Es wird Zeit, Drosselkom

drosselkom

„Es wird Zeit, den Aktienkonzernen wie Telekom und Co. das Netz aus den Händen zu nehmen. Entweder indem man Netz zu einer öffentlichen Aufgabe macht (so wie Straßenbau) oder indem man einen gemeinschaftlichen Provider schafft, als Genossenschaft.“ (Quelle: Zitat aus dem Heise-Forum)

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Fürchten. Illegal. Vielleicht. Unklar. Möglicherweise.

streaming-portal

Feynsinn verprügelt sehr schön Kai Biermann, der auf Zeit online herummutmaßt und dabei die heilige Kuh des Kapitalismus hätschelt. Ich habe mir Biermanns Artikel noch genauer angesehen und auf die Fakten und Quellen geachtet.

Möglicherweise fürchten die Betreiber Ermittlungen.
„Möglicherweise“ ist das kein Journalismus. Es ist nicht Aufgabe von Journalisten, wild herumzuspekulieren. Möglicherweise ist es auch anders. So what?

„..das illegale Streamingportal Movie2k (…) bietet illegale Kopien von Filmen und Serien.
Gleich zwei Mal „illegal“ in vier Zeilen, damit es auch jeder mitkriegt. Es wird dadurch nicht wahr. Am deutschen Rechtswesen werden die Welt und das weltweite Web genesen? Streaming ist eben nicht automatisch „illegal“, nur wenn man sich die Thesen der Content-Mafia automatisch zu eigen macht. Letzteres ist nicht die Aufgabe von Journalisten, ganz im Gegenteil.

Der Hintergrund? Unklar. Möglicherweise sind die Betreiber umgezogen, um nicht von Ermittlern erwischt zu werden.
Möglicherweise sollten Journalisten über Dinge, die unklar sind, gar nicht schreiben, sondern zunächst recherchieren.

Möglicherweise ist sein Geständnis der Grund dafür, dass Movie2k mit seinen Servern nun von Rumänien auf die Jungferninseln umgezogen ist.
Möglicherweise hat sich hier der Kollege Biermann von der Ermittlungsbehörde, der Dresdener Staatsanwaltschaft, briefen lassen und wiederkäut jetzt unkritisch deren Thesen, was noch nicht einmal eine unabhängige Quelle ist, deren zwei man aber mindestens haben sollte, bevor man etwas über „Illegales“ hinausposaunt. Und wie hält es Biermann mit dem schönen Grundsatz „audiatur et altera pars“? Nie gehört? War grad nicht zu erreichen? Möglicherweise.

Geht es solchen Portalen doch ganz offensichtlich vor allem um Geld.
Das ist nicht nur möglicherweise kein deutscher Satz, sondern ganz bestimmt nicht. Um was, ganz nebenbei, geht es sonst so im Kapitalismus? Um das Gute, Schöne und Wahre? Ach?!

Ein sicheres Indiz dafür ist, dass sie ihre Kunden mit zweifelhafter und gefährlicher Werbung traktieren.
Was ist denn „gefährliche“ Werbung? Diese Javascript-verseuchte Scheiße, die ich auf den „Internet-Präsenzen“ deutscher Medien ertragen müsste, würde ich das erlauben? Ich halte Werbung ganz ausnahmslos und immer für „zweifelhaft“, will sie mir doch suggerieren, ich müsse oder solle etwas kaufen, von dem ich bisher noch gar nichts wusste.

Wer solche Streamingseiten besucht, hat eine gute Chance, sich Schadprogramme einzufangen oder auf sogenannte Abofallen hereinzufallen. Den Betreibern ist das offensichtlich egal.
Mir auch, denn offenbar denkt der Kollege Biermann, es sei eine Frage der „Chancen“, sich Malware auf den Rechner zu beamen anstatt eine Frage des eigenen medienkompetenten Willens, sich komplett bescheuert im Internet zu verhalten oder eben auch nicht. Schadprogramme sind kein Naturereignis wie das Wetter, sondern leben ausschließlich davon, dass Surfer alles tun, was Datenkraken wollen, weil sie zu träge, faul, belehrungsresistent oder schlicht zu dumm sind, das zu ändern.

