The Expanse, revisited

the Expanse

Heise über The Expanse, Staffel 4: „Nicht so gut wie das Buch, trotzdem beste Sci-Fi im TV“. Das gilt auch für alle anderen Staffeln – ich bin gerade beim Ende der Staffel 3. Dem Artikel bei Heise kann ich kaum noch etwas hinzufügen – außer einigen kulturpessimistischen Meckereien (siehe unten).

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Meine Favoriten der Staffel 3 sind Klaes Ashford (David Strathairn – ein erfahrender alter Kerl bringt die Truppe auf Vordermann und zeigt den jungen Leuten, wo Gott wohnt – eine Rolle, die ich gern spielen würde, aber alles zugunsten einer jungen Frau, die er gefördert hat:) und Drummer (Cara Gee), die nicht nur umwerfend aussieht, sondern auch gnadenlos überzeugend spielt und eine Stimme hat, die einen Mann wie mich dumm wirkende Sachen tun lassen würde, dürfte ich sie aus der Nähe anhimmeln. Wer sich die synchronisiert anhört, sollte in den nächsten See mit einem Gewicht an den Füßen.

In vielen Hollywood-Filmen halten irgendwelche „Führer“ mit und ohne Ausstrahlung irgendwelche Reden, um die Zuhörer zu Heldentaten aufzustacheln. Auf mich wirkt das fast immer lächerlich – Billy Graham lässt grüßen. Nicht wegen der ohnehin blöden Inhalte, sondern der unprofessionellen Rhetorik. Rudi Dutschke, den ich einmal live erlebt habe, redete oft dummes Zeug und niemand verstand, was er wollte, aber er war hinreißend charismatisch.

Auch Drummer hält eine Rede, aber das macht sie aus der Sicht eines Sektenpredigersohns richtig gut – gebraucht einfache dynamische Wörter wie Trump, appelliert an das Wesentliche und die Gruppendynamik (die Zuhörer sind toll) und definiert den Feind außen. Mehr braucht eine gute Rede nicht.

Cara Gee stammt von den Ojibwa (Chippewa) aka Anishinabe ab. (Wieder was gelernt – hat Karl May die erwähnt?). Kein Wunder, dass deutsche Schauspielerinnen dagegen oft langweilig wirken (kann aber auch an meinem kosmopolitischen Geschmack liegen.)

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Und nun zu uns, Religioten! Dr. Annushka „Anna“ Volovodov (Elizabeth Mitchell, eine Methodisten-Pfäffin – was hat so jemand in einem Science-Fiction-Film zu suchen? Ihr sanfter Tonfall und dass sie immer nur helfen will, geht mir total auf den Keks. Das ist so absurd wie die Tatsache, dass in Stanislaw Lems Rauschschiffen keine Frauen, aber manchmal Pfaffen mitfliegen. Polen und die USA – zwei Länder, in denen die Religion komplett die Hirne vernebelt, dass sogar die ferne Zukunft nicht ohne die Verehrung höherer Wesen denkbar ist. Da war die Sowjetunion 1917 schon weiter (und weiter als die heutige deutsche Linke). Immerhin bringt sich ein weiterer Methodist in „The Expanse“ um – nur konsequent angesichts des großartigen Weltraumspektakels und der unendlichen Weiten.

The Expanse

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Wärmste Empfehlung: The Expanse (jetzt auf Amazon Prime), mittlerweile schon die 3. Staffel. Ein starker Plot, sogar gute Dialoge, und überzeugende Schauspieler wie etwa die heimliche Heldin Dominique Tipper als Naomi Nagata. Thomas Jane als Joe Miller spielt einen zerknitterten „Philip Marlowe“ in der Zukunft. Sex habe ich bisher noch nicht wirklich gesehen, nur Herumgeknutsche – vielleicht kommt das noch.

Die Serie spielt im 23. Jahrhundert. Die Menschheit hat Teile des Sonnensystems besiedelt, darunter den Mond und den Mars, es existieren zudem weitere im System verstreute Kolonien und Raumstationen. Politisch bestehen jedoch erhebliche Spannungen. Auf der überbevölkerten und unter dem erhöhten Meeresspiegel leidenden Erde sind die Vereinten Nationen zu einer Weltregierung aufgestiegen, die auch den Mond und mehrere Stationen im Sonnensystem kontrolliert. Die meisten Bewohner (in der dt. Fassung Terraner) haben keinen Arbeitsplatz und sind für ihren Alltag auf eine staatliche Grundversorgung angewiesen. In den großen Städten wie New York City gibt es Elendsviertel und Slums.

Der Mars hat sich seine Unabhängigkeit von der Erde erstritten (offizielle Bezeichnung Martian Congressional Republic) und verfügt über ein beachtliches militärisches Potential, sodass eine Pattsituation herrscht. Die Marsianer sind ein sehr fokussiertes Volk. Viele sehen auf Terraner herab, die sie als faul und verwöhnt ansehen.

