Chrosna, Kujawien

Chrosno

Dieses Haus in Chrosna (dt. Krossen), Polen, habe ich 1982 fotografiert – es ist vermutlich die alte Dorfschule, in der mein Großvater Schüler war.

Nächste Woche werde ich das Haus live sehen und hoffentlich noch viel mehr.

Aristoteles Prinzeps [Update]

Aristoteles

Das Foto habe ich 1982 in Polen aufgenommen, in Breslau (Wrocław), Inowrocław (früher: Hohensalza), Thorn (Toruń), Malbork (Marienburg) oder Danzig. Weiß jemand, wo das Gemälde ist? (2006 hatte ich das Foto nicht veröffentlicht.)

[Update] Es war in der Aula Leopoldina in Breslau.

Entschleunigtes Reisen

Auf dem Weg von Rojewo nach Gniewkowo (Polen 1982). Wenig später nahm ein Bauer mich und meinen Rucksack mit auf so einem Pferdewagen bis zur Bahnstation in Gniewkowo.

Toruń – Thorn

torún

Thorn an der Weichsel (1982)

Dąbrowa Wielka – Elsendorf

Dąbrowa Wielka

Das Foto zeigt die ehemalige evangelische Kirche (Kościół poewangelicki Matki Bożej Królowej) von Dąbrowa Wielka (vor 1945: Elsendorf). Das Foto habe ich 1982 gemacht. Der Turm scheint neu gedeckt worden zu sein. (Bin mir nicht sicher, ob das Foto nicht seitenverkehrt ist.)

Viele meiner Vorfahren (väterlicherseits) stammen von dort.

In einem deutsch-polnischen Forum über Ahnenforschung habe ich soeben das gepostet:
Hat jemand Fotos der Grabsteine vom ehemaligen evangelischen Friedhof von Leszyce (Kirschgrund)?
Czy ktoś ma zdjęcia nagrobków z dawnego cmentarza ewangelickiego w Leszycach?
Vermutlich wurden meine Urgroßeltern dort begraben.
Przypuszczalnie moi pradziadkowie zostali tam pochowani.

Schröder 1778, am Weixel Strohm

karte preußen

Nach langem Warten waren sie endlich da: Digitalisierte Kataster-Karten aus Westpreußen im 18. Jahrhundert. Ich kann jetzt beweisen, dass meine Vorfahren (väterlicherseits) schon 1778 einen Hof in der Nähe vom Bromberg besaßen, in Otteraue-Langenau direkt an der Weichsel. In Otteraue ist auch mein Ururgroßvater Friedrich Schröder geboren.

Heute heißen die Orte Legnovo und Otorowo und sind offensichtlich nicht viel größer als im 19. Jahrhundert. Man sollte fast meinen, dass sich sogar die Grenzen der Felder und Wiesen kaum geändert haben. (Die preußische Karte ist nicht exakt eingenordet.) Die Grundstücke waren offenbar östlich des kleinen Kanals oder Baches, der früher der Bra oder die Brahe genannt wurde und heute Struga Młyńska heißt. Erstaunlich, wie genau die damals schon gearbeitet haben!

Jetzt muss ich einige Kirchenbücher durchforsten. Ich weiß noch nicht, woher die westpreußischen Schröders kamen…

Update: der Fluss links ist die Brahe, und die Grundstücke waren in Langenau, was heute zu Bydgoszcz gehört.

preussische Karte

Preussische, geheime und haptische Folianten

Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz

Hat jemand schon einmal Dokumente aus dem 18. Jahrhundert betastet? Mit den Fingern? Ich fand es wahnsinnig aufregend. Da bestellt man etwas aus ‚Die Plankammer der Regierung Bromberg. Spezialinventar 1772-1912 im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz und kriegt Schriftrollen knisterne Karten, die nur sehr vorsichtig angefasst werden dürfen und ein komisches Geräusch machen, wenn man sie auseinanderrollt. Entweder war das ziemlich dickes Papier oder ein Material, das ich nicht kenne.

Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz

Wozu das alles? Nach der 1. Teilung Polens 1772 fiel das Gebiet südöstlich von Bromberg an Preußen. Daher stammen meine Vorfahren (patriarchale Linie). Einige der Namen sind – laut den Kirchenbüchern – schon seit 1760 dort präsent. Ich wollte aber Details wissen – und das auch beweisen können. Der preußische König hatte damals angeordnet, das gesamte Gebiet kartographisch und als Kataster zu erfassen. Diese Karten sind erhalten – fein säuberlich per Hand gemalt und beschriftet.

Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz

Ich habe unter anderem herausgefunden, dass es einen Bauernhof der Schröders in Otteraue/Langenau schon 1780 gegeben hat, in unmittelbarer Nähe des Weichselufers. Heute ist das ein Vorort von Bydgoszcz. Die Wiesen von Otorowo (Otteraue) sind fast noch genauso wie damals.

I keep you informed.

Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz

Polen, revisited

barbarka-wald

Meine Empfehlung: die polnische Website Truth about Camps (auch in Deutsch). Dazu u.a.: „List of Auschwitz commanders and guards posted online“ sowie Polens Antwort auf die Bezeichnung „polnische Todeslager“.
Die Veröffentlichung der Namensliste geht einher mit den Bemühungen der nationalkonservativen Regierung, Polens Ruf besser zu schützen. Dazu will sie historisch falsche Behauptungen wie die vom „polnischen Konzentrationslager“ sogar mit bis zu drei Jahren Haft bestrafen. Das Parlament arbeitet an einem entsprechenden Gesetzesentwurf.

Ich bin bei der Lektüre auf mehrere interessante Indizien gestoßen, die eigene Familiengeschichte betreffend. Leider gibt es keine Zeitzeugen mehr, die mir etwas konkret über das Verhältnis der Polen und Deutschen rund um den ehemaligen Hof meines Urgroßvaters in Mittenwalde im heutigen Polen sagen können. Der Hof wurde 1943 von den Polen abgebrannt, meine Urgroßmutter starb an ihren Verletzungen. Mein Urgroßvater war aber kein Nazi, zumal einer seiner Söhne von den Nazis ermordet worden waren. Ich weiß nur, dass er auf „die Polen“ sehr schlecht zu sprechen war.

Was waren also die Gründe für den Brandanschlag? Vermutlich werde ich es nie erfahren, aber man findet in einigen Büchern Hinweise darauf (vgl. Ausriss oben), wie groß der gegenseitige Hass war.

Es gibt in Mitteleuropa wohl kaum ein schwierigeres historisches Thema als das Verhältnis zwischen Deutschen und Polen. Und meine Familie war seit dem späten 18. Jahrhundert immer mitten drin.

Mitten im Wald, revisited

elsendorf

Nein, ich habe keine Lust, etwas über den völkerrechtswidrigen Angriff der Türkei und Syrien zu schreiben. Oder über das Verbot von Kleidungsstücken.

Das Foto oben habe ich 1982 ungefähr hier gemacht. Ich kam von Dąbrowa Wielka (früher: Elsendorf) und bin den Waldweg nach Norden bis nach Dąbrowa Mała (früher: Mittenwalde) marschiert. Alle meine Vorfahren der patriarchalen Linien stammen aus Elsendorf und Mittenwalde.

Heute weiß ich, dass ich 1982 den Hof meines Urgroßvaters an der falschen Stelle gesucht habe, zu weit nördlich. Die obige Weggabelung war schon ziemlich nahe dran. Mein Vater, der letzte Augenzeuge, hat sich neulich daran erinnert, dass er 1943 von Elsendorf östlich gegangen sei, und dann habe man links abbiegen müssen. Man hab aber vom Hof aus die Felder im Süden sehen können. Der Hof muss also in diesem Gebiet gelegen haben.

Ich werde bei Gelegenheit mal nach alten Generalstabskarten suchen, ob man dort Gebäude erkennen kann. Welchen Maßstab müsste die denn mindestens haben?

Update: Oh, ich habe schon eine Karte gefunden, die nah dran ist…. Ich vermute, es ist das Gebäude links über dem großen „E“ vom rechten Elsendorf, rechts neben der „78“. Oder ich liege ganz falsch… muss noch mal fragen. „Südwestlich von Krossen“ (Chrosna) könnte auch dort sein, wo man das „browo“ von Dombrowo liest…

Polens hässliches Gesicht

„Die Polen beispielsweise waren zwar zu Recht stolz auf den Widerstand ihrer Gesellschaft gegen die Nazis, haben aber tatsächlich während des Krieges mehr Juden als Deutsche getötet.“ (Jan T. Gross in Welt online: „Die Osteuropäer haben kein Schamgefühl“)

Endlich sagt es mal jemand.

