Kopf ab zum Haltung zeigen

Jürgen Falter: „Es zeigt sich nicht, dass die Leute dadurch politisch interessierter oder gar gebildeter würden. Vielmehr besteht die Gefahr der Abkapselung in jeweils eigenen Echokammern. Heute kann jeder sich seine eigene Meinungsbubble heraussuchen und sich auf diese Weise permanent bestätigt fühlen. (…)

In den vergangenen zwanzig Jahren ist nach meiner Beobachtung die Tendenz zum Haltungs- oder Überzeugungs-Journalismus stärker geworden, gerade bei jüngeren Journalisten. Man möchte Haltung zeigen und Zuschauer und Hörer zur eigenen Überzeugung bekehren. (…)

Teile von ARD und ZDF arbeiten offen gegen die Mehrheitsmeinung und versuchen diese zu ändern. Das hat etwas Bevormundendes. So fällt die Häufung von Sendungen über vegane Ernährung auf. Man merkt das auch bei Kleinigkeiten wie dem Gender-Stottern, wie Sahra Wagenknecht es einmal nannte.“

Keine Gnade

Israel
Anflug auf Tel Aviv – IMHO von Norden. Man kann die typische Anlage neuer israelischer Siedlungen erkennen. Ich finde die aber auf der Karte nicht wieder.

Ich hatte überlegt, ob ich Israel Heute aus der Blogroll nehmen soll. Religiöses Gefasel geht mir auf die Nerven. „Israel Heute ist eine in Jerusalem ansässige Nachrichtenagentur, die objektive jüdische und neutestamentliche Perspektiven auf lokale Nachrichten bietet.“

„Objektiv“ und „neutestamentlich“? Au weia. Nicht mir mir. Aus eben diesem Grund habe ich auch die Videokonferenz mit dem Chefredakteur Aviel Schneider – als ich in Jerusalem war – vorzeitig verlassen.

Andererseits spiegeln die Artikel einen nicht unerheblichen Teil des Meinungsspektrums in Israel wieder – dieser Teil kommt in deutschen Medien überhaupt nicht vor.

Die Hamas genießt breite Unterstützung in der Zivilbevölkerung des Gazastreifens, die sie an die Macht gewählt hat und wahrscheinlich wieder wählen würde. (…) Im Durchschnitt der vom Palestinian Center for Policy and Survey Research (PCPSR) im Jahr 2022 durchgeführten Umfragen unterstützten etwa 60 % der Bewohner des Gazastreifens den “bewaffneten Kampf” (d. h. Terroranschläge) gegen Israel, verglichen mit etwa 40 % bis 50 % der Bewohner des Westjordanlands. Im März 2023 stieg die Unterstützung für den bewaffneten Kampf unter den Bewohnern des Gazastreifens auf 68 %. (Israel Heute)

Wer gern kalt duscht, sollte auch den Artikel: „Tacheles mit Aviel – Schluss mit der Rücksichtnahme!“ lesen. In meiner irrelevanten und nicht repräsentanten privaten Statistik teilen diese Meinung 90 Prozent aller Israelis.

Ich warte das Ende des Krieges ab und prüfe dann erneut.

Tiberias, Miszellen

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The Scots Hotel, Tiberias

Ich bin froh, nicht in Neukölln zu sein. Wieso, Tagesschau, sind die Krawalle „pro-palästinensisch“? Die Israelis sind auch Palästinenser. Aber das kapiert ihr einfach nicht. Ich habe das nicht anders erwartet. Wenn man sich die Kommentarspalten der bürgerlichen Presse anschaut, hört man die so genannte Volksseele kochen. Aber: die Randalierer werden zu einem großen Teil Deutsche sein. Und die deutsche Staatsbürgerschaft kann nicht entzogen werden. Harte Strafen müssen sich im Rahmen der Gesetze halten, und schrecken nicht ab.

Wenn jemand meinen Rat hören will: Es müssten andere Strafen sein, etwa Steinbruch gemeinnützige Arbeit, dort, wo es eklig ist und der Psyche wehtut. Ich kann mich noch daran erinnern, dass wir Kriegsdienstverweigerer fürchteten, den Zivildienst in bestimmten Einrichtungen leisten zu müssen, wo geistig schwer Behinderte leben. Dort musste man Ärsche abwischen und die Kacke vom Boden. Wenn sich jemand nicht benähme, könnte man den Arbeitsdienst das verlängern, solange, bis der Straftäter die betreffende Person ein Einsehen hat.

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Ich habe meine Pflanzenbestimm-App nicht drangehalten, weil der Akku meines Smartphones nicht den ganzen Tag durchhält, wenn ich Google Maps, Moovit usw. ständig benutzen muss. (Dank an den edlen Spender, der etwas für meine geschredderte Powerbank überwiesen hat.)

Durch meine eigene Schuld verpasste ich den Bus nach Kapernaum und weiter zum Jordan – ich war auch zu spät aufgestanden, weil noch groggy von gestern. Ich aber beschloss nun, Politiker den Tag entspannt zu verbringen.

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Blick von den Thermal Hot Springs nach Norden. Die Anlage war geschlossen. Aber ich komme ohnehin wieder.

Ich hatte auch meine Sandalen nicht dabei, und konnte nur kurz ins Wasser. Auf den Steinen zu laufen schmerzt höllisch, als müsste man durch einen Haufen Legosteine waten.