Sowohl die Erde als auch der Mars sind dringend auf die Ressourcen aus dem Asteroidengürtel angewiesen. Die sogenannten Gürtler (englisch Belter) betreiben Asteroidenbergbau, leiden aber unter schlechten Arbeits- und Lebensbedingungen (saubere Luft und Wasser sind oft nicht ausreichend vorhanden) und weisen aufgrund der Schwerkraftbedingungen körperliche Verformungen auf. Hauptstützpunkt des Gürtels ist de facto der Zwergplanet Ceres, bedeutende Industriezentren sind Asteroiden wie Eros oder freifliegende Raumstationen wie Tycho, während der Jupitermond Ganymed der Nahrungsgewinnung dient. Eine militante Widerstandsgruppe namens Outer Planets Alliance (OPA) hat sich gebildet, die gegen die Erde und den Mars agiert und von den Vereinten Nationen mit allen Mitteln bekämpft wird. Die Eskalation des seit Jahren schwelenden Konflikts zwischen diesen drei Kräften scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein. (Wikipedia)

Was mich wundert: Wir sehen zwar mind blowing spaceships, an denen man kaum etwas kritisieren kann, aber was die Gesellschaft und die Machtverhältnisse in der Zukunft angeht, haben Autoren offenbar keine Utopien. Es wird immer alles schlimmer oder bleibt wie es ist, nur die Technik wird ausgefeilter.

Da waren die sogar die Science-Fiction-Autoren der frühen Sowjetunion Mitte des 20. Jahrhunderts weiter.

Trotzdem: Sehr gute Unterhaltung!

Old Farts of Space

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nal season
Credits: Alle Screenshots Amazon

Ja, ich folgte Fefes Rat: „In die neue Serie Picard habe ich kurz reingeschaut und war dann massiv enttäuscht. Das war Modern Trek, nur noch schlimmer. Offensichtlich von Leuten gemacht, die nicht mit Star Trek aufgewachsen sind, die anscheinend auch einen Dreck auf die Werte gaben, um die es bei Trek früher ging. (…) Warum schreibe ich das alles? Weil die 3. Staffel von Picard den ganzen Scheiß über Bord geworfen hat. (…) Ich kann mich ehrlich gar nicht mehr erinnern, wann ich das letzte Mal der nächsten Episode einer Trek-Show entgegen gefiebert habe. Muss bei DS9 gewesen sein oder so. Bei Picard Season 3 habe ich das wieder. Das ist der erste gute Trek seit 25 Jahren.“

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Genau so ist es: Optisch fast auf dem Niveau von The Expanse. Die Schauspieler sehen besser und charaktervoller aus, weil sie real älter als in der Original-Serie sind. Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert wurde 1987 ausgestrahlt. Patrick Steward als Jean-Luc Picard war damals 47 und ist jetzt 83. Er bringt eine körperliche Präsenz ein, die man vom alten Sean Connery kennt.

star trek final season

Offenbar hatte man ein Einsehen, dass es nichts bringt, wenn man ständig neue Charaktere einführt, wie in Staffel eins und zwei der „Picard“-Serie, die vermutlich ein Publikum bedienen sollten, dass man aus anderen Genres herüberziehen wollte – wie einen Schwertkämpfer, der eher zu The Witcher passte.

star trek final season

Jetzt versammeln sich alle old farts (Hey? Seit wann kriegen Androiden graues Haar?), die man so kennt und die zum Bildungskanon der Popkultur gehören.

By the way: Ich hätte gern auch ein Remake von Star Trek: Enterprise, obwohl ich Scott Bakula aka Jonathan Archer nicht ausstehen kann, weil er langweilig aussieht, wie aus einem Groschenroman der 50-er Jahre, und, wenn er mit jemandem redet, dem immer den Rücken zuwendet und im Raum unmotiviert und nervtötend herumlatscht. Der wahre Grund wäre natürlich, Jolene Blalock wiederzusehen. Aber die müsste man schon sehr aufbrezeln, damit sie so wirkte wie damals. Ausserdem schauspielert sie nicht mehr.

star trek final season

Lustig ist natürlich, dass man vorher schon weiß: Zwei alte weiße Männer? Dann muss der Rest durchdiversifiziert werden. Alle Helden, auch die weiblichen, waren schon in der 80-er Jahren politisch korrekt: Ein paar wenige Quotenneger Farbige, eine Asiatin usw. Man könnte das chaotisieren und das Publikum verblüffen: Warum nicht ausschließlich Japaner Chinesen – neben den old farts? Ist doch ohnehin realistisch im wasweißichwievielten Jahrhundert. Und nur farbige Lesben. Aber vielleicht kommt das noch.

Fazit: Gut, optisch ansprechend und spannend (ich habe erst einige Folgen gesehen).

star trek final season

Verkaufte Seelen

the expanse

Ich schaue The Expanse gerade zum zweiten Mal. Mir fiel auf, dass im obigen Dialog sowohl der Journalismus in Deutschland thematisiert wird als auch das formuliert, was auf meinem Grabstein stehen sollte (den es vermutlich nicht geben wird, weil ich meiner Schwester gesagt habe, sie solle meine Urne klauen und die Asche im Hixterwald verstreuen.)

航天梦 oder Touchdown

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Kolonie auf dem Mars in The Expanse

NASA: „NASA’s Mars Perseverance Rover Safely Lands on Red Planet“. Glückwunsch! Oder: Zu den Sternen kommt man mit Wissenschaft. Zu Gendersternen kommt man mit Esoterik. (Ich weiß, dass der Mars ein Planet ist.)

