and Tobago)

Charlotteville, revisited

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Hier noch ein bisher unveröffentlichtes Foto, ergänzend zu ‚Frischer Fisch aus Charlotteville‚ – der Blick aus dem Fenster des Zimmers, in dem wir damals eine Woche wohnten. Wenn ich mich recht erinnere, kostete das umgerechnet weniger als fünf Euro, und wir waren ohnehin die einzigen Touristen dort. (1982, Charlotteville an der Man-O-War-Bay auf Tobago, Republic of Trinidad and Tobago, Kleine Antillen)

Caribbean Sunset [Update]

Port of spain

Das Foto habe ich 1982 gemacht auf einem Schiff von Port of Spain (Republic of Trinidad and Tobago) nach Scarborough/Tobago, nördlich von Filette.

[Update] Das große Foto wurde von einem Leser bearbeitet. Danke, Andreas! :-)

Market Day

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Das Foto habe ich 1982 in Scarborough (Republic of Trinidad and Tobago) gemacht.

Charlotteville, revisited

charlotteville

Das Foto habe ich 1982 in Charlotteville an der Man-O-War-Bay auf Tobago (Republic of Trinidad and Tobago, Kleine Antillen) gemacht – der idyllischste Ort, in dem ich jemals war. Hotels gab es nicht, nur einige private Zimmer, ganz rechts im ersten Stock habe ich gewohnt, mit Meerblick natürlich. [Mehr Fotos aus Charlotteville]

Anflug auf Port of Spain

Port of spain

Das Foto habe ich 1982 gemacht beim Flug von Georgetown/Guyana nach Port of Spain (Republic of Trinidad and Tobago). Damals wusste ich es nicht: Die grüne Fläche unten ist der Caroni Lagoon National Park, der größte Mangrovensumpf auf Trinidad.

Beware of [bitte selbst ausfüllen]

beware of the dog

Das Foto habe ich 1982 in Port of Spain (Republic of Trinidad and Tobago) gemacht.

Zeit für den Frühling

david Noel

Heute wollte ich die Laufsaison eröffnen, bin aber erkältet und werde noch ein paar Tage warten.

Das Foto habe ich 1982 in Port of Spain (Republic of Trinidad and Tobago) gemacht.

The place for independent, rugged, Indiana Jones types

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Die Fotos habe ich 1982 in Georgetown, Guyana, gemacht.

Wenn man etwas über Guyana erzählen will, greifen die Gesprächspartner zur nächsten Landkarte. Mittelamerika? Nein, Süd, dort wo die Franzosen ihre Raketen starten? Auch falsch, das ist Französisch-Guyana und Teil Frankreichs. Und Surinam ist das ehemalige holländische Guyana. Wer das vormals britische Guyana kennt, erinnert sich vielleicht an den Massenselbstmord von Jonestown. Nur zum Mitschreiben: Guyana ist das einzige englischsprachige Land Südamerikas. Die Kaieteur-Wasserfälle sind um ein Dreifaches grösser als die Niagara-Fälle. Und auch sonst ist Guyana ein Geheimtipp. Ich bin zwei Mal dort gewesen, beim ersten Mal, 1979, ohne Kamera, weil ich in Brasilien mit derselben in einen Fluss – den Rio Branco gefallen war…

Nach Guyana reist man nur über zwei Wege: direkt mit dem Flugzeug nach Georgetown oder über den Nordosten Brasiliens. Ich bin von Manaus am Amazonas nach Boa Vista im brasilianischen Bundestaat Roraima gefahren, die Stadt, in der Papillon nach seiner Flucht von der Teufelsinsel Zuflucht suchte. Damals, 1979 und 1982, war der Ort ein verschlafenes Nest: Der Goldrausch in Roraima hatte noch nicht begonnen.Guyana
Ein vergilbtes kleines Schild der Guyana Airways Corporation hängt hinter mir an meinem Bücherregal: Baggage Tag steht darauf. Ich kann mich noch erinnern, dass ich ziemlich viele Guyana Dollar für das Übergewicht meine Rucksackes zahlen musste. Kleine, unwichtige Ereignisse, die Gefühle auslösen, Erinnerungen, den Wunsch, dorthin zu reisen und nachzusehen, was sich seitdem geändert hat. Die Fluggesellschaft gibt es nicht mehr, alle Flüge wurden eingestellt. Heute fliegt Trans Guyana Airways die kleine Orte abseits der Küste an.

