Unter arabischen Studenten in Berlin

Unsere arabische Mitbürger mal wieder…

„Lahav Shapira, 30, wurde am vergangenen Freitag in einer Bar im Berliner Bezirk Mitte von einem 23-jährigen arabischen Studenten angegriffen, nachdem dieser ihn durch seine Aktivitäten für Israel und für die Freilassung von Geiseln erkannt hatte. Der Angriff führte zu schweren Verletzungen: Lehav ist der Enkel von Amitzur Shapira, einem Leichtathletik-Trainer und Mitglied der israelischen Delegation bei den Olympischen Spielen in München, der beim Massaker an israelischen Sportlern durch die Terrororganisation Schwarzer September bei den Olympischen Spielen 1972 ermordet wurde.“ (Via Ahmad Manour)

Lahav Shapira ist der Bruder des Comedian Shahak Shapira.

Hätte ich zu sagen, bekäme der Täter einen Fallschirm umgeschnallt und würde über Gaza abgeworfen. Und jeder, der mit den „Palästinensern“ sympathisiert, gleich mit – dann lohnt sich wenigstens der Flug.

Drachenspiele oder Pampa, backstage

Halberstadt dom

Wie das Publikum schon zu Recht befürchtete: Jetzt Halberstadt. Pampa also known as Sachsen-Anhalt. Wir zäumen das Pferd von hinten auf – das Unwesentliche zuerst, das Schlimmste später (auch das Thema „Juden in Halberstadt“ wird auf bald verschoben). Erst nachdem ich wieder weg war, fiel mir ein, dass ich vor mehr als zwanzig Jahren (2003) schon einmal dort war und für einen geplanten, aber aus zahllosen Gründen nie geschriebenen Roman im Stadtarchiv recherchiert hatte. Ich kann mich merkwürdigerweise kaum noch daran erinnern…

Halberstadt fachwerk

Warum Halberstadt? Vorschau: Natürlich wegen des Domschatzes. Ist dort etwas, was wir weder in Essen (2021) noch in Quedlinburg (2019) gesehen und analysiert hatte? Oder wiederholt sich alles? Haben wir etwas vergessen, die Theorie der Magie betreffend? Nein, nicht heute, auch wenn ihr ungeduldig mit den Füßen auf dem Parkett scharrt!

Halberstadt dom

Halberstadt ist ungefähr so groß wie Unna, wo ich großgeworden bin. Ein Tag reicht, um alles gesehen zu haben, und den Stadtkern hat man ein einer halben Stunden erwandert. Halberstadt leidet an der touristischen Konkurrenz Quedlinburgs, die mehr Fachwerk hat und wo alles zentral und fremdenfreundlich auf den Markt zuläuft. Die „Realsozialisten“ wollten in Halberstadt alle alten Häuser verfallen lassen.

In der Mitte ist der riesigen Domplatz, den man immerhin nicht mit Autos zugepflastert hat, aber da findet der Wanderer kein Straßencafe noch sonst etwas, was zum Verweilen einlädt. Die drei für das Städtchen völlig überdimensionierten Kirchen sind wuchtige Klötze, aber es fehlt irgendetwas, was sie mit dem Rest verbindet. Man ahnt: Hier war mal mehr los, aber nicht in diesem Jahrtausend.

Halberstadt dom

Interessant wird es wie überall backstage und im Kleingedruckten. Was war am Drachenloch? Game of Thrones?

Im Drachenspiel wurde der Drache, der symbolisch den Winter darstellte und von jungen Männern dargestellt wurde, durch das Drachenloch aus der Stadt vertrieben. Diese Vertreibungen, die mit Prügelstöcken vorgenommen wurden, verliefen nicht selten blutig, weshalb das Drachenspiel später auch verboten wurde.

Das glaube ich nicht. Bischof Sigismund, der das Verbot im 16. Jahrhundert durchsetzte, war Lutheraner, und damals hatte eh niemand etwas gegen Prügel und Gewalt. Nein, der ahnte, dass sich hinter dem Drachen etwas uraltes Heidnisches verbarg, dessen sich vermutlich niemand mehr bewusst war. Die Katholiken integrieren Mummenschanz und Magie fremder Götter, die Protestanten vertreiben bilderstürmerisch, bis die Religion besenrein ist.

Halberstadt border=

Ich wusste nicht, dass die Täufer auch in Halberstadt waren. Wie mit denen umgegangen wurde, habe ich in Münster, wo ich studierte, jeden Tag gesehen. In Halberstadt metzelten die Rechtgläubigen die radikalen Protestanten nicht nieder oder hängten sie in Käfigen, bis sie elend verreckten, sondern ertränkten sie 1535 auf Befehl Albrechts, des „Apostolischen Administrators für das vakante Bistum Halberstadt“, in der Bode. „Du sollst nicht töten“, christliche Version. Erstaunlich, dass sich heute noch Verehrer höherer Wesen in diese Tradition stellen. (Die Leser werden wiedererkennend mit dem Kopf nicken, wenn sie nachsehen, wer in dieser Gemeinschaft christlicher Kirchen Mitglied ist.)

