Gut zu wissen

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Gut zu wissen auch, ob die wohlwollenden Leserinnen und geneigten Leser wissen, wozu man das wissen muss.

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Bilderrätsel für fortgeschrittene Feuilletoniker

europa

Als ich dieses Denkmal sah, schwante mir gleich etwas… Nach kurzem Überlegen fiel mir dann ein, vom wem das Zitat stammt, und, da ich dessen Biografie gelesen habe, auch, warum es ausgerechnet da steht und nicht im Westen Berlins.

Ich habe alle seine Bücher in meiner Bibliothek. Das haben von Schriftstellern nur noch Stanislaw Lem, Bertolt Brecht, Thomas Mann, Oskar Maria Graf und Shakespeare geschafft.

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Europa

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Gesehen in der Büxensteinallee, Berlin-Grünau.

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Postdemokratische alternativlose Einheitspartei

„Ich verstehe das ganze Theater um Koalitionsbildung nicht: De facto bilden CDU/CSU, SPD und die Grünen eine postdemokratische alternativlose Einheitspartei. In allen wichtigen politischen Entscheidungen stimmen sie immer gleich ab, egal was sie im Wahlkampf versprochen haben.“ (Ein Kommentar im Spiegel-online-Forum)

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Waschbrettbauch vor Sandburg

Sandburg

Auch wenn die wohlwollenden Leserinnen und geneigten Leser das nicht glauben werden: Der junge Mann mit dem Waschbrettbauch bin ich im Jahr 1972. Im Hintergrund werkelt meine damalige Freundin an der gemeinsam erstellten Strandburg. Ich weiß gar nicht mehr, wo das war, jedenfalls irgendwo an der Nordsee.

Natürlich habe ich mit diesem Posting die Zugriffszahlen diesen kleinen irrelevanten Blogs wieder in den Keller geschossen. Leser erwarten immer das Gleiche, thematisch gesehen. So ein Gemischtwarenladen wie Burks.de ist auch Gift für die Werbeindustrie, die wir alle so lieben und verehren wie die so genannte freiheitlich-demokratische soziale Marktwirtschaft.

Hier geht es hingegen um das Programmieren virtueller Polygone (Second Life), Sex Jugendschutz, Südamerika, Rixdorf, gewaltverherrlichende Fantasien, Rechtsextremismus kackbraune Randgruppen, gutes Deutsch, Karl Marx und die politische Ökonomie, Computersicherheit, Kryptografie und Kryptologie, Vereinsmeierei (DJV, GPF u.a.), Ego-Shooter und andere Warlords 2.0, piratische Themen, Joggen, Polen, Sprengchemie, Heimat, Filme, meine gesammelten Bücher und Artikel. Es gibt keine Zielgruppe, die man dafür definieren könnte. Burks.de ist also völlig irrelevant.

Außerdem sage ich gern, was ich meine, und haue netzpolitische und andere Lichterkettenträger in die Pfanne. Das kann nicht gut gehen, weil man dann von der Netzgemeinde mit Missachtung gestraft wird. Blogs, die im Gegensatz zu meinem seriös sind, wie netzpolitik.org, bleiben immer ernst und sachlich, wie es sich für eine Gemeinde gehört, und man weiß immer, woran man ist und wird nicht überrascht. Das mögen die Medien Kunden: Der Deutsche an sich denkt und handelt kommunitär (nicht zu verwechseln mit Vade retro, Satanas! kommunistisch) und möchte es harmonisch.

Ich mag es nicht harmonisch. Ich streite mich gern herum, dass Leben in die Bude kommt und die Sachen auf den Punkt gebracht werden. Das musste mal gesagt werden. Und jetzt werde ich nicht die Länge, sondern Geschwindigkeit trainieren.

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Das Konzept für den Nazi-Terror stammt vom Verfassungsschutz

Andreas Förster in der Berliner Zeitung: „Ein weiterer führender Neonazi aus Thüringen ist als ehemaliger V-Mann enttarnt worden. Er soll das Konzept für den NSU geliefert haben. (…) Die V-Mann-Akte von S., der seinen Namen geändert hat und heute im Ausland lebt, wurde im BfV vernichtet.“

Kein weiterer Kommentar nötig.

Ceterum censeo: Verfassungsschutz abwickeln. Ceterum censeo: Das wird nicht geschehen.

