Blaue Bagger, faule Spree und noch mehr

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Die Spree bei Sophienwerder, nach Osten fotografiert

Die Weltläufte und dergleichen: Irgendwie passiert nichts von Belang.

Jemand fordert einen Gesinnungstest für Journalisten der ARD. Bin ich klar dafür. Wer nicht mindestens eine halbe Stunde frei über das „Kapital“ von Marx referieren kann, darf kein Journalist werden oder sein. Ersatzweise geht auch „Lohn, Preis und Profit„.

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Industrieruine in Strelow, an der Mündung der Spree in die Havel

Die Hölle friert ein In der Taz finden wir etwas über „Symbolkämpfe in der Sackgasse“: „Die Idee, mit dem Gendersternchen eine diskriminierungsfreie Gesellschaft zu erzwingen, ist gescheitert. Die Gendersprache schließt zu viele aus.“

Das wird die linksidentitären Sprachesoterikerglottisschlaginnen aber nicht erschüttern. „Gegenderte“ Sprache ist nur ein Vorwand, um sich „nach unten“ abzugrenzen und sich moralisch besser zu fühlen – ohne Rücksicht auf Verluste. Aber das sagte ich vermutlich schon. „Dazu passt, dass die treibenden Kräfte vor allem an Universitäten und in Behörden zu finden sind. Sie geben Leitfäden zur geschlechtergerechten, diskriminierungsfreien Sprache heraus, die einen angemessenen Umgang empfehlen, in der Konsequenz aber aufgrund ihrer Vormachtstellung anordnen…“ Es geht um die Macht der Mittelklassen.

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Da bewegt sich doch was?

Sachlich und sehr informativ auf Telepolis: „Man sollte die Fähigkeiten der KP Chinas nicht unterschätzen“. De facto eine Vorschau, was wir hier (Tonfall: drohend) noch diskutieren müssen.

„Offiziell heißt es heute in den Geschichtsbüchern, dass China vor 1949 ein „halbfeudales“ und „halbkoloniales“ Land war.“ Das bedeutet: Sie wissen es nicht und drücken sich vor der Analyse. Damals hat die KP Chinas einfach den Unsinn und das schablonenhafte Geschichtsbild übernommen, den Stalin allen aufgezwungen hatte. Wenn ich keine Ahnung habe, wie ein Ding oder ein Etwas zu definieren sei, sagte ich einfach irgendetwas und setze „halb“ davor. Dann ist es halb wahr oder halb falsch.

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Der Bagger bzw. Kran gehört vermutlich zum Heizkraftwerk Reuter West

Schöne Schlagzeile im Guardian: „Why most people who now die with Covid in England have had a vaccination“. Das Deutsche kann ein Wort dafür zusammenstückeln: aufmerksamkeitsheischend.

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Heizkraftwerk Reuter

Lieder hinter der Paywall der Welt – ein Interview mit dem „Risikoforscher“ Gerd Gigerenzer (warum schreiben die nicht einfach „Psychologe“?). „Gigerenzer arbeitet über begrenzte Rationalität, Heuristiken und effiziente Entscheidungsbäume, das heißt über die Frage, wie man rationale Entscheidungen treffen kann, wenn Zeit und Information begrenzt und die Zukunft ungewiss ist (siehe auch Entscheidung unter Ungewissheit).“ Hört sich spannend an. Zu Beginn der aktuellen Pandemie lag er total falsch und hat seine Meinung geändert.

Gigerenzer: Man vertraut beispielsweise in das, was aus dem eigenen Land kommt. Eine Umfrage zeigte, dass die meisten Deutschen das größte Vertrauen in den Impfstoff von Biontech haben und weit dahinter in Moderna, das ja aus den USA kommt. Die meisten Amerikaner haben das größte Vertrauen in Moderna und Pfizer und die Briten in das Vakzin von AstraZeneca, das in Oxford entwickelt wurde. Und die Franzosen haben am wenigsten Vertrauen in alle diese Impfstoffe.

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Abrissarbeiten auf Sophienwerder

Ukrainische Soldatinnen [sic] sehen jetzt furchterregend aus. Putin schlottert schon.

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Faule Spree, ein Landschaftsschutzgebiet

RBB: „Betrügerische Netzwerke in der privaten Sicherheitsbranche verdienen bei der Bewachung von Berliner Flüchtlingsunterkünften viel Geld. Die Spuren führen in die organisierte Kriminalität und ins Clanmilieu.“

Das wundert niemanden, der sich in der Branche auskennt. Man sollte eher fragen, warum die so genannte öffentliche Hand dann immer die billigsten Angebote bei Ausschreibungen nehmen muss, statt auf Qualität zu achten? Anspruchsvolle Auftraggeber verlangen inoffiziell schon, dass die Sicherheitsfirma keine „Schwarzköpfe“ (Original-Zitat) schickt, sie wollen also weder türkischstämmige Sicherheitsmitarbeiter und auch keine Araber. Deren Arbeits“ethos“ in oft ganz anders. Ganz einfache Statistik, da hilft auch kein Drumherumreden oder Verschweigen.

Rudolf-Wissell-Brücke
Die Rudolf-Wissell-Brücke, die abgerissen werden soll, kurz vor der Schleuse Charlottenburg, bei der ich kehrtmachte und zurückpaddelte.

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Kommentare

3 Kommentare zu “Blaue Bagger, faule Spree und noch mehr”

  1. ... der Trittbrettschreiber am Juli 5th, 2021 12:20 pm

    Bald kommt intelligenterweise folgerichtig der Existenztest.
    Wer nicht erscheint…. mmmh.

    https://gutezitate.com/zitat/253432

  2. Godwin am Juli 5th, 2021 3:43 pm

    „Irgendwie passiert nichts von Belang.“

    Das stimmt nicht.
    Besser gesagt – wir wissen es nicht.
    Denn es wird nichts recherchiert und berichtet.

    Liegt ein Essen, das nicht auf instagram gepostet wird, wirklich auf dem Teller?

  3. ... der Trittbrettschreiber am Juli 6th, 2021 2:33 pm

    „warum schreiben die nicht einfach “Psychologe”?“

    Die Risiken werden zwar in der forschenden Birne nach den Regeln der Wahrscheinlichkeitsrechnung durchgespielt und bebachelort. Der „Value at Risk (VaR)“, um den es u.a. geht, weist über psycholgische Forschungsbereiche weit hinaus.
    In Getränkemärkten z.B. sind besonders viele Riskofaktoren in Flaschen abgefüllt.

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