Gehen Sie nie hungrig einkaufen!

Ratgeber Arbeitslosengeld II des Jobcenters Pinneberg für Hartz-IV-Empfänger: „Beim Essen überlegt die Familie, wie sie das schaffen können. Erster Beschluss des Familienrats: eine Woche auf Fleisch zu verzichten.“ (…) Duschen Sie, anstatt ein Vollbad zu nehmen. (…) Manchmal hilft es auch schon, ein paar Steine in den Spülkasten zu legen (…) Für ein Wannenbad verbrauchen Sie dreimal so viel Wasser wie bei einer Dusche. Auf diese Weise können Sie mehrere Euro im Jahr sparen. (…) Gehen Sie nie hungrig einkaufen.“ (via Klaus Baum)

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Die Privatsphäre im Verwertungsprozeß des Kapitals

„Der Idee zufolge, die die bürgerliche Gesellschaft von sich hat, kann das System der freien Konkurrenz sich selbst regulieren; ja, nur unter der Voraussetzung, dass keine ausserökonomische Instanz in den Tauschverkehr eingreift, verspricht es, im Sinne der Wohlfahrt aller und der Gerechtigkeit nach dem Maßstab individueller Leistungsfähigkeit zu funktionieren. (…)

Staatliche Eingriffe ohne Ermächtigung durch ein Gesetz sind, ihrem soziologischen Sinne nach, nicht primär darum verwerflich, weil sie naturrechtlich statuierte Prinzipien der Gerechtigkeit verletzten, sondern einfach, weil sie unvorhersehbar wären und darum genau die Art und das Maß an Rationalität versagten, das im Interesse der kapitalistisch fungierenden Privatleute liegt.“ (Jürgen Habermas: Strukturwandel der Öffentlichkeit, Neuwied und Berlin 1962)

Sehr aktuell, der Mann. Das Wort „privat“ gibt es im Deutschen erst seit dem 16. Jahrhundert. Man sollte sich mal Gedanken darüber machen, wie unsere Idee der „Privatsphäre“ mit der kapitalistischen Ökonomie zusammenhängt und den mehr oder minder religiösen Ideen, die darüber im Umlauf sind.

„Private Autonomie, die ihren ökonomischen Ursprung verleugnet (…) spielt ihre genau umschriebene Rolle im Verwertungsprozeß des Kapitals. sie garantiert als ein genealogischer Zusammenhang die personelle Kontinuität, die sachlich in der Akkumulation des Kapital besteht und im Recht auf freie Vererbung des Eigentums verankert ist. Vor allem dient sie, als eine Agentur der Gesellschaft, die Aufgabe jener schwierigen Vermittlung, die beim Schein der Freiheit die strenge Einhaltung der gesellschaftlich notwenigen Forderungen dennoch herstellt.“ (ebd.)

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Journalist gekündigt, weil er nicht fälschen wollte

Partal america21.de: „Paraguay: Journalist will Castro-Rede nicht fälschen und wird gekündigt“.

„Der Leiter der Zeitung, Aldo Zuccolillo, habe ihn aufgefordert, Castro Worte in den Mund zu legen, die er anhand der recherchierbaren Aufzeichnung von dessen Rede nicht verifizieren konnte, sagte López (…) Dennoch sei der Text am vergangenen Montag mit dem Titel ‚Castro gesteht Fehler und Defekte des Kommunismus ein‘ erschienen. (…) Nach dem Zwischenfall wird in verschiedenen Medien Paraguays die Freiheit der Presse diskutiert. Nach Ansicht von López wird diese Freiheit durch die weitgehende Macht privater Medienunternehmer massiv eingeschränkt.“

Klar, wenn man dem „Kommunismus“ eins auswischen kann, das fälschen die Angehörigen der Glaubensgemeinschaft Freier Markt(TM) auch mal gern.

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Deutsche Frauen, deutsche Treue, Deutscher Boden und deutsche Daten

Wichtige Meldung: „Auf deutschem Boden gilt deutsches Recht.“ (Angela Merkel, Kanzlerin im deutschen Internet)

Weitere Meldungen: „Auf Internet-Festplatten gilt US-amerikanisches Recht.“ – „Auf Hochseetelefonkabeln gilt das Seerechtsübereinkommens von 1982.“ – „Deutsche Gehirne sind ein rechtsfreier Raum. Nähere regelt in Bundesgesetz.“ – „Für unverschlüsselte E-Mails gelten die Abfallsatzung und die Abfallgebührensatzung.“

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Krieg „gegen“ Drogen

Was die Bundeswehr und die Invasion der Alliierten am Hindukusch erreicht haben, sieht man hier (via Fefe): „Heroin in Pakistan more affordable than food“.