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Das ganze Ufer südlich von Tiberias ist vollgeknallt mit Wassersportspielen für das Volk, das es liebt, auf Rutschen zu rutschen oder mit dem Jetski das Klima zu verbessern oder sich in grölenden Gruppen zu amüsieren. Zur Zeit findet nichts statt, und alles sieht aus wie ein Rummelplatz nach Feierabend.

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„Das Land Berlin muss dafür sorgen, dass man mit Kippa, Davidstern und Pejes über die fucking Sonnenallee gehen kann, ohne dass jemand auch nur einen Spruch drücken kann.“

Was mich am meisten aufregt, sind die verstrahlten Pseudo-Linken, die sich unter den arabisch-türkischen Muslimen-Mob mischen. Ich kenne solche Leute nicht, vermutlich gibt es die nur im Gendersprecher&_*Innenmilieu, unter Veganisten oder auf X. Vielleicht hülfe es, wenn man die einfach irgendwo festklebte.

Du weißt doch ebenso wie ich, was ich alles mit ihr erreicht habe! Sie macht den Ungehorsamen gehorsam, den Stolzen demütig, den Untreuen treu, den Zweifler gläubig, den Geizigen wohltätig, den Groben höflich, den Langsamen schnell, den Zornigen sanft und, wenn es sein muss, sogar den Toten lebendig! Sihdi, sag, darf ich sie mit auspacken? (Hadschi Halef Omar über die Ereignisse in Neukölln und das dazu passende Werkzeug)

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Straßenbegleitgrün auf israelisch

Auf dem Schild unten steht: The wall was erected by the Beduin Governor of the Tiberias Region, Daher El-Omer, in the 18th century on the basis of the ruins of an earlier wall built by the crusaders.

The wall was destroyed in the 1838 earthquake and since then only partially rebuilt. In the beginning of the 20th century, new settlements were established for the first time, outside the walls. The remaining ruins were once again struck by the great flood of 1934.

Für die Araber ist Zahir al-Umar al-Zaydani so eine Art Hermann der Cherusker, der mit den heutigen Deutschen so viel zu tun hatte wie jener mit den heutigen „Palästinensern“.

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ChatGPT: Erdbeben von 1834: Dieses Erdbeben ereignete sich am 2. Juni 1834 und hatte Auswirkungen auf verschiedene Teile der Levante, einschließlich Palästina und Syrien. Es hatte eine geschätzte Stärke von etwa 7,6 auf der Richter-Skala. Das Erdbeben führte zu erheblichen Zerstörungen, bei denen Städte wie Safed und Tiberias schwer betroffen waren.

Ich stutzte bei great flood. Aber: Tiberias liegt 200 Meter unter dem Meeresspiegel!

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HaGalil Street, Tiberias

By the way – sehr gut in der bürgerlichen Presse von Franziska Zimmerer:
So auch am Dienstagabend. Die großen internationalen Medien wie CNN, „Guardian“, die „New York Times“, BBC und das „Wall Street Journal“ meldeten den Tod „mehrerer hundert“ Menschen nach einem „israelischen Angriff“ auf ein Krankenhaus in Gaza. Der Deutschlandfunk schrieb auf Twitter: „Bei einem israelischen Luftangriff auf den Gazastreifen sind in einem Krankenhaus nach Angaben der Hamas hunderte Menschen getötet worden.“

Als Quelle dienten wahlweise das von der Hamas kontrollierte „Gesundheitsministerium in Gaza“ oder die islamistische Terrororganisation Hamas selbst.

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Wieder: Die Leute hier sind unglaublich freundlich, bis jetzt ohne Ausnahme. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich versuche, Hebräisch zu sprechen und immer kläglich scheitere oder unzählige Fehler mache. Aber meistens verstehen sie, was ich will. Die Lokalbusfahrer verstehen selten Englisch, aber als ich heute auf Hebräisch sagte „fünf Haltestellen“, hatte ich Erfolg.

In dem Getränkeladen bestellt ich „Orangenwasser“ (יש לך מים כתומים? statt יש לך מיץ תפוזים?), und der Verkäufer korrigierte mich lachend. Das Getränk war handgepresst und kostete so viel wie eine ganz Falafel, also gut fünf Euro.

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Morgen reise ich weiter nach Tel Aviv und am Sonntag nach Haifa.

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Dachterrasse, Tiberias Hostel. Hier unten fährt ein Autokorse mit zahllosen Israel-Fahnen vorbei, inklusive Musik. Das müsste man mal auf der Sonnenallee machen, aber mit Merkavas.

HaMoshava HaGermanit oder: Reise nach Jerusalem 6

Jerusalem
Religiöse Juden verkaufen Gebetsriemen (Tefillin) an Passanten. Ich habe mit ihnen ein bisschen geredet, aber nur einer sprach Englisch und das auch nur sehr schlecht. Ich weiß nicht, von welcher Gruppe die waren. Mein Sektendetektor schlug jedenfalls an.

Scholz telefoniert mit Netanjahu – Flächenbrand vermeiden. Ach. Warum telefoniert er nicht mit der Hamas? Terror vermeiden! Die hätten ihm bestimmt aufmerksam zugehört.

