9./10. November und die sensiblen Inhalte

reichsprogromnacht

Ich frage mich, wie man das Grauen lehren könnte, wenn man die passenden Bilder dazu nicht zeigt? Erwartet jemand, bei den Themen „Reichspogromnacht“ oder der Shoah Katzenbilder zu sehen? Früher, bevor Wokistan erfunden wurde, gab es „sensible Bilder“ nicht. Man sah etwas oder guckte nicht hin.

Um dem Wegsehen ein Ende zu bereiten, konfrontierten US-Befehlshaber die Einheimischen mit denselben Schreckensbildern, vor denen auch jene bei der Befreiung standen. Bürger aus Dachau, aus Flossenbürg, aus den Orten der Außenlager wurden in die ehemaligen KZs geschickt: der unfassbare Anblick der Opfer sollte dem Volk der Täter nicht erspart bleiben.

Heute stünde da jemand mit einem großen Schild: „Vorsicht! Sensible Inhalte!“ Wenn es nach mir ginge, würde so etwas nach der Revolution glatt verboten, und wer vor „sensiblen Inhalten“ warnte, käme sofort in einen Steinbruch, wo er mit einer Spitzhacke Felsbrocken sensibel auseinanderhacken könnte.

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Kommentare

4 Kommentare zu “9./10. November und die sensiblen Inhalte”

  1. rainer am November 10th, 2022 3:49 pm

    ….wenn ich schon Reich“progrom“nacht lese……und der Tp hat natürlich wieder vergessen, dass es Juden und Jüdinnen heissen muss

  2. Godwin am November 10th, 2022 6:03 pm

    Gönn dir

  3. NBG am November 10th, 2022 9:21 pm

    Ist eigentlich schon mal jemandem aufgefallen, dass sich an deutsche Feiertage „andere“ Gedenktage/Aktionen in irgendeiner Form „dranhängen“ und die Wichtigkeit der eigentlichen Feiertage in Frage stellen wollen?

    Tag der Wiedervereinigung -> „Tag der offenen Moschee“
    Mauerfall -> „Reichspogromnacht“
    usw.

  4. ... der Trittbrettschreiber am November 10th, 2022 10:25 pm

    Der Chor der Betroffenheit heuchelnden Bildungsbürger zelebriert in diesen Tagen kalndearisch automatisiert(Thunderbird?) die Kultur des Erinnerns.
    Da mein eigenes Hirn diese grauenhafte Zeit aus Altersgründen nicht abgespeichert hat, kann ich den Begriff „Erinnern“ in diesem Zusammenhang nur als Imperativ verstehen. Also gut, ich versuchs weiter – im Stammhirn.

    Alles das, was ich weiß, habe ich gelesen, in Filmen gesehen und aus dem Täter:Innen-Umfeld erfahren, denn ich bin ja nicht von den Nachfahren der Opfer erzogen und später beruflich ausgebildet worden sondern von denen, die sich zu erinnern verweigerten.

    https://tinyurl.com/8rpcj5tw

    Irgendwann bin ich dann einfach zu weiteren Studien in den Keller gelangt. Das Geschichts-Bücherregal war aber über und über mit Vogelscheiße verkrustet, so dass ich es zu meinem eigenen Schutz umfunktionieren musste, um nicht vollständig geistig auszutrocknen – hat aber nichts genützt…hcks.

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