Automatischer Absturz des Automatenjournalismus

Jede Wette, dass das auch in Deutschland passieren könnte: „Der Computer als Journalist: Google News meldete vergangene Woche den Konkurs einer amerikanischen Airline – obwohl die Nachricht sechs Jahre alt war. Die Folgen waren verheerend. (..) United Airlines, eine der weltgrößten Fluggesellschaften, melde Konkurs an, wurde die Tageszeitung Sun Sentinel aus Florida zitiert. Der Börsenkurs von United brach um 75 Prozent ein. In zwölf Minuten wurden mehr als eine Milliarde Dollar vernichtet. Dabei hatte United gar nicht Konkurs angemeldet. Die Meldung war sechs Jahre alt und wurde aus Versehen von einem Computerprogramm, mit dem Google die Website der Zeitung durchsuchte, als neu ausgegeben“. (via Süddeutsche, dort wie gewohnt linkfrei.)

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Hausdurchsuchung beim Pressesprecher der Piratenpartei

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Es gruselt mich. „Hausdurchsuchung bei Piratenpartei„, berichten netzpolik.org, ein dünner Artikel bei Heise und die Frankfurter Rundschau. Andreas Popp, der bayerische Vorsitzende der Piratenpartei zu netzpolitik.org: „Also der Durchsuchungsbefehl wurde ausgestellt vom Amtsgericht München in einem Ermittlungsverfahren gegen unbekannt, wegen Verletzung des Dienstgeheimnisses (internes Schreiben des Justizministeriums vom 13.12.07). Unser Pressesprecher (…) wurde deshalb als Zeuge (ja, als Zeuge!) durchsucht, natürlich ohne Vorwarnung um 5 Uhr früh ausm Bett geholt und es wurde ihm angedroht seine gesamten Datenträger zu beschlagnahmen wenn er nicht bei den Ermittlungen kooperiert.“

„In dem Dokument ging es um den Einsatz von Bundestrojanern in Bayern ohne gesetzliche Grundlage, u.a. um Skype-Kommunikation überwachen zu können. Man kann jetzt wohl davon ausgehen, dass das Dokument echt ist.“ (vgl. Screenshot). Die Verschwörungstheorie bei Heise, es wäre eventuell ein „Bundestrojaner“ zum Einsatz gekommen, teile ich nicht. Erstens handelt es sich IMHO hier um das Thema Telekommunikationsüberwachung, also das Abhören eines laufenden Kommunikationsvorgang. Es handelt sich theoretisch also das, was unter Quellen-TKÜV gehandelt wird. Skype kann man nicht abhören, das hat auch BKA-Chef Jörg Ziercke im Innenausschuss des Bundestags jüngst wiederholt. Also wollen die Ermittler zweitens, wie aus dem Dokument hervorgeht, „auf dem Rechner des Betroffenen“ eine spezielle Software installieren. Von „online“ ist nicht die Rede. Sie müssten also vorher heimlich in dessen Wohung einbrechen, was in Bayern nach dem bayerischen Polizeiaufgabengesetz (PAG) vom 22 Juli 2008 erlaubt ist. (Alle Juristen halten das für verfassungswidrig.) Interessant ist, dass die Firma, die diese Software herstellt und vermietet (!), genannt wird. Es ist die DigiTask GmbH in Haiger. „Die DigiTask GmbH ist bundesweit führender Anbieter von speziellen Sicherheits- und Kommunikationslösungen für Behörden.“

Skype Journal über DigiTask „DigiTask can read SSL encrypted communications between your browser and a secure web site, like Skype.com. The better to see your Skype and PayPal accounts. (…) Skype conversations are only as secure as the PCs of all parties to a conversation. (…) If legitimate government public servants can buy these tools, there must also be a dark market.“