Halberstadt

Die Fenster mancher Fachwerkhäuser sind zugemauert oder sonstwie verschlossen. Wenn man dann hinter die Potemkinsche Fassade blickt, wird klar warum: Manche werden offenbar nur noch durch die Vorderfront in der Senkrechten gehalten und würden ohne Nachbarn glatt umfallen.

Halberstadt fachwerkHalberstadt fachwerk

Die gefühlte Hauptstraße Halberstadts ist die Vogtei, die in den Johannesbrunnen und die Dominikanerstraße übergeht. Dort hatte ich das ästhetisch erfreulichste Erlebnis. Nein, nicht den Fachwerk-Spaeti (Foto unten).

Halberstadt fachwerkHalberstadt Rösterei Café Löper

In der Trillgasse 2 ist die Kaffeerösterei Löper mitsamt einem gemütlichen Cafe auf zwei Etagen. Dort kann man nicht nur exquisit leckeren Kuchen essen, sondern zahlreiche Kaffeesorten kaufen und kosten. Ich wundere mich, dass sich so ein edler Laden in der Pampa hält. Als ich dort nachmittags saß, war es unten ganz voll und vor der Kaffeeverkaufstheke war immer eine Schlange. Und das sind auch keine Preise, die ein armer Mensch bezahlen könnte.

Apropos Ästhethik. Dort bediente eine hinreißend attraktive herrenmagazinkompatible MILF Dame, von deren Kurven der ich meine Augen gar nicht lassen konnte. (Ich habe sogar ein winziges Bildchen gefunden.) Ich hätte da noch länger sitzen und sämtliche Torten aufessen können… Jetzt höre ich aber auf, sonst wird es sexistisch, was den hiesigen Gebräuchen krass widerspräche.

Halberstadt

Am Abend wollte ich schon wieder etwas essen. Das gestaltete sich schwieriger als ich dachte. Die Olive war voll, was man mir in ziemlich robusten Tonfall mitteilte. Im Halberstädter Hof saß ich eine Viertelstunde und ließ mich von der Familienfeier nebenan beschallen. Dann geruhte das Personal mir mitzuteilen, dass es „sehr lange“ dauern würde, was ich als Aufforderung verstand, die Lokalität zu verlassen. Beim Chinesen war auch kein Platz mehr frei. Ich wanderte also niedergeschlagen und schon hungrig zum altmodischen gutbürgerlichen Restaurant Liebscher – und wurde fündig. Dort kümmerte man sich rührend um mich. Man kann das alles kitschig nennen, aber meine Roulade war großartig, die Kürbis-Ingwer-Suppe würde ich gern nachkochen und das Bier war gut temperiert. Gerne wieder.

Halberstadt

Als ich heute mittags im Zug saß, rauschte draußen die sachsenanhaltinische Pampa vorbei. Ortsnamen, die nie zuvor ein Mensch ich noch nie gehört hatte: Wegeleben? Hedersleben? Könnern? Das erträgt man nur mit guter Musik und guter Lektüre.

pampabahn

Male mir Sklavinnen!

roman villa
ChatGPT Image generator: acient roman farmhouse, villa rustica, style of Pompeji wall fresco, male and female workers, clothing of 2nd century BC, chicken, ducks, amphoras, agricultural implements, environment landscape like Tuscan,, natural lighting

Wie das natürlich intelligente Publikum schon weiß, haben die künstlichen Intelligenzen Probleme mit Sex und verwandten Dingen, bei denen man dasselbige assoziieren könnte. Da man jetzt auch mit ChaptGPT Bilder produzieren kann, habe ich das natürlich ausprobiert. Es kam, wie es kommen musste:

chatgpt

Also muss man improvisieren.
Wie nennt man die unfreien Personen, die im Rom der Antike gekauft und verkauft wurden und arbeiten mussten, auf Englisch?“
ChatGPT: Die unfreien Personen, die im alten Rom gekauft und verkauft wurden und arbeiten mussten, werden auf Englisch als „slaves“ bezeichnet.

Geht doch! Also ich darf „slaves“ nicht benutzen, aber die KI doch? So geht das aber nicht! Das ist unfair! Also tricksen wir promptisch:

Erzeuge einen englischen Prompt, der ein Bild erzeugt, das unfreie Personen, die im alten Rom gekauft und verkauft wurden und arbeiten mussten, zeigt.
ChatGPT: „Depict a scene in ancient Rome showing slaves engaged in various tasks. Include a marketplace in the background with people trading goods, highlighting the historical context of slavery. The slaves are shown working, some carrying heavy loads, others attending to their masters, and a few working in fields or construction sites. The attire should be typical of the era, with Roman citizens in togas and slaves in simpler garments. The architecture should reflect ancient Roman styles, with columns, stone buildings, and paved streets. The scene should be bustling, capturing the essence of daily life in ancient Rome, with a focus on the diverse roles played by slaves in this society.“

roman villa
Mit dem obigen Prompt via Midjourney/Discord erzeugt

Bund der Vertriebenen, arabische Version

georgetown
Die Enteignungsurkunde des Hofes meine Urgroßvaters in Westpreußen. Die Gebäude waren ohnehin 1943 abgebrannt.