Von Lethem in der Rupununi-Savanne flogen wir nach Georgetown, der Hauptstadt Georgetowns. Das Wahrzeichen Georgetowns ist der Stabroek Market (Bild oben), dessen schöner Turm das Stadtzentrum überragt. Ãœber den historischen Stabroek Market heisst es auf der Website des National Trust – so etwas wie der Denkmalschutz von Guyana:
This ward of the city of Georgetown has an oblong form being one fourth of a mile broad and one mile long. It was established by the French in 1782 on the Company’s reserve and was named by the Dutch after Nicholas Gleevinck; Lord of Stabroek, the then President of the Dutch West India Company in 1784.

Die Stadt hieß früher Stabroek und wurde erst 1812 umbenannt. Wer eine exotische Mischung aus französischer, holländischer und englischer Architektur des 19. Jahrhunderts sehen will, ist in Georgetown gerade richtig.

1982 quartierte ich mich im Rima im Stadtteil Cummingsburg ein, in genau demselben Guest House, in dem ich schon 1979 eine Woche verbracht hatte – ein altes zweistöckiges Haus (2. Foto von oben, linkes Haus) im colonial style; es gab englisches Frühstück und strenge Ermahnungen des grauhaarigen schwarzen Besitzers, der um seine Gäste besorgt war, keine Fremden mitzubringen und in der Stadt extrem vorsichtig zu sein. Falls jemand der wohlwollenden Leserinnen und geneigten Leser jemals nach Guyana kommt: das Rima Guest House ist erste Wahl und unter Hardcore-Globetrottern als Treffpunkt in Georgetown beliebt.

Aus dem Fenster blickte ich direkt auf die Botschaft von Trinidad und Tobago (3. Bild links). Imposant war die St. George’s Cathedral, eines der höchsten, wenn nicht das höchste Holzhaus der Welt (5. Foto). Ein sehenswertes und filigranes Gebäude ist die City Hall (4. Bild rechts) – ein Muss für jeden Reisenden in Georgetown.

Leider ist die Sektendichte in Georgetown ungefähr so wie in den USA. In manchen Stadtvierteln ist jedes dritte Haus irgendein religiöser Versammlungsort. Am kleinen Hafen schrie mir ein Schild entgegen: Be a muslim now!

1979 schlenderte ich mit meinem damaligen Reisepartner dort entlang, wir sahen Hafenarbeitern zu, die Schiffe entluden. Zwei Weiße erblickten uns und riefen uns zu: „May we help you?“ Sie hielten uns wohl für Amerikaner und lachten sich darüber kaputt. Wir verstanden aber ihr Sächsisch – es waren Ingenieure aus der DDR. Als wir in Deutsch antworteten, waren sie völlig verblüfft, wollten aber nicht mit uns reden. Guyana kooperierte damals mit sozialistischen Staaten. Bei meiner zweiten Reise 1982 konnte ich im Zoo Georgetowns eine Ausstellung über „30 Jahre DDR“ bewundern. Dafür hätte ich nicht nach Südamerika reisen müssen…

Direkt vor der US-Botschaft (Bild unten) musste ich mich mit einem Straßenräuber prügeln. Ich hielt eine Flasche Rum in der Hand, die ich gerade gekauft hatte, als jemand mir von hinten einen Arm den Hals legte und mit dem anderen versuchte, in meine linke Hosentasche zu greifen, wo ich eine kleine Kamera hatte. Ich hätte ihm mit der Flasche auf den Kopf schlagen können, aber irgendwie verspürte ich keine Angst, sondern warf sie auf den Rasen – schon mit dem Gedanken, es sei schade um den schönen Rum. Wir rangen ein wenig herum, waren wohl beide gleich stark. Als ich versuchte, dem Räuber in das Gemächt zu greifen, liess er von mir ab und rannte davon. Der einzige Versuch eines Ãœberfalls, den ich während meine Reisen in Südamerika – insgesamt mehr als zwei Jahre – erlebt habe.