Und hier (RT network): „Heroin harvest: NATO losing Afghan war on drugs“.

Jetzt lauschen wir unseren Politikern, die in einer anderen Galaxis Realität leben: „Deutschland steht zu Afghanistan und wird dies auch nach dem Ende des ISAF-Einsatzes weiter tun.“ (Westerwelle)

Nicht zu vergessen: „Der stellvertretende afghanische Außenminister Jawed Ludin betonte, es gehe darum, das zu sichern und zu konsolidieren, was in den vergangenen zwölf Jahren gemeinsam erreicht wurde.“

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Hat ein V-Mann den NSU radikalisiert?

Die Süddeutsche schreibt: „Wenn Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt mit Weggefährten über den Einsatz von Gewalt diskutierten, war ein V-Mann des Thüringer Verfassungsschutzes dabei.“ Der Spitzel habe „quasi im Auftrag des Staates den Thüringer Heimatschutz, ein rechtsradikales Sammelbecken, gegründet – und sich damit gebrüstet, seinen Spitzellohn für den Aufbau rechter Netzwerke verwendet zu haben.“

Ich habe nicht erst seit dem 11.11.2011 auf diese Überschrift gewartet.

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Welche Liebe am Schönsten ist

„Fantasy love is much better than reality love. Never doing it is very exciting. The most exciting attractions are between two opposites that never meet.“ (Andy Warhol)

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E-Mails verschlüsseln in 30 Minuten Beta

Eine Beta-Version (es fehlen noch einige Links) des ersten Tutorials E-MAILS VERSCHLÜSSELN IN 30 MINUTEN ist jetzt online.

Ich bitte die geneigten Leser und wohlwollenden Leserinnen, hier Vorschläge zu unterbreiten, was verbessert werden könnte, was unverständlich ist und wo es eventuell „hakt“.

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Wir haben es versucht

„Ob die Regierung wirklich geglaubt hätte, diese gewaltige Sammlung von Telefondaten vor dem amerikanischen Volk geheim halten zu können, wollte der Ausschussvorsitzende Bob Goodlatte von Litt wissen. Daraufhin erklärte der Jurist: „Nun, wir haben es versucht.“ (Quelle: Spiegel online)

Was versuchen eigentliche unsere Geheimdienste?

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Noche triste in Sumbay

sumbaysumbay

Vermutlich kann man heute von den Nachgeborenen nicht mehr verlangen, dass ihnen bei „Noche triste“ spontan etwas einfällt, und schon gar nicht bei „Maria de Estrada„, an der sogar Alice Schwarzer ihre wahre Freunde hätte. Was für eine Romanheldin wäre diese Maria! Absolut grandios. Wer des Spanischen mächtig ist, sollte unbedingt Juan Francisco Maura (pdf, 300 S.) lesen: „Mujeres de armas en las letras y en la historia“. Españolas de Ultramar en la Historia y en la Literatura (siglos XV a XVII), Valencia 2005.

Aber ich wollte eigentlich über die besch…eidenste Nacht berichten, die ich auf meinen vielen Riesen je durchlebt habe. Sumbay ist eine winzige Bahnstation auf der Strecke zwischen Arequipa im Südwesten Perus und Juliaca, das fast am Titicacasee im Osten liegt. In Sumbay ist rein gar nichts, außer ein paar Werkstätten und Häusern für Bahnarbeiter, ein gottverlassenes Nest, das man noch nicht einmal per Google Earth findet, außer man weiß, wo man suchen muss.

Wir kamen (1984) mit einem klapprigen Bus aus Chivay nördlich von Arequipa – am östlichen Ende des Valle de Colca – in den Anden und hatten lange mit dem Busfahrer diskutiert, wo man uns absetzen sollte, damit wir den Zug nach Juliaca abpassten. Es reichte ja nicht, die Bahnstrecke zu finden, sondern der Zug sollte dort auch halten. Man muss wissen, dass die Straße, wenn man sie so nennen will, manchmal über 5000 Meter hoch liegt (vgl. Foto). Der Bus keuchte und spotzte vor sich hin. Dementsprechend kann es dort schweinekalt werden, und man sollte dort überhaupt nur reisen, wenn man die Höhe gewohnt ist und genügend Zeit hatte, um sich zu akklimatisieren. (Das ist eine ernst gemeinte Warnung! Mit der Soroche ist nicht zu spaßen, und es gibt dort auch keinen Rettungshubschauber des ADAC.)