Udo Vetter hat noch untertrieben: „‚Die bayerischen Behörden haben ohne jede gesetzliche Grundlage an einem Trojaner gearbeitet und versuchen jetzt, die Kritiker mundtot zu machen. Die Strafjustiz wird instrumentalisiert, um unbequeme Behördenmitarbeiter einzuschüchtern, die auf Missstände hinweisen.‘ (…) Skandalös sei das Vorgehen der Polizei auch deshalb, weil der Pressesprecher laut Durchsuchungsbeschluss lediglich als ‚unbeteiligter Dritter‘, also als Zeuge eingestuft werde.“

Das wird langsam zu einem bayerischen Horrorfilm. Die dortigen Wähler sind aber offenbar zu blöd, um sich für so etwas zu interessieren. Ich wünsche jedem CSU-Wähler, dass ihn jeden Morgen um fünf ein Polizist aus dem Bett zerrt, die Möbel durcheinanderstellt und alle privaten Unterlagen beschlagnahmt.

Nachtrag, 20.09.2008 auf netzpolitik.org: „Nach Serverbeschlagnahmung nun Uni-Sperrung?“

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Kult des Künstlers

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Die Tafel wirbt für kultdeskuenstlers.de vom Verein der Freunde der Nationalgalerie. Gut gemacht! Ich bin sogar vom Fahrrad gestiegen, um mir das näher anzusehen. Der Satz hat mir ungemein gefallen.

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US-Geheimdienste: Terroristen könnten Online-Rollenspiele zur Planung von Anschlägen nutzen

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Heise berichtet: „In den US-Geheimdiensten wird daher befürchtet, dass möglicherweise virtuelle Welten wie Second Life oder vor allem Online-Rollenspiele mit Millionen von Spielern eine Möglichkeit bieten könnten, um heimlich Pläne auszuhecken oder sich zu verabreden.“ Ich sag’s ja! Ich habe es selbst gesehen und sogar mitgemacht, wie auf den Screenshots eindeutig zu sehen ist. Von meiner Marinebasis in Cymric aus habe ich mit Al-Kaida-Kadern und Marineoffizieren der Taliban geübt, wie man mit meinem neu gekauften U-Boot virtuelle Segelschiffe torpediert. Bitte nicht weitersagen, sonst lande ich in Guantanamo! Übrigens habe ich die blöde Blockhütte am Strand abgerissen und einen Leuchtturm hingestellt, dass die Terroristen mit ihren Booten mir nicht gegen die Mole fahren.

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13 Geek Must Haves

Bundestag

[via younic. Sehenswert!]

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BKAG-E vor dem Innenausschuss

Bundestag

Zugegeben: Ich habe mich gestern während der Anhörung im Innenausschuss des Bundestages ziemlich aufgeregt. Das ist unprofessionell. Man merkt das unserem Telepolis-Artikel an.

Ich bin ausnahmsweise vollständig Fefes Meinung: „Der aktuelle Kriegsschauplatz ist nicht, ob wir den Bundestrojaner kriegen, sondern ob sie heimlich in die Wohnung einbrechen dürfen, um ihn zu installieren.“ Auch, dass der Kollege Krempl offenbar auf einer anderen Veranstaltung war ich Leitner und ich. Die Meldung in der Tagesschau überrascht mich mittlerweile gar nicht – beim Thema „Online-Durchsuchung“ haben sie ohnehin groben Unfug verbreitet. Kai Raven hat alles mitgeschrieben, deshalb muss ich meine Notizen hier nicht noch einmal bloggen.

Im Gegensatz zu Fefe war mein Favorit Roggan. Ich habe in der Pause mit ihm ein paar Worte gewechselt. Meinem Eindruck nach war er deshalb so zurückhaltend, weil er genau wusste, dass es kaum jemanden interessierte, was er zu sagen hatte, und dass die Angelegenheit eine bloße Farce war. Leider fragten die Vertreter der Parteien nur diejenigen Experten, die sie selbst eingeladen hatten. Ich habe mich auch darüber geärgert, dass Petra Pau und Ulla Jelpke Fragen an Jörg Ziercke vom BKA stellten. Ich hätte diesen erbärmlichen Schwätzer nicht so zu Wort kommen lassen. Ziercke muss man live erlebt haben: Ich frage mich, wie jemand, der so dumm und zum Teil primitiv argumentiert, eine solch große Behörde überhaupt leiten kann, ohne dass alles drüber und drunter geht. Roggan hat, wenn er gefragt wurde, scharf argumentiert und subtil verdeutlicht, wo er den Hebel ansetzen wird. Er wird, wie auch Gerhart Baum, das Gesetz juristisch angreifen. Und ich wette, dass das Bundesverfassungsgericht auch das BKA-Gesetz in die Tonne treten wird. Diejenigen Herrschaften, die das verabschieden wollen, sind schlicht belehrungsresistent.

