Unter elitären Flintenweibern oder: Der Zukunft getreue Kämpfer

kpd

Ich darf die geschätzte Leserschaft mit drei Zitaten behelligen, die niemandem etwas sagen außer mir.

Der Elitarismus, der hinter diesem »Phönix-Komplex« steht, bewog nach den Ergebnissen des Kongresses »Glaube, Kult, Seelenheil«, der 1996 stattfand, in den 1970er Jahren viele ehemalige Mitglieder der Neuapostolischen Kirche, zu den K-Gruppen zu wechseln, um religiöse gegen politsche Auserwähltheit einzutauschen. (Aus: Andreas Kühn: „Stalins Enkel, Maos Söhne: Die Lebenswelt der K-Gruppen in der Bundesrepublik der 70er Jahre“ – „Das Werk von Andreas Kühn wurde 2004 an der Universität Düsseldorf unter dem Titel „Der Zukunft getreue Kämpfer: Die maoistischen K-Gruppen als Lebenswelt junger Intellektueller in der Bundesrepublik Deutschland 1970 – 1980″ als Dissertation angenommen.“)

maoisten

Daß die Mädchen, untoupiert mit der Pille in der Handtasche, Parolen brüllen und Fensterscheiben einwerfend durch die Straßen rannten, reaktiviert die deutsche Männerphantasie vom kommunistischen Flintenweib. (Aus: Kurt Holl und Claudia Glunz: „1968 am Rhein: Satisfaction und Ruhender Verkehr“, zitiert nach Kühn.)

Dazu könnte man recht viel schreiben, aber ich muss das hervorragende Buch erst bis zum Schluss lesen. Man könnte auch ununterbrochen „heilige Scheiße!“ rufen.

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Kommentare

2 Kommentare zu “Unter elitären Flintenweibern oder: Der Zukunft getreue Kämpfer”

  1. Godwin am April 6th, 2023 2:54 pm

    Teile der linken Szenerie sind ja auch heute noch auf diesem Trip.
    Und teilweise stellt sich die Frage, ob Burks innerlich tatsächlich davon losgekommen ist.
    M.E. nur teilweise.

    das Video der Anstalt von 2014 hat mich nochmal zu Petra Kelly schauen lassen.
    Scheinbar waren die Grünen in der „Wendezeit“ in einer ähnlichen Situation wie die LINKE momentan.
    (btw. – hier gab es mal einen schönen Beitrag zum Mythos Grüne als linke Partei – finde ich in dem Dreckblog aber nicht wieder)
    Der Unterschied besteht evtl. darin, dass die Grünen damals ein paar karrieregeile Zugpferde hatten, die der Linken fehlen. Ditfurth hat ja auch keine Anstalten gemacht, der Linken mal beizutreten…)

    Was Burks und diverse andere ewig gestrige nicht so ganz begreifen wollen oder/und können, ist, dass der Life-Style inzwischen eine mächtige Waffe geworden ist. Der Liberalismus erlaubt jedem seinen Weg zu gehen.

    Ideologisches Blabla – als Grundgerüst wichtig. Aber die endlosen Debatten um das letzte Quentchen richtige Richtung, um ja keinen Grad vom „richtigen Weg“ abzuweichen, die ganzen religiösen Bekenntnisse auf der richigen Seite zu stehen – alles Dreck.
    Taten zählen.
    Fachkräftemangel – zum Teil ein Mythos, aber eben auch eine mächtige Waffe – unschöne Arbeitszeiten, miese Bezahlung? Ok, dann mache ich das nicht. Quasi Streik und Arbeitskampf VOR der Vertragsunterzeichnung. Da brauch es keine Gewerkschaft.
    Auch das Aufdröseln um die Geschlechter usw. – was macht das überhaupt medial so wichtig?
    sind die die paar akteure, die meinen als „Aktivisten“ sich wichtig machen zu müssen und Bühne suchen? Oder sind es die ewig gestrigen, die sich nicht damit abfinden wollen, dass andere halt so leben wollen?
    Es braucht keine sinnlosen Demos, kein Revolutions-Gelaber mehr.
    Jeder kann mit seinen Mittel mitbestimmen wo es lang geht.
    Keine Lust auf Regenwald und kein Geld für Möbel auf Tropenholz?
    Soja-Prodkte tun’s auch.
    Fisch essen – Meere leer fangen.
    Veganer scheiße finden – Fleisch aus Massentierhalten konsumieren, wer mehr Kohle hat, gern auch Rind. Und immer schön den Grill-Duft rüber wedeln und die Reaktion via TikTok viral gehen lassen…

  2. admin am April 6th, 2023 4:21 pm

    Soso. warum nur teilweise? Weil ich so elitär bin?

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