Dass hinter diesen Portalen kriminelle Organisationen stecken, bezweifelt niemand.
Dass Banken, Hedgefonds, die GEMA und die Content-Mafia und ihre Helfershelfer in den Medien meistens wie kriminelle Organisationen agieren, bezweifelt auch niemand, nicht wahr?

Die URL verweist nun auf eine Seite…
Es heißt der URL (für uniform resource locator), auch wenn 8 Millionen deutsche Fliegen meinen, es hieße „die“ URl, weil „Adresse“ im Deutschen feminin ist, sie müssten immer auf den größten sprachlichen Haufen scheißen. Das haben sie ja mit vielen Journalisten gemeinsam.

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Bundesinnenminister will Zombies verhaften

„Friedrich: Einen Selbstmordattentäter, der seinen eigenen Tod bei der Planung der Tat einkalkuliert, werden auch Videokameras nicht abschrecken.

SPIEGEL ONLINE: Also sind die Kameras gegen Terror unwirksam?

Friedrich: Das wäre ein falscher Schluss. Wenn wir zum Beispiel den Täter nach dem ersten Mal verhaften, kann er kein zweites oder drittes Mal zuschlagen.“

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Marktliberale unter sich

„In der AfD gibt es zum einen renommierte Professoren (…), die die Initiative mit gegründet haben und deren Fachkompetenz außer Zweifel steht. Wie wir kritisieren sie die Europapolitik der Kanzlerin. Da gibt es viele Überschneidungen.“ (Sahra Wagenknecht, Ludwig-Erhard-Groupie)

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Gründer-des-wissenschaftlichen-Sozialismus-Strasse, zentral von oben

Karl-marx-Strasse

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Schneller, aber nicht weiter

joggen

Dem guten Rat der laufkundigen Leserschaft folgend versuche ich zunächst, auf meiner Kurzstrecke die durchschnittliche Geschwindigkeit zu erhöhen, um danach die Strecke wieder auf den Halbmarathon zu verlängern.

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Die schreckliche deutsche Sprache

Mark Twain über „Die schreckliche deutsche Sprache“ – sehr amüsant zu lesen, lehrreich und in sehr gutem Deutsch geschrieben.

Jedes Mal, wenn ich glaube, ich hätte einen dieser vier verwirrenden Fälle endlich da, wo ich ihn beherrsche, schleicht sich, mit furchtbarer und unvermuteter Macht ausgestattet, eine scheinbar unbedeutende Präposition in meinen Satz und zieht mir den Boden unter den Füßen weg. (…) Es gibt zehn Wortarten, und alle zehn machen Ärger. Ein durchschnittlicher Satz in einer deutschen Zeitung ist eine erhabene, eindrucksvolle Kuriosität; er nimmt ein Viertel einer Spalte ein; er enthält sämtliche zehn Wortarten – nicht in ordentlicher Reihenfolge, sondern durcheinander…“.

Ein schöneres Kompliment als „so schlimm wie im Lateinischen“ kann man einer Sprache aber nicht machen. Aufgrund meiner philologischen Studien bin ich überzeugt, dass ein begabter Mensch Englisch (außer Schreibung und Aussprache) in dreißig Stunden, Französisch in dreißig Tagen und Deutsch in dreißig Jahren lernen kann.