Die Leute sind hier total aufgebracht über die gesamte Regierung und auch Netanjahu, sogar dessen Wähler. Die trauen sich gar nicht mehr an die Öffentlichkeit. „Man sollte die Knesset zum Mond schießen.“ Netanjahu hat am Abend des Schabbat eine Rede gehalten, in der er nichts gesagt hat, und das macht alle nur noch mehr wütend. Das wird noch spannend nach dem Krieg.

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Ich bin heute am Schabbat stundenlang herumspaziert. Es ist fast alles geschlossen und leer, eben wie in Deutschland früher am Sonntag. Ein paar Leute laufen in Parks herum, und ab Mittag kommen viele religiöse Familien aus den Synagogen zurück – zu Fuß natürlich, weil auch keine Busse und Strassenbahnen fahren.

Die Häuser fand ich auf den ersten Blick hässlich, aber ich habe mich geirrt. Die sind nur nicht verputzt, sondern aus Naturstein, kaum Ziegelsteine. Wenn man sich die Klimaanlagen wegdenkt und das Kabelgestrüpp, ist das sogar schön.

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Mahaneh Yehudah Market am Schabbat

Israel beharrt trotz Kritik… Die, die sowas schreiben, sollten mal den Israelis zuhören. Die geben einen Scheiß drauf, was andere sagen, was sie dürften oder nicht. Das ist ohnehin eine vernünftige Haltung. „Der Gazastreifen muss plattgemacht werden ohne jede Rücksicht. Wir haben zu viel Rücksicht genommen, das wurde missbraucht. Die Wut der Leute ist nicht mehr zu bremsen.“ (Aviel Schneider, Chefredakteur von Israel heute in einer Video-Konferenz, an der ich teilgenommen, aber frühzeitig verlassen habe, weil mir Bibel und Beten irgendwann zu oft vorkamen. Waren ja deutsche Teilnehmer.)

Jerusalem

Außenministerin Annalena Baerbock: Kampf gegen Hamas muss mit „größtmöglicher Rücksicht auf humanitäre Situation geführt werden“. Wenn die das hier in der Öffentlichkeit sagen würde, würde sie vermutlich verprügelt. Peinlicher geht es nicht mehr.

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Die Knesset

Die Experten der Vereinten Nationen haben die israelische Bombardierung als „kollektive Bestrafung“ verurteilt, die ein Kriegsverbrechen darstellt. Was sind denn das für Experten? Vermutlich „Palästinenser“? Die sollten froh sein, wenn sie das Land überhaupt noch betreten dürfen.

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Ich habe noch nie eine Stadt mit so vielen Parks gesehen. Hier liegt auch kein Müll herum. Die Fotos sind aus dem Sacher Park.

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German Colony „is a neighborhood in Jerusalem, established in the second half of the 19th century as a German Templer Colony in Palestine.“

Die Hamas muss weg, aber nicht so.“ Und wie dann? Irgendwann brechen deutsche Journalisten in Tränen aus wegen der armen Hamas.

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Blick vom Bible Hill am Ketef Hinnom

Oh, ich bin fündig geworden: Es gibt eine Zeitung, die nicht dummes Zeug verbreitet. Matthias Küntzel schreibt in der Jungle World (leider Paywall): Der Antisemitismus der Hamas steht in der Tradition des nationalsozialistischen Vernichtungswillens und wird aus dem Iran unterstützt. In der deutschen Berichterstattung zu dem Mord an den Israelis ist von Antisemitismus als Motiv kaum die Rede.

Jerusalem
Das Plakat kann hier mir niemand erklären, vermutlich ist das auch gut so.

Telepolis lässt den israelischen Journalisten Haggai Matar zu Wort kommen, der von „Apartheid“ faselt. Kann man machen, ist aber bekloppt. Ich glaube, ich muss noch mal nachlegen und die zarten Gemüter der Palästinenser-Versteher erhitzen.

Jerusalem

Lagebericht

Jerusalem

Ich darf die geschätzte Leserschaft auf meinen Telepolis-Artikel aufmerksam machen: „Lagebericht aus Israel: „Wir sind im Krieg“.

De Artikel wurde ein bisschen verändert, und ich war einverstanden. Da bin ich schmerzfrei. Ich war gerade zu Fuß unterwegs am Old Wingate Place in der German Colony und vorher am Präsidentenpalast vorbeigelaufen, ohne das geplant zu haben. „Terroristen“ ist nicht „neutral“ genug. Die BBC nutzt den Begriff auch nicht. Das wäre mir egal, weil Terroristen eine Tatsachenbehauptung ist und unstrittig. Was soll man sonst sagen? Militante? Ich bin auch militant. Auch „Palästinenser“ benutze ich nicht, aber warum, versteht der deutsche Durchschnittsleser sowieso nicht.

Ich habe dann mit dem Chefredakteur von Telepolis eine Videokonferenz per Signal abgehalten auf einer Parkbank, um eine Übereinkunft zu erzielen. Das ist schon trés chic. Das hätte mir jemand vor 30 Jahren sagen sollen, was heute möglich ist.

Jerusalem

Denkmal für die Davidka, ein selbst gebauter Mörser während des Unabhängigkeitskrieges, Davidka Platz (Davidka Square)

Unter Qualitätsjournalisten

Der RBB mal wieder: „Laut einem juristischen Gutachten wurde die Wahl zur neuen Intendantin des rbb von gravierenden Mängeln bestimmt. Kritisiert wird insbesondere die Arbeit der Kontrollgremien. Der rbb sieht keinen Grund für Zweifel an der Rechtmäßigkeit dieser Wahl.“ Schon klar.

