Slàinte Mhath oder: Ganz gute Getränke, gemeinhin genossen

wein und Whisky

Die Weltläufte geben gerade nichts von Belang her. Die Mainstream-Medienblase debattiert über das irrelevante Buch Fire and Fury, das, wenn ich einigen Rezensenten glauben will, nur bestätigt, was jeder sowieso weiß: Ob einzelne Vertreter der herrschenden Klasse dumm sind oder nicht, ist völlig schnuppe. Das System funktioniert ohne sie – das sieht man hierzulande ja auch.

Mich interessiert eher, wohin wir kommen und was es dort gibt.

Zum Getorften. Am liebsten hätte ich natürlich im KaDeWe zum (gewohnt sachkundigen) Verkäufer gesagt: „Bitte einen israelischen Rotwein aus den so genannten „besetzten“ Gebieten, der mit Blick auf Syrien oder Gaza gekeltert worden ist.“

Ich bin ein trotziger Mensch und mache immer aus Prinzip genau das, wovon man mich abhalten will, ohne mich vorher zu fragen. Das liegt natürlich an kindlichen Traumata, die zu bearbeiten ich mir selbst überlassen war, immer eingedenk des Leitsatzes, das der Hass eines Konvertiten das Problem nicht wirklich löst, wie Lichtenberg schon richtig anmerkte: „Grade das Gegenteil tun heißt auch nachahmen, es heißt nämlich das Gegenteil nachahmen.“

Ich habe mich also selbst, da ich den Verkäufer nicht in Verlegenheit bringen wollte, mit einem Merlot Gamla von den Golan-Höhen eingedeckt, dazu einen Barkan von ebendort.

Langer Rede kurzer Sinn: Das KaDeWe hatte zu meiner Überraschung keinen Glentauchers, der mir bisher am besten schmeckte, ja, man kannte ihn garnicht. Das scheint ein echter Geheimtipp gewesen zu sein. Ich habe also wieder einen Whisky aus der Region Speyside genommen, der Ben Riach war zwar lecker, mir aber ein bisschen zu „hart“.

L’Chaim! Slàinte Mhath!

image_pdfimage_print

Kommentare

5 Kommentare zu “Slàinte Mhath oder: Ganz gute Getränke, gemeinhin genossen”

  1. andreas am Januar 6th, 2018 7:57 pm

    Komm doch mal vorbei, dann befüll ich Dich mit Rotem aus der Region.

  2. andreas am Januar 6th, 2018 9:29 pm
  3. Ruedi am Januar 7th, 2018 11:38 am

    Meine Traumata, nicht nur aus der Kindheit, habe ich längst weggesoffen und erfreue mich an Weinen aus ruhigeren Gebieten.
    Selbst Deutsche Weine aus Baden Württemberg sind seit Jahrzehnten geniessbar und zur ausgezeichneten Küche daselbst passend.
    Spanien bietet phantastische Weine, die Italiener sollen sehr gut sein, ich kenne sie nicht, die Franzosen erfüllen meinen Geschmack weniger.
    Aber Weine aus dem Kriegsgebiet lösen bei mir ein sofort zu behandelndes Trauma aus!
    Also nichts wie los ins http://dorfstuebli.de/
    Trauma etc. in mich hineinfressen und aus mir raus saufen.

    PS Meine liebe Liz bewegt das Auto.

  4. bloedbabbler am Januar 7th, 2018 12:19 pm

    Ich hätte von der feinen Destillerie BenRiach nun auch nicht gerade den billigsten Einsteiger genommen, der ist zwar o.k. aber leider nichr mehr.
    Glentauchers finde ich auch sehr schönen Whisky, vor allem können die auch durchaus ‚jung‘, was nicht allen Destillerien gegeben ist. Problem bei den Tauchers ist, soweit mir bekannt, gibts keine Originalabfüllung, zumindest keine außerhalb der Destillerie, deswegen landet der Stoff bei einigen unabhängigen Abfüllern oder wird in Blends verklappt. Nun haben viele kleinere Händler oder große Kauftempel meist nicht unbedingt was von Abfüller x oder y da deswegen findest du oft nichts.

    Falls es mal ein rauchiger BenRiach sein darf, würde ich dir zum Curiositas Peated raten, der ist ein wirklich leckeres Stöffchen. Ein Tipp noch, oftmals ist es hilfreich bevor man einen Whisky kauft noch einen kurzen Blick in die whiskybase.com zu werfen, bewahrt einen manchmal vor einem Fehlkauf. Prost!

  5. Stilleben mit Luxusartikeln : Burks' Blog am Januar 13th, 2018 2:16 pm

    […] habe mir noch Nachschub geholt – ab jetzt bin ich Fan der Glentauchers Distillery. Ein kundiger Leser schrob schrieb hier: „Problem bei den Tauchers ist, soweit mir bekannt, gibts keine […]

Schreibe einen Kommentar