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Murphy’s law in Space

Kapp-Putsch

Gestern habe ich mir die Originalversion des Films „Gravity“ angesehen. Wie ich schon vermutete, muss man die gesprochenen Texte nicht wirklich komplett verstehen. Sandra Bullock führt zwar ununterbrochen Selbstgespräche, weil sie die meiste Zeit allein ist, während alles um sie herum kaputtgeht, was kaputtgehen kann, aber man muss ihr nicht zuhören. Es geht nur darum, das Desaster zu überleben und dabei an irgendjemanden zu denken (die intakte Kleinfamilie, Kinder, meinetwegen auch den Hund oder die Katze), weswegen man gern auf die Erde zurückkehren möchte.

Ich habe mich zeitweilig sogar gelangweilt. Das Ambiente ist zwar im Vergleich zu anderen Science-Fiction-Filmen realistischer gemacht, vor allem, wie sich die fehlende Schwerkraft im Detail auswirkt, aber das ist auch schon alles. Andere Dinge dafür sind um so unrealistischer – völlig unnötig, nur der Prüderie geschuldet: Bullock schwebt zeitweilig nur im Höschen und eng anliegendem T-Shirt herum, aber sie trägt extra noch etwas darunter, damit niemand auch nur ansatzweise ihre Brustwarzen sehen kann, selbst dann nicht, wenn sie tropfnass wird. Bullock ist für mich ohnehin immer schon der personifizierte Cheerleader gewesen, also so etwas wie die Love Parade (vgl. das Zitat unten): Man zeigt sich nackt, aber Sex gibt es trotzdem nicht – eine rituelle protestantische Form, öffentlich zur Schau zu stellen, dass man/frau sich beherrschen kann.

Michelle Alexandrina schreibt im Eclipse Magazine:
There are moments in the film that are gripping, but once you get past the basic idea that they are stranded in space and they have 90 minutes to reach a Chinese Satellite before they run out of air, the movie becomes a bit pedestrian. (…) From a purely visual standpoint, there is nothing in this film that haven’t been shown in a million other films set in space, only films like Sunshine and Moon actually had more compelling characters. (…) The film is very situational and not character driven.

Well said.

Und jetzt zu etwas ganz anderem, wie ich in „Nazis sind Pop“ schon schrieb:
Techno als genuin deutsche Erfindung ist daher die Fortsetzung von „Kraftwerk“ mit massentauglichen Mitteln, aufgeheizt mit asexueller Körperarbeit. Die Love Parade wirkt als säkulares, aber dennoch religiös gemeintes Massenspektakel, das dem Pathos des Körperlichen huldigt. Der kollektive Körper ist Medium des Politischen. Der entblößte rhythmische Körper in der Masse demonstriert, dass traditionelle sexuelle Kodes als kollektives Zeichensystem keine sexuelle Bedeutung mehr tragen müssen; wie auch die muskulösem Statuen Arno Brekers, die zu Recht dem Verdikt faschistischer Ästhetik anheimfielen, asexuell wirken, dennoch sexuelle Körperkodes transportieren. Das Pathos lügt immer: es tönt den Sirenengesang des Individuums und meint in Wahrheit die gesichtslose, kollektiv geformte Masse.

Das wollte ich nur noch mal gesagt haben.

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Wild Cat 2.0


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Ich fürchte, so sehen Kriege der Zukunft aus, auch gegen die eigene Bevölkerung. Die Science-Fiction-Autoren können gar nicht so schnell nachkommen…
Imagine this but 10 times bigger with a 50 cal gun and a rocket launcher covered in solid armor. That is the future ladies and gentleman. Prepare to start shitting your pants.

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Kapp-Putsch

Kapp-Putsch

Im Westen Deutschlands gibt es zahlreiche Denkmäler, die an Kriegshetzer, an widerwärtige Vertreter der herrschenden Klasse, an Schreibtischtäter und sonstige A… erinnern. Kein Wunder, konnte doch der furchtbare Marinerichter Filbinger sogar Ministerpräsident werden.

Im Beitrittsgebiet hat man immerhin Denkmäler errichtet und stehenlassen, die an Arbeiter erinnern, die für eine gute Sache kämpften und dabei ihr Leben ließen. Der Futranplatz (ehem. Friedrich-Wilhelm-Platz) war ab 1699 Friedhof der Köpenicker Gemeinde und später Marktplatz. Er ist heute benannt nach Alexander Futran, einem linken Sozialdemokraten, der von den militanten rechten Kapp-Putschisten 1923 hingerichtet wurde. Ihm ist auch der Gedenkstein am Platz gewidmet.

Der Gedenkstein oben steht am S-Bahnhof Grünau und trägt die Inschrift: „Den Arbeitern des Stadtbezirks Berlin-Köpenick zum Gedenken, die im März 1920 bei der Niederschlagung des reaktionären Kapp-Putsches ihr Leben ließen“.