Ich würde auch gern auf dem Mond oder gar auf dem Mars herumlaufen. Vielleicht nehmen mich die Chinesen ein bisschen mit, wenn ich per Anhalter durch die Galaxis reise.

Keine Utopie in der Weite

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Fast hätte ich übersehen, dass schon die 5. Staffel von The Expanse läuft. Ist natürlich Pflichtprogramm, da IMHO die beste Sci-Fi-Serie überhaupt (was aber nicht viel heißt).

Die üblichen Verdächtigen sind wieder dabei, zu meinem Entzücken auch Cara Gee. Schauspielerei findet aber in Wahrheit nicht wirklich statt oder auf dem Niveau einer Daily Soap. Das erwartet man auch nicht. Stattdessen gibt es – wie gewohnt – superrealistische Weltraum-Szenen, futuristische Handys und den Plot, dass wieder die Welt gerettet werden muss.

Erstaunlich aber, dass das Science im Gattungsnamen nie ernst genommen oder nur auf die Technik beschränkt wird. Gibt es keine Autoren mehr, die eine Utopie entwickeln wollen, was die Gesellschaft angeht? Kapitalismus forever und bis nach Pandora? Da ist sogar „Raumschiff Enterprise“ anspruchsvoller, wo immerhin behauptet wird, die Menschheit sei so vernünftig geworden, keine Kriege mehr zu führen. Auch die Strugatzkis wagen mehr Utopie, sogar der kommunistischen Art.

„The Expanse“ macht auch hier keine Ausnahme. Die Handlung spielt nicht in einer Post-Apokalypse, sondern – Überraschung! – in einer Zukunft, in der es Arbeitslosigkeit und Wohnungsnot gibt, arme Schweine, die nichts zu verkaufen haben als ihre Arbeitskraft und eine Oberschicht aka herrschende Klasse, die in Saus und Braus lebt. Das soll es gewesen sein?

Man kann in einem Science-Fiction natürlich ausschließlich grundlegende philosophische Probleme exemplarisch abhandeln und die Futuristik nur als Kostüm benutzen, wie Stanislaw Lem in „Solaris“ oder dem „Unbesiegbaren“ (oh, das kann man demnächst nachspielen?) oder die Gegenwart parodieren.

Eine der Gründe für die mangelnde politische Fantasie der Drehbuch-Autoren ist vermutlich, dass die sich gar nicht erlauben, eine gesellschaftliche Utopie zu erfinden. Dazu müssten sie vom Kapitalismus theoretisch abstrahieren können. Fantasy parodiert bekanntlich unfreiwillig und oft auf lächerliche Weise den Feudalismus oder tribalistische Gesellschaften. Zu mehr reicht es nicht. Sogar John Norman ist mit seinem Gor-Zyklus tiefgründiger und präsentiert einen Gender-Alptraum, als hätten sich Hieronymus Bosch und Alice Schwarzer zusammengerauft, um eine Hölle zu schaffen. Das ist legitim und gar nicht so einfach.

Science Fiction sollte mehr können. Wenn das aber umgesetzt würde, hätte das Ergebnis eine Sprengkraft, die Hollywood auf keinen Fall dulden könnte. Das K-Wort muss nicht vorkommen, aber eine Gesellschaft, die nicht mehr auf Ausbeutung beruht und in der, was natürlich heute schon möglich wäre, alle Ressourcen gerecht verteilt würden? Wo kämen wir denn da hin?!

Insofern sage ich als Berufsnörgler: „The Expanse“ ist politisch reaktionärer Scheiß, übrigens genau so wie auch „Avatar„.

Post-Apokalyptic Blackout

the blackout

„We’re all going to die.“

Tief in meinem Herzen fühle ich wieder, wie vorteilhaft es war, in einer Sekte aufgewachsen zu sein. Armageddon – ein vertrautes Gefühl! Könnte schon morgen eintreffen, nur ohne Zombies. Ein Film, den alle anderen „dull“ finden und verreißen. Ihr habt mein Mitleid! Alle anderen haben unrecht! Ich finde den russischen Science-Fiction-Film „The Blackout“ (2019) gut. (Wenn es keinen deutsche Wikipedia-Eintrag gibt, werde ich ohnehin neugierig.)

Natürlich ist der Plot „ridiculous„. Zum zuverlässigen Einschlafen habe ich in den letzten Tagen – immer nur einige Minuten lang – Star Trek: Enterprise angeschaut, die von allen Star-Trek-Versionen die erträglichste. Natürlich ist auch dort alles extrem lächerlich, dennoch Teil der Populärkultur.

Russische Science Fiction hat eine lange Tradition, die heute leider langsam vom Feuilleton vergessen wird. Jeder russische Filmemacher wird wissen, dass die Messlatte ziemlich hoch liegt, was man von Hollywood-Filmen nicht unbedingt sagen kann.

„The Blackout is the only film from Russia included in the program of the American festival Cinequest, combining cinema and high technology.“ Ich fand die Atmosphäre von Beginn an faszinierend. Das können die Russen mittlerweile genauso gut wie die US-Amerikaner. (The Expanse spielt in einer eigenen Liga.) Natürlich geht es um Herumballern auf Aliens, aber immerhin sehen die Militärs um ein Zehnfaches futuristischer und martialischer aus als jeder Klingone.