Auch die Süddeutsche schreibt: „Nach einem teils chaotischen Verfahren wurde Ulrike Demmer im Juni als Senderchefin bestellt. Ein Gutachten kommt zu dem Schluss: Die Wahl müsse wegen zu vieler Fehler wiederholt werden.“

„Demnach kam es während der Vorbereitung und Durchführung der Wahl zu zahlreichen formalen und inhaltlichen Fehlern.“ Die sollten mich mal als Berater einstellen, dann würde da nicht passieren.

Ruhm und Ehre der Waffen-SS?

Yaroslav Hunka

Die Junge Welt schreibt: „Wolodimir Selenskij, Kanadas Premierminister Justin Trudeau und Abgeordnete haben im Rahmen eines Besuchs des ukrainischen Präsidenten im Parlament in Ottawa am Freitag (Ortszeit) einen ehemaligen SS-Angehörigen geehrt. Jaroslaw Hunka sei ein Veteran des Zweiten Weltkriegs, der »für die ukrainische Unabhängigkeit gegen die Russen kämpfte und heute weiterhin die Truppen unterstützt«, sagte der Sprecher des kanadischen Parlaments. »Er ist ein ukrainischer Held, ein kanadischer Held, und wir danken ihm für seinen Wehrdienst.« Der heute 98jährige Hunka, der aus Bereschany bei Ternopil stammt, war 1943 als Freiwilliger in die für Massenmorde an Juden und Polen sowie andere schwere Kriegsverbrechen verantwortliche Waffen-SS-Division »Galizien« eingetreten und hatte sich nach der Niederlage Hitlerdeutschlands nach Kanada abgesetzt.“

Natürlich schlachten die russischen Medien das weidlich aus. Und sie haben recht damit. „Wenn ehemalige SS-Soldaten als Helden geehrt werden und ihre unmenschlichen Taten als Vorbild dienen, dann ist das der wahre westliche Nazismus.“

Irgendwann fiel das dann doch auf. „The speaker of Canada’s House of Commons apologized Sunday for recognizing a man who fought for a Nazi military unit during World War II.“

Man kann mich einen Verschwörungstheoretiker nennen, aber ich glaube nicht an einen Zufall. So dämlich kann niemand sein, jemanden „versehentlich“ zu ehren, der gar keinen Hehl daraus macht, bei der Waffen-SS gewesen zu sein. Sogar Wikipedia gibt hinreichend Auskunft darüber, wer und was die Waffen-SS-Division »Galizien« war. Aber nachdem Ursula von der Leyen schon suggeriert hatte, die Russen hätten Hiroshima bombardiert, muss man auf weitere Geschichtsklitterungen gefasst sein. Alle Lügen sind offenbar erlaubt, wenn es gegen die Russen geht.

Mir wird beim Anblick dieses Packs, das sich gegenseitig applaudiert, ganz übel. Man wünscht sich ein Kind herbei, das laut ruft, der Kaiser aka Selenskij sei ja nackt. Niemand tanzt aus der Reihe. Niemand. Niemand hat den Mumm dazu.

Ich stelle mir das so vor: Man fragte herum, ob noch irgendjemand lebte, der mal irgendwann gegen die pöhsen Russen gekämpft habe und der noch nicht tot sei. Man wollte den als Dekoration benutzen, wenn die herrschende Klassen den Anführer der Oligarchen aus der Ukraine bejubelt. Und dann hat jemand „hier“ gerufen, er kennte da jemanden. Auch der nicht ganz unwesentliche Unterschied zwischen der Sowjetunion und dem heutigen Russland war offenbar irrelevant.

Das mutmaßliche Qualitätsmedium Tagesspiegel setzt noch ein Fragezeichen: „Selenskyj und Trudeau: Standing Ovations für mutmaßlichen SS-Veteranen in Kanada?“ Ich weiß nicht, was es da noch zu fragen gibt. Wie albern ist das denn?

„Der ukrainisch-kanadische Politikwissenschaftler und Ex-Harvard-Professor Ivan Kalchanovski veröffentlichte am Sonntag einen Beitrag auf X (vormals Twitter), in dem er behauptete, der in Kanada geehrte 98-jährige „Held“ sei in seiner Vergangenheit Mitglied der SS-Division in Galizien gewesen. Am Beitrag angehängt sind diverse Fotos, die Hunka „während seiner Ausbildung in Deutschland“ von sich selbst veröffentlicht haben soll. „Wusste irgendjemand im Parlament oder Selenskyj, dass er in der Waffen-SS-Division diente?“, fragt der Wissenschaftler in einem weiteren Post“.

Und wenn schon! Selenskij wäre das egal gewesen. Er bejubelte auch die faschistische Asow-Bande und Bandera. Warum dann nicht auch die Waffen-SS?

Man kann das bzw. die Quellen auch verlinken, Tagesspiegel! Oder befürchtet ihr, das Publikum könnte sich eine eigene Meinung bilden?

Yaroslav Hunka

Journalistische Standards

taz

Udo Vetter schreibt über das merkwürdige Verständnis der taz von journalistischen Standards.