Die geneigten Leserinnen und wohlwollenden Leser sollten wissen, was der Kapp-Putsch ist und die Lehren daraus ziehen. Vielleicht kommt das in anderen Form wieder – aber vermutlich sind die Putschisten dieses Mal Professoren der Makroökonomie „Volkswirtschaft“slehre.

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Vulgarreligion der Meinungsdeppen

„Natur- und geisteswissenschaftliche Halbbildung, flankiert von einer Weinerlichkeit, die früher Friedenspfaffen schmückte, ist die neue Vulgärreligion der Meinungsdeppen der Informationsgesellschaft.“ (Barbara Kirchner in der aktuellen konkret)

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20 und nur wenig mehr

Leibesübungen

Die 20 Kilometer habe ich so gerade eben noch geschafft, dann musste ich kurz vor dem Ziel aufgeben, weil ich fix und fertig war. Immerhin bin ich schneller geworden, wenn auch nur minimal. Mehr als zweieinhalb Stunden zu laufen scheine ich zur Zeit nicht zu können, obwohl ideales Wetter war. Ich muss also mehr an der Geschwindigkeit arbeiten.

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Richterspruch: Keine israelische Nationalität

Yoav Sapir (SciLogs): Der Oberste Gerichtshof in Israel lehnt den Antrag von 21 Bürgern des jüdischen Staates ab, ihre jüdische bzw. israelitische Nationalität in eine „israelische“ zu ändern.

„Solange Millionen Juden und vor allem diejenigen, die sich für die jüdische Staatlichkeit interessieren, sich selbst als Nation empfinden und als Nation handeln, ist es eine Wirklichkeit, die man nicht so einfach mit seiner eigenen Fantasie von einfältiger Eintracht und vereinfachender Gleichschaltung umgehen kann. (…) Ferner betonten die Richter, dass die Erfindung einer imaginären Nationalität den demokratischen Grundlagen des Staates widersprechen würde. Auch das ist ganz richtig, da Israel bewusst nicht allen Bürger die Identität der jüdischen Mehrheit aufzwingt, sondern die Existenz nationaler Minderheiten anerkennt, die durch Abschaffung ihrer rechtlichen Existenz ihre Rechte als nationale Minderheiten verlieren würden.“

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Wollen Sie ein „n“ kaufen?

Telepolis: „Wollen Sie ein „n“ kaufen?“ Lesenswerter Artikel, den ich leider nicht lesen kann.

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Wir sind wieder wer

Deutschland, Deutschland, immer stärker, Immer stärker in der Welt. (Gesungen von Joachim Gauck, Führungspersönlichkeit aus dem Beitrittsgebiet)

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Grüne: Kapital und Arbeit zusammen denken!

Kerstin Andreae im Deutschlandfunk: „Lasst uns das gemeinsam mit der Unternehmerschaft machen“!

In weiteren Meldungen: Spartakus in der Acta Diurna: „Lasst uns die Freiheit gemeinsam mit der Sklavenhalternschaft erkämpfen!“ – Karl Marx im Kommunistischen Manifest 2.0: „Das Proletariat und die Kapitalistenschaft müssen die Revolution gemeinsam machen!“ – Thomas Müntzer in seiner „Hochverursachte Schutzrede„: „Die freiheitsliebenden Bauern müssen jetzt mit der Hure Babylon und dem sanftlebenden Fleisch zu Wittenberg an einem Strang ziehen.“ – Phoolan Devi: „Frauen müssen mit der Männerschaft zusammen für ihre Rechte kämpfen.“

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Ross William Ulbricht stolpert auf der Seidenstrasse

silk road

Wenn ich etwas in deutschen Medien lese, in dem „Tor“ vorkommt, weiß ich, dass ich eine Stunde eigener Recherche vor mir habe: Das Thema interessiert, aber mich infomiert niemand so, dass das den journalistischen Standards entspräche, die ich an mich selbst anlege. Da ich Freiberufler bin, kann ich natürlich die Klappe halten, wenn ich etwas nicht weiß; andere müssen etwa schreiben, weil eine Kuh den Schwanz gehoben hat und alle anderen Kühe sich dann auch so verhalten.

Der Betreiber von „Silk Road“ ist also geschnappt worden. Da schauen wir jetzt genauer hin als Heise.