Erholsam ist vor allem die fehlende Political Correctness dergestalt, dass man nicht schon vorher weiß, was jetzt kommen muss: Nein, es gibt keine Figur, die Lesben zur Identifikation einlädt, es gibt keine „Quotenneger“, die Geschlechterrollen sind „sowjetisch“: Traditionell, die Männer verhalten sich Frauen gegenüber oft wie in den 50-er Jahren, die Frauen sind aber viel emanzipierter und „stärker“, als dass die Stereotypien das erwarten ließen. Es gibt nicht wirklich eine zentrale Figur, obwohl die Story oft aus der Perspektive des Helden Yura (Pyotr Fyodorov) erzählt wird. Angenehm und frisch auch, dass man die Frauen noch nicht aus jedem zweiten Film kennt: Die Kommandantin (!) Osmolovskaya (Ksenia Kutepova) in einer Funktion, wie sie Jodie Foster in „Contact“ hatte, die Journalistin Olya (Svetlana Ivanova), Alena (Lukerya Ilyashenko) als Party-Maus, die ganz am Anfang eher einen Sugar Daddy zu suchen scheint und dann beim Militär aufkreuzt. In Deutschland sind vermutlich die Schauspieler Islands bekannter als die Russlands, obwohl dort das Publikum „etwas“ zahlreicher ist.

Der Algorithmus von Amazon hatte bei mir recht. Von selbst hätte ich die Kombination aus Post-Apokalypse (Islam!), Ego-Shooter und Alien-Jagd nicht unbedingt angeklickt. Ich bin erst am Anfang; die Handlung ist nicht so spannend, dass man unbedingt weitergucken muss, aber auch nicht so träge, dass man dabei einschläft. Wie ich die Russen kenne, wird später vermutlich auch kräftig Sex eingespielt.

Russian Affairs oder: Unter Sugar-Daddys

russian affairs

Allerwärmste Empfehlung: Russian Affairs (Amazon Prime) – ein Thriller mit wenig Gewalt, aber viel Sex. Ich habe mich bei den Kommentaren auf Amazon amüsiert, vor allem einige Frauen meckern herum. Ich finde die Serie großartig, intelligent und zynisch. Der Regisseur Konstantin Bogolomov haut den Russen ihre Heuchelei – vor allem die der oberen Klassen – um die Ohren, dass es nur so scheppert.

Ich empfehle ein Interview mit ihm über russische Zensur und Selbstzensur zu lesen:
Das Problem in Russland ist gerade, dass sich viele aus Angst zu einer gewisse Selbstzensur verleiten lassen. Autoritäten sagen: Mach das nicht! Wir werden es dir nicht verbieten, aber wir raten dir, es nicht zu tun. Und viele sagen dann: Ok, ich werde es nicht machen. (…) Das wahre Gesicht der Gesellschaft wird versteckt, sagt Bogomolov. Das Problem ist, dass Russland sehr kindisch ist, wir benehmen uns nicht wie Erwachsene in all diesen Dingen. Wir sind sehr naiv, wenn es um die Homosexuellen-Thematik geht.

„Russian Affairs“ hat alles, was ein guter Thriller braucht, ist aber für „westliche“ Verhältnisse extrem politisch inkorrekt: Schwule und Lesben kommen nicht vor, obwohl irgendwie jeder mit jeder aus unterschiedlichen Gründen ins Bett geht.

Die meisten Kommentatorinnen bemängeln, dass die Frauen ziemlich schlecht wegkommen. „Alle Frauen sind Luder“, sagt der Familienpatriarch Igor (Sergeï Bourounov), der im Hintergrund die Fäden zieht und im Zweifelsfall allen zeigt, wo Gott wohnt -und vor dem alle Angst haben – zu Recht. („Warum hat mich Dein Vater überwacht?“ – „Ex-Geheimdienstler überwachen immer alle.“)

Das Thema – neben dem Whodunnit-Plot – sind Affären und vor allem die Sugar-Daddys. Der Regisseur bricht überzeugend die Ehen und Sex-Affären auf das herunter, was sie sind – Frauen wollen Geld und Sicherheit und nehmen Gefühle billigend in Kauf, Männer wollen Sex. Das hat nichts mit Moral zu tun, sondern eher mit „das Sein bestimmt das Bewusstsein“.

Das möchten MeToo-Aktivistinnen natürlich nicht hören. (Dazu sollte man einen klugen Artikel von Tanja Röckemann in der aktuellen Konkret lesen: „Auch im Fall Jeffrey Epstein werden die strukturellen Ursachen sexueller Übergriffe geleugnet“.)

Die Serie ist noch nirgendwo ernsthaft rezensiert worden. Das ist sie aber wert. (Ich habe sie auf Russisch mit deutschen Untertiteln angesehen – die deutschen Synchronstimmen sind, wie gewohnt, unerträglich und passen nicht.) Auch für eine Liste der Darsteller musste ich suchen.

„Russian Affairs“ lebt von den starken Frauenfiguren, obwohl deren Situation nicht „stark“ ist. Sofya Ernst (Darya Smirnova) ist die heimliche Hauptdarstellerin: Sie spielt ihre Rolle als „dumme“ Geliebte einerseits und Intrigantin, die genau weiß, was sie will, so überzeugend, dass man nie weiß, was sie wirklich im Schilde führt. Am Anfang erscheint sie wie ein Dorftrottel, der ins Getümmel der Metropole gerät, aber weit gefehlt!