„Die taz beklagt sich, dass Bild und B.Z. geplante Straßenblockaden offengelegt haben.“ (…)

„Welche Verabredung haben die Zeitungen also gebrochen und damit „journalistische Standards“ verletzt, wenn jemand von den erlauchten Journalisten, mit denen die Letzte Generation redet, die Klappe nicht halten konnte – oder wollte. Im Pressekodex heißt es überdies: „Nachrichtensperren akzeptiert die Presse grundsätzlich nicht.“

Der Vorwurf, die Zeitungen hätten sich zum „Erfüllungsgehilfen der Polizei“ gemacht, ist ähnlich absurd.“

Yalla!

schönhauser Allee
Schönhauser Allee Ecke Kopenhagener Straße

Gestern war ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln im Beitrittsgebiet unterwegs: Ein guter Freund wurde 70 und gab eine große Party im Jalla Jalla. Für die der Fremdsprachen Unkundingen: Yalla wird sowohl im Arabischen als auch im Türkischen und Hebräischen gebraucht (nicht zu verwechseln mit Walla). Im Spanischen würde man Vamos! sagen, also in etwa: Los jetzt! (Übrigens ein guter Name für eine Partei!).

burks

Ich bewerte das Buffett im Jalla Jalla mit der maximal möglichen Stern- und Punktzahl. Arabisches Essen kannte ich bisher nur als Pampe, auf die ich gern verzichten konnte. Das hier hat mich überzeugt. Leckerissimo. Viel und gutes Fleisch, leckere Saucen und allerlei Sättigungsbeilagen. Die machen aber kein Catering außer Haus.

buffet

Ich habe lange nicht mehr mehr als einen halben Tag mit mehrheitlich grauhaarigen Journalisten und Fotografen verbracht. Die Anekdotendichte war hoch. Und alle wussten, dass es mit der Branche immer weiter den Bach runtergeht, auch mit den Journalistenverbänden. Die woke Fraktion im Bundesverband des DJV will sogar das „deutsch“ aus dem Verbandsnamen entfernen. Ist eben nicht woke genug. Man rennt gemeinsam mit der „Linken“ auf den Abgrund der Bedeutungslosigkeit zu – und merkt es noch nicht einmal. Schön, dabeigewesen zu sein.

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S-Bahnhof Schönhauser Allee

Ganzheitliche Nichtbeantwortung

Böhmermann

Die AfD hatte im Bundestag eine Anfrage gestellt (wieso die? Warum wollen das die anderen Parteien nicht wissen?): „Bericht der ZDF-Sendung „Neo Magazin Royale“ über die Führung des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik und mögliche Verbindungen zu russischen Geheimdiensten“. In der ZDF-Sendung „Neo Magazin Royale“ sei vom Moderator Jan Böhmermann eine angebliche Verbindung zur russischen Geheimdiensten zum Präsidenten des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) dargestellt worden(“ ca. ab Minute 10:55″). Als Folge der Sendung wurden bereits am Montagmorgen, 10. Oktober 2022, in Medien „Regierungskreise“ kolportiert, die einen „zeitnahen Wechsel im Amt des BSI-Präsidenten“ ankündigen.

Ein Schelm, der hierbei etwas denkt oder vermutet.

Die russische Propaganda (also automatisch voll gelogen) meint, die Bundesregierung habe bestätigt, „dass ZDF-Moderator Jan Böhmermann in der Causa Schönbohm mehrfach mit dem Innenministerium telefonierte. Dies legt den Verdacht nahe, dass Mitarbeiter des Innenministeriums Böhmermann bei der Informationsbeschaffung unterstützten und Arne Schönbohm bewusst schaden wollten.“

Interessant ist die Antwort der Bundesregierung im Original:
Die Bundesregierung ist nach sorgfältiger Abwägung der widerstreitenden Interessen zu der Auffassung gelangt, dass eine ganzheitliche Beantwortung der Fragen nicht erfolgen kann. Es kann nur ein Teilbereich beantwortet werden. Das verfassungsrechtlich verbürgte Frage- und Informationsrecht des Deutschen Bundestages gegenüber der Bundesregierung findet seine Grenzen in den gleichfalls Verfassungsrang genießenden schutzwürdigen Interessen des Staatswohls. Eine Offenlegung der angefragten Informationen birgt die Gefahr, dass Einzelheiten zur konkreten Methodik und zu in hohem Maße schutzwürdigen spezifischen Fähigkeiten der Nachrichtendienste des Bundes bekannt würden.

Schon klar. Alles supergeheim, sonst wären es ja keine Geheimdienste.
Die Bundesministerin des Innern und für Heimat Nancy Faeser hat am 18. Oktober 2022 entschieden, dem Präsidenten des BSI, Arne Schönbohm, die Führung der Dienstgeschäfte als Präsident des BSI aus zwingenden dienstlichen Gründen nach § 66 Satz 1 des Bundesbeamtengesetzes (BBG) mit sofortiger Wirkung zu untersagen. Die zwingenden dienstlichen Gründe dürfen hier nicht näher dargelegt werden.

Auch das ist selbstverständlich, es gab ja gar keine Gründe, die auf Fakten beruhten, also auch keine „zwingenden“…
In der vergangenen Legislaturperiode hatte Frau Juliane Seifert als Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) mit Herrn Böhmermann Kontakt. Dieser unterstützte ein Projekt zum Thema „Hass im Netz“, das aus Mitteln des BMFSFJ finanziert wurde.