Dem FBI ist ein großer Coup im Kampf gegen den Drogenhandel gelungen. Nein. Falsch. Das ist erstens Propaganda-Sprech im schon verlorenen Krieg gegen Drogen, und zweitens müsste die These auch noch verifiziert werden. Was wäre, wenn das FBI dem mutmaßlichen Täter nichts nachweisen könnte? Dann wäre es eine Aktion Heiße Luft nach dem Muster, was wir schon kennen: Die Polizei nimmt erst mal zahllose Leute fest, die sich dann – wie sich erst dann herausstellt, wenn sich niemand mehr für das Thema interssiert – als unschuldig herausstellen. Der Berliner Polizei ist ein großer Coup im Kampf gegen Bombenbauanleitungen im Internet gelungen, weil man bei Burks eine Wohnungsdurchsuchung gemacht hat? Nein. Zwei Jahre später (eben!): nix gewesen.

silk road

Die Ermittler konnten anscheinend den Betreiber der Silk Road – einem berüchtigten Marktplatz für Illegales – verhaften und die Seite vom Netz nehmen. Berüchtigt. Ach?! Bei wem denn? US-Medien enthalten sich gewöhnlich solcher suggestiver Begriffe. In Deutschland machen sich Journalisten viel zu oft die doch sehr befangene Sicht der Ermittlungsbehörden zu eigen. Das ist nicht seriös, sondern unterschwellige Moraltheologie.

Vernünftige Leute fordern hingegen, den berüchtigten (!) Krieg gegen den Gebauch eher harmloser psychotropher Substanzen wie Haschisch und Marihuana einzustellen. In Deutschland dürfte man übrigens die Anklageschrift nicht veröffentlichen – mir hat man schon wegen einiger Zitate aus meiner eigenen (!) ein Verfahren angehängt. (§ 353d StPO – „Verbotene Mitteilungen über Gerichtsverhandlungen“)

silk road

Was ist also im Fall Ross Ulbricht aka Dread Pirate Roberts geschehen? Trevor Creech fasst das sehr schön zusammen:

– Advertised Silk Road days after it’s launch on drug forums and bitcointalk.org with the username „altoid“. 8 months later he used this username looking for developers and included his personal email (rossulbricht@gmail.com) in the message.
– Using records from a seized webserver, the FBI agent subpoena’d his way back through a private VPN server to an IP address at a coffee shop on Laguna street in San Francisco. This happened to be 500 feet away from the house of one of Ross Ulbricht’s friends.
– US Customs intercepted a package containing 9 pieces of counterfeit id. All 9 had photos of Ross Ulbricht with different names.
– Ulbricht posted on Stack Overflow using his real name, asking “How can I connect to a Tor hidden service using curl in php?”. One minute later he changed his username to “frosty”, but a subpoena shows the original name.

O je. User im Silk-Road-Forum echauffieren sich über so viel Dummheit: „What a noob.“ Creech: „this guy was an amateur for someone running the largest drug dealing website in the world.“

Slate schreibt:

Oh, and the encryption key on the Silk Road server ended with the substring „frosty@frosty.“ Whoops.

Frosty’s account lives on at Stack Overflow, where you can inspect his code and pass judgment on his chops if you’re so inclined.

silk road

Fazit: Der mutmaßliche Betreiber einer Internet-Plattform für den Handel mit psychotrophen Substanzen hat so viele dumme Fehler gemacht, dass die US-amerikanischen Fahnder nicht viel Mühe hatten, ihn aufzuspüren – übrigens ganz ohne Vorratsdatenspeicherung. Und Tor wurde auch nicht kompromittiert.

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Im Stumpfen Eck

stumpfes Eck

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Das grosse Berlin-Südost-Rätsel

BerlinBerlinBerlin

Die wohlwollenden Leserinnen und geneigten Leser sollen herausfinden, welche Berliner S–Bahn-Station gezeigt wird, danach: Von wo aus wurde das unterste Foto geschossen? Und drittens kann man schließen, an welcher Straße der „Strand“ des mittleren Fotos liegt – und auch das leer stehende Haus. Hinweis: Der Straßenname hat mit einem maritimen Wettkampf zu tun.

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Irrelevanz

„Repräsentativ für die Stimmung in diesem Lande ist das Gezwitscher auf Twitter und in den anderen sozialen Netzen nicht mal ansatzweise.“ (Marco Settembrini di Novetre in der FAZ)

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Class Warfare

In deutschen Medien ist das Wort „Klassenkampf“ verboten (freiwillige Selbstkontrollezensur), aber die, die ihn führen, wissen sehr wohl, was läuft:

„Es herrscht Klassenkrieg, richtig, aber es ist meine Klasse, die Klasse der Reichen, die Krieg führt, und wir gewinnen“. – „There’s class warfare, all right,…] but it’s my class, the rich class, that’s making war, and we’re winning.“ (Warren Buffet in der New York Times)

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