Arbeitshypothese: Die Deutschen mussten 1945 auch aus ihren ehemaligen Ostgebieten Schlesien, West- und Ostpreußen sowie Wolhynien weichen, obwohl sie dort teilweise für mehrere Jahrhunderte siedelten. Also könnten das Araber auch. Sie fangen ja wie die Deutschen auch immer wieder den Krieg an. Irgendwann muss dann Schluss sein. Die Polen waren nicht „rechtsextrem“, als sie alle Deutschen hinauswarfen.

Militärische Charaktermasken

screenshot

Es geht hin und her. Heute morgen tönten die Russen (also automatisch voll gelogen): „Ukrainian media confirm that Zaluzhny has been removed from his post as commander-in-chief of the Armed Forces of Ukraine“.

Dann dementierte die Kyiv Post: „‘It’s Not True’ – Ukraine’s Defense Ministry Responds to Reports That Zaluzhny Has Been Fired.“

screenshot

Jetzt schreiben es schon die paywallgeschützten Qualitätmedien aka Financial Times: „Volodymyr Zelenskyy prepares to replace Ukraine’s top general“.

Die Russen meinen, Selenskij setzte eher auf die US-Amerikaner, während Saluschnyj von den Briten gestützt werde.

Im alten Rom waren die Machtkämpfe innerhalb der herrschenden Klasse aber schlimmer. Da wäre es drauf angekommen, wer zuerst die besseren Messerstecher angeheuert hätte.

screenshot

Unter führenden Klassenkampfkommentierenden

Lautsprecher des Kapitals

Der Wanderpokal Lautsprecher des Kapitals geht heute an Gregor Thüsing, „Deutschlands führender Arbeitsrechtler“, und seinen Kommentar in der bürgerlichen Presse Welt, was der Staat jetzt tun müsse gegen vielen Streiks.

Nein, nicht erschießen. „In Deutschland haben wir die unbefriedigende Situation, dass wir kein Arbeitskampfgesetz haben. (…) Das Bundesarbeitsgericht hat schon vor vielen Jahren betont, der Streik sei eine scharfe Waffe, von der nicht leichtfertig Gebrauch gemacht werden sollte.“

Ach ja? Den Klassenkampf einfach verbieten oder ihn nur dann erlauben, wenn er der herrschenden Klasse gefällt? So weit kommt’s noch…

Um zu erinnern: „Der Wanderpokal “Lautsprecher des Kapitals” geht an Journalisten und verwandte Berufe, die sich die Propaganda der Kapitalisten unkritisch zu eigen machen, die deren Neusprech und und Propaganda-Worthülsen übernehmen, die in Populär-Okonomie dilettieren, ohne jemals ein Buch über den tenzenziellen tendenziellen Fall der Profitrate oder die Theorie des Werts gelesen zu haben. Kurzum: die ihren Beruf nicht nur verfehlt habe, sondern auch noch dummschwätzen und sich als Lobbyist missbrauchen lassen, freiwillig oder aus Dummheit und/oder Ignoranz.“

Unter Vorwerfenden

mount arbel
Israel: Blick vom Berg Arbel nach Nordwesten und zum See Genezareth, fotografiert am 18.03.2023.

Ich verstehe nicht, warum deutsche Politiker, wenn sie den Mund öffnen und meinen, etwas über Israel sagen zu müssen, immer nur Quark, um es vornehm auszudrücken, absondern. Bei „Linken“ ist es sogar die Regel. Wollen die sich nicht informieren, sind sie zu blöd, oder wühlen sie schlicht nur in den antisemitischen Textbausteinen, die seit den 70-er Jahren auf der weltanschaulichen Müllhalde verrotten, aber dennoch immer wieder stinkend hervorgeholt werden?

Jetzt Oskar Lafontaine (der den Wagenknechten beigetreten ist, was uns nicht total überrascht). Er wirft Israel „Kriegsverbrechen“ vor. Hat der nichts Besseres zu tun? Hat er irgendwelche Fakten überprüft? Hat er vor Ort recherchiert? Was sind seine Quellen? Egal, braucht man nicht. Man kann aber aus dem hohlen Bauch heraus Israel etwas „vorwerfen“. Das kommt bei den Deutschen immer gut an.

UNWRA

Frage: Warum geben wir den Arabern in Palästina Geld? Für was? Mittlerweile haben doch ein paar Leute gemerkt, dass man damit den Terror fördert, weil die Gelder nur zu einem kleinen Teil dort ankommen, wo sie hin sollen.

Die UNRWA fördert ohnehin das Elend, wenn sie davon ausgeht, der Status der Flüchtlinge vererbe sich. Das ist doch der totale Irrsinn.

Tens of thousands of Palestine refugees who lost their homes and livelihoods due to the 1948 conflict continue to be displaced and in need of support, nearly 75 years on.

„Konflikt“? Alle arabischen Nachbarstaaten haben damals Israel angegriffen und wollten die Juden ins Meer werfen. Das nennen die „Konflikt“? Man merkt die Absicht und ist verstimmt. Den Laden sollte man ersatzlos abwickeln. Die arabischen Staaten haben genug Geld, um ihre „Brüder und Schwestern“ (nein, nicht divers) zu unterstützen. Sie tun es aber nicht. Das ist nicht unser Problem.