Sehr gut gefallen hat mir „Paulus“ Hansjörg Geiger, der jede Menge Dreck am Stecken hat, aber sich offenbar auf die Seite der Guten schlagen will. Seine Empörung über das Ansinnen von heimlichen Durchsuchungen wirkte sehr echt.

Aber doch noch ein paar Stichpunkte, die ich im Artikel nicht erwähnt habe: Kutscha kritiserte, dass nicht geregelt sei, welche Daten wann an ausländische Geheimdienste übermittelt würden. Einige der neuen Befugnisse des BKA hätten keinen Terrorismus-Bezug – wie zum Beispiel das Recht, Platzverweise zu erteilen. Das sei doch eine „James-Bond-Persiflage“.

Möllers meinte, dem BKA würden jetzt alle Befugnisse und Kompetenzen gegeben, die bisher schon die Geheimdienste hätten. Die Gesetzgeber betreibe offenbar nur noch „Verfassungsgerichtsexegese“, anstatt selbst Gesetze zu gestalten. Es könne nicht sein, dass die gesetzlichen Normen immer nur „so gerade an der Verfassungsgemäßheit entlangschrappen.“

Poscher sah die vom Grundgesetz vorgeschriebene Trennung von Poliezi und Geheimdiensten relativiert.

Roggan: Bis jetzt gebe es keinen Nachweis, dass die Befugnisse der Online-Durchsuchung unverzichbar seien. Die Prävention habe Einzug in das Strafrecht gehalten. Der Personenkreis der „Gefährder“ werden unverhältnismäßig ausgeweitet. („Wir sind alle Gefährder“ war mein erster Arbeitstitel für den Telepolis-Artikel) Wenn man das durchsetzen wolle, was geplant sei, müssten sie das Grundgesetz ändern.

Kabarettreif war Wolfgang Wieland, der nicht nur so laut redete, dass man ihn gut verstand, sondern auch witzig argumentierte. Es gebe im Übrigen keine Definition des „Internationalen Terrorismus“, auch die Autonomen in Heiligendamm könnte man in Zukunft als terroristische Vereinigung ansehen. Es sei im Gesetzentwurf von „ideologischen Strömungen“ die Rede. Reiche es aus, dass ein Terrorist fernsehe und sich „deshalb“ als „international“ einschätze, dass er zu einer terroristischen Vereinigung werde? Poscher hielt diese fehlende Definition gleich für verfassungswidrig.

Fazit: Es kommt noch einiges auf uns zu. Von der CDU und der SPD ist rein gar nichts zu erwarten. Die würden alles abnicken, selbst ein Ermächtigungsgesetz. Sie würden es noch nicht einmal merken. Man kann nur hoffen, dass die niemals eine Zweidrittelmehrheit im Bundestag kriegen. Dann könnte selbst das Bundesverfassungsgericht gegen die zahlreichen Verfassungsfeinde im Bundestag nichts ausrichten.

Auf meinem Foto ist der Ausschuss-Vorsitzende Edathy zu sehen, der ein Interview gibt. Ich hatte aber keine Gelegenheit, ihn zu begrüßen.