Danzig

danzig

Altstadt

Danziger Altstadt

Danzig, in der Altstadt, fotografiert 1982.

Rummelplatz

kirmes

Irgendwo in Breslau (Wrocław) 1982. So viel Rummel war aber nicht…

Gdańsk Główny

Danzig Hauptbahnhof

Gdańsk Główny – bis 1945 Danzig Hauptbahnhof – ist der bedeutendste Personenbahnhof in der polnischen Stadt Gdańsk (Danzig) und der Region Dreistadt (fotografiert 1982).

Krantor

Krantor

Das Danziger Krantor aus dem 15. Jahrhundert (fotografiert 1982).

Rechtstädtisches Rathaus

danzig

Das Rechtstädtisches Rathaus (13. Jahrhundert) am Langen Markt von Danzig, aber im Jahr 1982. Ich möchte da heute nicht mehr hin, damals war alles werbe- und Touristen-frei. Dafür könnte man heute vermutlich besser Essen gehen.

Westerplatte (Update)

westernplatte

In der Nähe der Westerplatte bei Danzig (1982).

Am 1. September 1939 – heute vor 75 Jahren – begann an der Westerplatte der 2. Weltkrieg durch den Angriff des deutschen Kriegsschiffes Schleswig-Holstein. Die deutsche Luftwaffe hatte aber schon kurz vorher die Kleinstadt Wieluń bombardiert.

(Update) Passend dazu Kriegshetze in der „Welt„: „Wir müssen gegen die russische Aggressionspolitik eine militärische Abschreckung entwickeln.“

Massenmenschhaltung

Neubauten

Das Foto habe ich 1982 in Breslau (Wrocław) gemacht. Es ist schon komisch, dass im gesamten damaligen „Ostblock“ – und nicht nur dort – der gleiche scheußliche Geschmack herrschte, was Neubauten angeht (mal abgesehen von der Stalinallee, die im Original – wie sie geplant war – immerhin Stil zeigt.)

Der polnische Freund (vorn im Auto), der mich herumfuhr, wollte mir nur zeigen, was damals in Polen als „modern“ und „fortschrittlich“ halt. Gut fand er das auch nicht. Seine Eltern gehörten offenbar zur Nomenklatura, denn einige Jahre später haben er und sine Frau mich in West-Berlin besucht, noch zu realsozialistischen Kreisen. Leider habe ich den Kontakt zu den beiden verloren.

Ich weiß nicht mehr, wo genau das Neubauviertel war. In den Breslauer Architekturführern steht natürlich nichts.

Ein Hinweis an die politisch korrekt korrigierende Sprachpolizei: Die Polen nennen Stettin „Szczecin“, soll ich also auch „Szczecin“ sagen? Nein. Ich kann „Wrocław“ eh nicht korrekt aussprechen. Auch via Google Maps findet man „Breslau“. Ich nenne den Iran ja auch Persien und nicht Dschomhūrī-ye Eslāmī-ye Īrān.

Philipp Ther hat zur Geschichte Breslau Interessantes und Lesenswertes geschrieben („Das polnische Breslau als europäische Metropole – Erinnerung und Geschichtspolitik aus dem Blickwinkel der Oral History“):
Der Durchbruch für ein verändertes Geschichtsbild kam nach der Wende von 1989. Mit den deutsch-polnischen Verträgen hatte die Bundesrepublik endlich verbindlich anerkannt, dass die polnische Westgrenze Bestand haben sollte. Damit waren die Sorgen der Breslauer zerstreut, dass ihnen irgendwann erneut die Heimat genommen würde. Seitdem kann man als Deutscher Breslau sagen, ohne von den Gastgebern darauf hingewiesen zu werden, dass es eigentlich Wrocław heißen müsse, was vor allem in der Adjektivform seltsame Konstruktionen ergibt. Ebenso unbefangen sprechen die Breslauer auch von Lwów und nicht von L´viv, wie das ukrainische Lemberg heißt.

Im Frühtau zu Tale

Frühtau

Das Foto habe ich 1982 gemacht, als ich morgens in der Frühe von Inowroclaw in Polen zu Fuß nach Rojewo im Norden wanderte.

Stille

stille

Das Foto habe ich 1982 in Inowrazlaw gemacht. Damals war ich zu Fuß unterwegs nach Dąbrowa Mała (Mittenwalde) und Toruń (Thorn).

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