Ihre schauspielerische Gegenspielerin ist die Kommissarin Elena Darya Moroz, die mit ihrer Attitude und dem Kurzhaarschnitt herüberkommt wie eine Kampflesbe, aber auch die Männer in die Tonne wirft, sobald sie ihren Zweck erfüllt haben. Vermutlich verlangt der Geschmack des Publikums, danach, dass eine toughe Komissarin, die die Kerle herumkommandiert, nicht wie ein feminines Model aussieht. Diese Kommissarin wäre in einem deutschen Film so undenkbar, vor allem am Ende der Serie (mehr verrate ich nicht).

Eine hübsche Nebenrolle hat auch Ekaterina Aleksandra Revenko als Youtube-affine Lolita, die sich in ihren Lehrer ranmacht (Sergey Chonishvili spielt ihren Vater). Leider habe ich den Namen ihrer bildhübschen filmischen und fast gleichaltrigen Stiefmutter, mit der sie sich nur herumzofft, nicht herausgekriegt). Auch hier ist der Ausgang unerwartet und zynisch.

Der Lehrer, der Gatte des Kommissarin, ist die einzige moralisch einigermaßen „positive“ Figur, aber ein Langweiler – neben Irina Starshenbaum als stille und betrogene Ehefrau, die immer noch ein paar Karten im Ärmel hat, wenn es darauf ankommt. Aber auch er sitzt am Schluss auf einem Scherbenhaufen und wird für seine Integrität nicht belohnt.

Aleksandr Kuznetsov (den ich schon aus der russischen SF-Serie Better than us kannte) gibt den Loverboy für zahlreiche Damen, sozusagen als männlichen Gegenpart zu den Geliebten, aber niemand kann mir erzählen, dass das eine erstrebenswerte Rolle ist.

In weiteren Rollen Olga Sutulova und Alexandr Zbruev und noch einige – ich habe nicht alle gefunden.

Ich warne hiermit: Man findet nicht wirklich heraus, wer der Mörder einer der Opfer ist. Am Schluss hat man – auch die Kommissarin – mehrere Optionen und muss selbst entscheiden, was wahr sein könnte. Höchst intelligent und unterhaltsam! (Ich habe für „Russian Affairs“ sogar die 4. Staffel von „The Expanse“ pausieren lassen.)

Das Ende suggeriert, dass es noch mehr Staffeln geben könnte. Ja, bitte und bald!

лучше нас

Jeschke

Gefühlt habe ich mir ein Hörspiel zum letzten Mal vor fünfzig Jahren angehört. Für Wolfgang Jeschkes Der Letzte Tag der Schöpfung (Hörspiel) habe ich eine Ausnahme gemacht, weil ich das gleichnamige Buch für einen der besten Science-Fiction-Romane halte, der jemals geschrieben wurde.

Hinweis: Auf meinem externen DVD-Laufwerk als auch auf dem Laufwerk meines nagelneues Rechners hat die DVD zahlreiche Aussetzer, daher musste ich die Dateien auf die Festplatte kopieren. Woran das liegt, weiß ich nicht.

Better than us

Noch eine Empfehlung: Better than us (guter Titel, FAZ: Frau Terminator rettet die Familie). Ich schau die in Russisch und mit deutschen Untertiteln – ganz hervorragend.

Davon gibt es vermutlich bald eine zweite Staffel.

Von The Expanse musste ich mich kurz erholen, auch hier bin ich noch nicht am Schluss angelangt.

Der Kommunismus ist …?

fragebogen

Symbolbild für alles Mögliche, Schlossmuseum Quedlinburg

Angeregt durch den Tipp eines Lesers und den Freitag habe ich den ominösen Fragebogen für Politiker auch ausgefüllt:

Was mögen Sie an Angela Merkel?
Sie könnte mir vermutlich die kosmologische Inflation erklären, ohne vorher zu googeln.

Welches Buch haben Sie zuletzt nicht zu Ende gelesen?
William Ryan / Walter Pitman: Noah’s Flood: The New Scientific Discoveries About The Event That Changed History.

Welchen linken Politiker, welche linke Politikerin bewundern Sie?
Ich bewundere niemanden außer Alexander von Humboldt und Karl Marx.

Würden Sie gerne öfter Fahrrad fahren?
Ich fahre oft genug Fahrrad.

Welches Auto gefällt Ihnen am besten?
Der Porsche 356.

Wann sind Sie zuletzt U-Bahn gefahren?
Gestern.

Welche Drogen sollten Ihrer Meinung nach legalisiert werden?
Alle. Der Staat soll den Bürgern nicht vorschreiben, womit sie sich zudröhnen.

Darf man in Ihrem Schlafzimmer rauchen?
Nein.

Wer oder was hätten Sie gerne sein mögen?
Kosmonaut.

Sollte das generische Maskulinum abgeschafft werden?
Nein.

StudentInnen oder Studierende?
Studenten.

Haben Sie ein Zeitungsabo? Wenn ja, welches?
Nein.

Wie viele Apps sind auf Ihrem Smartphone?
77.

Und welche benutzen Sie am meisten?
Whatsapp und DuckDuckGo.

Töten Sie Insekten?
Alle, die mich stechen wollen.

Ihr Lieblingsvogel?
Der Adler.