Wait a minute. Ein Journalist unterstützt (wie? Mit Geld? Mit Propaganda?) ein IMHO fragwürdiges (weil man „Hass“ nicht definieren kann) Projekt, das wiederum vom Staat finanziert wird? Vielleicht ist mein Verständnis des Journalistenberufes zu sehr old school. Journalisten, die staatliche Projekte unterstützen, sind „Aktivisten“, aber keine Journalisten. Wegen Unabhängigkeit und so…

Der Rest ist wieder nur viel cyber, also heiße Luft.

Foodporn und andere Miscellen

ai
„Wir werden in Deutschland versuchen, KI auf die Straße zu bringen“, sagte Heil am Montagabend in Berlin. Gern geschehen.

Wie die Leserschaft sicher merkt, fehlt mir zur Zeit irgendwie die Motivation die Zeitläufte das Weltgeschehen zu kommentieren, was bekanntlich der Sinn und Zweck eines Blogs ist. Ich kriege bei allem schlechte Laune, sogar bei feuilletonistischen Themen.

homeland

Zum Einschlafen sah ich gestern die siebte (?) Staffel von Homeland (vermutlich zum 2. Mal, aber ich konnte mich nicht erinnern). Der Plot ist sowieso absurd, aber immer wenn Computer ins Spiel kommen, wird es so realistisch wie The Witcher. Niemand kennt Veracrypt. Wenn man einen Laptop aufklappt, sieht man gleich alles. Es gibt keine Backups. Die „Hacker“ haben magische Fähigkeiten. Die CIA hört Telefonzellen (!) in Afghanistan (!) in Echtzeit (!) jederzeit (!) ab usw.. Die Heldin, die zwar großartig schauspielert, aber ein nervliches Wrack darstellen muss, was man kaum ertragen kann, klickt auf eine Datei, und schon wird ihr Computer per Ransomware klickibunti ferngesteuert, inklusive Webcam. Was mich am meisten ärgert: Vermutlich glauben wirklich Leute daran, dass das so funktioniert.

Nun zu den Frontberichten.

bierzelt
Sceenshot: Spiegel-Video

Defamation-Front

– Die Kampagne der „Süddeutschen“ gegen A. hat einen genau so durchschlagenden Erfolg wie die ukrainische Gegenoffensive. Don Alphonso schreibt paywallgeschützt dazu: Wenn man heute den Eindruck haben muss, dass die ganze Opposition aufrecht gegen diesen bösen Hubsi und seine sinistre Vorgeschichte in Mallersdorf kämpft – dann verschweigen sie ihre eigenen gschlamperten Verhältnisse. Bevor der Hubsi nämlich 2018 nach der letzten Landtagswahl der Regierung beitrat, war er noch gern gesehener Helfer und Anschieber der ansonsten eher machtlosen Opposition. So verstand man sich im letzten Jahrzehnt unter SPD, Grünen und Freien Wählern prächtig, als es um die Verhinderung der dritten Startbahn des Flughafens München ging, und genauso reibungslos arbeitete man bei der Abschaffung der Studiengebühren gegen den Willen der CSU zusammen. Schon 2008 war der Ärger über die Freien Wähler in der CSU so groß, dass dort einzelne planten, mit alten Geschichten über Aiwanger an die Öffentlichkeit zu gehen.

Zum Thema passen auch die lustigen Querelen zwischen Elon Musk und der Anti-Defamation League. Musk said that advertisers have told the company they’re receiving pressure from the ADL, a Jewish non-governmental organization that seeks to fight antisemitism and extremism around the world, to not advertise on X. He went on to say, „If this continues, we will have no choice but to file a defamation suit against, ironically, the ‘Anti-Defamation’ League.“

Die ADL möchte das Böse aus dem Internet wegzensieren, wobei sie sich, wie auch ihre deutschen Brüder und Schwestern im Geiste, das Recht vorbehält, selbst zu bestimmen, was das Böse jeweils sei. Musk sieht das bekannterweise anders, wobei meine Sympathien bei X bzw. ihm liegen. Der Hintergrund: Musk had earlier „liked“ the tweet launching the hashtag by Keith Woods, an Irish white nationalist and self-described „raging antisemite.“ – „The ADL’s favourite tactic is financially blackmailing social media companies into removing free speech on their platforms,” Woods said in his Aug. 31 tweet. „Why should they have a platform on X to hold @elonmusk to ransom? It’s time to #BanTheADL.“

Wenn ein Antisemit etwas Richtiges sagt, darf man das nicht „liken“, so die ADL-Liga.

ostfront
Russische Propaganda, also automatisch voll gelogen

Ostfront

ISW: Ukrainian forces continued counteroffensive operations on at least three sectors of the front on July 27 and made gains in some areas, although Ukrainian forces appear not to have continued significant mechanized assaults south of Orikhiv in western Zaporizhia.

Vielleicht stimmt das aber gar nicht. Das lässt mich übrigens völlig kalt. Sollen sie doch.

Miscellaneous Front

foodporn
Foodporn (Symbolbild)

– Der Begriff Foodporn bekommt bei Lidl UK eine völlig neue Bedeutung.

– Der Schufa geht es vielleicht an den Kragen.

– Nein, ich werde keinen Rucksack auf Reisen mitnehmen, der mich dumm anlabert.