Helfende Gelder und einfache Fakten

russianukrainewar

Ach? Die „Hilfsgelder“ für die Ukraine helfen gar nicht, sondern gehen an US-Firmen? Hätte uns nur jemand gewarnt! (via Fefe)

Karpatenruthenien aka Nordöstliches Oberungarn

transkarpathien

Es könnte sein, dass Polen irgendwann eine gemeinsame Grenze mit Ungarn bekommt. „Hungary far-right would lay claim to western Ukraine should it lose statehood in war. Our Homeland leader, Laszlo Toroczkai, said that should Ukraine lose statehood, Hungary could lay claim to Transcarpathia.“ Auf Deutsch: „Wenn dieser Krieg damit endet, dass die Ukraine ihre Staatlichkeit verliert, denn auch das ist absehbar, dann möchte ich als einzige ungarische Partei, die diese Position vertritt, signalisieren, dass wir Anspruch auf Transkarpatien erheben“.

Auch die ukrainischen Medien sind schon ganz entzückt.

Leichte Linksschiefe der bürgerlichen Presse

unschärferelation
Create an artwork with the theme of ‚Midjourney‘ that symbolically represents the Heisenberg Uncertainty Principle. Use your artistic interpretation to convey the idea of the inherent uncertainty and dual nature of quantum particles, where attempting to measure one aspect precisely leads to the blurring or uncertainty in another aspect. Let your creativity flow to illustrate this concept visually through your artwork. –ar 3:2 –s 750

Habemus eine neue Studie. Es geht um die vermutete politische „Einstellung der Berufsgruppe der Journalisten, die laut verschiedenen Untersuchungen in ihrer Gesamtheit tatsächlich leicht links der Mitte stehen.“

„Die Kommunikationswissenschaftler Marcus Maurer, Simon Kruschinski und Pablo Jost von der Universität Mainz haben sich also dieser These angenommen und rund 9300 Beiträge in 47 Medien im Zeitraum zwischen April und Juni 2023 analysiert.“

Wait a minute. Lechts und rinks kann man bekanntlich nicht velwechsern. Aber was ist das eigentlich? Wenn ich fördere, dass immer mehr hochqualifierte Afrikaner aus der Sahelzone nach Europa einwandern, ist das „links“? Wenn ich die Polizei so ausrüste, dass sie auch nach dem Umsturz effektiv konterrevolutionäre Banden bekämpfen kann, ist das „rechts“? Ist ein Sozialkredit-Sysem wie in China „rechts“ oder „links“? Wenn ich behaupte, dass es kein „Volk“ der Palästinenser gebe, ist das völkisch „rechts“ oder „links“? Bin ich „Marxist“ und extrem links, wenn ich gegen Abtreibung und gegen Einwanderung bin? Und ist das nicht alles wie bei Heisenberg, auch wenn man über Politik forscht?

unschärferelation

ChatGPT: Die wissenschaftliche Theorie, die besagt, dass der Forscher beim Betrachten den Forschungsgegenstand verändert und daher eine vollständige Objektivität nicht möglich ist, wird als „Heisenbergsche Unschärferelation“ oder „Heisenbergsche Unsicherheitsrelation“ bezeichnet. Diese Theorie geht auf den deutschen Physiker Werner Heisenberg zurück und ist ein Konzept aus der Quantenmechanik, das besagt, dass es Grenzen für die gleichzeitige Bestimmung bestimmter konjugierter Eigenschaften eines subatomaren Teilchens gibt, wie zum Beispiel Ort und Impuls. Diese Unschärferelation legt nahe, dass je genauer man eine Eigenschaft eines Teilchens misst, desto unsicherer wird die Messung der anderen Eigenschaft. Diese Idee kann auch auf andere wissenschaftliche Bereiche übertragen werden, um zu argumentieren, dass die Beobachtung eines Phänomens zwangsläufig durch die Anwesenheit und den Einfluss des Beobachters beeinflusst wird, was zu einer gewissen Unschärfe oder Unsicherheit in den Ergebnissen führen kann.

unschärferelation

Die wesentlichen Ergebnisse, so wie ich es sehe:
Zum anderen zeigt sich in Bezug auf die Positionierung entlang grundlegender gesellschaftlicher Konfliktlinien, dass sich die neun hier untersuchten öffentlich-rechtlichen Formate ausnahmslos (Sozialstaatsorientierung) bzw. überwiegend (liberalprogressive Grundhaltung) auf der Seite der Gesellschaft positionieren, die man vereinfacht ausgedrückt als politisch links der Mitte bezeichnen kann. Sie reihten sich damit auch hier wieder weitgehend nahtlos in die 34 Vergleichsmedien ein, die mit wenigen Ausnahmen ebenfalls Sozialstaatsorientierung mit einer liberal-progressiven Grundhaltung verbanden. Sie unterschieden sich dabei aber in ihrer Positionierung: Während einige öffentlich-rechtliche Formate (heute, BR-Nachrichten) zu den ausgewogensten Medien zählten, befanden sich andere (RBB und WDR-Nachrichten) deutlich weiter von der Mitte entfernt.

