Tsinghua’s Involuted King oder: Kein Jagen und Fischen

Tsinghua’s Involuted King

Interessanter Artikel im New Yorker über die Jugend Chinas: …endless cycle of self-flagellation: …many students (…) feel like „trash“: anxious, stressed, overworked, trapped in a status race.

Das kommt davon, wenn der einzige Lebenszweck die Anpassung an den Mainstream ist. In search of alternatives, some have begun to embrace Marxism, organizing “Das Kapital” reading groups and revisiting leftist revolutionary songs from the Soviet Union. Vielleicht sollte ich zukünftig Online-Kapitalkurse in Mandarin geben?

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Kommentare

10 Kommentare zu “Tsinghua’s Involuted King oder: Kein Jagen und Fischen”

  1. ... der Trittbrettschreiber am Mai 17th, 2021 8:44 am

    Je suis ‚chinese student‘. Die wissen ja nicht, wie es ist, bei Burks zu kommentieren; all das Ringen um lauter laute Laute – und das in Courier.

  2. Godwin am Mai 17th, 2021 11:45 am

    Zunächst klingt das wie Long-Covid-Symptome.

    Involution – muss ich mir merken.

    Die Reduzierung des Menschen auf seinen ökonomisch rational verwertbaren Kern ist in Europa und anderswo doch schon viel weiter fortgeschritten.
    Das was heute als „Teutsche Tugenden“ geprießen wird, ist doch auch nur das Ergebnis eines über mehrere Generationen erfolgten Umerziehungsprozesses.
    Untertanenmentalität als Freiheit ansehen.

    Hat mal jemand gefragt, wie sich euopäische Studenten etc. fühlen?
    Die Propaganda vom jung-dynamischen, auf Koks alles fickenden Juppi beschallt uns doch nicht grundlos 24/7.
    Auswirkungen interessieren nur noch bei elitären Pressure-Groups.

    „Fachmenschen ohne Geist, Genussmenschen ohne Herz: dies Nichts bildet sich ein,
    eine nie vorher erreichte Stufe des Menschentums erstiegen zu haben.“ [Max Weber]

    Die Suizid-Raten sind in China zumindest noch geringer als in vielen „zivilisierten“ Ländern…

    „cannot easily access subversive subcultures or explore alternative ways of living, because, increasingly, that information is deemed “vulgar” or “immoral” and banned by the government […]
    in the name of “promoting positive energy.”“

    Diesen Weg beschreiten wir doch ebenfalls momentan – alles was PC-Puritaniern abhold erscheint, wird als „unerträglich“ o.ä. gebranntmarkt…
    auch wegen der „positiven Energie“

    (btw – evtl. spielt das bei der Genese des Kapitalismus in Europa auch ein Rolle – hochdynamische Systeme wegen unterschiedlicher Kulturen, Herrschaftssysteme etc. – Asien und Orient waren da evtl. etwas „monotoner“)

  3. ... der Trittbrettschreiber am Mai 17th, 2021 1:21 pm

    @Godwin

    Man kann auch heute noch den Designern von komplexen, an Eliten adressierten Systemen einen bestimmten Teil seiner Hand User freundlich performen.

    Alte Version (faktisch aber eher neu):
    https://youtu.be/MNGPnJQvLBM

    Neue Version (faktisch eher alt):
    https://youtu.be/q_1PmR4_R7Q

  4. flurdab am Mai 17th, 2021 3:20 pm

    Klingt wie die Borg.
    https://memory-alpha.fandom.com/de/wiki/Borg

    Es völlig egal ist wie man das System nennt, es bleibt Kapitalismus.

  5. Jim am Mai 18th, 2021 7:43 am

    Was für eine lustige Welt. Hüben wie drüben, die einen werden Marxist weil sie sich ausgegrenzt fühlen, die anderen werden ausgegrenzt, weil sie Marxisten sind.
    Da fällt mir dieser Spruch ein: Nicht jammern und picheln, sondern hämmern und sicheln!

  6. Ede am Mai 18th, 2021 9:53 am

    Ich hab´ mal irgendwo aufgeschnappt, dass die einzigen, die heutzutage „Das Kapital“ überhaupt noch ernsthaft lesen wollen und können, sowieso ambitionierte Ökonomiestudenten oder karrieregeile Sozialistenpolitiker_innen sind. Der Rest ist schon mit dem Vorwort komplett überfordert. Aber Mandarin hat Zukunft, der Chinese freut sich traditionell kulturell bedingt immer über bereitwillige Langnasen, die ihm vorauseilend helfen, einen Fuß in die Tür zu bekommen. Hätte meine Oma vielleicht so forumuliert, die hat aber auch gerne Eduard Zimmermann geguckt.

  7. ... der Trittbrettschreiber am Mai 18th, 2021 10:22 am

    @Ede

    Marx in Chinesisch? In der Originalsprache also.
    Ich wollte beim Lesen des Vorworts schon aufgeben aber dann hatte ich zufällig die Seiten im Querformat vor mir liegen – ei gucke daaa … phantasmagorisch!

  8. blu_frisbee am Mai 19th, 2021 12:44 am
  9. Jorg am Mai 19th, 2021 1:49 pm

    Und wenn ich Mandarin könnte würde ich teilnehmen. Leider kann ich nicht Mandarin.

  10. Tschau_Tzu am Mai 19th, 2021 9:30 pm

    Wer mal sehen möchte, wie weit die „Westanpassung“ Chinas bereits fortgeschritten ist, dem empfehle ich Dash-Cam-Videos chinesischer Autofahrer.
    Nix Konformität, fuck Social-Score, my car is my weapon. Ganz wie zu Hause.

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