Die Akte Bernd Lammel – Mediales Intermezzo

Cicero schreibt über den Fall Lammel.

Leider stellt die „Cicero“-Autorin Petra Sorge die wichtigsten Fragen nicht. Wenn man zum Beispiel einschätzen will, ob zum Beispiel jemand als „inoffizieller Mitarbeiter“ geführt wurde, ohne davon zu wissen, reicht es nicht aus, jeden um ein Statement zu fragen, der beim Ruf „Stasi-Experte“ vor ein Mikrofon springt. Das ist eine Frage nach einer Tatsache, und die kann man auch objektiv beantworten.

Frage: Hat Lammel irgendjemanden ausspioniert, denunziert, über jemanden berichtet, mündlich oder schriftlich irgendetwas zu Protokoll gegeben? Gibt es eine Verpflichtungserklärung? Findet sich der „IM Michael“ in den Akten seiner damaligen Freunde? Nein. Hat Lammel Dritten gegenüber gesagt, dass die Stasi ihn bedränge, hat er mehrere Leute gefragt, auch im Westen, wie er sich am besten wehren könne? Ja. Warum erwähnt das der „Cicero“-Artikel nicht?

Warum hatte die RBB-Autorin Gabi Probst die Akten fünf Jahre, publizierte das aber die aber zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt? (Ich weiß es, kann es aber noch nicht beweisen.) Warum antworten weder Probst noch die Klartext-Redaktion auf meine Fragen zum Thema?

Die „Cicero“-Autorin wirft mir Polemik vor. Damit kann ich ganz gut leben.

Ich werde hier weiter berichten, hatte aber in den letzten drei Wochen wenig Zeit, da mein Vater immer noch im Krankenhaus liegt.

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Kommentare

2 Kommentare zu “Die Akte Bernd Lammel – Mediales Intermezzo”

  1. ... der Trittbrettschreiber am Dezember 17th, 2015 3:06 pm

    Was, oh Schreck, spränge denn an Gehaltsnachzahlungen dabei heraus, wenn es als sicher angesehen werden kann, dass jemand als IM (Trittbrett-IM??) gearbeitet hat, ohne es zu wissen? Wer wäre der richtige Adressat meiner bescheidenen Forderungen – die Gauk-Behörde? Da muss ich doch gleich mal ein Telefonat führen. Weihnachten scheint gesichert, das nun erst jetzt einsetzende und sozial erwünschte schlechte Gewissen bekommt ein Schleifchen unterm Baum. Aaach herrrrlich – Zeiten sind das…

  2. Ahmed am Dezember 17th, 2015 7:32 pm

    Die BStU-Behörde ist ein Haufen Erpresser, so wie jeder andere Geheimdienst auch. Ein widerlicher Verein, der seine Infos nur selektiv und taktisch herausgibt. Entsprechend wird mit den „Akten“ auch weiter umgegangen. Wer als nicht-DDR-Genosse dort war und sich halbwegs zurechnungsfähig über Politik geäußert hatte, wurde von den übereifrigen Deppen der Stasi sowieso als Informant geführt. Ich bin den Leuten, die von damals noch leben, immer noch böse. Das wird sich auch nicht mehr ändern.

    Und wie die BRD mit diesem Haufen Akten umgeht, das beschreiben Sie ja gut.

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