Wenn man auf der Karte ein wenig nach links (nach Westen) schwenkt, erkennt man eine Straße und eine scharfe Kurve: Das war die Stelle, an der man uns aus dem Bus komplimentiert hat, nicht ohne uns zu erklären, dass der „Weg“ nach Sumbay nicht lang und auch leicht zu finden sei. Meine damalige Begleiterin und ich trugen übrigens beide Rücksäcke, die um die 15 bzw. 20 Kilo wogen.

Dummerweise war es grad schweinekalt, aber nicht so kalt, dass es geschneit hätte. Dafür fing es an zu schütten dergestalt, dass wir nicht nur bis auf die Knochen nass wurden, sondern auch rechts und links von uns schlammige Sturzbäche ins Tal strömten, sodass wir knöcheltief durch Wasser, Geröll und Schlamm stapfen mussten. Wer die Regenzeit in den Anden kennt, der weiß, dass das richtig gefährlich werden kann. Der Weg war ohnehin nicht mehr zu sehen, es ging nur steil hinab ins Tal. Vermutlich sahen wir aus wie Höhlenforscher, die in ein Schlammloch gefallen waren, als wir endlich unten ankamen.

Wir hatten gehofft, Sumbay sei eine Ortschaft, womöglich mit einer Art Restaurant. Pustekuchen. Da war rein gar nichts, und die Bahnarbeiter sagten uns, der Zug käme mitten in der Nacht – wir hatten also noch sieben oder acht Stunden Zeit. Und das in unserem Zustand.

Ich habe fast jedes Gebäude in Sumbay betreten. In der Gasse auf dem Foto war ein Haus (links, die blaue Tür) mit einem trockenen Raum, und eine alte Frau versprach uns, eine Suppe zu kochen, die aber nur lauwarm war, so dass sie uns nicht wärmte. Noch nicht mal Kaffee hatten sie. Immerhin durften wir dort bibbernd im Trockenen sitzen.

Traurig war auch, dass ich Durchfall bekam und in der Dunkelheit im Regen alle 15 Minuten einen Platz suchen musste, um das zu verrichten, was bei Durchfall angesagt ist. Eine Toilette oder fließendes Wasser gab es im ganzen Ort nicht. Das war nicht wirklich lustig.

Ich glaube, ich habe mich nie im Leben so auf die Ankunft eines Zuges gefreut wie in Sumbay. Der kam nach Mitternacht und war für peruanische Verhältnisse luxuriös. Man konnte sich sogar waschen und hinlegen. Der Schaffner, der uns freundlich hineinbat, grinste sich eins. Vermutlich dachte er: Wer so bescheuert ist, nach Sumbay zu reisen, der sollte auch nicht jammern.

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Salat! Sex! Nerdinnen!

Salat

Heute morgen bin ich wieder zu spät rausgekommen (zu viel gebloggt und gedröselt). Es waren schon 25 Grad, als ich losgelaufen bin, und prompt habe ich nach rund 10 Kilometern wieder schlapp gemacht. Zum Glück merkte ich rechtzeitig, dass meine Kräfte schwanden, und ich konnte die Strecke zu verkürzen, dass ich immerhin laufend – und nicht gehend – wieder zu Hause ankam.

Ich habe mich entschlossen zu versuchen, auf unter 85 Kilo zu kommen, drei oder vier, je nach Tagesform, müssen also noch runter. Knapp 90 ist einfach zu dick. Bis zum Herbst muss das doch drin sein. Also ist vermehrt Burkscher Salat mit selbst gebackenem dunklen Brot angesagt.

Wie ich heute der einschlägigen Presse entnahm, soll Sport auch Lust auf Sex oder mehr Sex machen. Hm. Tja. Stimmt wohl. Aber dazu fehlt gerade eine (oder sollte ich schreiben: mehrere? Har har) Partnerin.

Je älter ich werde, um so mehr tritt ein Charakterzug an mir hervor, von dem ich noch nicht weiß, ob er gut oder schlecht ist. Mich kann man nicht herumschubsen oder an mir herumzerren oder mir Theater vorspielen, um etwas zu bewirken, und an mir herummanipulieren kann man auch nicht. Das macht es für Frauen natürlich schwer, mich zu mögen.

Kurzfristige Bewerbungen von Nerdinnen bitte ich nur verschlüsselt per E-Mail einzureichen. Diskretion auch bei Postkarten garantiert.

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Warmest regards, you insufferable bastard!