Ja, ich habe das Gefühl, gutes Deutsch zu sprechen und zu schreiben ist eine Art Kunsthandwerk, das nur wenige Eingeborene beherrschen und das schwer zu lernen ist – trotz aller Rechtschreibreformen. Die Flucht in Anglizismen ist nur ein Irrweg und außerdem feige…

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Naturerfahrungsraum

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Bradley Manning

Manning ist seinem Gewissen gefolgt, als er massive Rechtsbrüche und Kriegsverbrechen mit ansehen mußte:

The Guardian (01.03.2013): „Bradley Manning’s personal statement to court martial: full text“

Dafür wurde er gefoltert:

The Dissenter (12.08.2012): „Defense Motion Details Horrific Conditions Bradley Manning Was Subjected to at Quantico“

Law Offices of David E. Coombs (10.08.2012): „PFC Manning’s Unlawful Pretrial Punishment at Quantico “

Law Offices of David E. Coombs (26.01.2011): „PFC Bradley Manning Is Not Being Treated Like Every Other Detainee“

The Guardian (12.03.2013): „Bradley Manning’s treatment was cruel and inhuman, UN torture chief rules“

Das ist eine Schande. (Quelle u.a.: Heise-Forum)

Die USA sind ein Folterstaat. (Vermutlich werde ich jetzt auch vom Verfassungsschutz beobachtet. Aber das ist eh schon der Fall, weil ich mindestens einmal Karl Marx zitiert habe.)

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Grundgesetz ist laut Verfassungsschutz linksextremistisch

Spiegel online: „Indizien für eine antidemokratische Gesinnung sind dem Dossier zufolge bereits der Versuch, mit außerparlamentarischen Bewegungen zu paktieren, die Forderung, Energiekonzerne zu verstaatlichen, oder der Plan, eine ’solidarische Gesellschaft jenseits des Kapitalismus‘ aufzubauen.“

Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland, Artikel 14:

(2) Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.

(3) Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig. Sie darf nur durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes erfolgen, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt. Die Entschädigung ist unter gerechter Abwägung der Interessen der Allgemeinheit und der Beteiligten zu bestimmen. Wegen der Höhe der Entschädigung steht im Streitfalle der Rechtsweg vor den ordentlichen Gerichten offen.

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Ohne Frage

Heise über einen Zensur-Lobbyisten so genannten „Kinderschützer„: „Carr zufolge würden ‚zwischen 15 und 50 Prozent‘ der Männer durch Bilder von Kindsmissbrauch ‚ohne Frage‘ zu entsprechenden Taten angeleitet.“

Beweise? Statisken? Fakten? Das brauchen solche Leute nicht. In die Medien kommen sie mit ihrem Quatsch trotzdem. Man muss eben nur hyperventilierend genug sein.

Übrigens: Die Erde ist eine Scheibe.

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Anthony Daly

Heute habe ich, zusammen mit einer reizenden Dame, einem Chorkonzert von cantamus berlin gelauscht. Gegeben wurde unter anderem „Reincarnations“ von Samual Barber.

Eines der Lieder hieß „Anthony O Daly„. Das Lied wurde benannt nach dem Anführer des Whiteboy-Bauernaufstands in Irland. Anthony Daly bezichtigte man, auf jemand geschossen zuhaben, obwohl das gelogen war. Er wurde unschuldig gehängt. Die Verse erinnerten an sein Schicksal.

The Whiteboys (Irish: Buachaillí Bána) were a secret Irish agrarian organization in 18th-century Ireland which used violent tactics to defend tenant farmer land rights for subsistence farming. Their name derives from the white smocks the members wore in their nightly raids, but the Whiteboys were usually referred to at the time as Levellers by the authorities, and by themselves as „Queen Sive Oultagh’s children“, „fairies“, or as followers of „Johanna Meskill“ or „Sheila Meskill“, all symbolic figures supposed to lead the movement. They sought to address rack-rents, tithe collection, excessive priests‘ dues, evictions and other oppressive acts. As a result they targeted landlords and tithe collectors. Over time, Whiteboyism became a general term for rural violence connected to secret societies.

Schön, dass sein Name nicht in Vergessenheit geraten ist. Man muss also in Neukölln in eine Evangelen-Kirche gehen, um an irische Revolutionäre des 18. Jahrhunderts in Form von Liedern erinnert zu werden.

Wieso greift die Popkultur diese Themen nicht auf? So etwas ist doch lehrreich für’s Volk!

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