„This is another that will burst your efficient Deutschland bubble; bureaucracy is extremely slow in Germany and almost everything is printed out on paper. Worker shortages in the public sector mean that the situation is pretty dire. The head of Berlin’s Foreigners’ Office (Ausländerbehörde), which you will have to visit to get a residence permit if you are a non-EU citizen, has admitted that the office is “nigh dysfunctional” due to a dearth of staff.“ (Aus: Living in Germany as a foreigner: The ultimate guide)

– So sieht Kommunismus aus: „China establishes bureau for private economy development“. Zu China empfehle ich übrigens ein Video: „Claudia Sünder im Gespräch mit Michael Schumann“. So etwas würden die Anstalten nie senden. Viel zu realistisch und völlig ohne Propaganda gegen China. Und auch die Uiguren kommen nicht vor, was hierzulange unmöglich wäre.

– Im Juni lebten rund 280.000 ausreisepflichtige Menschen in Deutschland. So viele Einwohner hat Wiesbaden. Wir schaffen das.

– Berlin ist sicher.

Voice of Gor

– Vielleicht ist jetzt doch die Gegenerde entdeckt worden? Da ist was hinter dem Neptun. Das muss ich heute Abend auf Gor erzählen. Oder darüber einen Artikel in der 360. Ausgabe der Voice of Gor (oben der Titel, nur in Secondlife erhältlich) schreiben…

Notizen zum Zeitgeschehen

fratzenbuch
Irgendwie muss die Großbourgeoisie an ihren Algorithmen noch feilen…

– Mit 17 habe ich einem Klassenkameraden (hallo Rainer B.!) „Mein Kampf“ abgekauft. Seine Eltern brauchten das Buch nicht mehr, und ich wollte wissen, was da drin steht.

– Klima darf nicht zum Fetisch werden.

– Viele Leute suhlen sich in ihrer Empörung und können gar nicht genug davon bekommen.

– Soros‘ Rückzug aus Europa ist keine Katastrophe und außerdem gar nicht wahr.

– Auf die To-do-Liste: Mal wieder in Elias Canettis „Masse und Macht“ den Abschnitt über die „Hetzmasse“ lesen.

– Buchidee: „Journalismus und natürliche Intelligenz“.

X

Rechtsstaat, Unschuldsvermutung und die Medien

Lesebefehl: RA Udo Vetter zum „Fall“ Lindemann.
Die Staatsanwaltschaft weist darauf hin, dass etliche der Aussagen sich gar nicht auf eigenes Erleben beziehen. Vielmehr berichten Frauen über Dinge, die sie von Dritten gehört haben. Nämlich dass wiederum einer anderen Frau von Lindemann übel mitgespielt worden wäre. Aus Gerüchten und Geschichten gestrickte Wahrheiten können richtig sein. Müssen es aber nicht. Wer aus Hörensagen einen hinreichenden Tatverdacht konstruiert, schreibt die Unschuldsvermutung und damit den Rechtsstaat ab. (…) Am Ende soll es, wenn ich die zahlreichen Kommentare richtig verstehe, in Sexualstrafsachen auf eine völlige Umkehr der Beweislast hinauslaufen.

Kollektive gesellschaftliche Feigheit vor vermeintlichen Tugendwächtern

Die Staatsanwaltschaft hat das Verfahren gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann wegen des Verdachts auf Sexual- und Drogendelikte eingestellt. Und jetzt? Tritt er jetzt bei Kachelmann auf?

Fefe schreibt: „Bei der Formulierung ist glaube ich nicht jedem auf Anhieb klar, was das für ein Hammer ist. Nicht mal einen Verdacht haben sie sich aus dem Arsch gezogen gekriegt! Normalerweise ist der Verdacht kein Problem, aber an Beweisen mangelt es dann. Hier haben sie nicht mal einen Verdacht begründen können! Es gebe keine Hinweise darauf, dass Lindemann gegen deren Willen sexuelle Handlungen an Frauen vorgenommen habe, so die Staatsanwaltschaft.“

Was machen die Qualitätsmedien jetzt? Harakiri? Der beste Kommentar ist schon geschrieben – es handelte sich um „kollektive gesellschaftliche Feigheit vor vermeintlichen Tugendwächtern“. Nicht nur bei Kachelmann und Lindemann.

Spiel nicht mit den Schmuddelkindern

Wer sich zusammen mit Maaßen und Matussek fotografieren lässt, gehört gesellschaftlich geächtet, an den Pranger gestellt, wenn nicht sogar Schlimmeres, und darf nie wieder mitspielen. #Matussek #HaraldSchmidt #Maassen

By the way: Wer ist dieser Class Gefroi? Es überfällt einen das kalte Grausen, wenn man überfliegt, was der so absondert

Unter Zimperlieschen und kratzenden Krähen

djv

Newsroom.de: Unter der Überschrift „Holger Friedrich, der Zeitungseigentümer, der sagt, man solle sich von Journalisten fernhalten“ berichtet die „Financial Times“ über Friedrich, der Ende 2019 den Berliner Verlag von der DuMont Mediengruppe übernommen hatte. Friedrich wird in der FT mit folgenden Worten zitiert: „Es ist eine ungewöhnliche Botschaft eines Zeitungsinhabers, aber Holger Friedrich möchte, dass jeder weiß, dass er eine schlechte Meinung von Reportern hat. Die deutschen Medien, so der Verleger der ,Berliner Zeitung‘, haben ein ,sehr geringes‘ Vertrauen in der Öffentlichkeit und schlechte professionelle Standards. Er sagte der ,Financial Times‘: ,Ich würde jeder Person, die Verantwortung trägt oder [in der Öffentlichkeit] exponiert ist, raten, den Kontakt mit den meisten Journalisten zu vermeiden.‘“

Wait a minute. Bevor die Qualitätsmedien jetzt mit Schaum vor dem Mund wie die Süddeutsche und andere herumjammern: Hat er recht oder nicht?