In einem Buch über die Geschichte Guyanas heisst es:
Dutch and British colonization made an indelible mark on Guyana, leaving behind a now dilapidated colonial capital, a volatile mix of peoples and a curious political geography. The country’s natural attractions, however, are impressive, unspoiled and on a scale that dwarfs human endeavor. Guyana has immense falls, vast tropical rainforest and savanna teeming with wildlife. If the government doesn’t destroy the environment in a bid to pay off its huge foreign debt, Guyana could be the eco-tourism destination of the future. Right now, it’s the place for independent, rugged, Indiana Jones types who don’t mind visiting a country that everybody else thinks is in Africa.

Ich habe hier noch einen fast verblassenen Fotoband von Robert J. Fernandes, einem Fotografen aus Georgetown, über den Google nur einen Link findet. Visions of the Interior heisst das schmale Buch mit einem Einband aus Pappe: zwei Dutzend Fotos der Wasserfälle im Innern Guyanas – Fotos von überwältigender Schönheit.

Guyana ist etwas für echte Globetrotter: Ich spüre die Riemen des Rucksacks auf meinen Schultern knirschen, höre das sanfte Plätschern, wenn der Aussenborder mit halber Kraft das Boot einen schmalen Flussarm aufwärts treibt, höre die durchdrehenden Reifen eines Jeeps, der in einem Wasserloch feststeckt, die Propeller eines kleinen Flugzeugs, das in sanftem Bogen über die Savanne fliegt, die Abendsonne im Hintergrund, sehe die Termitenhügel der Rupununi und die blauen Berge der Guyana Highlands.

Wenn es sich irgendwie machen lässt, werde ich nach Guyana zurückkehren.

Frischer Fisch aus Charlotteville

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Die Fotos habe ich 1982 in Charlotteville an der Man-O-War-Bay auf Tobago (Republic of Trinidad and Tobago, Kleine Antillen) gemacht – der idyllischste Ort, in dem ich jemals war. Hotels gab es nicht, nur einige private Zimmer, Die würdevolle Dame mit Handtasche war unsere Wirtin Miss Nicholson. Der Thunfisch, den ich mit meinem Coleman-Benzinofen zubereite, schwomm zwei Stunden vorher noch im Meer. Die Blondine unten am Strand ist meine damalige Reisebegleiterin.

Cannon in Nieuw-Vlissingen

david Noel

Das Foto habe ich 1984 in Scarborough (Republic of Trinidad and Tobago) gemacht.
1654 erstmals als Nieuw-Vlissingen und später als Lampsinburg, benannt nach dem Reeder, Großhändler und 1. Baron von Tobago Cornelis Lampsins, erwähnt, ist Scarborough eine niederländische Gründung. Innerhalb der nächsten fünfzehn Jahre eroberten zunächst die Briten und dann die Franzosen die Insel. 1670 waren die Niederländer wieder an der Macht und etablierten die erste zivile Regierung in Tobago. Erst 1762, inzwischen war die Insel über neunzig Jahre französische Kolonie gewesen, eroberten die Briten die Insel zurück
Das hat – außer der Kanone – nichts mit dem heutigen Datum zu tun.

Remember our champ

david Noel

Das Foto habe ich 1982 in Scarborough (Republic of Trinidad and Tobago) gemacht. Auf der Bude steht: „David Noel – remember our champ“.

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