Wait a minute again. Das ist Geschwurbel. „Sozialstaatsorientiert“ ist links? Also: man verspricht dem unterprivilegierten Pöbel, massenweise Geld auszuschütten, in der trügerischen Hoffnung, die wählten einen dann? Das Gegenteil wäre etwa der Anarchokapitalismus – der Staat zieht sich zurück und die freie Marktwirtschaft™ regelt das schon? „Liberalprogressiv“ – da muss ich schlucken. Bin ich etwa gemeint, was ein höheres Wesen (m,f,d) verhüten möge?

Man kann das auch so sehen: Alle Medien propagieren den Kapitalismus und sind staatstreu, was haargenau zum Klassenstandpunkt der Journalisten passt, die faktisch fast alle aus der Mittelschicht stammen. Punktum. Ist das etwa ausgewogen?

unschärferelation
Create an artwork with the theme of ‚Midjourney‘ that symbolically represents the Heisenberg Uncertainty Principle. Use your artistic interpretation to convey the idea of the inherent uncertainty and dual nature of quantum particles, where attempting to measure one aspect precisely leads to the blurring or uncertainty in another aspect. Let your creativity flow to illustrate this concept visually through your artwork. –ar 3:2 –s 750 –chaos 100

Insgesamt positionierten sich die neun hier untersuchten öffentlich-rechtlichen Nachrichtenformate folglich relativ gleichmäßig in einem durch Außenpluralismus, aber auch eine leichte Linksschiefe gekennzeichneten Mediensystem. Sie fielen durch einen gegenüber den Vergleichsmedien weniger kritischen Umgang mit den aktuellen Regierungsparteien auf, gehörten aber ansonsten nicht zu den Medien, die sich am stärksten positionierten. Allerdings berichteten sie im Schnitt auch nicht unbedingt vielfältiger und ausgewogener als die Vergleichsmedien, obwohl die Ansprüche an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in dieser Hinsicht durchaus höher sind.

Die Behauptung, die Nachrichten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks seien besonders einseitig, trifft folglich in dieser Form nicht zu. (…)

Disagree, your Honour. Extrem „einseitig“ sind die Medien in Bezug auf einige Themen, Israel etwa oder bei der Gendersprache. Auch tauchen die Begriffe „Klassenkampf“ oder „tendenzieller Fall der Profitrate“ nie auf – das ist doch nicht „ausgewogen“?

Ganz absurd wird es, wenn man sich die Forderungen der Studienmacher ansieht (die sich aber sehr zurückhalten):

Zum anderen betrifft dies den starken Fokus auf negative Darstellungen aller Parteien, der sicher nicht dazu geeignet ist, das Vertrauen der Bevölkerung in die Politik zu stärken. Hier könnte eine konstruktivere Berichterstattung sinnvoll sein, die stärker auch Problemlösungen und politische Erfolge einbezieht.

Berichtet positiv! Bitte weitergehen, hier gibt es nichts zu sehen, auch nicht die geheimen Honorare der ZDF-Stars.

unschärferelation

Gigantische Aufgaben im Strom der weltweiten nationalen Befreiungsbewegung

Geschichte der Araber

„In den letzten zwei Dezennien schlugen die arabischen Völker ein neues Blatt in den Annalen ihrer Geschichte auf. Sie nahmen im Strom der weltweiten nationalen Befreiungsbewegung ihr Schicksal in die eigenen Hände und zerbrachen die Ketten der Kolonialsklaverei, deren Götzendämmerung unwiderruflich durch die Schüsse der „Aurora“, die vom Sieg der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution kündeten, angebrochen war. Als sich der Weltsozialismus zur ausschlaggebenden Kraft unserer Zeit zu entwickeln begann, triumphierte auch im arabischen Raum durch den aufopfernden Kampf der unterdrückten Volksmassen das Prinzip der nationalen Selbstbestimmung. Anstelle der geschlagenen Kolonialimperien entstanden auf einem Territorium von 12,5 Millionen Quadratkilometern souveräne Staaten, die längst ihr internationales Mitspracherecht voll zur Geltung bringen und zu aktiven Gestaltern der Weltpolitik wurden. Immer sichtbarer beeinflussen heute die befreiten arabischen Völker mit ihrem unüberhörbaren Anspruch auf Lösung der vom Kolonialismus hinterlassenen gewaltigen Probleme auf dem Wege des sozialen Fortschritts, mit ihrem Kampf gegen die imperialistischen Aggressionen und für die Erhaltung des Weltfriedens gemeinsam mit dem Weltsystem des Sozialismus, der internationalen Arbeiterklasse und den anderen Abteilungen der nationalen Befreiungsbewegung das Kräfteverhältnis unserer Epoche und leisten damit allen fortschrittlichen Kräften der Welt einen unersetzlichen Dienst. (…)

Die von W.I. Lenin vorausgesagte Wendung der nationalen Befreiungsbewegung gegen den Kapitalismus hat sich auch im Bereich des arabischen Emanzipationskampfes voll durchgesetzt. Die Staaten mit sozialistischer Orientierung sind heute die wichtigste Errungenschaft der arabischen Befreiungsbewegung, der Ausdruck einer neuen Qualität im antiimperialistischen Kampf der Volksmassen und ein bedeutender Schritt in der Entwicklung und Erweiterung des weltumspannenden revolutionären Prozesses. Damit leisten die arabischen Völker, die schon in der Vergangenheit die Schatzkammer des menschlichen Denkens bereichert haben, heute erneut ihren Beitrag zum gesellschaftlichen Fortschritt, dem sie neue Erfahrungen hinzufügen.

