Überwachen und Strafen

Möppkenbrot

Aus den Qualitätsmedien erfahre ich: „Der neue Landwirtschaftsminister will gegen Billigfleisch kämpfen, die Arbeit in Schlachthöfen per Video überwachen und höhere Strafen für Tierquälerei durchsetzen“. – „Deutschland ernährt sich insgesamt zu ungesund“. – „“Aus Sicht von Özdemir müssen zudem die Preise für Lebensmittel und Agrarprodukte steigen.“

Ach? Plant da jemand, den Markt im Kapitalismus zu regulieren – womöglich im Namen der Volksgesundheit oder Turnvaters Jahn? Sinkt die Profitrate tendenziell, wenn die Arbeiterklasse zu fett wird?

Wurst

Ich lasse mir doch von einem Vegetarier nicht vorschreiben, was ich essen soll.

„Ein Theil der Bourgeoisie wünscht den socialen Mißständen abzuhelfen, um den Bestand der bürgerlichen Gesellschaft zu sichern. Es gehören hierher, Oekonomisten, Philantropen, Humanitäre, Verbesserer der Lage der arbeitenden Klassen, Wohlthätigkeits-Organisirer, Abschaffer der Thierquälerei, Mäßigkeits-Vereinsstifter, Winkelreformer der buntscheckigsten Art.“

currywurst mit kartoffelsalat

Das ist lustig. Erst ein paar Tage im Amt, und schon fällt die Maske ab. Nehmt den Armen das billige Essen weg! Schnitzel gehört geächtet oder so. Man merkt die belehrende Attitude, hinter der Surveiller et punir lauert. Ich aber sage Euch: Es wird die Zeit kommen, in der der Verzehr einer Currwurst ein Symbol der Rebellion gegen das Spießertum sein wird.

Koreanischer Bulgogi-Fleischtopf

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Kommentare

13 Kommentare zu “Überwachen und Strafen”

  1. ... der Trittbrettschreiber am Dezember 27th, 2021 12:44 pm

    Ja, nicht? Özibrözi in Hochform. Er fährt mit dem E-Bike zum Bio-Einkauf und dem schwäbischen SUV-Multikultivolk bleibt nur das vegane Kuchenessen.
    Er weiß sicher, warum er Kameras zum Metzeln installieren will und nicht selbst mal bei Tönnies vorbeischaut.

  2. Die Anmerkung am Dezember 27th, 2021 12:54 pm

    Da stimme ich doch gleich mit ein, weil ich das Thema Armenbeköstigung und Essen für Reiche kürzlich auf meinem Blog hatte.

    Deutsche Arbeiter!

    Der Grünology will euch euer Wagyu verbieten!

  3. Godwin am Dezember 27th, 2021 1:28 pm

    eindeutig jain

    es wird wohl eher der Tag kommen, an dem die Currywurst aus Gemüse gepresst wird.

    aber von vorn der Reihe nach:
    bestimmte, eindeutig als ungesund klassifizierbare Produkte teurer zu machen (Fast Food, Zucker etc.) macht m.E. sogar Sinn.
    Regulierend in den Markt eingreifen ist doch auch aus linker Sicht gern gewollt.
    Mich tät eher interessieren, wie man die Markt-Fundamentalisten der eFDäPä überzeugt.
    Es ist auch kein Geheimnis, dass gerade in den eher schwächeren Milieus viel zu viel Nahrung verschwendet wird.
    Wer schon keinen Bezug mehr zum Geld hat, entwickelt auch keinen zur Nahrung.

    Auf er anderen Seite müssten natürlich die „gesunden“ Lebensmittel deutlich billiger werden.
    DAS wird aber nicht passieren. Wenn man viertklassiges Straßenobst nicht mehr auf Goldpreisniveau verkaufen kann, werden wohl die Biomärkte rebellieren

  4. Die Anmerkung am Dezember 27th, 2021 4:42 pm

    Hier einmal der Orgasmus der etwas anderen Art.

    https://www.youtube.com/watch?v=YXjPgDol2jE

    Live kann man den Transport gen L2 hier nachvollziehen. Auf dem L2 Orbit heben sich die Kräfte der beteiligten Wuchtbrummen gegenseitig auf und der Satellit schwebt mühelos im All dahin, um uns alsbald Kunde von intelligenten Nachbarn zu übermitteln.

    https://www.youtube.com/watch?v=8N6vguDvkpE

  5. Juri Nello am Dezember 28th, 2021 10:04 am

    Die Würste auf Deinem Bild sehen tatsächlich aus, wie frisch abgerissene Daumen. Bateman auf dem Weihnachtsmarkt.

  6. flurdab am Dezember 28th, 2021 11:50 am

    Der transatlantische Brücke- Bonusmeilen- Vogel mit schwabisch- türkischem Hintergrund soll Veganist sein.
    „Winkelreformer buntscheckigster Art“ trifft es sehr gut.
    Im Grunde ist dem Özdeir die Landwirtschaft völlig wumpe, es ist ein Ministeramt.
    Mehr braucht der Mann nicht zu seiem Glück.
    Jetzt hupt und tutet er ein wenig medienwirksam und wartet auf die Angebote der Lebensmittelkonzerne.
    Er wird den Weg von Frau Nestle Monsanto Klöckner fortsetzen, nur eben nicht bei Nestle oder Monsanto.
    Im Grunde ist er ja dass Minister gewordene Unwissen der Verbraucher über die Herstellung ihrer Lebensmittel.
    Hanfanbau und Hanfanbau sind zwei sehr unterschiedliche Anbaukulturen, je nachdem welches Endprodukt man ernten will.
    Und nein, Hanf kann man nicht essen. Auch nicht als Armer.