Ich liebe britischen Sarkasmus. Ben Pobjie macht sich im Guardian Gedanken darüber, wie man am Ende einer E-Mail grüßen sollte:

You can sign off with „regards“, which means, quite literally, „I have no regard for you at all“. Or you can use the more extreme „warmest regards“, which means, „never contact me again you insufferable bastard“. Then there’s „yours“, which means, „I don’t even know who you are or what you wrote to me about“, and its cousin, „yours sincerely“, which means, „you owe me money and I will make your life a living hell until I get it“ (…) At the worst end of the spectrum are the faux-affectionate sign-offs. Writing „love“ is fine when writing to someone you actually love: otherwise you’re either going to sound disturbed or sarcastic. Writing „fondly“ is almost the same as writing „I hate you“.

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Der Twitter-Tetzel

Papst Franziszus bekommt jetzt den Beinamen „Twitter-Tetzel„: Wer dem Papst auf Twitter folgt, komme nicht so lange in die Hölle. „Vatican offers ‚time off purgatory‘ to followers of Pope Francis tweets“.

Ich bedaure ja die armen Kabarettisten. Die Realität überholt sie im Sauseschritt. So was kann man sich gar nicht ausdenken.

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Im Sommerloch

Ist es nicht merkwürdig, das ausgerechnet jetzt – im Sommerloch – ständig von Razzien gegen Verfassungsschutzspitzel Neonazis die Rede ist, während vorher die NSU jahrelang unbeheligt morden konnte? Hoffen die wirklich, damit die Diskussion über die Totalüberwachung beiseite schieben zu können?

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Nylanderia fulva: Attraction to electrical equipment

Nylanderia fulva

Wie eine Spezies gegen andere gewinnt, zeigt die Rasberry crazy ant aka Nylanderia fulva:

– Sie bewegt sich zufällig und nicht linear („because of the ants‘ random, nonlinear movements“) – es gibt also keine „Ameisenstraßen“. („Non-trailing and crawl rapidly“) Straßen haben also keine Zukunft.

– Sie haben gleich mehrere Königinnen: Eine Gesellschaft ist also dann besonders widerstandsfähig, wenn sie von mehreren Frauen regiert wird und nicht nur von einer. Ihre Staaten sind außerdem hundert Mal größer als die der anderen Ameisenarten. Kleine Staaten, die von Männern oder nur einer Frau regiert werden, haben also keine Zukunft.

– Die Rasberry crazy ant steht auf Süßes, macht aber auch Computer, Fernseher und Mobiltelefone kaputt. („Attraction to electrical equipment“ – „However, it could simply be they are searching for food or a nesting location that is easy to defend“.) Computer haben also keine Zukunft.

– Sie sind zwar klein, aber helfen einander. („When an ant gets electrocuted, it releases a chemical which causes the other ants to rush over and search for attackers.“) Egoismus hat also keine Zukunft.

– Die Rasberry crazy ant ist immun gegen Insektizide. Die USA setzten Fibronil gegen sie, das bei uns verboten ist, weil es auch alle Bienen tötet. Fibronil ist auch in US-amerikanischem Reis. (Füttern deutsche Imker ihre Bienen mit Reis aus den USA?) Der Homo sapiens wird also nur eine Zukunft haben, wenn er gegen Fast Food und anderes Gift immun sein wird.

Jetzt müssen die Rasberry crazy ants nur noch von den Schaben lernen, die sind bekanntlich gegen radioaktive Strahlung immun.

Wenn der Homo sapiens ausstürbe, steht also die Nachfolgerin schon bereit.

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Willkommen im Polizeistaat

„Einen Staat, der mit der Erklärung, er wolle Straftaten verhindern, seine Bürger ständig überwacht, kann man als Polizeistaat bezeichnen.“ (Ernst Benda, ehemaliger Präsident des Bundesverfassungsgerichts in der „Tagesschau“ 05.07.2007)

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Tweet of the day 65

„Der NSA hat übrigens auch 7 ausserirdische Invasionen und 2 Angriffe von Godzilla verhindert. Die Beweise sind jedoch geheim.“ (nyarla23)

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Ersatz für die PrivacyBox

Nah dran: Secure Form Forwarding Example. Mal sehen, ob ich das irgendwie hinkriege….

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Eilmeldung – Das Ministerium für Wahrheit informiert

Bundesinnenminister Friedrich fordert Deutsche zu mehr Datenschutz auf.

Weiter eilige Meldungen: Der böse Wolf fordert Rotkäppchen zu mehr Vorsicht im Wald auf. – Das Ministerium für Wahrheit fordert die Bevölkerung zu mehr Wahrheit auf. – Die Schlachter-Innung fordert zu mehr Gemüseverzehr auf.

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Das grosse unpolitische Liegewiesen-Quiz auf burks.de

sommersommer

Vermutlich kann man nicht erkennen, wo ich hier gerade herumliege? Oder doch? Nein, am Himmel natürlich nicht!

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