Gigantisch sind die Aufgaben, die vor den befreiten arabischen Ländern stehen, lang und gefahrvoll ist der Weg, der zu durchmessen ist. Doch die Versuche des Imperialismus, durch den konzentrierten Einsatz eines umfassenden Instrumentariums alter und neuer Expansionsmethoden einschließlich des militärischen Potentials der zionistischen Reaktion die von den Kräften der revolutionären Demokratie in den fortgeschrittenen arabischen Staaten ausgeübte Macht, die bereits zu beträchtlichen Erfolgen auf allen Gebieten des gesellschaftliche Lebens führte, zu beseitigen und den arabischen Raum in ein Bollwerk gegen den sozialen Fortschritt zu verwandeln, sind letztlich zum Scheitern verurteilt.“ (Lothar Rathmann, 1971)

Aus: Geschichte Der Araber: Von den Anfangen bis zur Gegenwart. Verfasst von einem Autorkollektiv des Lehr- und Forschungsbereiches Arabische Staaten der Sektion Afrika- und Nahostwissenschaft der Karl-Marx-Universität Leipzig unter Leitung von Lothar Rathmann, Leipzig 1971.

Ich hatte die beiden Bände in den 70-er Jahren für ein paar Mark gekauft. Auf dem weltanschaulichen Stand, der darin vertreten wird, ist die so genannte „Linke“ offenbar heute noch und die lateinamerikanische Linke sowieso.

Unter Schaafsnaturen

faust

Goethes Faust wird demnächst mit einer Triggerwarnung versehen.

The High Price of Losing Ukraine

isw

Die russische Propaganda (also automatisch voll gelogen) schreibt angesichts des neuesten Abkommens zwischen Großbritannien und der Ukraine:

„Russland seinerseits wird das Abkommen zwischen Großbritannien und der Ukraine wie folgt verstehen: Der Westen wird nicht nachgeben. Er wird Russland das Leben – „so lange es nötig ist“ – schwer machen und versuchen sicherzustellen, dass die Ukraine am Leben bleibt, in seinem Stellvertreterkrieg gegen Moskau, sich jedoch nicht direkt in diesem Konflikt engagieren. Doch der Verlauf des Konflikts zeigt, dass die westliche Strategie am Scheitern ist. Die logistische Unterstützung im militärischen Bereich reicht nicht aus, die Ressourcen der Ukraine gehen zur Neige, ihre Armee wird zunehmend schwächer und kann Russland auf dem Schlachtfeld nicht besiegen. Das bedeutet, dass Kiew möglicherweise einen großen Zusammenbruch erleiden wird, lange bevor Russland vor ernsthaften Herausforderungen steht.

Wie bereits erwähnt, ist das Ziel Russlands zu verhindern, dass die Ukraine vom Westen als Rammbock missbraucht wird. Da es nicht zu einer gütlichen Einigung mit dem Regime in Kiew kommen kann – was für mindestens weitere zehn Jahre unmöglich sein könnte, falls andere Staaten dem Beispiel Großbritanniens folgen –, bleibt Moskau nur eine Option übrig: die Abwicklung des feindlich gesinnten ukrainischen Staates.“

[Meine Konversation mit ChatGPT zum Thema]

Moderne Küche im alten Kreuzberg

Max und MoritzMax und Moritz

Gestern Abend traf sich der ehemalige Vorstand der German Privacy Foundation e.V. im schönsten Restaurant Berlins, dem Kreuzberger Max und Moritz. Wir hatten den Entschluss gefasst, uns gemeinsam der Todsünde der Völlerei zu befleißigen und Trinksprüche auf vergangene Zeiten auszusprechen, kombiniert mit der Aufnahme dazu passender Getränke.

Max und Moritz

Am 15.04.1902 eröffnete Felix Fournier am 70. Geburtstag von Wilhelm Busch das Wirtshaus. Wilhelm Busch gab sein Einverständnis für den Lokalnamen, war aber nie selber vor Ort. Seine einzige Bedingung war, daß der Begründer Felix Fournier jeden Donnerstag Erbsensuppe an die arme Bevölkerung ausgeben sollte. Paul Lincke, Kurt Tucholski und andere Künstler waren Stammgäste im Max und Moritz um Rippenspeer nach Art des Fleischers Cassel oder Eisbein zu essen. Zille fand einige Motive am nahe gelegenen Mariannenplatz und verkaufte seine Bilder im Max und Moritz.
Bis in die 30er Jahre galt die Oranienstraße als der »Boulevard des Ostens«, eine der besten Einkaufsstraßen Berlins. Das Max und Moritz entwickelte sich zum Vergnügungslokal mit 400 Plätzen und mehr als 44 Mitarbeitern, mit Likörtresen, Stehbierhalle und 2 großen Speisesälen. Der Tanzboden im Hauptrestaurant und das Theater im Obergeschoss, der sogenannten Bel Etage, sorgten für die gute Stimmung im Wirtshaus.

Max und Moritz

In den 80er Jahren war das Max und Moritz ein beliebter Treffpunkt der linken Szene, im Wirtshaus fand zum Beispiel die Gründung der »Alternativen Liste« statt.

