Sylvia!

Sylvia Pankhurst

Es ist die Woche der Geburtstage, die man nicht vergessen sollte. Am 5. Mai 1818 wurde Karl Marx geboren. (Kein Link zu irgendetwas! Wer den nicht kennt, sollte sich von burks.de fernhalten).

Einer meiner vielen unverzeihlichen Fehler war aber, dass ich Syliva Pankhurst nicht kannte. Sie wurde am 5. Mai 1882 geboren und ist eine der prominentesten Vertreterinnen des linksradikalen Feminismus und der linken Kommunismus. (Das ist nicht doppelt gemoppelt!)

Workingclasshistory publizierte auf Instagram eine kurze Vita:

On this day, 5 May 1882, pioneering British feminist, anti-fascist and left communist Sylvia Pankhurst was born in Manchester. The daughter of famous suffragette Emmeline Pankhurst, Sylvia became disillusioned with the mainstream movement during its right-wing turn, and instead focused on organising amongst working class women.

When the Women’s Social and Political Union threw its support behind the Allies in World War I, she opposed the war, and supported the campaign against conscription. Sylvia then supported the Russian revolution, and travelled there, meeting Lenin, although when Lenin bankrolled the establishment of the Communist Party of Great Britain, Pankhurst considered it too right-wing for her.

Later in life she supported anti-fascists in the Spanish civil war, helped Jewish refugees from Nazi-occupied Europe and was extremely active in campaigning against the Italian invasion of Ethiopia.

Security services monitored her for decades, and even in 1948 MI5 (UK domestic intelligence) weighed up different options for „muzzling the tiresome Miss Sylvia Pankhurst.“ After the death of her companion, she moved to Ethiopia on the invitation of Haile Selassie, and upon her death in 1960 received an Ethiopian state funeral.


While her mother and sister have been commemorated at Parliament in London, the House of Lords has vetoed plans to place a memorial to Sylvia at the site on numerous occasions.

Pankhurst war Linkskommunistin, vermutlich teile ich ihre Meinung, allerdings ist der Rätekommunismus kein Widerspruch zur Demokratie.

„Nach dem Ausschluss vieler Linksabweichler aus der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) unter Führung von Paul Levi Ende 1919 gründete sich die Kommunistische Arbeiterpartei Deutschlands (KAPD) sowie die linke Richtungsgewerkschaft Allgemeine Arbeiter-Union Deutschlands (AAUD). Diese Organisationen verfügten zum Zeitpunkt ihrer Gründung über etwa hunderttausend Mitglieder – und hatten damit mehr Mitglieder als die KPD.“

Der große Nachteil des Vertrauens auf eine linksradikale Schwarmintelligenz ist, dass es sie a) nicht gibt, sondern die Opportunisten immer gewinnen und b) dass ohne eine gewissen „Parteidisziplin“ sich die radikale Linke, falls es sie noch einmal in Deutschland gäbe, sofort in Fraktionskämpfen zersplittern würde, also wirkungslos wäre. Ich finde es aber sehr interessant, dass es diese Bewegung gab, weil ihre Tradition in der DDR totgeschwiegen wurde und im Westen sowieso.

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Kommentare

One Kommentar zu “Sylvia!”

  1. ... der Trittbrettschreiber am Mai 7th, 2020 5:23 pm

    Der Begriff „Rat“ ist mir immer schon suspekt gewesen. Mir schwant das als Deckmantel für Kadermacht. Die Weimarer Republik war ja auch nicht so gut beraten. Was es in Deutschland noch nicht gab: Die Arbeitermonarchie – Blaumann mit Krone… auch irgendwie sinnfrei.

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