Offene Grenzen sind …?
… im Sinne des Kapitals.

Sollte man Gehälter öffentlich machen?
Bei Politikern immer.

Der Kommunismus ist…?
… die Zukunft, ob jemandem das gefällt oder nicht.

Welchen Song würden Sie auf die einsame Insel mitnehmen?
Burning Spear: Happy Day.

Toskana oder Krim?
Krim.

Sushi oder Schnitzel?
Schnitzel.

Haben Sie geweint, als die Berliner Mauer fiel?
Nein.

Gehen Sie vorsichtig mit Ihren Daten im Netz um?
Ja.

Kaufen Sie bei Amazon?
Ja.

Ihre Lieblingsgewerkschaft?
Ein notwendiges Übel. Ich bin seit vielen Jahren Verdi- und DJV-Mitglied.

Sollte der Kapitalismus überwunden werden?
Na klar.

Waren Sie schon mal auf einer Demonstration?
Seit 1970 immer wieder.

Haben Sie Aktien?
Nein.

Wo haben Sie zuletzt Urlaub gemacht?
In Unna.

Was schätzen Sie an der chinesischen Kultur?
Das Essen.

Welchen Rat würden Sie der SPD-Parteivorsitzenden geben?
Keinen, sie würde mir nicht zuhören und ihn auch nicht verstehen.

Haben Sie schon einmal einen Abend mit einem Flüchtling verbracht?
Ja. Mit meinem Großvater.

Sind einige Ihrer besten Freunde Muslime?
Nein. Ich kann mit Verehrern höherer Wesen überhauptet nicht befreundet sein.

Wem würden Sie das Bundesverdienstkreuz geben?
Dr. Michael Schmidt-Salomon.

Ihr Lieblingsfilm?
Aktuell: The Expanse.

Ihr Lieblingsmaler?
Hieronymus Bosch.

Welche Ausstellung haben Sie zuletzt besucht?
Fachwerkmuseum im Ständerbau, Quedlinburg.

Ihr Lieblingsjournalist?
Hans-Günter Wallraff.

Kaufen Sie im Bio-Laden?
Nur Obst zum Einkochen.

Wie möchten Sie sterben?
Im Schlaf.

Nespresso oder Filterkaffee?
Was ist Nespresso?

Die große Stille

The Enigma of Cosmic Silence

Bei Heise wird schon die Apokalypse beschworen: „KI als „großer Filter“? – Warnung vor existenzieller Gefahr für die Menschheit“. Das muss man sich mal näher ansehen.

Dass die Entwicklung von KI-Technik in die Entwicklung einer „Künstlichen Superintelligenz“ mündet, die biologische Zivilisationen zerstört, könnte eine Art Naturgesetz sein und erklären, warum wir bislang keine Außerirdischen entdeckt haben. Das jedenfalls meint der britische Astronom Michael Garrett, der das Jodrell Bank Centre for Astrophysics an der Universität Manchester leitet.

[Wenn man nach ihm sucht, findet man mehr Berichte – von Leonard David (04.04.2024) oder Mashable India: „Garrett’s study posits that the unchecked development of ASI could spell doom for civilisations, potentially leading to their extinction within a mere 200 years.“]

Die Überlegungen zur Artificial Superintelligence, die sich bildet und dann die Menschheit ausrottet, sind nicht von der Hand zu weise. Mich erinnert das aber an den „Unbesiegbaren“ von Stanislaw Lem (1964!). Dort besteht die Super-Intelligenz aus recht unintelligenten metallischen Fliegen, die sich nur bei Gefahr zusammenrotten und dabei im Kollektiv immer „klüger“ werden und alles, was nicht so ist wie sie, effektiv lahmlegen. Das heisst aber nicht, dass die „Fliegen“ auch Raumschiffe bauen und andere Planeten überfallen. Sie handeln nicht „logisch“ im Sinne des Homo sapiens.

Garrett nennt es eines der größten Rätsel der Astronomie, dass wir seit mehr als 60 Jahren keine Spur einer anderen technologischen Zivilisation entdeckt haben. Dabei sollten die nicht zu verhindern sein, wenn sich mögliche Außerirdische ähnlich entwickeln wie wir.

Wenn man sich die Evolution ansieht (und das mache ich jeden Tag auf der Arbeit), dann erscheint der Mensch als Produkt recht vieler Zufälle. Ich bin kein Biologie und kann das nicht richtig einschätzen. Ich habe also die Künstliche Intelligenz gebeten, das Thema kurz zusammenzufassen:

Einige Wissenschaftler argumentieren, dass das Massensterben der Dinosaurier vor etwa 66 Millionen Jahren den Weg für die evolutionäre Entwicklung der Säugetiere und letztendlich des Homo sapiens geebnet haben könnte. Durch das Verschwinden der Dinosaurier wurden ökologische Nischen frei, die von anderen Arten besetzt werden konnten. Dies könnte den Säugetieren, einschließlich unserer Vorfahren, die Möglichkeit gegeben haben, sich zu diversifizieren und sich in einer Welt zu entwickeln, die von größeren Raubtieren wie den Dinosauriern nicht mehr dominiert wurde.