  7. Winterfan am Dezember 28th, 2021 12:21 pm

    Ich hoffe, dieses Zeugs da auf den Fotos, dass wurde beim Schlachter gekauft und nicht im Supermarkt? FOCUS online verbreitet gerade den Hinweis an den einkaufenden Mann oder das einkaufende Es, es gäbe nur beim Schlachter Fleisch und Fleischwaren in TOP-Qualität.Also nicht im Supermarkt kauUS mindestens 10,99 € kosten. Ein Hühnerei 0,74 €. Bei mir sind es rund 6,00 € und 0,29 €. :)

  8. Winterfan am Dezember 28th, 2021 12:26 pm

    Das unleserliche Geschwurbel soll heißen:

    1000 g Hackfleisch vom Rind sollte mindestens 10,99€ kosten.

    Die von mir genannten 6,00 € sind ein Sonderangebotspreis. Normal kostet das rund 8,00 €. Also 50% sind ungefähr die Handelsspanne und trotzdem leben die Mastbetriebe.

  9. admin am Dezember 28th, 2021 12:53 pm

    @winterfan: Alles beim Blutwurstritter in Neukölln gekauft, das Möpkenbrot im Milchhof Mühlhausen. Also das beste Fleisch und die beste Wurst, die man für Geld kriegen kann.

  10. flurdab am Dezember 28th, 2021 1:44 pm

    @ Winterfan

    Selbst bei 10,99€ pro Kg Rinderhack landet der Mehrerlös nicht beim „Bauern“.
    Das weiß der Bonusmeilen- Schwabe auch, ebenso die grüne Bourgeoisie mit ihrer künstlich erworbenen Sprachbehinderung.
    Wollte man was für das Tierwohl tun, würde man die Exporte verbieten.
    Immerhin ca. 30% der Fleischproduktion.

  11. Godwin am Dezember 28th, 2021 3:10 pm

    Das LCM hat auch was zum „moralischen Mehrwert“ ala Özdemir.

    Eine der Grundlagen der Veganer ist ja die Idee, Tiere nicht auszubeuten – vor allem nicht industriell.
    Wie verhält es sich da nun beim Jagen?
    Das Tier – z.B. Wildschwein – konnte in seelenruhe, ganz natürlich und glücklich in seiner natürlichen Umwelt aufwachsen.
    Wenn es dann im fairen Kampf mit dem Hochleistungs-Gewehr erlegt wird, ist es ja tot, bevor es überhaupt weiß, was passiert.
    Und das fleisch wäre ja dann auch gaaanz natürlich und nachhaltig…
    Oder?

  12. Alrik am Dezember 28th, 2021 3:43 pm

    @Godwin
    Welche natürlich Umwelt hat den das Wildschwein noch? Das Gemüsefeld des Biobauerns wird von denen auch nicht verschmäht, und bietet ein reichhaltiges Angebot an Nahrungsmitteln die man nicht lange suchen muß.
    Wolf und Luchs haben auch nicht so Lust sich mit einem Eber oder einer Bache anzulegen, wenn es anderswo weniger wehrhafte Beute gibt.

    Grundsätzlich ist das alles aber kein Problem da Deutschland seine billigen Lebensmittel ja auch aus dem europäischen Ausland importieren kann.
    Da bleibt dann genügend Platz für hochwertige Bioware (eingezäunt), Maismonokulturen für die Biogasanlagen und die kommenden Haschplantagen.
    Ob bekiffte Wildschweine weniger gefährlich sind? ;-)

  13. ... der Trittbrettschreiber am Dezember 30th, 2021 2:50 pm

    @flurdab

    „…grüne Bourgeoisie mit ihrer künstlich erworbenen Sprachbehinderung.“

    Eine schöne Metapher, für mich lugt da aber so eine Opferkomponente hervor, in die sich diese Klientel per solipsistischem Selbstdarstellungs-Unfall hineinmanövriert haben könnte.
    Als Frühstücks-DLF-Wahrnehmungsmensch m/w/d/x fühle ich aber deren Versuch, aus der prüden Langeweile des grünbourgeoisen Stehlampenmilieus herauszukommen und als „weiße Fahne“ sozusagen das Vehikel „Koketterie“ zu verwenden, weil die Fähigkeit zur echten Authentizität nicht vorhanden ist. Das kann nur schiefgehen, denn zickige Zicklein werden irgendwann trotz aller hanffarbigen geklöppelten Spitzen-Schutzzäune vom hierzulande neu (neo)-angesiedelten „Wolf“ gefressen.
    Mich selbst fährt bei jedem glottisschlaguntermalten Biss in mein hartgekochtes Bodenhaltungsei eine Mischung aus Mitleid, gefolgt von Grauen (mit einem Schuss Ekel), das im Abgang eine Note von Schadenfreude aufweist, was mir das Vollkorntoast mit 100% Rübenkraut etwas versüßt – sowohl _innen als auch _außen.

    Das Tee_In in meiner Ostfriesentasse gibt mir Kraft für jeden neoliberalismusfreien Tag mit großer Vorfreude auf das immer wieder gern zittierte Abendrot, in dem unsere Sonne sanft in die Tiefen des neu designten Genderhades geleitet wird.

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