Max und Moritz

Im 1. Stock (Foto oben) haben wir an einem langen Tisch in den 70-er Jahren Maoismus gepaukt und die Weltrevolution geplant. Dazu wurden extra die Türen verschlossen. Alles war supergeheim. Gosh, the memories…

Aufstand der Anständigen, reloaded

Aufstand der Anständigen
Deutscher „Aufstand der Anständigen“ (Symbolbild)

Schon wieder ein Aufstand der Anständigen. Hört das denn nie auf? Oder wiederholt es sich in einem fünfjährigen Rhythmus?

Ich schrieb vor mehr als zwei Jahrzehnten und wiederholte es am 11.10.2019:

Der »Aufstand der Anständigen« ist gescheitert. Und schon wird es kompliziert: Kann etwas scheitern, das es nie gegeben hat? Das gute alte Wort »Aufstand«, das so gar nicht zur deutschen Leitkultur passt, legt nahe, die Untertanen stürzten soziale Hierarchien um, enteigneten die Herrschenden ihrer Produktionsmittel und schafften Raum für das Gute, Schöne und Wahre.

Der »Deutsche an sich«, steht er denn auf, versteht darunter jedoch etwas sehr Religiöses. Er zeigt seinen Mitmenschen Symbole, das eigene Gesicht oder heilige Tücher. Wenn er sehr erregt ist, spielt er mit dem Feuer, verbrennt Bücher und schaudert fromm unter den lodernden Flammen nächtlicher Fackelzüge oder Lichterketten.

»Anstand«: ein an sich nicht unsympathischer Begriff, aber ebenso typisch deutsch. Er suggeriert in diesem Zusammenhang, dass politische Meinungen auf moralischen Werten fußten. Eine kühne Idee, ist doch Politik letztlich nur eine Aushandlung von Regeln, damit die Untertanen sich nicht gegenseitig den Schädel einschlagen und um sie glauben zu machen, das sei zu ihrem Besten. Anstand ist ein Appell, sich so zu verhalten, wie es sich geziemt. Was sich geziemt, bestimmt der, der die Macht hat.

Einen »Aufstand der Anständigen« kann es somit gar nicht geben, denn ein Aufstand ist immer unanständig. In den Augen der Herrschenden jedenfalls. Und seit wann macht die Mehrheit einen Aufstand? Und gegen wen? Ein »Aufstand der Anständigen« ist so sinnig, als forderten die Scientologen die Kassenzulassung. (…)

Man stelle sich vor, der deutsche Bauernkrieg im 16. Jahrhundert, die Arbeiterbewegung des 19. Jahrhunderts oder der antifaschistische Widerstand gegen die Nazi-Herrschaft wären unter der Parole »Aufstand der Anständigen« initiiert worden! Sie wären nie weiter als in das Stadium embryonaler Flugschriften und Flugblätter gekommen. (…)

Profit im Kapitalismus jedoch hat nie eine Moral, darin sind sich Karl Marx und der Neoliberalismus völlig einig. Der angebliche Kampf »gegen Rechts« meint, eine bestimmte Sonderbehandlung der Einwanderer, praktisch durch Stiefel-, theoretisch durch Salonfaschisten, schade dem Profit und sei somit kontraproduktiv für das System. Dazu brauchte es keine Lichterketten und andere Spiele mit dem Feuer. Was dem System schadet, erkennen Kapitalisten gewöhnlich zuerst und am allerbesten. (…)

Es geht immer um den Versuch, über medientaugliche Begriffe politische Ideen in Herrschaft und politische Macht zu verwandeln. Wer sich empört, braucht ein niedriges, weil letztlich eigennütziges Motiv: den eigenen Vorteil und die Teilhabe am gesellschaftlichen Produkt. Eigennutz ist gut, weil er das stärkste Motiv darstellt. Deshalb sind rassistische und antisemitische Vorurteile resistent gegenüber Argumenten und Appellen. (…)

Eines der größten Hindernisse im Kampf gegen den Rassismus ist die Idee der »interkulturellen« Erziehung. Niemand, der als einigermaßen liberal gelten will, kann heute festgefügte kulturelle Identitäten im linken Diskurs straffrei vertreten. Die Gesellschaft für bedrohte Völker als sinnfälligstes Beispiel ist politisch heute dort angelangt, wo sie schon immer hingehörte, eben bei den Völkischen und denen, die die »Palästinenser« zu den Sudetendeutschen des Nahen Ostens stilisieren.

Ein »Volk« der Palästinenser gibt es ebenso wenig wie ein türkisches oder deutsches Volk. Und deshalb gibt es auch weder einen Dialog der Kulturen noch einen der Religionen. Das »inter« setzt etwas voraus, das es nicht gibt. (…)

Migranten, die keine hippe Argumentation vorweisen können, die sie dem linken Paternalismus sympathisch macht, wie etwa die »politischen« oder die »Armutsflüchtlinge«, fallen potenziell aus dem Raster der Aufmerksamkeit. Rumänische Schleuser oder vietnamesische Zigarettenhändler, die mit dem Gedanken spielen, sich in Berlin-Kreuzberg niederzulassen, müssten ihren Beruf verschweigen, um in den privilegierten Genuss zu kommen, von antirassistischen Initiativen bemuttert zu werden.