Andere Forscher argumentieren jedoch, dass die Evolution ein komplexer Prozess ist und dass viele Faktoren die Entwicklung des Lebens beeinflussen. Es ist möglich, dass der Homo sapiens auch ohne das Massenaussterben der Dinosaurier aufgetaucht wäre, aber möglicherweise in einer anderen Form oder zu einem anderen Zeitpunkt.

The Enigma of Cosmic Silence

Erstere These macht uns einzigartig und zu einem Sonderfall im Universum. Die zweite Meinung impliziert aber auch, dass es eine Art teleologischen Prozess gebe, an deren vorläufigem Ende zwangsläufig der Mensch steht – und bei ähnlichen Voraussetzungen (Kohlenstoff, Wasserstoff, Stickstoff, Sauerstoff, Phosphor und Schwefel) müsste das auch auf anderen Planeten so sein.

Die Forderungen Garrets halte ich für Blödsinn. Wenn die Menschheit multiplanetar würde, wiederholte sie dort nur den Unfug, den sie schon auf der Erde angerichtet hat. Und Gesetze, die KI zu regulieren, werden sowieso umgangen, zuallererst von den Militärs.

Gleichzeitig gibt es auch verschiedene andere Erklärungsversuche dafür, dass wir bislang noch keine außerirdische Zivilisation entdeckt haben. So könnte die Menschheit einfach besonders früh dran sein oder andere Zivilisationen verhalten sich absichtlich ganz ruhig, um keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und sich dadurch in Gefahr zu bringen.

Das ist natürlich ein großartiger Stoff für Science-Fiction-Romane und Filme. Die „Anderen“ haben Angst vor uns und „verhalten sich ruhig“? Ein älterer Artikel favorisiert die erste Meinung: Die Menschheit ist womöglich ganz allein in der Milchstraße und bis wir Kontakt zu einer außerirdischen Zivilisation aufnehmen können, werden noch Hunderte Millionen Jahre vergehen. Das ist das Ergebnis einer Modellrechnung von vier britischen Wissenschaftlern, die nun zur Veröffentlichung im renommierten Astrophysical Journal angenommen wurde.

Das Thema ist also nicht neu, kann aber gut jedes Jahr in anderer Version wiederholt werden. Nichts Genaues weiß man nicht…

The Enigma of Cosmic Silence
Schreibe einen englischen Prompt, der ein Bild erzeugt, das metaphorisch beschreibt, warum es eines der größten Rätsel der Astronomie ist, dass wir seit mehr als 60 Jahren keine Spur einer anderen technologischen Zivilisation entdeckt haben, erwähne auch die sogenannte „große Stille“.

ChatGPT: Amidst the boundless expanse of the cosmos, an eerie silence pervades the cosmic tapestry, punctuated only by the faint whispers of distant stars. For over six decades, humanity has cast its gaze across the astral plains, probing the depths of space in search of a cosmic kinship. Yet, despite our relentless pursuit, the void echoes with a resounding absence, leaving astronomers perplexed in the shadow of the „Great Silence.“

In the image, envision a vast celestial canvas, where vibrant galaxies swirl like cosmic brushstrokes against the infinite backdrop of the universe. Amongst the stellar symphony, Earth stands as a solitary beacon of intelligent life, its radio signals reaching out like tendrils into the void. However, they dissipate into the abyss, met only by the deafening silence of the cosmos.

In the foreground, depict an observatory, its domes open wide to the heavens, a testament to humanity’s insatiable curiosity. Astronomers peer through telescopes, their eyes alight with wonder and anticipation, yet their expressions tinged with a hint of apprehension. Around them, intricate instruments hum with activity, tirelessly scanning the celestial expanse for any sign of extraterrestrial intelligence.

As the astronomers gaze into the starry abyss, their reflections shimmer against the polished surfaces of their equipment, mirroring the uncertainty that grips their minds. For despite their technological prowess and relentless dedication, the cosmic enigma persists, leaving them to ponder the tantalizing question: Why does the universe remain veiled in silence, concealing the existence of other technological civilizations?

In the distance, shrouded amidst the nebulous clouds of the Milky Way, lies a faint glimmer of hope —a distant star system harboring the potential for life. Yet, as humanity’s instruments strain to capture even the faintest whisper of communication, they are met only by the haunting echo of the „Great Silence,“ a reminder of the profound mystery that continues to elude us in the vast expanse of the cosmos.

我们不为任何人而刹车!

space ship

An artist’s illustration depicts a future starship under construction in Earth orbit using a ring-type construction facility, which could provide hotel rooms for guests who wish to view the construction. (Image credit: Adrian Mann)

China will ein riesiges Raumschiff bauen, berichtet die South China Morning Post. „Riesig“ meint: wirklich sehr groß. Da kommen die kühnsten Träumer gar nicht mehr mit, so schnell geht das – und ganz ohne Gendersprache.

Wenn ich so etwas lese, fühle ich den warmen Wind der Zukunft um die Nase wehen und nicht der kleinbürgerliche allgegenwärtige Mief hierzulande. Jawoll, ich will ein Gürtler sein und mit coolen Frauen in Raumanzügen herumschäkern.

There are also plans to send a cargo spacecraft to Tiangong space station next month, to be followed by the Shenzhou-13 in October, which will take three astronauts into orbit and return with the current crew, the Post reported last Tuesday.