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Frankfurts „Second-Life“-Blase ist geplatzt, revisited

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Auf Heise lesen wir: „Frankfurts „Second-Life“-Blase ist geplatzt“. Der Artikel bietet jedoch nichts Neues, sondern nur die Erkenntnisse, dass die Avatare nicht zu Hauf zusammenströmen, wenn man irgendwo ein paar lächerliche Hochhäuser virtuell zusammenpappt. Den Römer (Youtube) gibt es so nicht mehr, alles ist dort im Bau. Die Paulskirche sieht virtuell bescheiden aus. Warum sollte ich mich da aufhalten? Ich habe selten so ein hässliches Areal gesehen. Meinen Avatar hat es geschüttelt. „Das nachlassende Interesse der breiten Öffentlichkeit erweckt nach Ansicht des Frankfurter ‚Second-Life-Fachmannes Andreas Klünder aber einen falschen Eindruck: ‚Ich sehe keinen Rückgang in den User- Zahlen, sondern mehr in der medialen Berichterstattung‚, sagt Klünder, dessen Medienagentur die virtuelle Ausgabe der Mainmetropole entwickelte.“ (Fängt Heise jetzt auch das Nicht-Verlinken an? Und die Welt bringt schon wieder das dämliche Foto, was wir seit Januar 2007 aus dem „Spiegel“ kennen.) „Jüngere Nutzer, hat Klünder herausgefunden, lassen sich in der virtuell nachgebildeten Main-Metropole kaum blicken“. Eben. Aber das weiß man schon, seitdem es Second Life gibt.

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Des Zierckes neue Gesetze

Ein Artikel von mir auf Telepolis: „Des Zierckes neue Gesetze – Die innenpolitischen Scharfmacher sagen offen, was sie wollen: Wohnungen heimlich durchsuchen und informationstechnische Systeme verwanzen und manipulieren. Nur das Grundgesetz steht dem noch im Weg.“

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„Flintenweiber“ – Frauen auf der Pirsch

Fernsehtipp für morgen: NDR – „Flintenweiber“ – Frauen auf der Pirsch. Immer mehr Frauen erobern eine der letzten Männerdomänen: Jagen. Die Reportage beobachtet Jagdschülerin Inga Tillmann bei der Ausbildung. Gehen Frauen anders mit Wild und Waffen um?“ Nicht zufällig habe ich dieses Blog verlinkt.

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509.421 Sprengstoff- und Bombenbauanleitungen in Deutschland

Die irren Filter- und Zensurfreunde von der PAN AMP AG haben wieder eine lustige Pressemeldung rausgehauen: „Sprengstoff- und Bombenbauanleitungen wurden per Robot-Technologie im Internet analysiert und bewertet. Eines der Ergebnisse: Der steile Anstieg auf 509.421 detektierte Sprengstoff- und Bombenbauanleitungen in Deutschland führte bereits zu zahlreichen Verletzungen der meist jugendlichen Nachbauer, auch Todesfälle konnten dem Nachbau gefährlichster Internet-Anleitungen zugeordnet werden. (…) Die größte Anzahl gefährlicher Sprengstoff- und Bombenbauanleitungen auf einem Server wurden im September 2008 auf dem Stadtgebiet Berlins analysiert.“ Meinen die damit burks.de? [via netzpolitik.org: „Auf die Bevölkerung hochgerechnet kommt also jeden 160. Bürger eine Bombenanleitung“.] Die Deutschen – offenbar ein Volk von Bombenbauern! By the way. Welche Ärztegattung wäre für die „Internetsicherheitsfirma“ und Konsorten zuständig?

Quellen zum Weiterlesen:
Wikipedia: Sprengstoff
Wikipedia: Explosive material
University of Mississippi: Explosive Materials Disposal
Prof. Blumes Bildungsserver: Über die Leichtigkeit, Spreng- und Kampfstoffe herzustellen
Reference.com: Explosive material
Documentation and Diagrams of the Atomic Bomb
de.sci.misc: Einfuehrung in die Sprengchemie
Links zur Pyrotechnik

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Ypsilanti – „Müntefering“

Das Fake-Gespräch zwischen Ypsilanti und „Müntefering“ (Jochen Krause von Radio ffn) ist jetzt auf Youtube. Spiegel online berichtet zwar, verlinkt es aber nicht. (Es könnte vermutlich die Rezipienten sittlich gefährden.)