Um die Immigration ist es in der Debatte in Wahrheit noch nie gegangen. Die deutsche Diskussion über die Einwanderer, Gastarbeiter, Zwangsarbeiter, Saisonarbeiter, Flüchtlinge und Asylbewerber wird seit 120 Jahren mit immer denselben Fragen geführt. Aus dieser Perspektive erscheint auch das Thema »Neonazis« nur vorgeschoben. Das Thema war immer, Macht und Herrschaft zu sichern und denjenigen, die an die Futtertröge drängen, ein wenig Teilhabe zu versprechen. (…)

Unter Decompilierenden

Digital Services Act

Ich darf auf zwei Artikel hinweisen.

– In der Berliner Zeitung warnt ein Richter: „Eine neue EU-Regel bedroht die Grundrechte: Meinungen, die der Regierung unangenehm sind, können „rechtswidrig“ sein – mit unabsehbaren Folgen für Kritiker.“

Der Digital Services Act (DSA) tritt am 17. Februar 2024 in vollem Umfang in Deutschland in Kraft. An der öffentlichen Wahrnehmung vorbei soll vorher noch durch den Bundestag das den DSA konkretisierende Digitale-Dienste-Gesetz (DDG) beschlossen werden. Das Gesetz aber ist ein Trojanisches Pferd: Es trägt eine Fassade zur Schau, die demokratischen Grundsätze zu achten. (…) Hinter dieser rechtsstaatlichen Fassade geschieht jedoch das genaue Gegenteil: Es ereignet sich ein Angriff auf die verfassungsmäßige Ordnung, der weitgehend unbemerkt bleibt – wahrscheinlich aufgrund der hohen Komplexität der Materie.

– Fabian A. Scherschel bei Heise: „Der Hackerparagraf muss endlich weg!​“

Unsere Zukunft sieht düster aus. Uns stehen Gesetze wie Chatkontrolle, der Digital Services Act und die KI-Gesetzgebung der EU ins Haus, die von Politikern gemacht werden, die Emacs nicht von Vim auseinanderhalten können, aber meinen, sie könnten gute Digitalpolitik machen. Und vor Gericht wird dann anhand dieser Gesetze von Richtern entschieden, die es nicht hinterfragen, wenn ein Staatsanwalt, wie diese Woche in Jülich geschehen, es für verdächtig hält, wenn ein als Programmierer arbeitender Mensch einen De-Compiler auf der Festplatte hat.

Ich denke, das ist alles so gewollt. Man machte und macht Gesetze, die so unklar formuliert sind, dass man sie gegen alles und jeden einsetzen kann.

Unter kulturindustriellen Verramschern

coffee

„Correctiv enthüllt“ als szenische Lesung im Berliner Ensemble. Im Vergleich hierzu – zu dieser kulturindustriellen Verramschung des Politischen plus der narzisstischen Selbstüberhöhung von Journalisten – war selbst die Art, wie die SZ ihre eigene Aiwanger-Recherche im selben Text zerschossen hat, ein Klacks.

Demnächst dann in diesem oder einem anderen Theater:
„Correctiv-enthüllt-T-Shirts“, „Correctiv-enthüllt-Kaffeetassen“ und schließlich: „Correctiv enthüllt – der Film“. (Sorry, Correctiv. Aber so verdienstvoll eure Recherche war, so murks ist das.
(Deniz Yücel)

Sender, welche wir hören dürfen

hörverbot

…und Websites, die wir sehen dürfen. Damals wie heute wurden und werden die Russen zensiert.

Krieg ist Frieden!

goya
Francisco Goya: Para eso habeís nacido [für das wurdest du geboren], aus: Los desastres de la guerra, 1810

„Das Beste, was wir für den Frieden tun können, ist deshalb – und ich sage es noch einmal –, massiv aufzurüsten.“ (Joschka Fischer, Friedensforscher)

Unter Hochschnappatmern

Parteiverbot
Symbolic image for the ban of a political party in Germany, press photo, very detailed –ar 3:2 –s 750

Zum 473sten Mal für alle Lichterkettenträger und sonstige Honks, die sich in den sozialen Medien gegenseitig hochschnappatmen:

Eine Partei darf verfassungsfeindlich sein, das ist kein ausreichender Grund für ein Verbot. Ich weiß nicht, warum niemand Gesetzestexte lesen will.

„Eine Partei kann nur dann verboten werden, wenn sie nicht nur eine verfassungsfeindliche Haltung vertritt, sondern diese Haltung auch in aktiv-kämpferischer, aggressiver Weise umsetzen will. Für ein Parteiverbot genügt es also nicht, dass oberste Verfassungswerte in der politischen Meinungsäußerung in Zweifel gezogen, nicht anerkannt, abgelehnt oder ihnen andere entgegengesetzt werden. Die Partei muss vielmehr planvoll das Funktionieren der freiheitlichen demokratischen Grundordnung beseitigen wollen. Dies setzt voraus, dass konkrete, gewichtige Anhaltspunkte vorliegen, die es zumindest möglich erscheinen lassen, dass das Handeln der Partei erfolgreich sein kann.“

image_pdfimage_print

← Next entriesOlder entries