Irgendwann werden die Chinesen so einen technischen Vorsprung haben, dass der Rest der Welt nicht mehr mithalten kann. Ich hoffe das noch zu erleben und dann ein schadenfrohes Grinsen aufsetzen zu können. 共产主义必胜!

Schon wieder und unter anderem: Schöne Menschen mit Menstruationshintergrund

bone hunter

Wenn Konzerne wie Netflix oder Amazon mein Medienverhalten kennen, was Filme angeht, dürfen die wohlwollenden Leser und geneigten Leser das natürlich auch. Die Agorithmen, die mir etwas vorschlagen, sind einigermaßen gut, aber bei meinen erratischen Interessen und Sehgewohnheiten natürlich meistens überfordert. Jüngst hatte ich das überraschende Problem, dass ich nichts Sehenswertes auf Netflix mehr fand und daher auf Uralt-Produkte wie den Bone Hunter zurückgreifen musste. Denzel Washington geht immer, auch wenn der die ganze Zeit nur herumliegt und betonähnliche Sätze auf Horoskop-Niveau sagen muss. Angelina Jolie finde ich, was ihr Gesicht angeht, zu unnatürlich, ja eher Zombie-haft attraktiv. Eine ganz normale Polizistin passt einfach nicht für sie. Comic-Strip-Figur käme besser. Tomb Raider war daher ihre Paraderolle. Science Fiction ginge für Jolie auch, aber Jessica Matten finde ich hübscher. Tribal wird aber weder von Netflix noch von Amazon gestreamt und steht noch auf meiner To-Watch-Liste. Von Agelina Jolie hätte ich aber gern die Schreibmaschine.

Zappen wir weiter. Centurion kannte ich schon. Ich hielt ihn nur eine halbe Stunde aus. Ohnehin hatte ich den Film nur wegen Olga Kurylenko und ihrem Lächeln ausgewählt, obwohl sie dort überhaupt nie lächelt, sondern so viele verschiedene Gesichtsausdrücke zeigt wie Clint Eastwood. „Die Römer bei den Pikten“ wurde in Adler der neunten Legion besser abgehandelt. Der letztere Film hat nur wenig mit der Historie zu tun hat, und der Schluss ist so bekloppt und realistisch ist wie der Angriff der Killertomaten.


netflix

Offenbar werden nur noch Kinderfilme gedreht und immer nach einem ähnlichen Muster. Zum Beispiel: Eine gender- und diversity-ausgewogene Jugendgruppe gerät irgendwo hin und muss ums Überleben kämpfen. Oder Mädchen haben keinen Sex, aber sehen gut aus wie in Warrior Nun. „Kriegernonne“ ist so bescheuert, dass der Inhalt noch nicht mal als C-Movie durchginge. Alba Baptista scheint zwar klug und sehr sprachbegabt zu sein, aber als Schauspielerin wäre Lolita für sie die passende Rolle. Dann doch lieber gleich ganz politisch unkorrekt gucken.

Away wurde mir vorgeschlagen, vermutlich weil ich Star Trek Enterprise durchzappte, um zu sehen, ob T’Pol vielleicht irgendwann doch einmal etwas Durchsichtiges trägt. Auch unerträglich: Das Sci-Fi-Szenario ist nur ein Vorwand, um den üblichen Kleinfamilien-Kitsch lang und länger auszubreiten. Ich kann es nicht ertragen, spannend ist die Serie auch nicht, sondern mit der Drehbuch-Nudelrolle so platt und dünn gewalzt wie es nur irgend geht. „Away“ funktionierte auch, wenn die Heldin LKW-Fahrerin wäre. Die Heldin finde ich zu allem Überfluss auch noch unattraktiv. Übler Trash.

Official Secrets: Keira Knightley kann man immer eine Weile ansehen, aber nicht einen ganzen träge dahinfließenden Plot lang. Ich habe es nur 20 Minuten geschafft. Der Film sollte aber Pflichtprogramm für die sein, die Trump-Witze machen oder, noch dämlicher, sich darüber aufregen, dass Politiker lügen. Was ist mit `George Dabbelju Busch oder Tony Blair? Kann man dort im Original verfolgen.

Ich will nicht nur nörgeln. Gridlocked ist solide Herumballerei à la Van Damme, old school action, der Plot nach dem Motto: Junger Schnösel wird durch alten Kerl zum Mann gemacht, also etwas für Sean Connery, der sich so etwas aber natürlich nicht mehr antun muss. (Hey, IMHO nutzt Dominic Purcell Krav Maga – mir kamen einige schmutzige Tricks bekannt vor.)

Meine wärmste Empfehlung gilt Shtisel – gefällt mir wesentlich besser als Unorthodox. (Weiß jemand, ob Stiesel jiddischen Ursprungs ist?)

British Museum Street View

The British Museum: „The virtual walk-through enables anyone in the world with an Internet connection to explore the roughly 80,000 artifacts on display (which is just 1% of the total collection of at least eight million objects) just as they’re presented in the museum, from the Lewis Chessmen and cat mummies to famously contested artifacts such as the Rosetta Stone and the Elgin Marbles. Visitors start in the yawning expanse of the museum’s Great Court, the largest public square in Europe, with early morning light filtering through the 3,312 glass roof panes. All of the images stitched together into the Street View were captured before and after museum visiting hours, and the galleries of the United Kingdom’s top tourist attraction appear surreally empty.“

Wahnsinn!