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Popráci – Rixdorfer Strohballenrollen

Popraci

Gestern fand hier auf dem Richardplatz das „Popraci„, laut „oral history“ das „175. Rixdorfer Strohballenrollen“. Hier ein paar ausgewählte Fotos.

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Die einheimische Bevölkerung war überrascht, aber auch erfreut: So etwas hatte wohl noch niemand gesehen. Ich hatte ein wenig dazu beigetragen, indem ich die Website gebaut habe. Zu mehr reichte meine Zeit nicht. Es kamen noch der Urlaub und meine fast überstandene Grippe hinzu.

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Einige der Gruppen lieferten sich mit den rund 200 Kilogramm schweren Rollen ein spannendes Rennen um dem Platz, sogar mit „Fotofinish“. Wer gewonnen und die Preise bekommen hat, weiß ich gar nicht. Das wird vermutlich bald auf popraci.de verkündet werden.

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Litauen und die jüdischen Partisanen, reloaded

Jüdische Partisanen

In meinem Telepolis-Artikel über den jüdischen Widerstand in Litauen in den 40-er Jahren habe ich einen sehr interessanten Link vergessen – den Jäger-Bericht im Original. „Der „Jäger-Bericht“ wurde von dem SS-Standartenführer Karl Jäger verfasst. Jäger war Befehlshaber des Einsatzkommando 3, einer Untereinheit der Einsatzgruppe A. Der Bericht enthält eine Aufstellung aller von Juli bis November 1941 ermordeten Juden, Kommunisten und politischen Kommissare in Litauen und Weißrussland. Innerhalb dieser fünf Monate ermordeten allein die Angehörigen des Einsatzkommandos 3 laut dieser detaillierten Aufstellung 137.346 Menschen.“

Mein Ekel, wenn ich heute irgendwo das Unwort „Durchführung“ höre, bestätigt sich wieder, wenn ich den SS-Standartenführer Karl Jäger im Original lese:

„Die Durchführung solcher Aktionen ist in erster Linie eine Organisationsfrage. Der Entschluss, jeden Kreis systematisch judenfrei zu machen, erforderte eine gründliche Vorbereitung jeder einzelnen Aktion und Erkundung der herrschenden Verhältnisse in dem betreffenden Kreis. Die Juden mussten an einem Ort oder an mehreren Orten gesammelt werden. An Hand der Anzahl musste der Platz für die erforderlichen Gruben ausgesucht und ausgehoben werden. Der Anmarschweg von der Sammelstelle zu den Gruben betrug durchschnittlich 4 bis 5 km. Die Juden wurden in Abteilungen zu 500, in Abständen von mindestens 2 km, an den Exekutionsplatz transportiert. Welche Schwierigkeiten und nervenaufreibende Arbeit dabei zu leisten war, zeigt ein willkürlich herausgegriffenes Beispiel: In Rokiskis waren 3208 Menschen 4 1/2 km zu transportieren, bevor sie liquidiert werden konnten. Um diese Arbeit in 24 Stunden bewältigen zu können, mussten von 80 zur Verfügung stehenden litauischen Partisanen über 60 zum Transport, bezw.bezw. zur Absperrung eingeteilt werden. Der verbleibende Rest, der immer wieder abgelöst wurde, hat zusammen mit meinen Männern die Arbeit verrichtet.“

Im deutschen Wikipedia-Eintrag zu Rokikis fehlt jeder Hinweis zum Massenmord an der jüdischen Bevölkerung.

Sehr interessant und zu empfehlen ist übrigens die Website „Until Our Last Breath“ speziell zu den jüdischen Partisanen im Forst von Rudniki. Die habe ich zwar verlinkt, aber nur auf das Foto von Shmuel Kaplinsky. Auch einige andere der im Artikel erwähnten Partisanen sind dort abgebildet (vgl. Foto von untilourlastbreath.com).

