Retro-Maßnahmen durchführen
von J. Frederick Smith (1917-2006)
Heute machen wir Retro.
Nehmt dies, Kulturschaffende! „1933, als die Reichskulturkammer gegründet wurde, kam im Zusammenhang mit der Berichterstattung und mit öffentlichen Appellen plötzlich das Wort „Kulturschaffende“ auf. Es wurde von Leuten, die der Schaffung der Reichskulturkammer positiv gegenüberstanden, und von Künstlern und „Kulturschaffenden“, die ihre nationalsozialistische Gesinnung bekunden wollten, geprägt und benutzt – vorher ist es nicht nachweisbar.“
By the way, DB SEV GmbH oder wer auch immer! Eure Werbung verdient eine Sonderbehandlung. Ja, ich weiß, Gendersprache und Nazisprache gehören rein emotional zusammen, da fehlt nur noch die „Israelkritik“. Was machen Eure werbenden Mädels eigentlich beruflich? Lesen die ständig Bertolt Brecht?
Nehmt dies von Wolf Schneider: durchführen. Bürokratendeutsch und Nazi-Wort, bei Reuters ausdrücklich verboten. Besser: vornehmen, verwirklichen, vollziehen; manchmal auch ausführen, durchsetzen, herbeiführen vollenden.
Aber danke! Ein Hinweis auf Brecht ist immer gut. „Das Stück endet mit einer grundsätzlichen Diskussion, wie weit die Revolution moralische Grundsätze verletzen darf, um Ausbeutung und Unterdrückung wirksam zu bekämpfen.“ Vielleicht würde Brecht, wenn er noch lebte, heute ein ähnliches Lehrstück schreiben: Darf man den Tod von Geiseln in Kauf nehmen, wenn man dadurch erreicht, dass die Hamas keinen Terror mehr verbreiten kann?
Kommentare
6 Kommentare zu “Retro-Maßnahmen durchführen”
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Kulturschaffende – gab es dann auch Kultur-raffende?
aber kam je jemand auf die Idee, den 1. Mai als Feiertag wieder abzuschaffen, nur weil „die Nazis“ das eingeführt haben?
Kam je jemand auf die Idee, die Autobahnen zu meiden, mur weil die „damals“ gebaut wurden…
„Darf man den Tod von Geiseln in Kauf nehmen, wenn…“
je wenn das Wörtchen wenn nicht wär‘,…
aber das ist ein typisches Trolley-Problem
https://de.wikipedia.org/wiki/Trolley-Problem
ein kleines Hoch auf die GDL
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Deutschland-drohen-lange-Streiks-bei-der-Bahn-article24612190.html
Wie ich Brecht kenne, würde er die Arbeiter nicht aufeinander hetzen, sondern dafür plädieren, das mutmaßlich korrupte und/oder faschistische Gesocks, das ihnen den Konflikt eingebrockt hat, zu beseitigen.
In einer technisch, organisatorischen Klapsmühle, als Prügelknabeinnen in aufsteigender Position, zwischen den Fronten aber „nur Lokal“. Wenigstens etwas gutes, keine Freizeitprobleme. Da wird versucht den Ersatz Verkehr festzuschreiben. Also die Ausnahme zur Normalität gemacht. Der Spagat, zwischen was schief läuft, was dafür gebraucht wird, vorherzusehen und zu organisieren. Ich wünsche viel Erfolg.
Das Schmerzensgeld, so um die 45k Brutto im Jahr, dürfte dafür nicht reichen.
Den finde Ich gut: … sicher im Umgang mit allen SM Office Programmen
<8*) Der Aluhut meint zu: Ihr habt da ein eigenes Wort für: Maßnahmendurchführung?
„Vielleicht würde Brecht, wenn er noch lebte, heute ein ähnliches Lehrstück schreiben:“
Wen Brecht mit seiner erfrischenden Larmoyanz heute eher langweilen wuerde, vermag ich nicht zu beurteilen – sicher ist, dass er sein Format, moeglicherweise unter grossen Anstrengungen dem Zeitgeist anpassen muesste. Die Buehne ist viel zu elitaer geworden und daher eher ein Blasenprodukt fuer aufgeblasene Blasen. Vielleicht liesse er sich bei Amazon verkaufen – als Kindle-Betthupferl…hx?
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