Ich sehe da eine Kausalkette, die ich nachvollziehen kann: Wenn die meisten Journalisten nicht nach professionellen Standards handeln, sollte man den Kontakt mit ihnen meiden, wenn man in der Öffentlichkeit exponiert ist.

Full ack, Euer Ehren und gut getrollt.

Ich muss Holger Friedrich gleich doppelt in Schutz nehmen. Er kommt aus der Arbeiterklasse, hat Schlosser gelernt und wechselte dann in die IT-Branche. So einer kann sich natürlich nicht vorstellen, welche Zimperlieschen deutsche Journalisten sind und dass sie schon bei jedem sanften Hauch von Kritik entweder in Tränen ausbrechen oder in den Modus „beleidigte Leberwurst“ umschalten. Ob er damit natürlich seine Leute motivieren kann, wenn er einfach Klartext redet, ist eine andere Sache.

Frontberichte, micellaneous

wdr

Kulturfront
Der WDR triggert versieht alte Shows von Otto Walkes mit Warnhinweisen, berichten die Qualitätsmedien. Diese enthielten Passagen, die heute als diskriminierend empfunden würde. Man fragt sich: Vom wem? Oder sind die beim WDR komplett übergeschnappt?

Geht es um das „alte chinesische Liebeslied“? „Das Stück heißt Ping-Pong. Die Frau verkörpert das kosmische Prinzip des Ping, während ihr der Mann dabei an den Pong fasst.“

Der Rundfunkrat „kontrolliert“ den WDR. Wenn man sich das Foto ansieht, weiß man Bescheid, wie diese „Kontrolle“ aussieht: 55 ehrenamtliche Mitglieder – Sie „sind gemäß WDR-Gesetz von gesellschaftlichen Gruppen und vom Landtag NRW entsandt.“ Die Namen findet man nirgendwo, sind aber alle entweder Feiglinge und Opportunisten oder direkt aus Wokistan.

Ceterum censeo: Ich hätte nichts dagegen, den WDR ersatzlos abzuwickeln.

ukraine

Ostfront
Daniel Davis1945: „…there is no rational path to military victory for Ukraine. The longer Kyiv and Washington ignore this painful reality, the greater the damage that will be pointlessly inflicted on the people of Ukraine, and the more territory they might cede in an eventual negotiated conclusion. It is time to prioritize diplomacy and seek a negotiated settlement.“

Wer sagt das jetzt dem Selenskij oder Dmytro Kuleba? „According to leaked U.S. intelligence, as of April the Ukrainian military had lost approximately 130,000 killed and wounded. (…) There are fewer and fewer Ukrainian men left to mobilize, and increasing numbers are fleeing the country or paying bribes to avoid what many see as a pointless sacrifice of their lives.“

„To refuse to seek a negotiated end, however, is to choose a path that is likely to fail — likely to result in possibly tens of thousands more Ukrainian men dying, and more cities and territories falling to Russian control.“

helmpflicht

Körperfront
Soweit ich das richtig verstanden haben, darf man jetzt Cannabis rauchen, aber muss dabei einen Helm tragen?

Zweifellos

monitor

Ist „es gibt keinen Zweifel am Klimawandel“ eigentlich eine journalistische Attitude, Monitor? Oder ist das schon Religion?

Alles nämlich, was ich bisher am Ehesten für wahr angenommen, habe ich von den Sinnen oder durch Vermittlung der Sinne empfangen. Nun aber bin ich dahintergekommen, dass diese uns bisweilen täuschen, und es ist ein Gebot der Klugheit, niemals denen ganz zu trauen, die auch nur einmal uns getäuscht haben. ( René Descartes)

Vorsicht, Fake News! Unsere Anstalten und Qualitätsfaktenchecker nutzen das Bild unten auch in Zukunft nicht, um Jugendlichen die „Klimakrise“ zu erläutern.

AIart

Neu in der Blogroll:

Neu in der Blogroll: The Times of India und The Hindu (beide auf Empfehlung eines Arbeitskollegen: Die beiden seien die besten Zeitungen Indiens).

Digitale Feudalherrn

AIart
digital media, made-believe, fictional, –chaos 100 –s 750

„In einer Welt, in der man mit Informationen überschüttet wird, sorgen die Algorithmen, die die neuen Medien beherrschen, wiederum dafür, dass jeder von uns nur den Teil der Realität sieht, der die eigene Meinung bestätigt. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese Informationen nun wahr oder falsch sind. (Giuliano da Empoli, Quelle: „Digitale Feudalherren bestimmen, worüber wir sprechen“)

Die hiesige Leserschaft möchte also burks.de konsumieren, um einen von mir aufbereiteten Teil der Realität zu sehen, der ihre eigene – schon vorhandene – Meinung bestätigt? Gut zu wissen!

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