„The Russian partisans received drop shipments of goods into the forest from Moscow. The Jewish partisans hoped for Russian cooperation since they had plenty of weapons to go around, but they refused to arm them. In many instances the Russian partisans, like the Polish, and Lithuanian partisans were anti-Semitic, and the Jews had to watch their backs“. – „The Germans never followed them back into the forests. Instead the Germans gave weapons to the locals to shoot, and hunt down the partisans.“

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Litauen und die jüdischen Partisanen

Ein Artikel von mir in Telepolis: „Die Generalstaatsanwaltschaft in Vilnius ermittelt gegen jüdische Anti-Nazi-Partisanen wegen angeblicher Kriegsverbrechen. Ultrarechte Medien beschimpfen die Überlebenden der Shoa als ‚Terroristen‘ und ‚Verbrecher'“.

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Die Online-Durchsuchung

Guten Morgen Herr Schroeder,
leider ist das Buch noch nicht erhaeltlich.
Auslieferungstermin ist der 29.09.2008.

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LHC Compact Muon Solenoid Experiment Webcams

webcam

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Selene Cloud Hugger, revisited

Second LifeSecond Life

So sieht es aus, wenn ich mit meiner Selene Cloud Hugger durch die extrem hässlichen „Shopping Malls“ und andere „Einkaufscenter“ in Second Life düse und den Avataren den virtuellen Himmel verdunkele.

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Einstiegsverhinderungsprogramme

Man glaubt es kaum. Ein Schlapphut gibt etwas durchaus Vernünftiges von sich. Laut Saarbrücker Zeitung sagte der dortige Verfassungsschutz-Chef Helmut Albert: „Programme für junge Aussteiger aus der rechtsextremen Szene sind nach Auffassung des Direktors des Landesamtes für Verfassungsschutz, Helmut Albert, unnötig. Albert forderte am Dienstagabend bei einer Podiumsdiskussion in Schwalbach, stattdessen ‚Einstiegsverhinderungsprogramme‘ aufzulegen. „In vier Jahren wäre die rechtsextreme Szene ausgetrocknet.“ Letzteres ist zwar grober Unfug, weil Rassismus und Antisemitismus politische Ursachen haben und sich weder durch Aufklärung noch durch Verhaltenstherapie bekämpfen lassen. Aber wo er Recht hat, hat er Recht: „Albert widersprach einem ‚Klischee‘, wonach Arbeitslosigkeit beherrschendes Thema der Szene sei. ‚Nur 15 Prozent sind arbeitslos.‘ Dafür seien unter rechtsextremen Auszubildenden ’sogar Jahrgangsbeste bei den Abschlüssen.'“ Vielleicht weiß er das so genau, weil er die als Spitzel angeworben hat?

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Kackbrauner Kamerad Kemna: Knast

Welt.de: „NPD-Schatzmeister muss drei Jahre ins Gefängnis“ – „Zuvor hatte Kemna ein weitgehendes Geständnis abgelegt. Er habe die Konten seines Küchenstudios und seiner Partei als Einheit betrachtet, ließ der Angeklagte über seinen Anwalt erklären. Das Gericht monierte zudem, dass es zwischen 2004 und Mitte 2007 keine intakten Kontrollmechanismen bei der NPD gegeben habe. Nach Erkenntnissen der ermittelnden Staatsanwaltschaft Münster buchte Kemna Gelder regelmäßig unter der Bezeichnung „Darlehen“ von einem Parteikonto in Ludwigsburg ab und leitete sie über ein Privatkonto bei derselben Bank auf ein Konto seines Küchenstudios in Ladbergen. (…) In der sechsstündigen Verhandlung wurde deutlich, dass Kemna nach langjähriger Parteikarriere uneingeschränktes Vertrauen bei Parteichef Voigt besaß und über umfassende Kontovollmachten verfügte.“
[Spiegel online][Zeit.de]

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Taz siegt gegen den Polizeipräsidenten

taz.de: „Die taz ist erfolgreich vor das Verfassungsgericht Berlin gezogen. Behörden wie das Amt des Berliner Polizeipräsidenten Dieter Glietsch können nun nicht mehr den Abdruck jeder Gegendarstellung verlangen.“

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