Schwere Herzen

djv

Es gibt Anlass für ein Sittengemälde ein Update zum Thema Unter Rechtsstreitern. Die Gegenseite, also der Kläger gegen mich, hatte die Klage bekanntlich irgendwann zurückgezogen, vermutlich weil man wohl einsah, dass daraus nichts werden würde oder weil man den Streisand-Effekt fürchtete.

Jetzt erfahre ich aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen, dass Michael Rediske, der langjährige und ehemalige Geschäftsführer DJV Berlin – JVBB, seine Mitgliedschaft dort gekündigt hat, obwohl er bei der Feier seines Abschieds auf’s Alleräußerste gelobhudelt wurde. Wie das?

Noch im Juni letzten Jahres hieß es: „Schweren Herzens mussten wir uns gestern von unserem langjährigen Geschäftsführer Michael Rediske verabschieden. Er hat unseren Verband maßgeblich geprägt“ blabla.

Ob das so stimmt und ob die Prägung gut oder schlecht war, lassen wir dahingestellt. Aber woher die bad vibrations? Bleibt man nicht in solchen Vereinen, die nicht viel kosten, lang und länger, bis man als uralter Tattrich die goldene Ehrennadel mit Schwertern und Brillanten für die Mitgliedschaft erhält? Immer noch ein hässlicher Nachhall der Kündigung?

Aber das vertiefen wir jetzt nicht. Ich finde es immer bedauerlich, wenn Leute, mit denen ich mich vereinsmeierisch herumstreite, Feigheit vor dem Feind plötzlich aufgeben oder von der Bildfläche verschwinden. Das tut man doch nicht! Man ficht die Sache bis zu Ende aus oder verträgt sich oder schließt einen Kompromiss, d.h. man akzeptiert eine Lösung, bei der – das weiß ich aus „Waffenstillstand“ – beide Seiten – aka Vulkanier und Andorianer – unzufrieden sind.

Der DJV Berlin sollte auch über die Wirkung der Social-Media-Postings auf die Massen nachdenken. Sind sieben Likes auf X nicht etwas wenig? Vielleicht sollte man die Gendersprache fliehen und sich des guten Deutschen (Deutschs? Deutsches? Divers?) befleißigen?

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Kommentare

One Kommentar zu “Schwere Herzen”

  1. ... der Trittbrettschreiber am September 8th, 2023 12:09 pm

    Menschen geben dann auf, wenn sie spüren, dass sie nicht mehr dem Zeitgeist entsprechend up to date sind, was Werte, „Spielregeln“ und bislang sichere Umgangsformen bezgl. des Miteinanders in Diskursen betreffen.
    Wenn mangels Pflege wertschätzender Streitkultur der Schweineboss auf der Animalfarm die Oberhand gewonnen hat, ist es mehr als Dummheit, sich in diesem Haufen (System) weiter zu engagieren.
    Soviel Pauschales – was konkret im DJV vor sich geht, kann ich natürlich nicht beurteilen…brauche aber nun erstmal (schweren Durstes) ein Glas Milch…hx.

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